Sony Marktgeschehen

Sony startet Tool gegen KI-Fake-Fotos

Mit Camera Verify will Sony KI-Fakes stoppen und bietet Redaktionen erstmals teilbare Authentizitätsberichte über URLs.

Nur für Agenturen

Sony will gefälschte Bilder bekämpfen und hat dafür “Camera Verify” entwickelt. Das System soll Nachrichtenagenturen dabei helfen, echte Fotos von KI-generierten Bildern zu unterscheiden. In der Beta-Phase können Redaktionen erstmals Authentizitätsberichte über URLs teilen und so die Glaubwürdigkeit ihrer Berichterstattung stärken.

Das Verfahren funktioniert nur mit neueren Sony-Kameras wie der A1 II, A9 III oder A7 IV und benötigt eine kostenpflichtige Lizenz über die Sony Creators’ Cloud. Beim Fotografieren erstellt die Kamera automatisch eine verschlüsselte Signatur, die sicher im Hardware-Chipsatz gespeichert wird. Zusätzlich sammelt das System räumliche Informationen über die Tiefe des Motivs.

Diese Kombination macht laut Sony Fälschungen schwer möglich. Während andere Systeme nur prüfen können, ob ein Bild bearbeitet wurde, erkennt Sonys Technik auch, ob jemand beispielsweise einen Monitor abfotografiert hat statt eines echten Objekts. Eine fälschungssichere Serverzeit dokumentiert zudem den exakten Aufnahmezeitpunkt.

Nachrichtenredaktionen können hochgeladene Bilder über eine spezielle Webseite prüfen lassen. Das System zeigt dann detailliert an, ob das Foto echt ist, wann es aufgenommen wurde und welche Bearbeitungen vorgenommen wurden. Veränderte Bildstellen werden präzise markiert und der Grad der Nachbearbeitung analysiert.

Für Fotografen bietet Sony zusätzlich einen kostenlosen Selbstprüfer an, mit dem sie ihre eigenen Bilder am Computer kontrollieren können. Das Tool zeigt die Signatur- und Bearbeitungshistorie an und kann nachträglich Zeitstempel hinzufügen. So bleiben C2PA-Signaturen auch dann gültig, wenn das Kamera-Zertifikat abläuft.

Sony hat auch seine “Transfer & Tagging”-Software für Sportjournalisten und Nachrichtenredaktionen erweitert. Die Anwendung kann C2PA-Signaturen lesen, bei der Bildbearbeitung automatisch Signaturen und Zeitstempel hinzufügen und Fotos unter Beibehaltung ihrer Authentizitätsdaten übertragen. Das beschleunige den Workflow für professionelle Fotografen erheblich.

Später auch für Videos geplant

Die Technologie basiert auf dem C2PA-Standard, den Sony als Mitglied des Lenkungsausschusses mitentwickelt. Auch Adobe, Leica und Nikon setzen auf diesen offenen Standard für Medienherkunft.

Bisher steht Camera Verify nur ausgewählten Medienunternehmen zur Verfügung. Sony hat bereits 2023 Tests mit der Associated Press durchgeführt und will das System schrittweise erweitern. Die Version zur Kennzeichnung von Videos soll im Herbst folgen.

Der Hersteller sieht die Technik als Antwort auf die Flut von KI-generierten Inhalten, die nicht nur die Medienlandschaft, sondern die gesamte Gesellschaft vor neue Herausforderungen stellt. Echte Fotografenarbeit soll dadurch wieder mehr Wert bekommen.

via: Heise

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