Immer wieder berichten wir von Preiserhöhungen einzelner Hersteller, aber wie sieht der Markt im Ganzen aus?
Eigentlich nur eine Richtung: nach oben
Man muss nicht erst auf diese Statistiken schauen, um zu wissen: Die Welt der Filmfotografie ist in Bewegung. In den letzten fünf Jahren ist der Preis für eine 35mm-Filmrolle mit 36 Auslösungen um beachtliche 70 Prozent gestiegen. Und davon bleibt kein Hersteller verschont, wie wir erst zuletzt von Fujifilm und Kodak hören mussten.
Seit Januar haben sich neue Trends herauskristallisiert, die bei der Planung des eigenen Filmbudgets berücksichtigt werden können. Dmitri von Analog.Cafe hat einige Hersteller schon seit 2018 im Blick und kann sich daher auf einiges an Erfahrung berufen.
Sein kürzlich veröffentlichten Ergebnisse über die ersten zwei Quartale dieses Jahres basieren auf Durchschnittswerten von acht großen internationalen Einzelhändlern. Sie spiegeln daher nicht unbedingt die Preise wider, die in einem bestimmten Geschäft verlangt werden, merkt Dmitri an, aber trotzdem könnten sie ja vielleicht hilfreich sein.
Trends in Q1 und Q2 2023
So sind Kodak UltraMax 400, Kosmo Foto Mono 100 und Fujifilm Fujichrome Velvia 50 jetzt sogar 1 bis 3 Prozent günstiger als im Januar. Auf der anderen Seite müssten Dmitri zufolge Nutzer von T-Max 100/400, Ektachrome und Tri-X 10 bis 15 Prozent mehr bezahlen.
Interessant sei auch der Fall des Superia X-Tra 400 von Fujifilm, der den Beobachtungen nach nicht mehr produziert wird. Und die Zahlen überraschen: Trotz des schwindenden Angebots ist der Film 15 Prozent billiger geworden, aber schon vielerorts ausverkauft.
Filmtype | Preisentwicklung seit Januar 2023 |
---|---|
Fujifilm Superia X-Tra 400 | -15% |
Kodak UltraMax 400 | -1 bis -3% |
Kosmo Foto Mono 100 | -1 bis -3% |
Fujifilm Fujichrome Velvia 50 | -1 bis -3% |
Fujifilm Neopan Acros II | -1% |
CineStill 800T | -0.18% |
JCH StreetPan | gleich geblieben |
Kodak ColorPlus | +4% |
Ilford und Fomapan | +5% |
T-Max 100/400 | +10 bis +15% |
Ektachrome | +10 bis +15% |
Tri-X | +10 bis +15% |
Kodak s/w | +10 bis +15% |
Die Schwarzweißfilme von Kodak kosten jetzt 10 bis 15 Prozent mehr, während Ilford und Fomapan ihre Filme um etwa 5 Prozent verteuert haben. Demgegenüber ist der etwa gleich geblieben und der Kosmo Foto Mono um 3 Prozent billiger geworden. Auch der Fujifilm Neopan Acros II wurde im Durchschnitt um etwa 1 Prozent günstiger.
Kodak ColorPlus günstigster Farbfilm am Markt
Es gibt auch gute Nachrichten für die Farbkameras: Der CineStill 800T kostet jetzt ungefähr so viel wie zu Beginn des Jahres. Trotz eines Preisanstiegs von 4 Prozent bleibt der Kodak ColorPlus der günstigste Farbfilm auf dem Markt, mit einem Durchschnittspreis von knapp unter 11 Dollar für eine Box mit 36 Bildern auf 35mm-Film.
Beitragsbild: shri
das Problem sind die Diafilme, immerhin früher das Standardmedium in der gewerblichen Photographie. Die sind teuer und es gibt kaum noch Auswahl.
Und das ist schade, Dia war unvergleichliche Bildqualität.
Das ist ja “nur” eine Seite. Die andere Seite sind die Entwicklungskosten pro Film/pro Foto.
Die tatsächliche Kostenentwicklung ist somit erst dann abschätzbar, wenn diese beiden Aspekte der Filmfotografie berücksichtigt werden.
Analog, mit Diafilm, Rollfilm, umfangreichstem Equipment und Zubehör, muss man sich mittlerweile verdient haben, es benutzen zu dürfen.
Ist somit der Luxus-Sparte zuzuordnen.
Es sind Luxus-Güter.
Alles andere ist auch nicht gerade geschenkt, aber mit einfacher Lochkamera, oder gar Pinhole-Equipment is’ es halt spannend, aber ned’ so toll zu lavieren, gell? …
naja so ein komplettes analog Set mit Kamera + Objektive bekommt man gebraucht für einen niedrigen 3 stelligen Betrag.
Verglichen mit den Preis der digitalen Mittelklassenkameras, kann man da viele, viele Rollen kaufen und entwickeln lassen.
Das stimmt nur, wenn man auch wie früher fotografiert. Zweimal Urlaub à 36 Bilder, Hochzeit 72, Familienfest 24, Diverses 108, macht 8 Filme im Jahr, dann hat man rund 250 Bilder geschossen und ohne Kamera etwa 300.-€ ausgegeben. Möchte ich aber 2’500 Bilder schiessen sind wir schon bei rund 3’000.-€ und somit im Bereich einer sehr guten Digitalkamera. Und 5000 bis 10’000 Bilder pro Jahr sind ja durchaus nicht unüblich in sofern erübrigt sich die Kostenfrage. Als Hobby nebenbei, eben so wie früher, ist es ein netter Spass und finanzierbar auch wenn der Filmpreis sich verdoppelt.
Von jeder Aufnahme mache ich gleich mehrere Schüsse. Wenn in der Kamera ein Film wäre würde mir schwindelig werden. Digitale Fotografie ist unvergleichlich billig, gerade gemacht auch für Experimente. So kann man Objektive (Altglas) nach Lust und Laune probieren und man hat für die Versuche keinen Cent Verbrauchsmaterial bezahlt.
Momentan wird alles teurer und man freut sich, wenn ein Hobby keine Haare vom Kopf frisst.
Eine kurze Frage: Wer fotografiert noch mit Film? Wer ist mit hohen Materialkosten und Entwicklungen einverstanden? Schaut man mal so in die Bucht, werden Kameras und Objektive, selbst gute Qualität, verschleudert. Alles analoge ist uralt, abgesehen von einer Leica, die heute noch hergestellt und repariert wird. Die anderen Methusalems sind kaum noch reparabel, und wenn, dann nur noch spezielle ehemals teure Apparate. Es wäre kein Problem, wenn die alten Kameras generalüberholt werden könnten, bei einigen (Leica, Hasselblad) möglich, bei 95% aller anderen nicht. Dichtungen, Verschlüsse, Transportmechanismen halten nicht ewig, irgendwann muss da der Fachmann ran. Auch wenn die damalige Qualität richtig gut war.