Das neue Nikon Z 600mm f/4 ist das teuerste Z-Objektiv aller Zeiten, punktet dafür aber auch mit einer Besonderheit.
Viele teure Teleobjektive im Jahr 2022
2022 war unter anderem das Jahr der teuren Teleobjektive. Im Januar 2022 hat Nikon mit dem Z 400mm f/2.8 TC das zum damaligen Zeitpunkt mit einer UVP von 15.000 Euro teuerste Objektiv für spiegellose Systemkameras vorgestellt, bevor Canon dann kurze Zeit später mit dem RF 800mm f/5.6 (19.949 Euro) und dem RF 120mm f/8 (23.449 Euro) in neue Preissphären vorgestoßen ist.
Mit dem Canon Preis von 23.449 Euro kann das nun neu präsentierte Nikon Z 600mm f/4 TC VR S zwar nicht mithalten, trotzdem ist es mit einem Preis von 17.249 Euro das bisher teuerste Z-Objektiv.
Nikon Z 600mm f/4 mit integriertem Telekonverter
Bei einem solchen Preis muss das Objektiv natürlich mit irgendeiner Besonderheit überzeugen – und das tut, es besitzt nämlich einen integrierten 1,4-fach-Telekonverter. Mit diesem Telekonverter kann man das 600mm f/4 unkompliziert in ein 840mm f/5.6 verwandeln, zusätzlich ist das Objektiv aber auch noch mit den normalen Telekonvertern von Nikon kompatibel. Theoretisch kann man die Brennweite also auf bis zu 1.680mm bei f/11 verlängern.
Die optische Konstruktion (ohne Telekonverter) besteht aus 19 Linsen in vier Gruppen, zahlreiche Speziallinsen sollen Fehler korrigieren und für eine hohe Auflösung bis in die Bildecken sorgen. Neben einer Meso-amorphen Vergütung zur Unterdrückung von Geisterbildern und Streulicht und einer Nanokristallvergütung besitzt das Objektiv auch einen aufwendigen Autofokus, der laut Nikon „phänomenal schnell und unglaublich leise“ sowie mit „punktgenauer Motiverkennung und -verfolgung“ arbeiten soll. Zu den weiteren Merkmalen des Objektivs zählen ein optischer Bildstabilisator, der insgesamt 5,5 Blendenstufen ausgleichen soll, sowie ein optimaler Schwerpunkt genau in der Mitte des Stativfußes.
Das Gewicht des neuen Nikon Z 600mm f/4 beläuft sich auf 3,26 Kilogramm, damit ist es etwa 0,5 Kilogramm leichter als die AF-S-Version. Erhältlich sein soll das Objektiv ab Ende November 2022.
Das Nikon Z 600mm f/4 ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt
Neuer Fernsteuerungshandgriff MC-N10
Zusätzlich zum Z 600mm f/4 hat Nikon auch den neuen Fernsteuerungshandgriff MC-N10 vorgestellt. Dieser wurde bereits im April 2022 angekündigt, nun ist er fertig entwickelt. Der Griff richtet sich vor allem an Filmschaffende und soll den Zugang zu allen wichtigen Bedienelemente bieten, auch bei Verwendung eines Rigs. Das Gewicht des Griffs beläuft sich auf 310 Gramm, die Akkulaufzeit beläuft sich auf etwa 12 Stunden.
Ab Dezember 2022 soll der MC-N10 zum Preis von 499 Euro erhältlich sein.
Der Nikon MC-N10 ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt
Mir wird schwindelig wenn ich den Assistenten in der kurzen Hose mit dem 3260 g schweren Nikon Z 600mm f/4 plus Kamera Zeug ohne Sicherungsgurt laufen sehe. Ist der ausreichend Haftpflichtversichert?
Gute Imagepflege von Nikon. Mich würde interessieren wie viele von den Dingern tatsächlich weltweit geordert werden. Klar das der Preis so kalkuliert sein muss – sind halt nach Bestellung gebaute Einzelstücke.
letzte woche noch eine mail gelesen in der stand was von alles unter 4000 euro ist billig oder preiswert. ich denke mal der preis ist angemessen. damit wird ja auch Geld verdient.
Grob geschätzte Produktionszahlen für so ziemlich alle Nikon Objektive kannst Du bei Roland Vink sehen: http://www.photosynthesis.co.nz/nikon/serialno.html#600
Für das F-Mount AF-S also gut 20000 Stück über alle Versionen. Das sind keineswegs Einzelstücke.
Das ist mal spannend. Über 800 Stücke von dem f0.95 Noct verkauft? Immerhin, wer hätte das gedacht.
Schade, dass es diese Zahlen nicht für die Nikon-Kameras gibt. Zumindest finde ich die Zahlen nicht.
Produziert!!! Nicht verkauft – das sind Produktionszahlen!
Mhm… Kann man das grob einschätzen, zu welchen Anteilen z.B. diese 800 NOCTs in Läden rumliegen und wieviele davon, naja, zu Hause bei Fotografen rumliegen? 😉
Dein Kommentar wirkt unlogisch, wenn man bedenkt, dass du schon vor langem gepostet hast, dass du mit einem 100 MP Fuji-Boliden und noch so einigem an Kamera-Ausrüstung fotografierst. Da blitzt wohl eher deine Anti-Sympathie gegen Nikon als der Sachverstand durch.
Ich fühlte mich vom Kommentar von Alfred gut unterhalten 😉 Und der Schwindel kommt wahrscheinlich eher vom Alter oder den Blutdruckpillen 😉
Rainer, Alfred Proksch ist meiner Ansicht nach völlig frei jeden Verdachts auf eine Anti-Sympathie gegen Nikon. Sein fotografischer Sachverstand, wie der von so vielen hier, steht für mich auch ausserhalb jeder Diskussion, wobei er ja auch schon häufig gepostet hat, dass solche Brennweiten wie hier nicht sein Ding sind. Ausserdem hat er den Post doch ersichtlich nicht ganz ernst gemeint. Also bitte, chill mal ´ne Runde, dann wirst Du sicherlich auch erkennen, dass man seinen Post nicht so bierernst nehmen sollte 😉.
Musste erstmal nachschauen was Anti-Sympathie ist! Kannte bisher nur Sympathie und Antipathie. Aber man lernt gerne dazu, weiss aber immer noch nicht genau was es denn wirklich ist. Möglicherweise ist es das Gegenstück zu Pro-Antipathie? Zur Bemerkung von Alfred, Z9 plus 600/4 = 4,5kg, da wirkt die Kombi R3 plus 600/4 inklusive 1.4 Konverter mit 3,7kg fast wie ein Leichtgewicht. Das hat nichts zu tun mit irgendwelcher …pathie, sondern damit, dass es Nikon gerne schwerer macht, auch die D850 – ist zwar die beste DSLR aller Zeiten – ist mit fast 1kg alles andere als ein Leichtgewicht!
Der Preis ist heiß, zum Glück benötige ich solche Brennweiten nicht, ich frag mich immer wieder wer solche Linsen kauft.
also ich kenne da einige. Red Bull Fotografen , Formel 1 Teams. reiche Rentner. Agenturen. ich habe auch kurz gezuckt. Ab er in irgendwas muss man seine Boni auch anlegen. man kann ja nicht nur Leica kaufen.
Und ist mit 17’249.-€ exakt schlappe 3’250.-€ teurer als das entsprechende Canon. Da das aber wohl vorwiegend Berufsfotografen sind, können sie ja die MWST abziehen, dann kostet das Nikon nur noch 14’494.-€ und das Canon fast bezahlbare 11’763.- €.
R6 II plus RF600/4 = Z600/4
Mark, Du meinst sicher das RF 1200 und nicht das RF 120!
Ein 120 mm f/8 für zwanzigtausend Euro käme wohl eher von Leica 😉
Immer diese Vorurteile! 😁
Inzwischen wird klar, warum Nikon D500, D5, D850 Fotografen so lange gewartet haben – dagegen sehen ja die Super-Tele-Angebote von Canon, Sony, Panasonic, Fujifilm reichlich blaß aus.
Und da die Z9 inzwischen endlich liefert, fehlt nur doch das Kleingeld.
Mir ist das auch zu teuer und einen optischen Unterschied zwichen 4.5/400 mm und 6.3/800 mm mit Konverter wird man bei 50 MP nicht sehen.
Ich bin gespannt was mit den fehlenden 2.8/300 mm und 4.0/500 mm Brennweiten noch passiert.
4000€ extra für einen eingebauten Konverter – der Wahnsinn für etwas Komfort und Staubfreiheit.
Hoffe Canon und Sony bringen 1.7x TC.
Warum gibt es für Mittelformat keine Super Tele Objektive? Weil die müsste man auf einer Lafette montieren und durch die Gegend fahren so groß und schwer würden die Dinger. Vom Preis rede ich erst gar nicht.
Das sich heute noch ein Konzern mit einer 3.260g schweren riesigen Festbrennweite für das Vollformat beschäftigt finde ich seltsam. Erstens sind Zooms bei längeren Brennweiten wesentlich universeller einsetzbar und zweitens würden Tele Objektive für APS-C oder MFT Sensoren kleiner leichter und preiswerter sein. Das sie für Veröffentlichungen aller Art geeignet sind ist schon lange bewiesen.
Insofern glaube ich nicht an das Märchen von riesigen Verkaufszahlen. Schon gar nicht wenn ich sehe mit welcher Ausrüstungen die Hobby Ornithologen am See ihre wunderbaren Vogelaufnahmen machen.
„Das sich heute noch ein Konzern mit einer 3.260g schweren riesigen Festbrennweite für das Vollformat beschäftigt finde ich seltsam.“
Ich irgendwie nicht. Profis kaufen die Dinger. Einfach, weil sie verdammt gut sind. Es ist ja kein Geheimnis, dass KLEINER-LEICHTER Kompromisse erfordert. Die will/kann nicht jeder Profi eingehen. Nikon bedient diese Profis. Das scheint mir das Geschäftsmodell Nikons zu sein: Nikon verkauft (ähnlich wie Leica) keine Kameras, Nikon verkauft keine Objektive, und vor allem verkauft Nikon keine (einzelnen) Features – Nikon verkauft Foto-Systeme. Und ich finde das sympathisch.
Wenn wir zur Jagd fahren machen wir das wegen dem schwierigen Gelände in einem Mercedes/Puch G 230 GE weil der spezialisiert für diesen Einsatzzweck (Waffenkoffer/Wildwanne) gebaut wurde. Rein theoretisch wenn die Bereifung getauscht würde könnte man sogar einige hundert Kilometer Autobahn fahren! Macht das jemand?
Objektive wie das Nikon Z 600mm f/4 sind spezialisierte Produkte für wenige Anwender. Meine persönliche Meinung dazu: Für den Hobbyisten erstens unbezahlbar und zweitens zu wenig flexibel für andere Hobby Anwendungen.
Technisch gesehen mit Sicherheit ein herausragendes Produkt – ohne Zweifel! Zu analogen Zeiten im vorigen Jahrtausend stimmte dein Satz – Nikon verkauft Foto-Systeme – zu einhundert Prozent. Diese Tugend sehe ich momentan nicht. Vielleicht besinnt sich Nikon wieder darauf – zu wünschen wäre es!
Genau, ein 600/4 ist wirklich nur etwas für Profis wo es um das letzte Quäntchen an Bildqualität geht. Ich würde mir so etwas nicht kaufen – unabhängig vom Preis. Ich bin voll bei dir, jedes Tele-Zoom ist für 98% der Fälle die bessere Lösung.
… NUR MAL SOO, im Fotoclub haben fünf solche GESCHOSSE … 😉 LOL
Wenn man ledig ist, kann man sich das als Hobbyist sicherlich ohne Widerrede leisten. Sag mal zu deiner Frau ich kaufe mal einen gutausgestatteten Kleinwagen für meine Kamera!
Den bräuchtest du on top um das Tele vom Händler abzuholen….
Also, ich finde schon, dass das Nikon noch immer tut. Beispiel Z9. Es gibt Kameras, die einen schnelleren AF haben, die mehr Pixel bieten, die (sogar) ein klitzeklein bisschen weniger Rauschen – aber als Ganzes ist die Kamera die momentan vielleicht beste, die es momentan zu kaufen gibt. (Ich bin übrigen – zumindest noch – kein Nikon-User.)
Das teil ist schon der Hammer aber der Preis auch . Träumen darf jeder !
Solche Telekaliber zum Preis eines gut ausgestatteten Kleinwagens sind für mich immer ein anschauliches Argument für das MFT-System.
Ein Olympus M.Zuiko 300 mm IS PRO f/4.0 gibt’s um knapp € 2700,-.
Da ist dann sogar noch der sehr gute 1.4-Telekonverter drin und man bleibt unter € 3000,- 😉
Der Vergleich ist natürlich nicht 100% fair, aber mal eben das 6-fache abdrücken, nur weil es ein KB-Objektiv ist… Da wird die argumentative Luft dann doch etwas dünn 😉