Fujifilm Hasselblad Kameras

Revival einer Legende: Bringt Fujifilm die XPan digital zurück?

Fujifilm könnte eine digitale Version der legendären XPan-/TX-Filmkamera auf den Markt bringen. Neue Patente machen Hoffnung auf ein Comeback der Panoramakamera.

Patente deuten auf echtes Panoramaformat hin

Wie wir bereits im letzten Jahr berichtet haben, könnte Fujifilm bis 2028 einen digitalen Nachfolger der legendären XPan-/TX-Filmkamerareihe auf den Markt bringen. Das Panoramakonzept, das analoge Fans seit Jahren begeistert, könnte in Form der TX-3 wiederbelebt werden. Patentierte Objektivdesigns deuten darauf hin, dass Fuji an einem speziellen Weitwinkelobjektiv für dieses Modell arbeitet.

Bei der Betrachtung mehrerer Patente auf Fujirumors ist einem Leser aufgefallen, dass es sich – mit Ausnahme eines Beispiels – um Objektive für eine Panoramakamera handeln könnte. Alle Patente haben einen sehr großen Blickwinkel (90° bis 110°), ein zu kurzes Auflagemaß für ein Wechselobjektiv sowie ungewöhnliche Bildkreisdurchmesser, die für einen 24×36-Sensor zu groß und für einen 33×44-Sensor zu klein sind, jedoch für den 24:64-Ausschnitt eines 33×44-Sensors geeignet wären.

Ursprünglich stellten Hasselblad und Fujifilm die filmischen Panoramakameras XPan, XPan II, TX‑1 und TX‑2 in den Jahren 1998 bzw. 2003 vor. Mit einem Bildseitenverhältnis von 65×24 mm waren diese besonders beliebt bei  Landschaftsfotografen. Auch die Fujifilm GFX100RF bietet über ein Seitenverhältnis-Wahlrad die Möglichkeit, das Seitenverhältnis 65:24 zu wählen, das ich in der Praxis sehr gerne verwendet habe. Demnächst gibt es einen Test dazu, Fragen dazu könnt ihr immer noch in diesem Artikel stellen.

Digitaler Klassiker für kreative Nischenfotografie

Ein digitales Modell müsste allerdings nicht nur dieses Panoramaformat sensorseitig abbilden, sondern auch mit einer ausreichend hohen Auflösung überzeugen. Fujirumors spekuliert daher, dass die Kamera möglicherweise als “GFXPan” mit einem zugeschnittenen GFX-Sensor (z. B. aus dem 102-MP-Sensor der GFX100RF) und einer speziellen Firmware für Panoramaansichten entstehen könnte. Durch die Kombination aus Retro-Look und moderner Digitaltechnik könnte Fujifilm die Kamera in die digitale Welt übertragen.

Wenn eine Firma eine solche ungewöhnliche Kamera auf den Markt bringt, dann ist es Fujifilm. Mit der GFX100RF und der X-Half haben sie in diesem Jahr bereits bewiesen, dass sie offen für Experimente sind und bereit sind, neue und andere Wege zu gehen. Es scheint mir, als sei der Erfolg von Fujifilm kein Zufall, sondern das Ergebnis einer durchdachten Produktentwicklung. Natürlich ist auch klar, dass diese Panormakamera, sofern sie denn auch kommt, nicht den Mainstream bedienen will.

Wäre eine digitale Panoramakamera ein Werkzeug, das ihr in eurer Fototasche willkommen heißen würdet, oder bleibt ihr lieber bei Zuschnitt und Stitching?

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ccc

Würde ich mir nie und nimmer kaufen.

Für den hochauflösenden X-5-Sensor würde ein hochaufläsendes anamorphotisches Objektiv viel mehr Sinn machen. Den Rest kann man dann in der Post machen – oder gleich in der Kamera nach entspr. Firmwareupdate – sollte keine Hexerei sein.

Mirko

gibt es da ein Firmwareupdate welches anamorphotische Objektive automatisch entzerrt ? 😳

ccc

So eine Korrektur wäre ja super easy für Fuji (oder jeden anderen DSLM Hersteller) zu machen…..

N1USER

Die Echtzeitkorrektur der Objektivfehler (für eine hübsche Sucheranzeige und für’s JPG) hat Canon bei RF ja bereits zur Perfektion entwickelt 😉

Nick

Lumix Kameras können das anamorphe Bild direkt in der Kamera ohne Probleme entzerren, und die Stabilisierung wird auch entsprechend angepasst.

Alfred Proksch

Bei Fuji steht bildlich gesehen alles was man zum Kamera bauen benötigt im Regal, kaufmännisch betrachtet liefert der Konzern genau die Standardtechnik die benötigt wird um den Laden Gewinn bringend am Laufen zu halten.

Als Aufreger für „Nichtfujianer“ stellen sie schon mal „Fotografen-Kameras“ jenseits der sonst üblichen Boliden Nabelschau auf die Verkaufstheke. Erfolg hat Fuji damit nebenbei nicht nur finanziell sondern noch wichtiger mit anhaltendem „Gesprächsstoff“.

Die Resonanz aus den anderen „Lagern“ ist immer dieselbe nämliche was die neuen Fujis alles im Gegensatz zum eigenen System technisch nicht können. Mir gefallen die hinter den Fuji Kameras stehenden „sonderbaren“ Ideen besonders gut – X-Half oder die GFX 100RF sind die jüngsten positiven Beispiele dafür. Dagegen gestellt empfinde ich die neue Fuji X-E5 fast schon erzkonservativ!!

Eine digitale X-Pan aus dem Hause Fuji – was für ein Knüller – nicht nur bei Toyota gilt: Nichts ist umöglich.

N1USER

Dann kann ja eine digitale 6×17 auch nicht mehr weit sein 😉

Mirko

…wenn die Analogen nicht so teuer wären dann hätte ich schon eine 😂 Hatte aber auch mal gelesen (Gerücht) das Fuji zwei APS-C Sensoren zusammen fügen will. Würde auf den ersten Blick mehr Sinn ergeben, gibt ja schon das GFX System welches dieses Format anbietet. Da sind wir wieder bei Format, die GFX100RF hat mir schon viel Spaß gemacht ….ohhhhh du liebes Weihnachtsgeld 🎅🏻

Stefan Zimmermann

Heute gibt es zahlreiche Möglichkeiten zur Panoramaerstellung, von manuellen Ansätzen bis hin zu vollautomatisierten Lösungen mit motorisierten Panoramaköpfen, die sich sogar für die Deep-Sky-Astrofotografie einsetzen lassen, wie zum Beispiel der Benro Polaris (Astro). Solche Systeme sind kaum schwerer als eine spiegellose Systemkamera und inzwischen auch preislich attraktiv. Programme wie PTGui ermöglichen die Wahl zwischen verschiedenen Projektionsmethoden wie zylindrisch, sphärisch, mercator oder stereografisch. Je nach Motiv und gewünschter Bildwirkung sind das alles entscheidende Option, die eine Kamera etwa diese Fujifilm-Kamera nicht bieten kann.Zudem möchte man nicht immer dieselbe Art von Panorama erstellen, es geht nicht nur um breite Landschaftsbilder. Oft handelt es sich um gezielte Aufnahmereihen, beispielsweise Mosaike aus sechs mal drei Einzelbildern mit definierter Überlappung oder Rundumsichten mit 360 Grad. Diese Technik wird vor allem in der Milchstraßenfotografie, bei Architekturpanoramen oder hochauflösenden Gigapixelbildern eingesetzt. Wer beruflich damit arbeitet, benötigt maximale Flexibilität und Kontrolle. Für viele Hobbyanwender hingegen bleibt dieses vorgestellte Kamera eine absolute Nische und Berufsfotografen werden sich dafür nicht interessieren. Solche Panos werden an ein oder zwei Wochenenden ausprobiert, danach verstauben die Geräte ungenutzt im Schrank. Sehe hier kaum einen Sinn, vielleicht vor 20 Jahren (Anfang bis Mitte der 2000er gab es verschiedene Panorama- oder Rotationskameras, die speziell für… Weiterlesen »

Nepomuk Hirrlinger

Da würde ich sicher sofort zugreifen. Dieses Format bietet großartige kreative Möglichkeiten und macht wirklich Spaß. Hatte mal mit der XT2 fotografiert und das waren sehr schöne Bilder.

Alle Alternativen zu Panoramabildern sind nicht so spontan und handlich wie diese Kamera. Eine Leica M im Kinoformat ist das.

Mirko

Da bin ich deiner Meinung, viele Wege führen nach Rom 📷

Rene Stämpfli

Ich experimentiere seit längerem mit dem XPan und dem Cinema (1:2.35) Format, sowohl analog wie auch digital. Analog verwende ich die Pentax 6×7 und digital die A1 als digital Back zu den Pentax 6×7 Objektiven.Diese Objektive eignen sich hervorragend für diese Formate, haben sie doch einen Bildkreis von über 9cm. Analog verwende ich 120 Film, was 10 Bilder ermöglicht. Alternativ kann man auch 135er Film verwenden, was ca. 18 Bilder ermöglicht. Beim 120er Film crope ich nach der Digialisierung jeweils auf das entsprechende Format. Beim 135er hast du nur XPan. Für die einfachere Bildgestaltung kann man beim abnehmbaren Prisma der P67 eine entsprechende Maske einlegen. Digital habe ich mit mehreren Ansätzen experimentiert. Bei der A1, wie auch bei allen SONY Kameras mit dem neuen Menu, kann man das Bildformat auf 1:2.35 setzen. Leider nicht auf XPan. Als weiter Gestaltungshilfe setze ich die quadratischen Gitterlinien. Damit lässt sich problemlos für beide Formate gestalten. Bereits mit diesen Einstellungen kann man problemlos fotografieren. Persönlich verwende ich diese Einstellungen dauerhaft, was für mich die Bildgestaltung je nach Situation erleichtert. Danach einfach das RAW auf das gewünschte Format cropen. Da ich auch über 5x Pentax 67 Objektive (168mm, 135mm, 105mm, 55mm und 45mm) verfüge, verwende… Weiterlesen »

Mirko

Ich hatte irgendwann mal so ein “Kit” gesehen wo man in der Fuji 690 Kleinbildfilm verwenden kann, verwendest Du so etwas in deiner Pentax ? Wäre ja dann in meiner Kamera knapp 24×80 😳

Rene Stämpfli

Nein ich verwende keinen Adapter für die 135er Filme. Es ist mir zu aufwendig in der Handhabung. Ich verzichte auf die höhere Anzahl Bilder zugunsten der grösseren Crop Möglichkeiten beim 120er Film. Mehrheitlich fotografiere ich eh digital mit den Pentax 67 Objektiven. Hast Du die GW690 oder G690 BLP mit Wechselobjektiven?

Patrick

Ich hoffe sehr darauf, dass Hasselblad oder Fujifilm irgendwann eine analoge Neuauflage der XPan produziert. Das war wirklich eine fantastische Kamera. Ich habe schon ein paar Mal mit dem Gedanken gespielt, sie mir trotz der irrwitzigen Preise gebraucht zu kaufen. Aber irgendwie missfällt mir der Gedanke, so viel Geld für eine tickende Zeitbombe (die Elektronik könnte ja jederzeit komplett ausfallen) auszugeben. Leica produziert die M6 ja auch wieder, also gebe ich meine Hoffnung nicht auf!

Nepomuk Hirrlinger

Ja, das mit der Elektronik ist ein ziemliches Risiko. Am Ende hat man einen sehr teurer Briefbeschwerer, da niemand die Kamera warten kann und auch Ersatzteile nicht mehr verfügbar sind. Das ist sehr schade.

joe

Analog kann man für bestimmte Zwecke mögen, aber für mich ist das Technologie von gestern, Kerzenlicht ist toll, aber ich bevorzuge elektrisches Licht, das ich in jegliche Form der Helligkeit und des Farbtons verändern kann.

Mathias

Hallo Joe und das ist ein sehr schöner Vergleich – Es gibt Situationen, in denen ist Kerzenlicht durch nichts zu ersetzen, weil keine elektronische Regelung dieses Gefühl einer brennenden Kerze in der Vorweihnachtszeit im entsprechenden Ambiente trotz aller technischen Perfektion ersetzen kann.
Da bist du in einer emotionalen Welt unterwegs, bei der es nicht mehr sinnvoll ist, nach Erklärungen zu suchen. Es sind beide Welten gut und richtig und wichtig ist nur, dass sie zu einer Zufriedenheit des Nutzers führen.
Auch in der fotografischen Welt oder in meiner Welt der Oldtimer-Pentaprisma-Optiken.
Ich versuche gar nicht mehr, hier irgendwelche rationalen Gründe zu suchen – ich nehme sie gerne in die Hand, ich erreiche, was ich möchte mit den Ergebnissen und ich bin einfach nur zufrieden.
Du sprichst das niemandem ab und so können wir uns alle gemütlich zurücklehnen – es gibt Situationen, da ist der Weg und das Ziel für jeden von uns ein völlig anderer und trotzdem gewinnen alle.

Rene Stämpfli

Was genau ist ein echtes Panorama Format? Es gibt ja viele Panorama Formate. XPan ist nur eines von vielen.

Alfred Proksch

Panorama ist wenn meine bessere Hälfte (Frauen sehen weitwinkliger) die liegengebliebene Socke in der Ecke sieht die schon lange aus meinem Blickfeld verschwunden ist.

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