Marktgeschehen

Neuer Besitzer bei EyeEm: Fotografen erhalten endlich ihr Geld

Die deutsche Stock-Fotodatenbank EyeEm hat einen neuen Besitzer. Jetzt berichten Fotografen über den Erhalt ausstehender Zahlungen.

EyeEm seit April insolvent

Nach der Insolvenz im April kommen nun die ersten Zahlungen bei den Fotografen an, die über die Plattform EyeEm Bilder verkauft haben. Der spanische Anbieter von Stock-Fotos Freepik hat EyeEm übernommen und scheint einen guten Start bei den verbliebenen Fotografen hinzulegen.

Wie der Stock-Fotograf Robert Kneschke (alltageinesfotoproduzenten.de) berichtet, hat er ausstehende Zahlungen von der neuen Geschäftsführung erhalten. Laut einer Mail soll der Prozess bis Ende Oktober 2023 abgeschlossen sein. Teilweise mussten Fotografen ein Jahr auf ihr Geld warten.

Freepik will Fotografen-Community gewinnen

Im Interview mit TechCrunch signalisierte Freepiks CEO Joaquin Cuenca Abela die Absicht, mit der Fotografen-Community von Beginn an gut ins Reine zu kommen. Dazu gehört auch, die offenen Forderungen zu begleichen. Ob Freepik jedoch damit das von EyeEm verspielte Vertrauen wieder aufbauen kann, bleibt abzuwarten.

Freepik erhält mit der Übernahme Zugriff auf EyeEms Bildbibliothek mit rund 160 Millionen Fotos sowie eine Community von 150.000 Fotografen. Laut Abela will Freepik die Inhalte von EyeEm besser monetarisieren und dabei auch KI-Optionen prüfen.

„Wir sehen viele Leute KI nutzen und denken darüber wie über ein weiteres Werkzeug, wie eine Kamera: Einige werden besser darin sein, KI für Bilder zu nutzen als andere“, so Abela gegenüber TechCrunch.

Finanzielle Schwierigkeiten bei Talenthouse

Wie viel Freepik für EyeEm gezahlt hat, ist nicht bekannt. 2021 hatte der ehemalige Mutterkonzern Talenthouse AG noch 40 Millionen US-Dollar bezahlt. Doch schon wenige Monate später war EyeEm nur noch einen einstelligen Millionenbetrag wert.

Talenthouse selbst geriet in finanzielle Schwierigkeiten und musste EyeEm in die Insolvenz schicken, um den eigenen Kollaps abzuwenden.

via: PetaPixel

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Bruno

Macht es für Berufsphotographen, angesichts der Vielzahl generativer KIs, überhaupt noch Sinn „echte“ Photos für solche Plattformen zu erstellen?

Georg

Es ist alles im Wandel, nur mit dem Unterschied zur Vergangenheit, es kommt mit einer nahezu atemberaubenden Geschwindigkeit auf uns zu. Ich bin mir sicher, egal ob mit KI oder Handy knips, der solide arbeitende Fotograf, der seinen Beruf als Handwerk begreift, wird immer Aufträge bekommen.

Alfred Proksch

Ein leidiges Thema. Die Aufträge sind nicht so das Problem – die erzielbaren Honorare für die Fotografie (weniger bei Video) aber schon. Alleine die früheren „Brot und Butter“ Aufträge in der Sachfotografie sind Dank „CGI Fotografie“ weggebrochen. 3D bewegt Bilder werden das Videogeschäft beeinträchtigen. Zukünftige KI generierte Produktgestaltung ist mit riesigen Schritten auf dem Vormarsch.

KI – KREATIVE sind das NEUE Handwerk !!!

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