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Verabschiedet sich auch Pentax von der DSLR?

Die Verkäufe gehen zurück, die neue Generation entscheidet sich für andere Geräte. Steht die DSLR jetzt auch bei Ricoh/Pentax vor dem Aus?

Ricohs Einschätzung aus dem Jahr 2019

Als Ricoh/Pentax im Jahr 2020 eine neue Markenvision präsentiert hat, wurde schnell klar, dass man in den kommenden Jahren nicht mit einer spiegellosen Systemkamera des Herstellers rechnen sollte. Stattdessen hat sich Ricoh klar zur Spiegelreflexkamera und dem optischen Sucher bekannt – erneut. Schon im Jahr zuvor hatte der Hersteller in einem Interview gesagt, dass man spiegellose Systemkameras eher für eine Art Modeerscheinung halte und dass man bald wieder mit Wachstum im Bereich der DSLRs rechne.

“Im Moment sind spiegellose Systemkameras “Newcomer”, deshalb sind viele Nutzer interessiert an diesem neuen System und wollen es nutzen. Aber nach ein oder zwei Jahren werden einige Nutzer zu DSLRs zurückkehren. […] Der Markt für DSLRs schrumpft aktuell ein bisschen, aber in ein, zwei oder drei Jahren wird er wieder wachsen.”
Ricoh im Jahr 2019

Spiegelreflexkameras immer unbeliebter

Fünf Jahre später kann man festhalten: Das war eine Fehleinschätzung.

Diese Erkenntnis scheint inzwischen auch bei Ricoh zu reifen, in einem neuen Interview mit den französischen Kollegen von Phototrend hat Ricoh in Person von Yazid Belmadi, Vertriebsleiter für Frankreich und die Schweiz, durchblicken lassen, dass bei Ricoh der Fokus inzwischen nicht mehr auf Spiegelreflexkameras liegt:

“Im Jahr 2024 wird es immer schwieriger [Spiegelreflexkameras zu verkaufen]. Am Anfang konnte man noch Dinge wie den optischen Sucher hervorheben, aber seitdem hat sich beim elektronischen Sucher so viel getan. Und da sind die anderen Fortschritte noch gar nicht mitgerechnet. Ehrlich gesagt ist das nicht mehr Teil unserer aktuellen Strategie, da die Verkäufe in diesem Bereich zurückgehen.

Wir bieten diese Art von Produkten natürlich weiterhin an, aber heutzutage sind Kriterien wie Gewicht und Platzbedarf für die Verbraucher ausschlaggebend geworden. Auf unserer Seite können wir immer noch die Bildqualität hervorheben, die weiterhin hervorragend ist.

Es ist daher schwierig, die Vorteile dieser Geräte zu bewerben, außer für Puristen, die immer noch den Charme eines optischen Suchers oder eines Prismas schätzen. Dies bietet eine andere Erfahrung, ist aber nicht mehr wirklich das, was die neuen Generationen suchen.

Die jungen Leute hingegen sind mit Bildschirmen aufgewachsen, sei es auf ihren Telefonen oder auf Hybridkameras. Ihre Herangehensweise an die Fotografie ist anders, und diese Tatsache müssen wir bei unseren strategischen Entscheidungen berücksichtigen.“
Ricoh im Gespräch mit Phototrend, 2024 (maschinell übersetzt)

Zu einer potenziellen Pentax K-1 Mark III, zu der es in den letzten Wochen grundsätzlich spannende Gerüchte gab, wollte sich Belmadi nicht äußern. Er habe keine Informationen zu einer kommenden DSLR. Wenn man sich die aktuellen Äußerungen anschaut, sollte man sich aber wohl nicht allzu große Hoffnungen machen, dass Ricoh derzeit viele Ressourcen in die technische Weiterentwicklung der Spiegelreflexkamera investiert.

Im vierten Jahr in Folge profitabel

Stattdessen stehen bei Ricoh derzeit andere Produkte im Fokus, so zum Beispiel die Pentax 17, die robusten Pentax WG-Kompaktkameras oder auch nach wie vor die Ricoh GR III, deren Verkaufszahlen nach wie vor „phänomenal“ seien. In diesem Jahr mussten für die GR III sogar die Produktionskapazitäten weiter erhöht werden.

Ricoh ist im Übrigen im vierten Jahr in Folge profitabel, dem Unternehmen gehe es „sehr gut“, auch wenn man bezogen auf das Gesamtvolumen deutlich hinter anderen Herstellern zurückliegt.

Was denkt ihr, hat die Spiegelreflexkamera bei Ricoh/Pentax noch eine Zukunft?

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