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Blackmagic: Erste Kamera mit L-Mount, Film-App und mehr vorgestellt

Die IBC ist jedes Jahr Schauplatz für Produkte aus der Broadcast-Industrie. Die Blackmagic-Neuheiten könnten aber für mehr Leute interessant sein.

Blackmagic Cinema Camera 6K mit L-Mount

Blackmagic Design hat auf der IBC 2023 in Amsterdam einige spannende Neuheiten vorgestellt. Im Fokus standen diesmal vor allem eine neue Kino-Kamera, eine Kamera-App fürs iPhone sowie ein Update einer kleinen Studiokamera neben anderen neuen Produkten für professionelle Anwender.

Vermutlich am spannendsten für euch ist die Blackmagic Cinema Camera 6K. Laut Hersteller handelt es sich dabei um eine „Digitalfilmkamera im absoluten Topsegment“, die angeblich kinoreife Bilder in 6K-Auflösung liefert. Möglich machen sollen dies der verbaute Vollformat-Sensor mit nativer 3:2-Auflösung von 6.048 x 4.032 Pixeln, die Generation 5 Color Science von Blackmagic und Dual-Base-ISO. Dank Open-Gate-Shooting habt ihr aber auch nach der Aufnahme noch mehr kreativen Spielraum, um ein Video etwa für Social Media aufzubereiten.

Ein weiteres Highlight ist der L-Mount, der kompatibel zu diversen modernen und auch älteren Objektiven ist. Dadurch verspricht Blackmagic den Nutzern „endlose kreative Möglichkeiten“. Zumindest erhöht es die Auswahl an Brennweiten, wenn sich Blackmagic jetzt ein Bajonett mit Leica, Sigma, DJI und Panasonic teilt. Über Panasonics L-Mount-Roadmap haben wir erst kürzlich Neues erfahren.

Die Kamera soll dabei wie der ideelle Vorgänger (die Blackmagic Pocket Cinema Camera) trotz der Features und dem Vollformat für ihre Verhältnisse äußerst kompakt und portabel bleiben. Sie zeichnet auf CFexpress-Karten (oder externe USB-C-Speichermedien) auf und bietet einen 5-Zoll-HDR-LCD mit Touchfunktion und 1.500 Nits für die Bedienung. Der Bildschirm ist nicht voll beweglich, aber lässt sich immerhin um 180 Grad nach oben klappen oder um 47 Grad nach unten. Sie filmt mit bis zu 36 fps bzw. mit bis zu 120 fps im Cropmodus mit FullHD.

Alle Infos findet ihr in der Pressemitteilung. Preislich ruft Blackmagic 2.805 Euro auf, womit sie rund 1.000 Euro über der aktuellen Generation der Pocket Cinema Camera liegt. Sie soll ab sofort verfügbar sein, bei den einschlägigen Kamerahändlern habe ich sie allerdings noch nicht entdeckt.

Kostenlose Kamera-App fürs iPhone

Ebenfalls vorgestellt wurde die App „Blackmagic Camera“ für das iPhone, die auf dem Betriebssystem der Blackmagic-Kameras aufbaut. Sie soll das Smartphone in eine Filmkamera verwandeln und dabei ähnliche Funktionen bieten wie die Kameras von Blackmagic. Passt ja gut zu den ebenfalls diese Woche enthüllten iPhones, die sich durch Zusatzfunktionen bei Kamera-Profis anbiedern wollen.

Dass ein Smartphone keine Vollformatkamera ersetzt, ist klar, doch vielleicht kann es sie ja sinnvoll ergänzen, vor allem, da die App gut mit der Blackmagic Cloud und DaVinci Resolve interagieren soll. Zudem haben so ambitionierte Einsteiger vielleicht die Möglichkeit, Blackmagic-Features am iPhone auszuprobieren, bevor sie in eine richtige Kamera investieren.

Kenner finden ansonsten hier eine der vermutlich umfangreichsten Kameraapps fürs iPhone inklusive Focus Assist, Zebra, Bildrandmarkierungen, Histogramm, Monitoring mit 3D-LUT und der Möglichkeit, in Apple ProRes, HEVC und H.264 komplett mit automatischer Proxy-Erstellung zu filmen.

Und das krasseste: Blackmagic bringt die App allem Anschein nach kostenlos und ohne Abomodell in den Apple App Store. Zu einer Android-Version hat das Unternehmen noch kein Wort verloren, ich würde aber nicht unbedingt drauf wetten.

Weitere Broadcast-Produkte

In puncto Live-Produktion hat Blackmagic schließlich ein Update der Micro Studio Camera 4K präsentiert. Die Winzling-Kamera soll nun mit einem besseren 4K-Sensor, 12G-SDI und der Möglichkeit zur Blackmagic-RAW-Aufzeichnung aufwarten können. Analog dazu ist auch die Blackmagic Studio Camera 4K Plus G2 ein Update des bestehenden Modells. Nur kurz erwähnt bleiben noch die Bedienpulte Atem 1 M/E Advanced Panel 20 und Atem 1 M/E Advanced Panel 30 sowie der Videohub 80×80 12G.

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Alfred Proksch

JAAAA… GENAU so muss eine sehr gute transportable Videomaschine funktionieren und aussehen. Alles wichtige ist vorhanden um sich ins Getümmel zu stürzen. Alle wichtigen Anschlüsse sind vorhanden und für eine spätere Aufbereitung ist vorgesorgt. KLASSE. Wie die Ergebnisse beim Volk ankommen liegt nur noch am Kameramann und der Nachbearbeitung.

Preislich im Rahmen und für fast alle Optionen offen – so mag ich das.

Peter

Schon verrückt, was diese Firma zu diesen Preisen rausballert. Die mischen den Markt kräftig auf…

Bodo Schulz

Wer filmen will bekommt hier tolle Lösungen. Konsequent ohne eine Fotokamera sein zu wollen.
Umgekehrt wünsche ich mir von Nikon eine FOTOkamera, die eben nicht filmen kann.
Denn dies sind schon technisch unterschiedliche Herausforderungen.
Eine Z77 mit mechanischen Verschluss, GPS und keine Möglichkeit damit zu filmen…

Joe Bar

@ Bodo: Wohl zu früh gefreut 😀 „Drücken Sie einfach auf die dedizierte Stills-Taste, um Bilder mit 24,6 Megapixeln aufzunehmen.“ heißt es auf der Webseite von Blackmagic.
„dedizierte Stills-Taste“ .. so nennt man das wohl in der FilmWelt .. ^^

ccc

Das sind schon gigantische Videofeatures für eine Preis von ~2800 €. Hut ab!

ccc

*einen

rene_z.

Kleiner Wehrmutstropfen: anscheinend arbeitet das Blackmagic-RAW nicht mit den vollständigen Rohdaten des Sensors…

rene_z.

Um sinnvoll bias-, dark- und flat-Verbesserungen tätigen zu können, muss im Vorfeld geschickt abgespeichert werden.

rene_z.

Wermutstropfen… 😉

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