Fujifilm Kameras

Fujifilm hat jetzt Infrarot-Versionen der GFX100 II und X-H2

Fujifilm hat zwei neue Infrarot-Modelle vorgestellt: die GFX100 II IR und die X-H2 IR. Diese speziell angepassten Kameras richten sich an Profis aus der Forensik oder Forschung.

Was macht die IR-Modelle besonders?

Beide Modelle verzichten auf den üblichen IR-Sperrfilter, um Infrarotlicht jenseits des sichtbaren Spektrums erfassen zu können. In Kombination mit vor dem Objektiv angebrachten, austauschbaren IR-Filtern ermöglichen sie die Aufnahme ausgedehnter Wellenlängenbereiche. Damit eignen sie sich ideal, um Details sichtbar zu machen, die das bloße Auge oder normale Kameras nicht erfassen können.

Foto: Fujifilm

Ein wichtiger Pluspunkt ist, dass im Vergleich zu modifizierten Drittanbieter-Kameras der Autofokus funktionsfähig bleibt, was den Arbeitsfluss im Feld erheblich verbessert. Darüber hinaus unterstützen beide Kameras den Pixel-Shift-Multi-Shot-Modus, wodurch Infrarotfotos mit extrem hoher Auflösung (bis zu 400 MP bei der GFX100 II und 160 MP bei der X-H2) möglich sind.

Nicht für Privatkunden

IR-Kameras eröffnen neue Perspektiven: Sie machen verblasste Inschriften, verdeckte Zeichnungen oder Details im Material historischer Kunstwerke sichtbar. Auch in der Forensik, beispielsweise bei der Dokumentenprüfung, oder bei Luftbildaufnahmen zur Oberflächenanalyse erweisen sie sich als äußerst wertvoll.

Der Haken: Die Kameras sind nicht frei erhältlich. Wer eine kaufen möchte, muss einen Vertrag (“IR User Agreement”) unterzeichnen und sich an autorisierte Fujifilm-Werksvertriebspartner wenden. Damit bleiben sie quasi exklusiv für institutionelle Anwender. Auch die Preise dazu gibt es nicht öffentlich.

Alternative Kaufmöglichkeiten für Privatpersonen

Die GFX100 II und die X-H2 sind nicht die ersten Fujifilm-Kameras ohne IR-Sperrfilter. Ältere Modelle wie die Fujifilm X-T1 IR und die X-T4 IR werden nach demselben Prinzip angeboten. Ich habe im deutschsprachigen Raum leider keine entsprechenden Angebote dazu gefunden. Es gibt allerdings spezialisierte Dienstleister, die solche Kameras nachträglich für IR umrüsten. Dabei wird der IR-Sperrfilter entfernt und gegebenenfalls durch einen IR-Durchlassfilter ersetzt.

Was haltet ihr von Infrarotfotografie? Würde euch dieses Thema interessieren? Habt ihr vielleicht sogar schon selbst eine Kamera umbauen lassen?

via digitalcameraworld.com

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OlliKa

Ich weiß, dass es einige Interessenten für diese sehr spezielle Art der Fotografie gibt. Insofern finde ich Fujis Angebot zumindest interessant. Das große Geld werden sie mit diesen Kameras allerdings sicherlich nicht machen können. Für private Nutzer wird das Paket einfach zu teuer sein. Und wie oft kommt so eine Kamera denn zum Einsatz? Also, für mich persönlich wäre das nichts.

DerWolf

Wäre auch für Astrofotografie interessant, soweit das Spektrum im sichtbaren Licht nicht gesperrt ist.

Jorgo

Für die breite Masse ist alles vorhanden, jetzt kann man sich auf Spezialitäten konzentrieren. Gut Fuji

Wolfgang Seidler

Es gibt die eingeschworenen Infrarot-Fans. Ob es diese für das Mittelformat auch im Privatbereich gäbe würde ich bezweifeln. Ich glaube eher das hier institutionelle Anwender angesprochen werden sollen. Ich selbst fotografiere im IR-Bereich mit einer nativen Fuji X100 und einer Fuji S5Pro IR 700nm, beide im Halbformat und beide nicht gerade die neusten Modelle. Für die Landschaftsfotografie sind derartigen betagten Kameras durchaus zu gebrauchen. Für Astrolandschaftsfotografien sind IR-Kameras ungeeignet.

Mirko

“Ein wichtiger Pluspunkt ist, dass im Vergleich zu modifizierten Drittanbieter-Kameras der Autofokus funktionsfähig bleibt”

Das mag eventuell bei DSLR zutreffen, bei mir (DSLM) funktioniert der AF weiterhin. Es sind aber nicht alle Objektive IR tauglich, hier sollte man sich vorher schlau machen

mike777

Hallo – habe seit 10 jahren mit der IR-Fotografie begonnen und gemäss den physikal. Gesetzen erkennen müssen, dass zB Pflanzen 5-20 mal so wenig Grauabstufungen und Farbdetails zeigen als im sichtbaren Licht! Auch Multisprektalaufnahmen mit 3 IR-Bandpassfiltern bringen kaum bessere Ergebnisse. Da ich ab 680nm 3 farbauszüge für eine reine IR farbaufnahme mache (postproduktive Bildaddition), sind die Ergebnisse sehr ernüchternd, auch der Kontrast! Strukturdetaillierung, Kontrast, Farbnuancierung sind eben umgekehrt proportional zur Wellenlänge des Lichtes !! Verbesserung würde eine kamerainterne Software bieten, die zB aus 3 verschiedenen IR-Pixeln eine Farbaufnahme errechnet, wie bei normalen VIS-kameras.Also IR-Aufnahmen mache ich nur noch indirekt: Infrarot-Fluoreszenz-Fotografie – denn Pflanzen zeigen bei bestrahlung mit blauem und roten Licht Fluoreszenzrektionen in IR-Wellenlängenbereichen. Da normale CMOS und CCD Sensoren bis max. 1100nm empfindlich sind, gibt es Einschränkungen. Schon bemerkt?? Heisses Wasser und kaltes Wasser zeigen schon bei 760nm verschiedene Grautönungen, als wäre das eine Wasser gefärbt ! Darum sind zB auf Kodak-IR-Analogfilm-Werbefotos die fotografierten gewässer schwarz (und die laubbäume schön weis..). Steigerung der IR-Detailgenauigkeit bei Pflanzen lässt sich durch Phasenkontrast-beleuchtung und IR-polarisierten Lichtquellen erreichen – aber POL-Filter, die IR-Licht zwischen 650nm und 1000nm polarisieren, sind unbezahlbar (gibts eh nicht im Fotohandel) !! Besser wären IR-Kameras, die einen IR… Weiterlesen »

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