Marktgeschehen

Neuer Besitzer von DPReview meldet sich mit großen Plänen

DPReview hat einen neuen Besitzer. Doch wird pfleglich mit der Plattform umgehen? Er macht jedenfalls große Versprechungen – und die Fans freuen sich.

CEO von Gear Patrol wendet sich an die Fotocommunity

Eingefleischte DPReview-Fans mussten Monate des Zitterns durchleben zwischen der ersten Ankündigung, dass Amazon die Seite einstampft und der erlösenden Nachricht, dass Gear Patrol ihr ein neues Zuhause gibt. Jetzt hat Gear-Patrol-CEO Eric Yang die Community nun in einem offenen Brief über die Zukunftspläne informiert.

Dabei betonte er mehrfach, dass DPReview seine Unabhängigkeit als führende Fotografie-Website behalten soll und inszenierte sich selbst als begeisterten Hobbyfotografen und DPReview-Fan.

Foren, Content und Unabhängigkeit bleiben erhalten

Laut Yang mögen Gear Patrol und DPReview unterschiedliche Zielgruppen ansprechen, teilen aber die gemeinsame Leidenschaft für Produkte und engagierte Communitys. Gear Patrol habe nicht die Absicht, DPReview seinem Unternehmen anzugleichen. Vielmehr soll DPReview seine Identität als globaler Treffpunkt und Informationsquelle für Fotografie-Enthusiasten behalten und in diesem Sinne eigenständig weiterwachsen können.

Konkret sicherte Yang zu, dass bestehende Foren und Content-Archive erhalten bleiben. Gear Patrol wolle von den ehrenamtlichen Moderatoren lernen und gemeinsam mit ihnen die DPReview-Community ausbauen und für eine neue Generation von Fotografen öffnen. Laut Yang sind die Foren fester Bestandteil der DPReview und gehören damit der Community selbst.

Keine Paywall geplant, dafür mehr Werbung

Finanziell setzt Gear Patrol laut Yang auf ein Modell aus Werbeeinnahmen und Erlösen aus Partner-Links, anstatt eine Bezahlschranke einzuführen. Er bat die Nutzer, weiterhin häufig die Seite (ohne Adblocker) zu besuchen und bei Käufen die Partner-Links von DPReview zu verwenden. So könne DPReview die nötigen Einnahmen generieren, um das Team und die Technik hinter der Seite zu finanzieren.

Yang unterstrich, dass DPReview unter Gear Patrol keine finanzielle Belastung für die Nutzer werden soll. Gear Patrol sei fest entschlossen, die Seite auch ohne Bezahlschranke erfolgreich zu betreiben, ohne die Community zur Kasse zu bitten.

Um die finanziellen Mittel auszubauen und den Tod von DPReview nicht nur für kurze Zeit herauszuzögern, gibt es sogar konkrete Pläne:

  • Mehr Anbieter für den Kauf von Produkten und bessere Live-Preise
  • Mehr redaktioneller Output, neue Formate, überarbeitete Einkaufsführer, schnellere Bewertungen von Top-Kameras und eine Vielzahl neuer Story-Formate und Geschäftsbereiche
  • Behebung technischer Probleme
  • Verbesserung der Qualität und Erhöhung der Quantität der Anzeigen auf der Website
  • Neue passive Affiliate-Linking-Technologie

Community scheint begeistert

Insgesamt warb der Gear Patrol CEO um Geduld, Unterstützung und regelmäßige Besuche auf DPReview. Gear Patrol sei sich der großen Verantwortung gegenüber DPReview und seiner Community bewusst und wolle gemeinsam die Zukunft von DPReview erfolgreich gestalten.

Werfe ich einen oberflächlichen Blick in die Kommentare unter der Ankündigung, scheinen die vor Lob nur so überzulaufen. „Dieser Brief ist genau das, was ich von den neuen Eigentümern von DPR hören wollte. Vielen Dank – ich denke, dass dies genau der richtige Ansatz ist (für den Moment)“, schreibt einer. „Einen besseren Einstieg hätte ich mir nicht wünschen können – schön, Sie kennenzulernen, und ich freue mich auf die Reise!“, ein anderer.

Wir können also erstmal vorsichtig optimistisch sein, dass DPReview vor dem Untergang fürs Erste verschont ist, doch nach diesen vollmundigen Versprechen müssen auch Taten folgen – und die neuen Besitzer genügend Erlösquellen finden.

Beitragsbild: Gear Patrol/Montage

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Leonhard

Na dann warten wir mal ab!

Habe leider schon zu häufig erlebt, dass viele neue Betreiber mit großen Plänen anfingen, am Ende aber dann nur große Sprüche heraus kamen, ohne jetzt hier etwas unterstellen zu wollen.

Werbefinanzierung ist einerseits gut, kostenlos ist das Zauberwort der Sparfüchse, andererseits haben sich aber gerade Werbemodelle schon immer anfällig für Erhaltung der Objektivität erwiesen, ein ganz dünner Grad, auf dem man da wandert.

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