Der überraschende Abgang des Designers Takeo “TKO” Suzuki erschüttert die Analogfotografie-Szene. Ricoh soll jetzt seine Filmprojekte auf den Prüfstand stellen.
Erfolgreicher Start mit der Pentax 17
Der für die Entwicklung der Pentax 17 verantwortliche Chefdesigner verlässt Ricoh Imaging, wie er am 25. März auf Instagram bekannt gab. Im Vorfeld der Vorstellung hatte TKO höchstpersönlich immer wieder aus dem Entwicklungsalltag berichtet.
Die erst im letzten Jahr präsentierte Pentax 17, die erste neue Analogkamera der Marke seit fast 20 Jahren, war eines der meistdiskutierten Kameramodelle des Jahres. Das Half-Frame-Modell sollte ursprünglich den Auftakt einer neuen Ära analoger Pentax-Kameras markieren.
TKO selbst war übrigens dafür verantwortlich, dass Ricoh das Analog-Experiment nochmal wagt. Das Management des japanischen Konzerns, für das Fotografie praktisch nur ein Nebengeschäft ist, war anfangs nicht sonderlich überzeugt.
“Wir leben in einer Zeit, in der von neuen Produkten erwartet wird, dass sie digital sind. Das Management war fassungslos, die Stimmung war wie ‘Film? Wovon redest du?’ und ich dachte mir: ‘Oh, ich habe einen Fehler gemacht’.”
Auf Instagram gibt TKO einen Überblick über sein Schaffen. Als Designer war er offenbar nicht nur für die analoge Sparte, sondern etwa auch die robusten WG-Modelle verantwortlich.
“Ich habe entschieden, Ricoh Imaging und die geliebte und ruhmreiche Marke Pentax im März zu verlassen”, schreibt TKO in seinem Instagram-Post. Er betont darin, wie wertvoll der Austausch mit der Fotografie-Community für ihn war und kündigt an, sich eine Auszeit zu nehmen, in der er Bücher liest, Bilder malt, Fotos schießt und die Welt bereist.
“Ich habe immer noch die Gelegenheit, viele legendäre Ingenieure und Fotografen zu treffen und ihre wertvollen Geschichten zu hören. Das ist nicht etwas, das ich für mich allein behalten sollte. Es ist ein wertvolles Gut, das mit vielen Menschen geteilt werden sollte. Ich hoffe, dass ich weiterhin Gelegenheiten schaffen kann, um das Wissen, das ich dort erworben habe, und die Ideen, die ich habe, zu verbreiten.”
Ricoh evaluiert Zukunft der Analogprojekte
In einer Stellungnahme gegenüber Kosmo Foto erklärt Ricoh Imaging Europe, dass Suzukis Weggang die Möglichkeit künftiger Filmprojekte nicht ausschließe. Allerdings räumt das Unternehmen ein, dass Analogkameras derzeit eine deutlich kleinere Rolle spielen als etwa die etablierte GR-Produktlinie.
“Weil dies unsere erste neue Filmkamera seit mehr als 15 Jahren ist, brauchen wir Zeit, um Feedback zu sammeln, uns mit Kunden zu treffen und zu lernen, was sie schätzten – oder was ihnen fehlte – bevor wir Entscheidungen über zukünftige Filmprodukte treffen”, so das Unternehmen.
In einem früheren Interview mit DPReview hatte sich TKO noch hoffnungsvoll gezeigt, dass andere Hersteller dem Beispiel von Pentax folgen könnten. Tomoki Tanaka, General Manager der Pentax-Abteilung, hatte in demselben Interview betont: “Wir wollen Pionier sein, aber wir wollen nicht allein sein.” Bislang sind jedoch keine entsprechenden Ankündigungen der Konkurrenz bekannt geworden.
Ungewisse Zukunft, aber “analoge Samen”
In seinem Instagram-Abschied verspricht Suzuki, sein gesammeltes Wissen weiterhin mit der Fotografie-Community zu teilen und junge Menschen bei ihren Projekten zu unterstützen. Er spricht von “analogen Samen”, die er weltweit gepflanzt habe und hofft, dass diese Kultur sich weiter ausbreiten wird.
Die aktuelle Entwicklung bei Pentax, wie sie von verschiedenen Fachmedien dokumentiert wird, verdeutlicht jedoch die Herausforderungen der Analogfotografie im digitalen Zeitalter: Trotz einer engagierten Fangemeinde bleiben analoge Projekte für die großen Kamerahersteller ein Geschäftsfeld mit ungewisser Zukunft.
via: Pentaxrumors
Der Abgesang analoger Fotografie? Solange man in der Bucht noch jede Menge gebrauchstüchtiger Analoggeräte günstig erwerben kann lebt das Bilder machen mit Film.
Was die bequem machbaren „Filmsimulationen/LUT Effekte anrichten“ kann ich an mir selbst beobachten. Von den Leica Monochrom Bildern rede ich erst gar nicht. Diese Bilddateien vom Spezialisten auf Papier gebracht sind eine Augenweide. Also bin ich zu faul geworden um jedes mal einen Film einzulegen.
Pentax ist ein Sonderfall weil sie die digitale Spiegelreflex Nische besetzt haben. Ricoh ist mit seinen GR und den WG Modellen ebenfalls in der Nische angekommen.
Wenn ich Leica Personal Chef wäre würde ich jetzt dringend mit Herrn Suzuki ein Gespräch führen wollen – bei den vielen Leica Sondermodellen hätte Herr Suzuki genügend zu tun.
Analog ist TOT, war eine schöne Zeit mit Nikon F2, F3 und F4, dazu Asahi Pentax 6×7, Mamiya C33, M645, RB67 plus RZ67 – das Leben ist Veränderung – und die digitale Fotografie hat sich sehr gut entwickelt: Schneller, leistungsfähiger, deutlich bessere Qualität! Gut so….
Nicht für alle. Du darfst nicht von dir auf andere schließen. In meinem Freundeskreis gibts viele die mehr analog als digital photographieren.
Analog ist TOT??? Ich wäre vorsichtig mit dieser Aussage. Das Problem ist, dass die digitale Fotografie gerade eine inflationäre Entwicklung erlebt, um sich selbst abzuschaffen. Hand aufs Herz, wieviele unserer gefühlt 100.000 geknipsten Bilder der letzten 10 Jahre verschwinden im digitalen Dschungel auf irgendwelchen Festplatten oder Servern? Ich persönlich fotografiere immer wieder mal analog und finde das richtig entspannend. 36 Aufnahmen und man hält das Ergebnis in der Hand. Und nein, ich brauche keinen 100Mpx Sensor, keine Low-Light Fähigkeiten bis 100.000 ISO oder einen IBIS der jede Mücke beim Furzen aufnehmen kann. Ich habe jetzt 10 Jahre in dem Karussell gesessen und ständig fleissig aufgerüstet, um festzustellen, dass die Bilder kaum besser werden. Kreativität und Blick für Licht und Motiv lassen sich nicht durch Technik ersetzen.
Bei mir im Schrank liegen noch die analogen Nikon Kameras F4, FM2 und F90x. Muß ich mal verkaufen.
Eine Contax RTSIII und eine Pentax LX hab ich längst verkauft.
Obwohl ich gerade die F4 sehr geschätzt habe.
Aber das bessere ist des guten Feind. Ab und an überlege ich mal, mir noch einen SW- Film zuzulegen.
Aber Digitalkameras haben für mich nur Vorteile.
Allein die Entwicklung und Wartezeit schrecken mich ab.
Sowie die fehlenden Möglichkeiten der Nachbearbeitung. Ein Fotolabor wie in meiner Jugendzeit, kommt mir nicht mehr ins Haus. Und wenn ich die Filme mit meinen Minolta Scanner der auch noch im Schrank steht, einscanne, kann ich auch gleich digital fotografieren.
Gelobt sei der technische Fortschritt und die Digitaltechnik, die hat fotografieren so viel einfacher gemacht und mit der klar besseren BIldqualität
Hi Thorsten, wenn du deine FM2 tatsächlich verkaufen möchtest, lass uns doch mal kurz emails tauschen, ein guter Freund sucht eine (ich schieße selber auf Canon und Mittelformat)
Grüße
Lewin
Meine FM2n ist komplett schwarz ohne Abrieb, o.k.?
Das kommt noch dazu, kein “Dreck” auf den Abzügen, irrsinnig hohe ISO-Leistungen einstellbar, die analog niemals so erreichbar sind, sehr gute Bearbeitungsmöglichkeiten usw., usw…….und was die “Analogen” so in den Foren losplappern, ist eigentlich mehr als peinlich…..
Meinen letzten Vergrößerer, einen DURST bis 6×7, verkaufte ich am letzten Sonntag für 40 Euro auf der übrigens sehr erfolgreichen Fotobörse Gladbeck, fragte dann den Käufer: “Was wollen Sie denn noch mit dieser Kiste anfangen?” Er nannte einen verständlichen Grund: “Eine große Schachtel mit Kleinbild- und Rollfilm-Negativen aus einem Nachlass, diese für die Verwandtschaft abziehen auf 13×18.” .
“und was die “Analogen” so in den Foren losplappern, ist eigentlich mehr als peinlich…..”
Sorry, an Peinlichkeit und Arroganz kann man dich wirklich nicht mehr toppen!
Man sollte sein Blickfeld nicht zu eng machen. Der Film ist lebendiger als viele denken. Kodak hat erst vor kurzem diesen Bereich modernisiert und ausgebaut. Ein Teil der Nachfrage speist sich aus der Analogfotografie, der andere Teil aus der Filmindustrie.
Viele Hollywood Filme werden aktuell immer noch auf Film gedreht, mit einer Arriflex, der Brutalist zum Beispiel.
Da wird dann auch entwickelt und gescannt und dann digital nachbearbeitet, wenn nötig/gewünscht.
Silbersalz bietet dies für die Fotografie an: konfektioniert, entwickelt und scannt die Kodakfilme mit bis zu 14K.
Auch diese Scans lassen sich großartig in LR nachbearbeiten und müssen sich vor einem raw file nicht verstecken.
Man kann für sich selber die Präferenz für das Digitale haben, aber die Realität ist in großem Umfang – und an entscheidender künstlerischer Stelle – immer noch sehr analog.
Das Hauptproblem für mich sind die immensen Kosten der Analogen Fotografie.
Hab letzten Sommer meine OM2n mit in den Urlaub genommen. 3 Filme mit jeweils 36 Aufnahmen. Einen farbigen, einen SW und ein XP2.
Gesamtkosten, 3x36er Film zzgl. Entwicklung, Abzügen und Scan, hat mich ca € 80.- gekostet, und das beim Müller, nicht in einem „Profi-Labor“.
Ok, es sind einige tolle Aufnahmen dabei, schöne Erinnerungsfotos, aber dennoch ist mir das einfach zu teuer geworden.
Ab und zu mal ein SW Film in die Kamera ist OK, aber mehr wird’s wohl nicht mehr.
Das soll auch reichen – und an meiner Nikon Zf brauche ich nur den Schalter unterhalb des Verschlusszeitenwählers minimal nach rechts drücken, dann erscheint das Symbol “B&W”, ab sofort belichtet die Kamera kontrastreich und detailgetreu alle Motive in “Schwarzweiss”, da brauche ich keine Leica-Knipse. Der Vorgang ist beliebig (auch innerhalb einer Aufnahmeserie) wiederholbar: Absolut perfekt!
Richtig.👍
Ich hab zwar weder eine Zf, noch eine Leica, aber dafür eine Lumix G9ii, die hat den Leica-Monochrom LUT integriert (Panasonic arbeitet ja mit Leica zusammen), absolut tolle Ergebnisse. Auch nachträglich entweder in der Kamera oder LR auswählbar.
Aber auch meine beiden Olympus (OM1 & E-M5) haben tolle SW Modi. Und dann gibt’s ja auch noch Lightroom etc.
Klar, Analog ist und bleibt Analog, eine OM2n oder Nikon F2 ist dann doch noch etwas anderes, aber dennoch, Digital ist einfach praktischer.
So sehe ich das auch, nur als Beispiel: Heute am späten Freitagnachmittag war es wieder so weit, da wurden tausendfach die Fototermine bei den einzelnen deutschen, europäischen und internationalen Zeitungen an die professionellen Fotografinnen und Fotografen vergeben, die das alles auf die Speicherkarten bringen sollen, was jetzt an diesem Wochenende die Berichterstattung einer guten Zeitung ausmacht, also Politik, Kultur, Sport, kleine und große Katastrophen, Schönes und Hässliches usw. – und da wird nicht ein einziger Fotograf oder eine Fotografin mit einer analogen Kamera “auf Nachrichtenjagd gehen” oder in der Redaktion nachfragen, wer ihren Film entwickelt? Da stehen Schnelligkeit, Qualität und die Kostenersparnis an erster Stelle, das ist die digitale Realität – und das funktioniert gut – und deshalb ist “analog” mausetot! Alles OK? War doch nicht schwer zu verstehen – oder?
“Alles OK? War doch nicht schwer zu verstehen – oder?”
…habe ich nicht verstanden, BITTE nochmal!
BITTE nochmal!
Sagen die Knipser die zu spät kommen auch immer ………..
…hat Dich jetzt dein Kumpel vorgeschickt oder wars die Mama?
Weit unterhalb der Gürtellinie.dein Kommentar.
Danke für die Info ℹ️
Wie ich schon weiter oben schrieb: DU DARFST NICHT VON DIR AUF ANDERE SCHLIESSEN.
Scheuklappen helfen beim Blick auf die Welt und dabei, schneller zu fokussieren, das ist bei einer Nikon mit der ganzen Elektronik wichtig – bei einer Leica reicht dem Profi der Zonenfokus.
Interessant ist, dass die „Großen und kleinen Katastrophen“ vorab bekannt sind und dafür auch schon Termine vergeben werden.
Neben der „Lagerfähigkeit“ von Filmmaterial wäre da noch die Betrachtung ohne elektronische Hilfsmittel und außerdem ist jedes Bild ist ein Original. Vergrößerungen/Fotos kann man einfach nach 100 Jahren aus dem Archiv nehmen und mit den dann zur Verfügung stehenden Mitteln duplizieren/digitalisieren.
Bei digitalisierten Dateien (z.B. Zip Diskette) wird es schon schwierig. Diverse Laufwerke aus den Anfängen der PC Technologie in die JETZT-Zeit zu retten würde ich als Experten Aufgabe einstufen. Noch schwieriger dürfte es mit in den in der Cloud gespeicherten Bildern werden wenn unbemerkt der „Server-Betreiber“ pleite gegangen ist oder nach Jahren die Zugangsdaten-Passwörter abhanden gekommen sind.
Film einfach „abschreiben“ ist zu kurz gesprungen – in den staatlichen Archiven werden Zeit-geistig wertvolle Bilder/Dokument nach der Digitalisierung nach wie vor auf Film konserviert.
Genauso schaut es aus. Was passiert denn mit den 100.000 Fotos auf meinem Laufwerk/Server? Neulich mal wieder die analogen Familienfotos aus alten Tagen rausgeholt und angeschaut. Ob ich das mit dem digitalen eines Tages machen werde? Und wenn ich meine ganzen Investitionen in die digitale Technik über die letzten 20 Jahre am Ende des Tages zusammenzähle, was war dann günstiger? Wieviele analoge Filme hätte ich knipsen und entwickeln können? Das digitale Zeitalter ist vergänglicher als viele hier glauben…
Also die einzigen Fotos die den Fotografen bzw. die Zeit überleben, werden Familien/Urlaubsfotos sein, egal wie gut man fotografiert. Vielleicht auch noch ein paar Landschafts oder historische Fotos, alles andere ist mittelfristig Datenmüll. Deshalb mache ich auch nur von privaten Fotos Sicherheitskopien und von den Besten und wichtigsten auch Fotobücher. Alle anderen Fotos sind nicht gesichert, da sie früher oder später eh nie mehr angeschaut werden.
Interessieren 100000 Fotos irgendwann noch jemanden? Eher nicht. Bei mir sind es ähnliche Mengen. Es sind so viele weil ich zu faul bin vernünftig zu sortieren, vernünftig sortieren kostet sehr viel Zeit und Speicher ist billig. Aber ich habe im Laufe der Zeit immer wieder von Familie, Freunden, Hochzeiten, usw. auch Papierabzüge (ca. 2000) oder Fotobücher machen lassen. Ich denke das ist als Erbe viel interessanter, als Festplatten mit tausenden von Ordnern voll mit Serienbildern, Belichtungsreihen, aufnahmen von ein und derselben Sache aus verschiedenen Perspektiven bei unterschiedlichem Licht usw. Als Essenz bliebe wohl tatsächlich nur ein bis zwei Prozent der Bilder über und dabei ist es völlig egal ob sie ursprünglich Analog oder Digital vorlagen, Ok, Analog wären es niemals 100000 geworden…
Wenn dann, sollte sich Pentax auf das analoge Mittelformat konzentrieren. Hier gibt es, gegenüber der Digitalfotografie, immer noch einen Mehrwert.
Währe wünschenswert und interessant. Aber der Preis einer solchen Camera und dazu noch die Objektive. Könnten zwar erstmal mit fest verbautem anfangen, aber der Preis wäre trozdem recht hoch, würde ich mal annehmen.
Sie könnten das Pentax-645-A-Bajonett übernehmen! Da gäbe es schon mal gebraucht so einiges.