Jetzt ist die Frage: Ist das eine gute oder eine schlechte Sache, Kunden dazu zu animieren Dinge selbst zu reparieren – oder sie völlig zu zerstören?
Weniger Arbeit für den Kundenservice
Nikon hat ein neues Selbstreparatur-Programm ins Leben gerufen, das es Fotografen ermöglichen soll, ihre Ausrüstung eigenständig zu reparieren. Über eine spezielle Website stellt das Unternehmen ab sofort Servicehandbücher, Ersatzteile und Werkzeuge für ausgewählte Produkte zur Verfügung. Passend dazu hat Nikon schon 2019 das Angebot seines Reparaturservices drastisch gekürzt.
Bisher war es für Nikon-Fotografen oftmals erforderlich, sich bei Defekten oder Beschädigungen an die offiziellen Servicezentren des Herstellers zu wenden. Mit dem neuen Programm haben sie – zumindest in den USA – nun die Möglichkeit, Reparaturen selbst durchzuführen und so möglicherweise Zeit und Kosten zu sparen.

Allerdings weist Nikon darauf hin, dass Selbstreparaturen das Risiko bergen, die Herstellergarantie zu beeinträchtigen. Der Hersteller empfiehlt, zunächst sorgfältig zu prüfen, ob das jeweilige Produkt noch unter die Garantie fällt und dann lieber gegebenenfalls den offiziellen Nikon-Service in Anspruch nehmen. Falls ihr euch doch dazu entscheidet, das Problem selbst anzugehen, dürft ihr nicht auf Unterstützung von Nikon hoffen. Falls etwas schiefläuft, greift die Garantie womöglich nicht.
Nur 2 Produkte im Selbstreparaturprogramm
Zum Start des Programms stehen sowieso lediglich Reparaturanleitungen und Ersatzteile für das Nikkor Z 28-400mm f/4-8 VR sowie die Laser-Entfernungsmesser Coolshot 20 GIII und Coolshot 20i GIII zur Verfügung, ob in Kürze weitere Produkte folgen, ist unklar.
Hinzu kommt: Einige Spezialwerkzeuge und Schmiermittel waren kurz nach dem Launch bereits ausverkauft oder nur begrenzt verfügbar, schreibt PetaPixel. Es bleibt abzuwarten, wie schnell Nikon hier für Nachschub sorgen kann.
Nikon betont, dass das Unternehmen keinen Kundensupport oder Hilfestellung bei der Durchführung von Selbstreparaturen bietet. Unsachgemäße Reparaturen durch den Nutzer oder nicht autorisierte Dritte können nicht nur die Garantie beeinträchtigen, sondern auch zu höheren Kosten führen, wenn später doch ein offizielles Nikon-Servicecenter aufgesucht werden muss.
Eine Nachfrage von PetaPixel, ob das Angebot eine Antwort auf die “Right to repair”-Bewegung darstellt, blieb unbeantwortet. Grundsätzlich finde ich das natürlich eine gute Sache. Wenn das aber mit Entwicklungen einhergeht, dass ein Hersteller am Kundenservice spart, bekommt das einen anderen Beigeschmack. Bis jetzt zeigt die Auswahl von gerade einmal zwei unterstützten Produkten auch noch nicht ein sonderlich großes Engagement für das Programm. Habt ihr bereits Erfahrungen mit dem Nikon-Kundenservice bei Defekten gemacht und hättet im Zweifel lieber selbst Hand angelegt? Ich freue mich auf eure Kommentare!
Ich, obwohl Ingenieur und halbwegs begabter Schrauber, würde an einem Objektiv nie selbst eine Reparatur durchführen. Die werden nicht umsonst in Reinräumen mit extrem genauen Toleranzen hergestellt. Wenn man ein Objektiv zuhause öffnet, holt man sich nur Staub, ggf. Feuchtigkeit und Sporen von Pilzen rein, die immer in der Luft sind. Auf lange Sicht kann dies das Objektiv kaputt machen.
Wenn man beachtet, dass ein Pixel einer 24 MP-Kleinbildkamera 6 µm groß ist (= 0,006 mm), kann schon das kleinste zu stark oder schwach angezogene Schräubchen die Bildqualität auf Pixelniveau beeinträchtigen, da eine Linse dezentriert wird oder der Rahmen verformt oder oder …. Beim Gehäuse sieht es etwas besser aus. Belederung wechseln – gerne, Knöpfe/Display tauschen – geht wahrscheinlich auch. Die Sensor-Baugruppe oder das Bajonett würde ich aber nicht anfassen, da diese beiden Bauteile extrem genau parallel sein müssen, sonst ist nachher unter Umständen kein Bild mehr richtig scharf.
Ich kann Rasenmäher, Bootsdiesel, Trecker… Kamera, Objektive: niemals, nie. Sensorreinigung – gilt das als Reparatur? Mache ich auch… ansonsten: ich bin dann mal zum Paketdienst. Servicepoint.
Also ich finde das grundsätzlich gut. Wenn es eine gute Beschreibung dazu gibt kann man mit etwas Geschick einiges problemlos selbst machen. Habe zwar schon an meinen Fahrrädern, Mofas und Autos rumgeschraubt, entrostet, lackiert usw., aber habe mich erst nach einer exorbitanten Reparatur Rechnung für eine Spülmaschine vor ca. 5 Jahren getraut, Dinge im Haushalt selbst zu reparieren, was mit Hilfe von Youtube erstaunlich gut funktioniert. Bei entsprechender Anleitung würde ich mich auch an mein Fotoequipment wagen, natürlich immer mit der gebotenen Vorsicht und ohne Selbstüberschätzung.
also ich hatte mal ein “Altglas” zerlegt und wieder zusammengebaut … würde ich nie wieder machen 🤪
Verständnisfrage: Altglas ist für dich ein noch nutzbares Objektiv? Oder ist es nur noch für die Vitrine geeignet? War es noch brauchbar nach deinem chirurgischen Eingriff?😷
Moin Thomas, ja Altglas sind für mich nutzbare Objektive aus der analogen Zeit und besitze davon eine Menge. “Neue” Objektive habe ich eigentlich nur von Voigtländer. Das Objektiv welches ich mal komplett zerlegt hatte war mein erstes Helios 58/2.0, da hatte sich eine Blendenlamelle gelöst und baumelte einfach so rum (Bokeh war sehr interessant 😜) Also ran an den Speck, erster Fehler … beim zerlegen keine Markierungen gemacht 🫣 Nachdem ich alles gereinigt hatte und die Schneckengänge neues Fett bekommen hatten begann der Zusammenbau. Nachdem ich das Obi an die Kamera geschraubt hatte stellte ich voller Freude fest das Blendenzahlen und Tiefenschärfenskala nicht mehr oben saßen sonder unten 😂 Also alles wieder runter und erneut zusammen gesetzt, danach kam ich nicht mehr auf unendlich oder auf die Naheinstellgrenze …. es hat mich in den Wahnsinn getrieben aber irgendwann und Tage später war alles wieder beim alten 👍 Aber sowas wie mein Minolta 58/1.2 würde ich zu einen Fachmann geben
Top die Antwort- da nehme ich was mit! Danke.
Mein 800/6,3 lasse ich dann besser liegen… wollte da heute Abend nach zwei Helbing eigentlich bei 🥳😳… natürlich nicht…
also ich fühle mich nicht berufen ein modernes Nikkor Objektiv mit elektronischen Kontakten, Antrieben und mindestens 16 Linsen selbst zu reparieren 😂 … auch wenn die Anleitung noch so gut sein mag
Find ich sehr sympathisch von Nikon!
Im Bereich der Astrofotografie z.B. kennen viele eh Ihr Equipment in und auswendig und da ist Justage, Wartung und wirklich vieles wir mehr, bis zum Selbstbau, ganz normal um das Maximale herauszuholen.
Nur im Klientel der normalen Fotografie sehe ich aus Erfahrung meines persönlichen privaten Umfeldes, was ganz sicher nicht repräsentativ sein kann, wenig Hoffnung.
Da sind 2 linke Hände mehr als der Durchschnitt.
Sorry! 😂
Dann zähle ich mich gerne zur „Zwei-linke Hände- Fraktion“! Immerhin liegt sie in deinem Ränking über dem Durchschnitt… das gefällt mir. Gestern musste ich bei einer V 200 (Roco, H0, elektrische Eisenbahn) eine raus gerutschte Antriebsschnecke justieren… dabei verlor ich eine von diesen kleinen schwarzen Minischrauben im Teppichboden… fast zwei Stunden Suche. Wenn ich mir da meine D 850 oder Z8 vorstelle… nein, zwei linke Hände!
Du meinst sicher Madenschrauben…
👍🤣
Natürlich… sag ich doch! Da kann ich ja ganz offen mit dir sprechen… so von Experte zu Experte…
Ohne eine entsprechende fachliche Unterstützung in Form einer Datei im Portable Document Format, bzw. in Form eines Videos macht so eine Reparatur eigentlich keinen Sinn. Ich könnte mir daher vorstellen, daß Nikon hier eher an externe Reparaturdienste denkt, die dann mit Originalteilen beliefert werden.
Bei den abgedichteten Kamerabodies von heute kann der Kamerabesitzer viel falsch machen. Und an den Optiken erst recht. Eine Software selbst aufzuspielen ist vermutlich noch möglich, oder ein leicht zugängliches Außenteil am Gehäuse zu tauschen. Danach wäre mir als Fotograf ein Eingriff zu risikoreich.
In den Warnhinweisen von Nikon steht nicht zu Unrecht deutlich geschrieben, daß nur authorisierte Fachkräfte Reparaturen durchführen dürfen, die dann auch eine Garantie rechtfertigen.
Da ich den Nikon-Service Schweiz quasi gleich vor der Haustüre habe, probiere ich das gar nicht erst selber. Meistens bringe ich die Sachen selber vorbei nach Anmeldung, gehe ins NSG gleich unterhalb fotografieren und hole sie am Abend wieder ab. Topp Service in der Schweiz, und die Ingenieure sind sehr kulant und verrechnen auch mal nichts z.B. für Sensorreinigung. Diese mache ich jetzt auch selber. Trotz zweier linker Hände klappt das sehr gut, ist auf jeden Fall einfacher als ein Ikea-Möbel zusammenbauen. Da fehlt auch oft eine Schraube und man muss das ganze Möbel wieder retournieren, guter Service geht anders, wie bei Nikon eben.
Du lebst… Moin!
Ja, es geht mir jeden Tag wieder besser!
finde ich zumindest gut das ehemalige Berufssoldaten zugeben das sie zwei linke Hände haben 👍 Auch als erfolgreicher Anleger Respekt davor a) das man bei IKEA einkauft b) wegen einer ! fehlender Schraube die ganzen Möbel gleich wieder retourniert 👍👍👍
Tatsächlich waren meine ersten Möbel von Ikea, und das hat sich auch so abgespielt. Als ich fast fertig mit montieren war, stellte ich fest, dass eine Schraube fehlte. Also ging ich zum Kundendienst und wollte eine zusätzliche Schraube holen. Die sagten mir dann tatsächlich, dass das nicht gehe und ich das ganze Möbelstück zurückbringen müsse! Anleger wurde ich erst ein paar Jahre später, und auch die Möbel wurden exklusiver, teilweise nach Mass, von mir entworfen. Von Berufssoldat habe ich auch nie etwas gesagt, nur von einer Elite-Einheit. Bei feinen Arbeiten habe ich aber wirklich 2 linke Hände, dafür aber 2 rechte Füsse. Deshalb war ja mein halbes Leben lang Tanzen meine Leidenschaft.
Rolf, wir waren alle mal Jung 😁 Natürlich hatte ich damals auch “moderne” Möbel von IKEA und natürlich war es ärgerlich wenn mal eine Schraube fehlte, allerdings wurde bei IKEA diese Schraube im Servicepoint ohne Anstand ausgehändigt … nur musste man erst wieder zu IKEA eiern. Auch heute fahren wir 1x im Jahr zum IKEA, zwar nicht zum Möbel kaufen aber in die Krimskrams Abteilung 😂
Na, dann war Ikea bei dir schon weiter. Ich habe sogar noch mehrmals nachgehakt, weil ich das Möbel nicht wieder auseinandernehmen und retournieren wollte, aber es war nichts zu machen, die wollten das komplette Möbel zurück. Aber das war es dann für mich auch mit Ikea, obschon ich sagen muss, dass die Qualität sonst sehr gut war, immerhin waren es Massivholzmöbel. Bei den übrigen Discountern war es oft Kunststoff und billige Ausführung.
Die meisten Möbel, die ich immer noch habe, waren dann von Lindt, einem Schweizer Massivholzmöbelhersteller, ähnlich wie Team 7. Da konnte man die Möbel nach einem Raster selber gestalten und anfertigen lassen und zudem auch das Holz auswählen. Das war dann bei mir Buche und Kirschbaum. Ich habe die Möbel jetzt schon 30 Jahre und die sehen immer noch wie neu aus. Natürlich brauchen die auch Pflege; Flecken ausschleifen und ab und zu mit Wachs oder Öl behandeln. Grundsätzlich kaufe ich lieber für die Ewigkeit als billige Ware, die dauernd kaputt geht. Nachhaltig halt.
IKEA sollte man nicht immer pauschalisieren, so hat IKEA ausgezeichnete Matratzen im Programm aber die gibt es nicht für 79,99 € 😂 Teilweise gibt es ja Möbel im Programm die nicht in Deutschland/ Schweiz oder sonst wo erhältlich sind… wir hatten ja in Schweden ein “preiswertes” Continentalbett von Hästens und “Boxspringbetten” 😂(toller Name) sind in Deutschland ja noch nicht sooo lange populär
So sollte es auch sein – der NPS-Service von Nikon ist auch sehr gut – jetzt vier Wochen lang im Einsatz bei der Fußball-EM
Gratuliere, das ist sicher sehr spannend! Bin auch gleich am Auftaktspiel schauen!
Habe eben ein sehr lustiges Bild vor Augen.
Da sitzen Foto/Video Grafen mit Feinwerkzeugen bestückt in der Halbzeitpause am Rande des Spielfeldes um ihre Geräte wieder in Schuss zu bekommen.
IRONIE ENDE und niemand muss sich aufregen – das Spiel war übrigens echt super!
Ich finde die Idee sehr gut.
Wenn man nicht zwei linke Hände, ein wenig technisches Verständnis und gutes Werzeug hat, bekommt man auch mit Hilfe von You tube Videos sehr viel selbst hin.
Immer noch besser, als sich auf den katastrophalem OMDS- Service (früher Olympus) Zu verlassen. Z.B. werden vom OMDS Service FT- Objektive, mit dem alten Bajonet, die noch 2016 auf der Herstellerseite neu verkauft wurden, nicht mehr repariert. Auch von Fremdfirmen nicht, da sie keine Ersatzteile von OMDS bekommen.
Zum Hintergrund: Das FT- Bajonet ist das ältere Bajonet für Spiegelreflexkameras, es gibt Adapter mit denen sich diese Objektive problemlos an MFT- Kameras adaptieren lassen incl (langsamen) AF. Für einige dieser Objektive gibt es keinen adäquaten Ersatz im MFT- System. Vor allem lichtstarke Zommobjektive. Ich besitze auch noch einige dieser Schätzchen.
Für mich ein Unding und sehr kundenunfreudlich. Ratet mal ob ich mir noch etwas von OMDS zulegen werde ?!
Prinzipiel ist der Kundendienst eigentlich immer ein Zuschussgeschäft für die Hersteller, aber für langfristige Kundenbindung sehr wichtig.
Tolle Idee, so was!
Also mal ehrlich, für die Montage einer neuen, ausreichend tragfähigen Öse, da braucht meinereiner nicht mal ein Video, wenn hier welche glauben, für Genauigkeiten im 1/10.000mm Bereich würde es eine neue Brille bringen, solche Leute glauben auch, Zitronenfalter würden Zitronen falten.
Spüre ich im lauen Morgenwind einen Hauch von Ironie?
Ach wo, lieber Thomas, meinereiner weiß nicht mal was Ironie überhaupt sein soll. Da Canon es eh besser kann als Nikon machen die die Nummer demnächst auch, aber eben besser! Jeder Kunde repariert seine Knipse in Zukunft vollkommen alleine, dafür verkauft uns Canon alle Spezialwerkzeuge zu einem Freundschaftspreis von lediglich 7.999 Ucken, inklusive Bildsensorentfernungszange und und und. Anleitung gibt es dann (leider kostenpflichtig) im Netz der Inder, endlich ging meinereiner an einer R1 dann mal der Bildsensor kaputt, rein ins Internet und dort erfährt meinereiner nun von seinem Lieblingshersteller: “Um einen Bildsensor fachgerecht auszubauen benutzen sie bitte ausschließlich die Bildsensorzange XYZ aus ihrem Canon-Werkzeugkoffer, diese ist geeignet für alle VF-Sensoren, gebaut vor 2023, für Modelle nach 2023 brauchen Sie eine Zange, welche in ihrem Werkzeugkoffer nicht enthalten ist, aber natürlich nachbestellt werden kann, z.Z. allerdings mehr als 6 Monate Lieferzeit, dafür aber auch 3 Monate Garantie, gerechnet ab Bestelldatum! Vorsorglich weisen wir darauf hin, dass wenn sie die Kamera selber öffnen natürlich alle eventuellen Garantieansprüche verfallen, was sich aber ja von selber versteht.” Morgen schreibt uns die Krankenkasse, dass wir in der Familie kleinere OP´s am Gehirn selber machen müssen, wer es nicht kann hat zwei linke Hände und muss… Weiterlesen »