Oppos Partnerschaft mit Hasselblad geht in die nächste Runde und soll noch dieses Jahr ein neues Kamerasystem hervorbringen.
Bildsystem der “nächsten Generation” in Arbeit
Oppo und Hasselblad haben ihre nach eigenen Angaben erfolgreiche Zusammenarbeit offiziell verlängert und kündigen die “nächste Generation mobiler Fotografie” an. Die Partnerschaft, die bereits seit 2022 besteht und zunächst für drei Jahre angedacht war, soll die Entwicklung von Smartphone-Kamera-Technologien weiter vorantreiben.
Derzeit arbeite man gemeinsam an einem “ein mobiles Bildgebungssystem der nächsten Generation, das einen neuen Standard für Qualität und Erfahrung in der mobilen Bildgebung setzen wird” und zu dem man im Laufe des Jahres weitere Details verraten wolle. Könnte was Spannendes sein, vielleicht aber auch nur Marketing-Blabla.
Bei einem Event im schwedischen Göteborg bekräftigten kürzlich beide Unternehmen ihr gemeinsames Ziel. “Die Partnerschaft mit Hasselblad basiert auf einer gemeinsamen Leidenschaft für Innovation”, erklärte Pete Lau, Chief Product Officer bei Oppo. Über die vergangenen vier Jahre hätten sie die “legendäre Kamera-Erfahrung von Hasselblad” zu Oppos globalen Nutzern gebracht.
Das aktuelle Find X8 Ultra führt bereits die DxOMark-Rangliste mit einem Score von 169 Punkten an. Das Gerät kombiniert Hasselbads charakteristische Farbwissenschaft mit Oppos Technik, darunter die Hasselblad Natural Color Solution und den Master Mode für vollständige manuelle Kontrolle. Auch das Find X8 und Find X7 Ultra sind in der Top 10 vertreten.

Für das kommende Find X9 Ultra plant Oppo laut Leaks ein umfangreiches Photography Kit, wie es sich schon bei Smartphones anderer Hersteller wie dem Vivo X200 Ultra oder dem Xiaomi 15 Ultra etabliert hat. Zusätzlich arbeitet Oppo an einem magnetischen Ladesystem im MagSafe-Stil. Dieses soll auf einem starken Magnetring basieren und magnetisches Zubehör im Qi2-Stil unterstützen.


Bis November nimmt Oppo außerdem Einreichungen für die diesjährigen Oppo Photography Awards entgegen, bei dem es Preise im Wert von insgesamt 100.000 US-Dollar zu gewinnen gibt.
Zusammenarbeit mit OnePlus eingestellt
Zuletzt hatte Hasselblad 2023 seine Zusammenarbeit mit Oppo und der Schwesterfirma OnePlus verlängert. Die Kooperation mit letzterer scheint allerdings dieses Jahr zu einem Ende gekommen zu sein – das OnePlus 15 wird vermutlich das erste Flaggschiff seit 2021, das in Kürze ohne Hasselblad-Branding erscheint. Hasselblad dürfte sich ein Stück weit von Leica inspiriert haben lassen, die sich zunächst mit Huawei, jetzt aber schon seit einer ganzen Weile mit Xiaomi verbündet haben.
Hasselblad gehört mittlerweile zu DJI, seit 2017, hat die Mehrheitsbeteiligung und wird wie ein Tochterunternehmen geführt. Früher war ich immer sehr beeindruckt von DJI und habe die Laufbahn des Gründers als Student ab 2006 mitverfolgt. Eine Wahnsinnskarriere, und heute ist DJI das größte Unternehmen im Drohnenbereich und zudem mit Abstand Marktführer. Aber das Marketing in den letzten Jahren wurde so dermaßen aufgebläht und unnatürlich, dass es mittlerweile auch bei Hasselblad immer deutlicher wird. Es wäre schön, wenn sich beide Marken wieder mehr auf ihre Wurzeln besinnen würden. Dieses inhaltliche Geschwafel ist nur noch schwer zu ertragen. Beispiel: Hasselblad Natural Color Solution ist nichts weiter als ein Farbprofil, wie es hunderttausendfach auf der Welt existiert. Ich habe es in den Drohnen gehasst. Alles mutierte zu einem Sonnenuntergang, viele Bildanteile wurden künstlich eingefärbt. Ich wünsche mir einfach wieder eine neutral abbildende Kamera, den Rest macht der Fotograf. Einfach mal wieder an die Stärken erinnern und weniger auf Marketing setzen. Dann werde ich vielleicht wieder ein Fan. So aber bekomme ich eher Brechreiz. Master Mode ist auch wieder so ein typisches Wort aus der DJI-Welt. Und aktuell ist LiDAR das neue Lieblingswort im DJI-Marketing. Es taucht überall auf, oft völlig unabhängig vom eigentlichen… Weiterlesen »
An Stefan Zimmermann: Vielen Dank für den sehr guten Beitrag.Bitte mehr davon….
Hasselblad macht ja ein rechtes Geheimnis um HNCS, aber nach dem, was ich herausfinden konnte, handelt es sich eben nicht um ein Farbprofil, sondern um eine individuelle Korrektur in bestimmten Farbbereichen. Daher auch sehr umfangreiche Korrekturdaten, die in den Kameras sind und beim Starten langwierig geladen werden müssen. Wenn das bei den Drohnen nicht gescheit funktioniert, kann es an der Implementierung liegen. Die meisten Photographen, die Hasselblad verwenden, machen das jedenfalls wegen des Farbrenderings, das diese als neutral bewerten. Keine ahnung, aber mir gefallen die Farben auch sehr gut. Besser ist eigentlich in meinen Augen (logo) nur Phase One.
Was LIDAR anbelangt, so setzen eine Menge Leute ihre Hoffnung in eine X2D II mit LIDAR und schnellerem Autofokus. Womöglich wird das sogar die wichtigste Neuerung. Da ist Hasselblad nämlich deutlich langsamer als Fuji.
Bla, bla, bla…