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Das waren unsere 7 Kamera-Smartphone-Highlights 2021

Fotografie-Features sind schon lange ein Verkaufsargument für hochpreisige Geräte, doch 2021 sind einige ganz besondere Kamera-Smartphones erschienen.

Das ist kein Ranking

Ein paar Worte vorneweg: Die Auswahl erfolgt zwar rein subjektiv, trotzdem versuchen wir jedes Mal deutlich zu machen, warum das jeweilige Smartphone in dieser Zusammenstellung zu finden ist. Um nicht den Eindruck einer Rangliste zu erwecken, führen wir sie in der Reihenfolge der europäischen Markteinführung auf. Außerdem vernachlässigen wir bei der Auswahl unserer Highlights die Frontkameras, da diese für Smartphone-Fotografie wohl eher keine große Rolle spielen.

März: Oppo Find X3 Pro

Das Oppo Find X3 Pro verbaut nicht nur wie sonst so oft drei, sondern gleich vier Sensoren auf der Rückseite. Zwar sind die drei wichtigsten, ein 50-MP-Sensor mit 26mm f/1.8, ein 50-MP-Sensor mit 16mm f/2.2 und ein 13-MP-Sensor mit 52mm f/2.4, für den alltäglichen Einsatz durchaus zu gebrauchen. Alle Augen richteten sich nach der Vorstellung aber auf die innovative Mikroskop-Kamera, deren Sensor lediglich 3 MP liefert, dafür aber 60-fache Vergrößerung erlaubt. Diese ersetzt bestimmt keine teure Laborgerätschaft, lädt aber zum Spielen ein und schießt erstaunliche Bilder, die mit keinem anderen Smartphone realisierbar sind. UVP: 849 Euro.

März: OnePlus 9 Pro

So wie Huawei schon vor langer Zeit mit Leica einen klingenden Namen auf seine Flaggschiff-Smartphones geholt hat, beschritt OnePlus mit seinen diesjährigen Smartphones einen ähnlichen Weg. OnePlus wurde in diesem Jahr nämlich von Hasselblad unterstützt. Beim OnePlus 9 Pro setzt sich die rückwärtige Kamera aus einem 48-MP-Sensor mit 23mm f/1.8, einem 8-MP-Sensor mit 77mm f/2.4 und einem 50-MP-Sensor mit 14mm f/2.2 zusammen. Besonderheit ist nicht nur, dass man bei der Farbkalibrierung eng mit Hasselblad zusammengearbeitet und von deren langjähriger Erfahrung profitieren konnte, sondern auch ein zusätzlicher Monochrom-Sensor mit 2 MP, der für höhere Kontraste sorgen soll. UVP: 899 Euro.

Kleine Randnotiz: Das OnePlus 9 Pro war nicht das erste Smartphone, auf dem man „Hasselblad“ lesen konnte. 2018 hat der schwedische Traditionshersteller bereits ein Zoom-Modul für das Motorola Moto Z veröffentlicht, mit dem sich Brennweiten zwischen 4,5 und 45 mm nutzen ließen.

April: Vivo X60 Pro

Der vergleichsweise eher unbekannte Hersteller Vivo hat sich dieses Jahr ebenfalls mit einem neuen Flaggschiff zurückgemeldet und bereits zum zweiten Mal ein Gimbal in der Hauptkamera (hier ein 48-MP-Sensor zusammen mit einem 26mm f/1.5) verbaut, die bei der Stabilisierung merklich hilft. Das ist in einem Smartphone, das man eher selten mal eben auf ein Stativ schnallt, natürlich extrem sinnvoll. So werden nicht nur geschmeidige Videos, sondern auch längere Belichtungszeiten, etwa bei schlechten Lichtverhältnissen, deutlich vereinfacht. Was Hasselblad für das OnePlus 9 Pro, ist Zeiss für das Vivo X60 Pro, denn dessen Name prangt wegen einer Kooperation für das Bildgebungssystem auf der Rückseite des Android-Flaggschiffs. Zum Hauptsensor gesellen sich ein 13-MP-Sensor mit 50mm f/2.5 und ein 13-MP-Sensor mit 16mm f/2.2. UVP: ab 699 Euro.

April: Xiaomi Mi 11 Ultra

Das Xiaomi Mi 11 Ultra markierte das oberste Ende der Flaggschiff-Reihe des chinesischen Technik-Giganten und wurde im Frühjahr 2021 nachgeschoben. Es glänzte mit knapper Verfügbarkeit und war nach wenigen Monaten schon nicht mehr zu kaufen – was allerdings auch mit dem allgegenwärtigen Chip-Mangel und nicht der hohen Nachfrage zusammenhängen könnte. Der überdurchschnittliche Preis wurde hauptsächlich durch ein überdurchschnittliches Kamera-Setup gerechtfertigt, das von DxOMark (bis zum Release des Huawei P50 Pro) mit dem Spitzenplatz des Smartphone-Kamera-Rankings gewürdigt wurde.

Das liegt unter anderem am 1/1,12 Zoll großen und mit 50 MP auflösenden Isocell-GN2-Sensor von Samsung, der beim 24mm f/2.0 der Hauptkamera zum Einsatz kommt. Während bei anderen Smartphones (wie sogar beim Xiaomi Mi 11 mit 108 MP) der Hauptsensor vielleicht eine höhere Auflösung hat, lässt das Xiaomi Mi 11 Ultra auch bei den sekundären Sensoren nicht nach. Hier werden ein 12mm f/2.2 und ein 120mm f/4.1 jeweils mit einem 48-MP-Sensor kombiniert. Neben dem massiven Kamera-Modul ist auf der Rückseite des Xiaomi Mi 11 Ultra übrigens ein zweiter, deutlich kleinerer Bildschirm angebracht, der für eine Vorschau des Hauptbildschirms genutzt werden kann. UVP: 1.199 Euro.

September: Apple iPhone 13 Pro (Max)

Das iPhone hat sich mit seinen vorangehenden Generationen schon den Ruf eines Smartphones mit exzellenten Kameras erarbeitet und allein wegen dieser Vorschusslorbeeren sowie der riesigen Fangemeinde gehört es in diese Aufzählung. Das iPhone 13 Pro (Max) macht nichts wirklich außergewöhnlich, das Triple-Setup aus 26mm f/1.5, 77mm f/2.8 und 13mm f/1.8 jeweils in Kombination mit einem 12-MP-Sensor ist aber in vielen unterschiedlichen Situationen ein verlässlicher Alltagsbegleiter in der Hosentasche. Besseres Bokeh bei Portrait-Aufnahmen verspricht der zusätzliche Time-of-Flight- bzw. Lidar-Tiefen-Sensor, der die Entfernung zwischen Objekt und Linse ermitteln kann. UVP: ab 1.149 Euro.

Oktober: Google Pixel 6 Pro

Das Pixel 6 Pro hat schon im Vorfeld einiges an Aufmerksamkeit für sein außergewöhnliches Kamera-Setup erhalten, unter anderem wegen seines merkwürdigen Aussehens in Form einer breiten Leiste auf der Rückseite. Die Pro-Variante des neusten Referenz-Androiden beherbergt darin zum ersten Mal in der Geschichte der Serie drei Kameras, nämlich einem 50-MP-Sensor mit 25mm f/1.9, einem 48-MP-Sensor mit 104mm f/3.5 und einem 12-MP-Sensor mit 17mm f/2.2. Das Pixel 6 Pro wird auch von den Kollegen von PetaPixel besonders für seine für ein Smartphone beeindruckenden Astrofotos gelobt, wenngleich diese natürlich nicht nur durch die Linsen, sondern vor allem Software-Anpassungen auf AI-Basis zustandekommen. UVP: 899 Euro.

Dezember: Sony Xperia PRO-I

Noch nicht erhältlich, aber als letztes in dieser Liste vorgestellt wurde das Sony Xperia PRO-I. Nach dem Sharp Aquos R6 und dem sehr ähnlichen Leitz Phone von Leica ist es streng genommen das dritte Smartphone mit einem 1-Zoll-Sensor. Schon kurz nach der Vorstellung machte allerdings die Runde, dass lediglich 2/3 des Sensors auch wirklich verwendet würden, was für äußerst schlechte Stimmung in der Community sorgte. Dennoch hat es sich sicherlich seinen Platz in unseren Highlights verdient, weil es sich um das erste 1-Zoll-Kamera-Smartphone handelt, das zumindest für Europa und nicht nur für Japan angekündigt ist. UVP: 1.799 Euro.

Was meint ihr: Haben wir ein Modell vergessen? Habt ihr euch dieses Jahr vielleicht sogar ein neues Smartphone aus dieser Liste wegen der Kamera gekauft? Schreibt es uns in die Kommentare und fröhliches Diskutieren!

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Carsten Klatt

Soweit ich weis hat das iPhone 12 Max schon seit letztem Jahr einen Sensor der nahe am 1 Zoll Sensor dran ist oder sogar dessen tatsächliche Größe hat? Im Gegensatz zu Sony wird die Größe jedoch voll genutzt. Sensor Shift und Lidar sind auch an Bord. Also das ist nichts Besonderes, da ziehen die Mitbewerber nur nach.

Maik Richter

Hier (dpreview) sind die Sensorgrößen angegeben, die Hauptkamera vom 12 Pro Max hat einen 1/1.9″ Sensor, die vom 13 Pro Max einen 1/1.65″ Sensor, also beide noch ein ganzes Stück entfernt von 1″.
https://www.dpreview.com/articles/6780391159/all-apple-iphone-13-and-13-pro-camera-upgrades-explained

lichtbetrieb

Ich bin nun auch im Apple Lager mit dem IPhone 13 Pro Max und bin extrem zufrieden mit der Kamera. Wobei die Hauptkamera „nichts besonderes“ ist im Vergleich zu den Android Flagschiffen, dennoch hat es mir das Weitwinkel angetan und generell das Apple Ökosystem, wo ich dieses Jahr auch mit einem MacBook eingestiegen bin.

Sabrina

Ich hatte gehofft, dass das Pixel 6 die 50 MPx nutzen würde um auch beim Zoomen noch scharfe Aufnahmen zu erzielen. Das ist jedoch nicht der Fall, da das Pixel-Binning fest ist. Außerdem sind mir die Lensflares zu stark. Ich habe dann davon abgesehen, mir das Gerät zu kaufen. Da wurde es dann eben ein EF-M 55-200 – wahrscheinlich mein letztes Objektiv, wenn Canon im Bereich APS-C-Kameras nichts mehr macht.

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