Bildbearbeitung

Microsoft integriert KI-Radierer in die Fotos-App von Windows 10 und 11

Microsoft hat die Fotos-App um eine spannende KI-Funktion erweitert. Außerdem sind diese jetzt nicht mehr nur unter Windows 11, sondern auch 10 verfügbar.

Standard-Funktion von Smartphones jetzt am PC

Größte Neuerung des jüngsten Updates (2024.11020.21001.0) der Fotos-App ist das „Generative Löschen“. Damit sollt ihr unerwünschte Objekte oder Bereiche im Bild auswählen und simpel entfernen können. Im Gegensatz zur bisherigen Funktion „Spot Fix“ soll das Ergebnis laut Microsoft realistischer aussehen, da die ausgewählten Bereiche nicht einfach ausgeschnitten, sondern durch KI-generierte Bildinhalte ersetzt werden.

Diese Funktion gehört auf Google- und Samsung-Smartphones inzwischen zur Standardausrüstung, deshalb wundert mich die Änderung überhaupt nicht. Finde ich persönlich ziemlich praktisch, dass man für solche simplen Aufgaben nicht mehr ein Schwergewicht wie Photoshop anschmeißen muss.

Alle KI-Funktionen jetzt auch für Windows 10

Mit dem Update kündigt Microsoft auch deutlich bessere Verfügbarkeit der KI-Funktionen an. Bisher waren diese nur in der Fotos-App von Windows 11 verfügbar. Jetzt sollen aber auch Nutzer von Windows 10 und von Geräten mit ARM64-Prozessoren davon profitieren. Sie können künftig auf den Radierer, aber auch das Feature zum Verschwimmen, Löschen oder Ersetzen des Hintergrunds zugreifen.

Laut Microsoft wurden mit dem Update die Stabilität verbessert und Fehler behoben. Nutzerinnen und Nutzer können das Update mit der Versionsnummer 2024.11020.21001.0 über den Microsoft Store beziehen. Microsoft bittet Nutzer um Feedback zu den Neuerungen, das ihr über den „Feedback Hub“ abgeben könnt.

Insgesamt scheint das Unternehmen die Fotos-App zunehmend mit KI-Funktionen anreichern zu wollen, um generative Bildbearbeitung leicht zugänglich zu machen. In die gleiche Kerbe schlägt ein KI-Upscaler, der womöglich bald Einzug halten soll. Werdet ihr den KI-Radierer benutzen?

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Rolf Carl

Werdet ihr den KI-Radierer benutzen?

Ganz sicher nicht, das würde mir mein Fotografenstolz nicht zulassen. Manipulation ist für mich ein absolutes Tabu, auch in Zeiten von Fakes, Beschiss und KI. Vorher würde ich noch dem Hund die Leine abnehmen und die störenden Elemente im Hintergrund entfernen und das Foto wiederholen. Ich bin noch von der alten Garde und habe auch schon ein sonst sehr schönes Foto gelöscht, weil ich in der 100% einen Zigarettenstummel auf dem Stein im Vordergrund entdeckt habe. Störende Elemente entfernen ist für mich keine Option.

OlliKa

Da bin ich zu 99 Prozent bei dir. Aber wenn ich auf dem einen Topfoto (von den schweizer Alpen 😜) im Nachhinein eine Schachtel Malb… im Vordergrund entdecke, dann würde ich persönlich schon erst mal zum Radierer greifen und es retten. Allerdings mache ich das am PC, nicht mit meinen dicken Wurstfingern auf dem Handybildschirm.

Rolf Carl

Ich greife schon auch zum Radierer, wenn z.B der schwarze Punkt eines Insekts am Himmel ist, aber nur wenn das Foto sonst gut ist und ich es für meine Website oder eine Reportage verwende. Bei Naturfotografen-Wettbewerben hingegen ist das nicht erlaubt, das geht schon unter Manipulation und hat die Disqualifikation zur Folge.

Bei einer ganzen Schachtel oder einem Zigarettenstummel würde ich das aber nicht tun, sondern höchstens noch versuchen, mit Beschnitt etwas zu retten.

jens

Hallo, von der alten Garde: das mache ich schon immer so, bringt niemanden voran. Man sollte mit der Zeit gehen.
Ob ich vor bzw. nach dem Fotografieren den Zigarettenstummel entferne wo ist der Unterschied auf dem Foto?
KI in der Fotografie ist eine schöne Ergänzung für bessere Ergebnisse. Jens.

Rolf Carl

Ich sehe da schon einen Unterschied, vor allem auch bei Motiven, bei denen man Zeit hat. Das hat etwas mit achtsamem Fotografieren zu tun, nämlich dass man schon vor der Aufnahme nach störenden Elementen sucht und z.B. ein Ästchen entfernt oder den Standort ändert. Wenn man schon im Hinterkopf hat, dass man Stromleitungen, Personen usw. dann ja im Nachhinein entfernen kann, ist die Gefahr gross, dass man einfach drauflos knipst.

jens

Hallo, mit achtsamem Fotografieren bin ich ganz bei dir. 
Ich bearbeite meine Fotos sehr wenig, mit Fujifilm Filmsimulationen
kommen schon sehr schöne JPG aus der Kamera. Jens.

Rolf Carl

Gratuliere, dann haben wir sicher etwa 99% Übereinstimmung, was die Herangehensweise betrifft. Dann sollten wir so weitermachen: wenig Fake, viel Bild!

Peter

Rolf, ich fürchte Du kämpfst gegen Windmühlen, das ist ehrenwert und Dein gutes Recht. Nur gehörst Du wahrscheinlich ausser bei Reportagen mittlerweile zu einer schrumpfenden Randgruppe. Die obige Funktion ist aber wahrscheinlich für anspruchsvolle Retusche eh (noch) nicht geeignet. Das ist im Moment perfekt für den durchschnittlichen Handyknipser und die werden die Funktion begeistert aufnehmen, egal was Leute wie Du davon halten. Das ist nunmal der Lauf der Dinge und lässt sich kaum aufhalten. Und ganz ehrlich: ich schrieb es Dir schon mal bei einer ähnlichen Diskussion: auch ich retuschiere ab und zu mal etwas. Eine Stromleitung die in der Ecke reinguckt, weil die Perspektive nicht anders machbar war? Weg damit. Ein Abfallkübel in der vorderen linken Ecke vor der Kathedrale, den man in der Eile übersehen hat, weil man in Marseille nicht alleine unterwegs war und die bessere Hälfte Hunger hatte und vorwärts machen wollte? Weg damit. Eine wunderbare Ultraweitwinkelaufnahme mit einem Boot am Strand, wo die Perspektive am schönsten ist, wenn so ein paar blöde Fussabdrücke im Bild sind? Weg mit diesen Fussabdrücken per Stempel. Und wenn ich da mal einen Zigarettenstummel, oder eine ganze Packung Zigaretten entdecke, dann weg damit in der Retusche. Apropos Müll: ich war… Weiterlesen »

jens

Hallo, man könnte es auch als Kunst betrachten, u.a. auf ein weiße Wand etwas schönes darauf kopieren.
Ich bin der Meinung es gibt kein falsch bzw. richtig. Jens.

Peter

Jens, jeder wie er möchte. Ich kann ja nur für mich sprechen und ich schrieb oben im näheren Sinn von Landschaft und Reisefotografie.
Wenn es um „Kunst“ im engeren Sinne und Composing geht (das auch so etikettiert ist), habe ich überhaupt kein Problem damit. Im Gegenteil: da gibt es wahre Genies, deren Arbeiten ich mir gerne anschaue.

Aber eben: jeder wie er möchte. 👍

Holger S.

Werde den von Microsoft zwar nicht benutzen, aber es gibt intelligente Radierer von anderen Fotosoftware-Herstellern, die ähnlich gut arbeiten. Habe damit kein Problem und verwende das Werkzeug täglich. Das Bild muss gut bis perfekt sein, wenn ich es verkaufen will. Bin aber kein Pressefotograf – da ist es ein No-Go! Wiederholen ist oft nicht möglich oder viel zu aufwändig.

joe

Also ich würde als erstes die Augen aufhellen, das stört mehr als Leine und Personen im Hintergrund und eigentlich würde ich das Foto gar nicht aufnehmen. Wozu? Für den Hund ist es uninteressant und für mich auch. Dazu kommt, unscharfe Augen ob bei Tier oder Mensch wird bei mir sofort gelöscht. Aber wenn schon, dann auf jeden Fall ohne Leine .

Peter

Wenn es Dein Fifi wäre, dann wäre so ein Foto eventuell auch für Dich interessant. Zumindest nehme ich das bei den Hundeliebhaber so wahr.😉
Mit den Augen hast Du aber recht.😁

joe

Wir hatten einen zugelafenen Kater und Nachbarskatze kommt in unregelmäßigen Abständen und bettelt wegen fehlender Eckzähne um weiches Fressen. Natürlich habe ich Fotos von denen gemacht, aber nicht sowas, das Foto ist in jeder Hinsicht miserabel.

Peter

Es ist ein typisches Social Media Pic.😁

joe

Da bin ich ja nicht , nur hier und ab und an auf Fotocommunity.

OlliKa

Meine Tochter hat diese Radieren-Funktion auf ihrem neuen Google-Handy. Die Ergebnisse sehen teilweise schon auf dem kleinen Screen schlimm aus. Sind vor allem sehr unsauber ausgeführt. Passt zum Gesamtkonzept der Handyfotografie, Qualität ist eher Glückssache. Meine Meinung.

OlliKa

… ich meinte natürlich unsauber von der Software ausgeführt, nicht von meiner Tochter. Wollte das nur klarstellen, falls sie mitliest. Wer will schon Ärger mit den Kindern? 😉

Peter

Hui, gerade nochmal die Kurve gekriegt.🫣😁

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