Inspiration & Praxis

Wetterfotos: Diese Bilder wurden zu den besten des Jahres gekürt

Die Royal Meteorological Society wählt jedes Jahr die besten Bilder von Wetterfotografen aus. Auch dieses Mal wissen die Gewinner zu beeindrucken.

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

In näherer Vergangenheit haben wir unter anderem über den Bird Photographer of the Year, die World Sports Photography Awards oder auch die besten Unterwasser-Fotos berichtet. Es scheint also, als würde für jede noch so kleine Nische der Fotografie ein eigener Preis existieren – doch der für den „Wetterfotografen des Jahres“ wirkt mehr als gerechtfertigt und muss sich in dieser Reihe sicherlich nicht verstecken. Schließlich braucht es nicht nur genügend Kenntnisse in der Foto-Technik, sondern auch eine gewisse Hingabe, sich auf die Jagd nach besonderen Wetterphänomenen zu machen. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein, ist wohl in kaum einer Disziplin wichtiger.

Gewinnerbild zeigt Leuchtturm in stürmischen Wellen

Die britische Royal Meteorological Society hat auch in diesem Jahr ihren Fotografen-Wettbewerb in Zusammenarbeit mit AccuWeather ausgerufen. Letztes Jahr kamen rund 9.000 Fotos zusammen. Jetzt ist eine Shortlist mit 22 Fotos erstellt worden. Den Hauptpreis von 500 Pfund und einigen weiteren Sachpreisen nimmt in diesem Jahr Christopher Ison mit seinem Bild „Storm Eunice“ nach Hause.

„Storm Eunice“ (Newhaven, East Sussex, UK), Canon EOS R5 © Christopher Ison/Royal Meteorological Society

„Als der Sturm vorhergesagt wurde und er die erste rote Warnung für die Südküste mit sich brachte, wusste ich, dass ich einen Ort finden musste, um ihn zu fotografieren – das würde ein großes Ereignis werden! Ich war relativ früh vor Ort und musste feststellen, dass viele Fotografen bereits von Regen und Meerwasser durchnässt waren und sehr dicht an der Hafenmauer standen. Ich beschloss, mit dem Rücken zum Wetter etwas weiter weg und auf höherem Boden zu stehen. Ich wurde mit einer Reihe von Bildern belohnt, auf die ich sehr stolz bin“, beschreibt Ison seine Erfahrungen, die zum Gewinnerbild geführt haben. Das Bild hat er mit einer Canon EOS R5 in Neahaven, East Sussex aufgenommen.

Das begeistert die Jury an diesem Bild

Was die Jury an diesem Foto besonders beeindruckt habe, sei die Kraft der Natur, die uns daran erinnere, wie klein und unbedeutend wir seien, da es die dramatische Bewegung und Kraft des Meeres zusammen mit dem Widerstand eines von Menschenhand errichteten Gebäudes darstelle. „Die Details in der riesigen Welle mit den gesichtsähnlichen Strukturen, die aus dem Wasser ragen, verleihen dem Bild eine fast mystische Anmutung“, heißt es in der Pressemitteilung.

2. Platz

„Frozen“, Canon EOS 5D Mark IV © Zhenhuan Zhou/Royal Meteorological Society

3. Platz

„Ghost Under the Cliff“ (Tavertet, Barcelona, Spanien), Sony SLT-A99V © Emili Vilamala Benito/Royal Meteorological Society

Publikumsgewinner

„Departing Storm over Bembridge Lifeboat Station“ (Bembridge, Isle of Wight, UK), Nikon D7500 © Jamie Russell/Royal Meteorological Society

Die Royal Meteorological Society hat außerdem separat Fotos in Kategorien für Smartphone-Fotografen sowie besonders junge Künstler gekürt. Welche das sind und welche Geschichten sich hinter allen Bildern verstecken, könnt ihr hier nachschlagen.

via: PetaPixel

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Roman.Tisch

Na sowas, 3 von 4 Bildern sind noch mit DSLRs entstanden. Diesen Leuten hat wohl noch keiner gesagt, dass man damit schon lange nicht mehr anständig fotografieren kann 😂

Das Bild mit dem Leuchtturm ist wirklich super und hat verdient den ersten Platz geholt.

Sabrina

Schwäche der ersten beiden Fotos ist die lange Belichtungszeit. Glattgebügelter Wasserfall geht gar nicht. Wahrscheinlich hätte man diese Bilder mit dem Smartphone besser hinbekommen.

michael

Im Gegenteil: Dieses Bild hättest du mit dem Smartphone nicht hinbekommen. Ein „glattgebügelter“ Wasserfall ist für sehr, sehr viele Leute äußerst ansprechend und dementsprechend findet man die Fotomotive auch immer wieder. Diese Komposition erfordert viel Zeit, Geschick und Geduld.

Ein Bild von einem „brachialen“ Wasserfall, bei dem man jedem einzelnen Wassertropfen sieht, hätte zudem jede DSLR/ DSLM geschafft. Beim Smartphone wäre das Bild vermutlich einfach nur wieder oberflächlich schön geworden, eine ordentliche Tiefenschärfe hätte aufgrund der fixen Blende wohl – wie üblich – gefehlt.

michael

Und wenn du die Geschichten zu den Bildern liest, merkst du schnell: Die sind so gewollt! Das hat nichts mit Schwäche o.ä. zu tun. Aber wenn man sich smartphone Bilder auf diese Art und Weise schön reden muss, dann bitte 🙂

Roman.Tisch

Auf den Kommentar von Sabrina habe ich nur gewartet 😂
Wie du das mit den Brennweiten in deinen Handys hinbekommen möchtest, würde ich gerne sehen. Und dann hast du auch noch Probleme mit dem vorhandenen Licht. Aber wie wir ja mittlerweile wissen, bis du eine Meisterfotografin, die sogar derartige Bilder mit einem Handy fotografieren könnte. Ich würde echt gerne mal Bilder von dir sehen, was wirklich dahinter steckt.

Rawbert

Vor allem das erste Bild mit sp-brennweite…

Roman.Tisch

Genau deswegen habe ich das geschrieben, da müsste sie mit ihrem Smartphone auf einem Schlauboot ziemlich nah dran sein und dann würde sie es immer noch nicht so hinbekommen 😂

joe

Sunset by Aung Chan Thar | Royal Meteorological Society (rmets.org) Sabrina, hier der Beleg, dass man selbst mit einem günstigen SP Bilder machen kann die unseren in Nichts nachstehen! Ok, die Komposition hat noch Potential, aber das Bild an sich ist sehr gut!

Rolf Carl

Es hindert dich ja niemand daran, denen mit einem deiner SP-Bilder zu zeigen, was richtige Fotografie ist. Ich würde dann aber liebend gerne hören, was die Jury dazu sagt, vorausgesetzt natürlich, das Foto schafft es überhaupt dorthin.

Maratony

Nein, leider nicht. Sowohl das erste als auch das zweite wurden mit einem Teleobjektiv aufgenommen. Bei den anderen konnte man darüber reden 👍🏻

Rüdiger

Ich glaube die Belichtungszeit beim ersten Bild ist nicht besonders lang. Bei der entsprechenden Windstärke und der Wellengröße erwarte ich das genau so.

Im zweiten Bild wurde lange belichtet, passt aber zum umgebenden Eis und der ruhigen Stimmung. Außerdem war es offensichtlich schon ziemlich dunkel. Generell stimmt es aber schon, dieser Milcheffekt ist mittlerweile ziemlich aus der Mode.

Beide Bilder sind offensichtlich mit langer Brennweite aufgenommen, mit Smartphone hätte man also näher ran gemusst. Beim ersten Bild wäre man danach entweder sehr nass oder tot gewesen. Die Gegend um die Niagarafälle im zweiten Bild ist auch nicht so leicht zugänglich. Und wenn dann offensichtlich alles vereist ist, war das vielleicht doch das bestmögliche Bild.

Es gibt ja auch eine Mobile Kategorie im Wettbewerb und im dpreview Forum hat gerade das Bild „Scotch Mist“ viel Zustimmung gefunden, weil man die Gewinnerbilder so schon x-mal gesehen hat. Es gibt einen Gegentrend zum spektakulär bunten. Diese Bilder brauchen nur einen gewissen Rahmen, um beachtet zu werden.

Alfred Proksch

Jeder Fotograf besitzt Bilder an denen sein Herzblut beteiligt ist. Das kann alles mögliche oder unmögliche sein! Es müssen nicht einmal technisch erstklassige Spitzenwerke sein. Es geht um die Geschichte rund um das Bild.

Die gezeigten Aufnahmen sind etwas ganz besonderes weil sie sehr viele Menschen berühren – Sehnsucht nach einer anderen Welt wecken – sie sind zu RECHT gewählt worden.

Rolf Carl

Wieder sehr schöne Bilder! Das Siegerfoto gefällt mir kompositorisch am besten, zudem wirkt das Wasser sehr dynamisch. Verschlusszeit perfekt erwischt, würde ich sagen.

Beim 3. Platz frage ich mich, ob das im regenbogenfarbenen Kreis eventuell der Schatten des Fotografen ist? Auf jeden Fall sehr originell.

Rawbert

Mir auch, das Siegerfoto ist der Hammer. Wer meint, so etwas mit dem SP hinzubekommen ist nicht zurechnungsfähig…

Rüdiger

Ja, das ist der Schatten des Fotografen im Nebel. Scheint ein sehr interessanter Effekt zu sein, den ich gerne mal im Video sehen würde 😉

Ghost Under the Cliff by Emili Vilamala Benito | Royal Meteorological Society (rmets.org)

Brockengespenst – Wikipedia

Rolf Carl

Sehr gut gemacht. Zuerst dachte ich, es sei ein Leuchtturm, erst bei längerem Betrachten kam ich auf die Idee, dass das der Schatten des Fotografen sein könnte.

joe

Alles falsch, es ist der wiederauferstandene Jesus! Im Ernst, tolle Bilder, das Erste gefällt auch mir am besten. Beim Zweiten gefällt mir die Komposition nicht, das Häuschen unten erinnert irgendwie an Weihnachten und passt – mMn – nicht zum Rest vom Bild. Obwohl ich verschwommenes Wasser in etwa so toll finde wie warmes Bier, passt es – mMn – hier perfekt. Das Dritte gefällt mir am wenigsten, es lebt eigentlich nur von diesem Erscheinungseffekt und beim Vierten lässt mich das Gefühl nicht los, dass da der Herr Adobe mitgeholfen hat. Auch beim Dritten dürfte zumindest etwas Adobe drinstecken. Insofern hat nach meinem Geschmack das richtige Bild gewonnen, und das noch mit einer R5!

Martin S-K

Jep, bei Siegerfoto spürt man die unbändige Gewalt des Wasser alleine durch das anschauen und gleichzeitig könnte man denken, dass die eigenen Klamotten schon pitsche nass sind!

Das Bild von Eris Pil – Mammatus Sunset – hat auch was ganz besonderes. Und siehe da, gamacht mit Pixel 3 Phone!

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