Ricoh spendiert seiner Outdoorserie WG einen „neuen“ Ableger, doch Änderungen lassen sich bei der WG-90 wieder nicht entdecken. Außer beim Preis.
Was ist anders als bei der WG-80?
Ricoh hat die WG-90 vorgestellt, eine Outdoorkamera, die für den Einsatz unter extremen Bedingungen konzipiert ist. Laut Hersteller ist sie wasserdicht bis 14 Meter Tiefe, sturzfest bis 1,6 Meter Höhe und widersteht Temperaturen bis -10 Grad Celsius sowie einem Druck von 100 Kilogramm. Damit eignet sie sich für Aktivurlaube, Expeditionen oder den anspruchsvollen Arbeitsalltag auf Baustellen oder in der Industrie.
Eines allerdings gleich vorweg: Veränderungen zur WG-80 kann ich nicht erkennen, außer beim Preis und Namen. Doch dazu weiter unten mehr.
Im Inneren der WG-90 befindet sich wie auch in der Outdoorkamera vom letzten Jahr (und der vom Jahr davor) ein 1/2,3-Zoll-Sensor mit 16 MP. Die Kamera verfügt über ein lichtstarkes Zoom-Objektiv mit maximal fünffach optischer Vergrößerung und deckt damit erneut einen (kleinbildäquivalenten) Brennweitenbereich von 28 bis 140 mm ab. Ein spezieller Unterwasser-Modus soll für scharfe Aufnahmen unter Wasser sorgen, indem er den Kontrastverlust ausgleicht.
LED-Leuchten ums Objektiv
Zum Lieferumfang der WG-90 gehört ein Makroring, der bei Selfies oder Makroaufnahmen einen Mindestabstand von einem Zentimeter zum Motiv gewährleistet und so Verwacklungen verhindert. Sechs LED-Leuchten rund um das Objektiv sorgen für eine optimale Ausleuchtung bei Makroaufnahmen und im Digitalmikroskop-Modus. Der Monitor mit einer Diagonalen von 2,7 Zoll hat eine Auflösung von 230.000 Bildpunkten – auch hier keine Veränderung.
Full-HD-Aufnahmen (1.920 x 1.080 Pixel) kann die WG-90 mit bis zu 30 Bildern pro Sekunde erstellen, 60 fps schafft sie nur bei HD-Auflösung (1.280 x 720 Pixel).
Kontinuierliche Preiserhöhungen
Die Kamera soll laut Hersteller ab Januar 2024 in den Farben Blau und Schwarz (die in meinen Augen attraktivste orange Option wurde offenbar gestrichen) erhältlich sein, zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 379,99 Euro.
Damit ist sie erneut teurer als der Vorgänger WG-80, der mit 330 Euro zu Buche schlug. Die WG-80 war bereits 50 Euro teurer als die WG-70. Ich habe bei Ricoh nachgefragt, was die Preiserhöhung angesichts keiner merklichen Verbesserungen rechtfertigen soll und update den Artikel, sobald ich eine Antwort erhalten habe.
Im Übrigen verwirrt mich auch, dass sie jetzt unter der Marke Pentax läuft, während die vorherigen Modelle noch Ricoh aufgedruckt hatten. Dabei handelt es sich bei der WG-90 ziemlich sicher nicht auf die tatsächlich mit Spannung erwartete Analog-Pentax, die erst Mitte 2024 vorgestellt werden soll.
Update, 18. November 2023:
Ich habe eine Rückmeldung zu meinen Fragen von Wolfgang Baus, Customer Communication Manager bei Ricoh Imaging Europe erhalten. Ihm zufolge ist der gestiegene Preis auf die allerorts gestiegenen Betriebskosten, etwa durch Logistikdienstleister, zurückzuführen. Das neue Branding ist in seinen Augen jetzt wieder „richtig“: Pentax stehe eben für die klassischen Fotoprodukte, Ricoh für industrielle Angebote. Womöglich bedeutet der gewechselte Markenname also eine stärkere Ausrichtung auf Endverbraucher. Die gestrichene orange Farbvariante schließlich ist einfach Geschmackssache. Mit einer etwas dezenteren blauen Option gibt es vielleicht einen breiteren Anwendungsbereich.
Hm, wie bei OM mit der tough 7 , so jetzt auch hier. Wahrscheinlich werden bei beiden Neuteile nur im geringsten Umfang produziert. Alles andere werden Teile von der Stange sein. Wahrscheinlich das Ende dieser Produktreien.
Da stell man sich schon mal die Frage ob man das sechs Jahre alte Smartphone der Kamera wegen auszutauschen und den Gedanken an den Erwerb einer Kompaktkamera zu zu beerdigen.
Eine gewisse Robustheit lassen ja viele Kompakte missen, aber den Topsmartphones ist es scheinbar egal ob es regnet, schneit oder staubt. Und auch ins Wasser darf es mal gehen.
Der noch innewohnende, nostalgische Charme und Wertigkeit der Marke Pentax umhaucht nach Kräften die nun lancierten Kameras.
Hoffentlich genügend davon imprägniert und inspiriert, kann nun doch auch bald Weiteres, Wertigeres seinen Weg zu der noch treuen, innerlich erbebenden Kundschaft finden.
Schließlich bedingt Geist Materie und nicht umgekehrt… 😉
Das Teil kann ich nicht beurteilen – ist mir auch Schnuppe.
Was mich ärgert: Ich bin bekanntlich (echt jetzt) Fan von Ricoh GR iii und weiß also was die in „Miniaturen“ leisten können – so sie es denn wollen.
Aber die Nummer ist einfach nur armselig: solche „neu etikettierten“ Aufgüsse unter „neuem Namen“ und „neuer Bezeichnung“ zu „präsentieren“ um ahnungslose Kunden zum Weihnachtsfest abzuzocken. Ne ganz billige Strategie.
Verhält sich halt wie mit den ikonischen Fisherman’s Friend-Lutschpastillen … 😉
Was wollt ihr? Eine Olympus Tough TG-7 kostet 549,- Euro. Die beiden sind die letzten Vertreter ihrer Art.
Solche Dinger sind mit einem Auftriebskörper versehen auf dem Boot echt super – jedenfalls möchte ich nicht ein „eingetütetes“ Smartphone mit allen Daten verlieren – so eine Pentax WG-90 ist A preiswerter, B viel stabiler und ein Zoom ist außerdem verbaut.
Fujifilm XP 140
Immer wieder kommt der Verweis aufs Smartphone.
Das mag ja sein, dass gute Smartphones mehr Foto und Video können, aber:
ich kann mit einer WG solange fotografieren wie ich will, ohne den Smartphone-Akku anzutasten.Das Ding dürfte wirklich sehr robust sein, da können garantiert die wenigstens Smartphones mithalten. Die IP-Angaben bei den Smartphones sind oft irreführend. Die Handys sind nicht so wasserfest wie draufsteht – spreche aus Erfahrung.Ich verliere 10mal lieber so eine Kamera als mein Smartphone! – dh. mir ist es oft lieber, das Smartphone bleibt in der Tasche verstaut. Schon mal in einem fernen Land das Smartphone verloren oder kaputtgegangen? Das ist mehr als nur nervig.Insofern macht eine gewisse Geräte-Diversifizierung durchaus Sinn. All-in-one hat Vorteile, aber auch viele Nachteile.
Nachtrag: Die Preispolitik von Pentax ist dabei tatsächlich nur schwer nachvollziehbar. Wahrscheinlich greift man besser zum Vorgänger.
„ein 2/3-Zoll-Sensor“ das sagt doch erstmal nur das sich der Sensor in der Größe nicht verändert hat.
Diese Aussage macht doch nur Sinn wenn man definitiv weiß es handelt sich um den gleichen sensor wie bei der wg70/80
Darüber ob es vielleicht eine neue verbesserte Generation ist sagt es rein gar nix aus!
Qualitativ bessere Bilder sind bei verschiedenen Sensor Generationen durchaus möglich.
@ Henry333
Wenn es tatsächlich ein 2/3-Zoll-Sensor wäre, dann würde es tatsächlich eine
Änderung geben.
@ „Photografix“-Redaktion:
Woher habt ihr die Information, dass die „PENTAX WG-90“ einen 2/3-Zoll-Sensor
hat? Laut Ricoh/Pentax hat sie einen deutlich kleineren 1/2.3-Zoll-Sensor.
Peinlich, es sind natürlich nur 1/2,3 Zoll, danke!
Vielleicht gefällt mir Ricoh/Pentax deshalb bei meiner GRiii — schnörkellos, geradeheraus, kein durchgestylter PR-Sprech jedenfalls — ob er so direkt „zitiert“ werden wollte, wer weiß!? 🤔
„Ob er so direkt “zitiert” werden wollte, wer weiß!?“ – Haben wir uns gerade auch noch gefragt und uns entschieden, seine Aussagen doch in eigenen Worten wiederzugeben 🙂 Siehe neues Update im Artikel.
Ich liebe diese kleinen Kameras für Makros in den Gezeitenbecken sehr gern. Habe vor mehr als 13 Jahren damit angefangen. Da war es noch eine Pentax W10. Die ist nach 13 Jahren undicht geworden. Die Fotos, die ich mit dieser Kamera gemacht habe, sind beeindruckend. Diese kleinen Lebewesen in der Farbenpracht unterwasser zu fotografieren ohne zu tauchen. Letztes Jahr kaufte ich die Olympus TG 6. Ja, die ist echt teuer. Ausschlaggebend war der RAW Modus der Kamera. Aber die neuen von Pentax oder Ricoh würde ich sehr gern testen.
liebe Grüße
Gabi
PS im Blog könnt ihr schauen, wie genial es ist, diese teilweise nur Millimeter kleinen Tiere in Gezeitenbecken fotografieren zu können.