Canon plant angeblich, wieder im Bereich der Kompaktkameras aktiv zu werden. Dabei könnte auf eine überraschende Sensorgröße gesetzt werden.
Erwacht Canon als Erstes aus dem Winterschlaf?
In den letzten Jahren habe ich mich mehr als nur ein Mal gefragt, warum abgesehen von Fujifilm, Leica und Ricoh kaum ein Hersteller von dem regelrechten Hype um Kompaktkameras profitieren wollte. Die riesige Nachfrage nach der Fuji X100V (die den ganzen Hype ausgelöst hat) begann irgendwann im Jahr 2022. Das ist dementsprechend jetzt rund drei Jahre her. Fujifilm selbst brachte 2024 die extrem erfolgreiche X100VI auf den Markt und plant derzeit die Markteinführung einer Mittelformat-Kompaktkamera, der GFX100RF. Fujifilm hat also frühzeitig erkannt, dass es sich lohnt, im Bereich der Kompaktkameras wieder bzw. weiterhin aktiv zu sein.
Ricoh war im direkten Vergleich weniger aktiv, hat mit der GR III aber eine der begehrtesten Kompakten im Programm und stellte zwischenzeitlich zumindest die GR III HDF und die GR IIIx HDR vor. Zudem produziert man mit der Pentax WG-90 nach wie vor eine wasserdichte Outdoorkompakte. Leica stellte im Sommer 2024 die D-Lux 8 vor (hier Jonathans lesenswerter Praxisbericht), die inzwischen wieder bei vielen Händlern erhältlich ist, nachdem sie einige Wochen mit großer Nachfrage und Lieferproblemen zu kämpfen hatte. Zudem hat die Kameraschmiede aus Wetzlar natürlich die Leica Q3 und neuerdings auch die Leica Q3 43 im Programm, jeweils mit Vollformatsensor.
Panasonic hat mit dezenter Modellpflege (und USB-C-Anschlüssen) zumindest dafür gesorgt, dass eigene Bridge- und Kompaktkameras weiterhin verkauft werden dürfen. Die hören jetzt auf die Bezeichnungen TZ99 und FZ82D. Und wenn wir ganz großzügig sind, dann können wir auch OM System mit der Tough TG-7 eine gewisse Aktivität im Kompaktkamera-Segment bescheinigen.

Fehlen uns also noch drei Namen – Canon, Nikon und Sony. Ausgerechnet die drei Großen der Branche haben sich in den letzten Jahren in absoluter Zurückhaltung geübt. Das mag natürlich verschieden Gründe haben, die von außen nicht immer sofort ersichtlich sind. Und selbstredend hätte die in bestimmten Kreisen neu entfachte Begeisterung für Kompaktkameras auch nur ein kurzes Strohfeuer sein können.
War sie aber nicht.
Canon PowerShot V1 mit Micro-Four-Thirds-Sensor?
Zumindest Canon scheint sich im Laufe des Jahres 2025 aber wieder dem Bereich der Kompaktkameras zuwenden zu wollen.
Vorab aber noch eine schlechte Nachricht des Herstellers: Die Produktion der (zuletzt ebenfalls stark nachgefragten) PowerShot G7 X Mark III und der PowerShot SX70 HS soll in der 1. Jahreshälfte 2025 eingestellt werden. Das berichtet die Webseite Canonrumors. Die Information soll zu 100 % bestätigt sein.
Die positive Nachricht: Canon will eine komplett neue Reihe von Kompaktkameras einführen! Den Anfang soll die Canon PowerShot V1 machen, über die euch mein Kollege Gino in diesem Artikel bereits aufgeklärt hat.
In der Zwischenzeit hat Canonrumors aber weitere Informationen zur PowerShot V1 veröffentlicht. Nachdem in der ursprünglichen Meldung lediglich von einem 24-Megapixel-CMOS-Sensor, nicht aber einer konkreten Sensor-Größe die Rede war, ergänzt die Webseite jetzt, dass man von zwei Quellen Infos zur Größe des Sensors erhalten habe. Beide Quellen bestätigen, dass es sich beim Sensor der Canon PowerShot V1 „ungefähr“ um einen Micro-Four-Thirds-Sensor handeln soll.
Das Wörtchen „ungefähr“ sollte in diesem Fall zwar nicht überlesen werden, doch grundsätzlich scheint sich anzudeuten, dass die Sensorgröße der PowerShot V1 irgendwo zwischen 1 Zoll und „etwas größer als Micro-Four-Thirds“ liegen wird.
Treffen wir uns für den Moment also mal in der Mitte und gehen davon aus, dass die Kamera tatsächlich mit einem Micro-Four-Thirds-Sensor ausgestattet sein wird. Dann wäre das – zumindest in meinen Augen – eine ausgezeichnete Wahl. Die Kamera könnte nach wie vor kompakt und leicht sein, gleichzeitig aber eine ansprechende Bildqualität mitbringen, die auch für eine gewisse Abgrenzung zum Smartphone sorgen würde. Der Sensor soll im Übrigen von Canon selbst und nicht von einem anderen Hersteller wie zum Beispiel Sony produziert werden.
Noch fehlen uns viele Details zur Canon PowerShot V1, doch die Tatsache, dass Canon überhaupt eine neue Kompaktkamera-Reihe plant und zudem vermutlich auch auf eine interessante Sensor-Größe setzen möchte, lässt in mir die leise Hoffnung aufkeimen, dass wir in den nächsten Jahren vielleicht noch ein oder zwei weitere Kompaktkamera-Neuheiten von anderen Herstellern zu Gesicht bekommen werden. Ja Sony, damit meine ich vor allem euch.
Hättet ihr Interesse an neu entwickelten Kompaktkameras von Canon, Nikon, Sony und anderen Herstellern? Oder reicht euch eure DSLM bzw. DSLR aus?
Hinweis: Die in diesem Artikel geäußerten Gedanken und Einschätzungen sind subjektive Ansichten des Autors.
Vielen werden sich freuen und zugreifen! Für „immer dabei“ hinten drin…
Gedanken und Einschätzungen sind doch eigentlich immer subjektiv… (Intro des Autoren).
Ja,wie weltweit alle mft User eine neue wertige gm5 und gx9 mit pdaf plus neuen Sensor.
Aber Panasonic ist und bleibt weiter im Tiefschlaf.
Egal,andere werden liefern und dann kauft man halt dort.
Panasonic wird sich schon ausgerechnet haben, ob sich eine Investition in Micro Four Thirds in Jahr 2025 überhaupt noch rechnet. Einerseits deutet die technische Entwicklung darauf hin, daß künftig wohl eher die kleinen Sensorgrößen gefragt sein könnten, andererseits bekommt man für das gleiche Geld aktuell schon eine Kamera mit einem größeren Sensor geliefert. Und die Influenzer bearbeiten den willigen Käufer massiv.
Panasonic ist hier ziemlich geschickt unterwegs, in dem sie das Vollformatgeschäft mit günstigen Preisen pushen. Nicht überall auf dem Planeten sind die Kunden so auf die Platzhirsche im Geschäft fixiert.
Einer der Gründe, sich keine herkömmliche Kamera mehr zu kaufen, sind in jeder Hinsicht fehlende Standards.
Man kann sich zu seinen Objektiven nicht einfach eine neue Kamera irgendeines Herstellers kaufen. man kann die Akkus nicht zwischen den Modellen tauschen und so weiter. Das ging eine Weile gut. Jetzt fällt denen ihre Arroganz auf die Füße.
Gute Idee. Ein Einheitsbajonet für alle Camerahersteller; natürlich auch was die Komunikation zwischen Camera und Objektiv angeht. Das gleiche für die Baterien.
Gruß Chris
Ich brauche auf jeden Fall Kompaktkameras.
P.S.:
Der Sensor der „Canon PowerShot V1“ könnte, wie bei der „Canon PowerShot G1 X“
die Größe von 1,5 Zoll haben.
Das Bildformat 4:3 würde dann einen Sinn ergeben, wenn man Fotografen vom Smartphone hin zur Kamera holen möchte. Das gepaart mit einer Auflösung von 24 Mpx, so wie einem Brennweitenbereich von 24-75mm bezogen auf Vollformat deckt einen sehr interessanten Bereich ab.
Ich fände das sehr spannend, weil die klassischen Anbieter von Micro Four Thirds einen Mitbewerber bekämen, der ihnen richtig weh tun könnte. Wer mit diesem Brennweitenbereich leben kann, der wird nicht enttäuscht werden.
24 mm Kleinbild, also ca. 16mm APS-C ist für Architektur definitiv zu lang. 16mm Kleinbild ist hier mindestens erforderlich
Ich habe eine Canon G7xll als immer dabei Kamera. Manchmal wünsche ich mir die Bildqualität über ISO 400 wäre besser aber andererseits ist sie sehr kompakt, lichtstark und hat eine max. Brennweite von 100mm im FF equivalent. Ein grösserer Sensor wäre zwar fein aber dann leidet wohl die Grösse, Lichtstärke oder die Brennweite wird gekürzt. Ich brauche meistens den oberen Zoombereich, deshalb war die Lumix LX15 oder LX100 nie eine Option für mich und bei Sony gefallen mir die Farben nicht. Ich bin jetzt mal gespannt was da kommt. Eine neue, verbesserte Generation von 1″ Sensoren wäre doch auch eine Option. Nachteilig wird aber sicher der Preis sein, wenn ich sehe was die G7xlll momentan kostet, dann nein danke. Ich habe für meine Mark ll vor ca. 3 Jahren viel weniger bezahlt.
Interessant wäre es schon ne Kompakte zu haben. MFT mit Zoom für die Hosentasche; aber auch eine mit einem KB Sensor und Festbrennweite mit 35 oder 40mm wäre interessant (für die grosse Hosentasche).
Sehe schon kommen: Canonet D mit dem 45 MP Sensor der R5II, 35mm F/2.8 Objektiv und digitalem Zoom.
Halt für die grosse Hosentasche.
Und natürlich mit Hybridsucher.
Betrachte ich mir meine Lumix LX 15, dann hat die bei dem 1 Zoll Sensor z.B folgende Brennweiten
f = 8,8 – 26,4mm/(26 – 78 mm in 35 mm äquiv. bei 4:3)/(24 – 72 mm in 35 mm äquiv. bei 3:2). In den rumors von Canon ist eine Brennweite von 16–50mm Objektiv angegeben; auf APS C wären es 25,6 – 80 mm. Ein APS-C Sensor ist in der Produktpalette von Canon. Warum sollte man auf MFT Größe gehen? Dann warte ich mal ab.
Sie wird dann meine treue G7x MIII ablösen.
garantiert.
Ja, grrundsätzlich auf jeden Fall. Bin sehr zufrieden mit meiner RX 100, die leider schon etwas mit einem Wackelkontakt zu kämpfen hat. Benötige demnächst einen guten Ersatz dafür.
Warum solche kompakten Kameras interessant sind für jeden der gerne Bilder/Videos macht?
Jeden Tag die Vollformat System Kamera mit mindestens 3 lichtstarken Zoom Objektiven mitschleppen?
Klar – wer aktuell ein Foto/Video Projekt abarbeiten möchte wird genau das machen! Ist technisch gesehen sicherlich nötig.
Was bringt denn oft richtig Spaß, Freude und Entspannung? Bei mir sind es spontane Situationen die bildlich festgehalten werden.
Hätte ich eine „vernünftige“ Kompakte dabei gehabt – das Smartphone wäre in der Hülle geblieben!
Meine Denke ist zwar bescheuert – aber mehr als 500 bis 600 Euro möchte ich nicht für eine Kompakte mit fest verbautem Objektiv auf die Verkaufstheke legen müssen.
Jetzt sollte Canon nur noch eines richtig machen: verbaut bitte kein langweiliges altes 24-70 Äquivalent, sondern z. b. ein 16-50 FF-Äquivalent. Die Leute sind vom Smartphone gewöhnt, dass sie z. B. 14 und 28 mm haben und in meinen Augen sollte das die Kompakte dann auch können.
Aber warum soll man die Kompaktkamera auf das auslegen, was das noch kompaktere Smartphone eh schon kann?
Größere Gehäuse machen längere Brennweiten ohne Qualitätsverlust möglich, also sollte man das auch nutzen.
Bei einer Kompaktkamera geht es meiner Meinung nach um „immer-dabei“-Schnappschüsse in besserer Qualität als mit dem Smartphone. Für vernünftige Tele-Aufnahmen braucht man dann schon ne Kamera mit ordentlichem Griff und Sucher.
Ich brauche an meiner Kompaktkamera den Bereich von umgerechnet 50mm – 100mm. Das langweilige Weitwinkelzeugs brauch ich nicht und kann jedes Smartphone. Gerade der leichte Telebereich ist die Stärke von Kompaktkameras da man in diesem Bereich das Motiv sogar etwas freistellen kann was das Smartphone gar nicht kann. Das weiss auch Canon und wird sicher wieder etwas entsprechendes anbieten wie bisher. Mit einer Canon g7x oder g5x geht übrigens weit mehr als nur Schnappschüsse. Das sind „echte“ Kameras im Kleinformat.
Ach – das Smartphone kann gar nicht freistellen? Da ist ja wieder ein Technik-Profi unterwegs.
Die Schnappschüsse in besserer Qualität bekommen sie nicht. Sie bekommen sie nur in anderer Qualität, nämlich mit ausgefressenenen Lichtern und verrauschten Tiefen, dass aber in theoretisch höherer Auflösung. für einen tollen Preis.
Wäre es technisch möglich gewesen, auf Basis der M100 etwas in Richtung „Kompaktkamera“ hin zu entwickeln?
Oder schliessen APS-C-Sensor, Objektive, Bildkreis usw. solches aus?
Die Bildqualität einer solchen Kamera hätte wohl im oberen Bereich dieser Kameraklasse mitgespielt.
Sicher wäre es technisch möglich gewesen und es wäre auch für mich interessant gewesen, allerdings mit Sucher.
Aber Canon müsste da Entwicklungsaufwand reinstecken, bei dem Canon nicht davon überzeugt ist, dass sich das am Ende rechnet. Also hat man sich entschlossen, die M-Reihe nicht mehr fortzuführen.
Wenn die Smartphones ernst machen, wird eines Tages auch das Kleinbild nicht mehr fortgeführt, bzw. nur noch superteuer in der Nische. Es ist ein sterbendes Produkt. Mit dem entsprechenden Kleingeld wäre mir das allerdings fast egal.
Werde ich mir auf jeden Fall genauer anschauen, obwohl ich mit meiner G5-X MkII sehr zufrieden bin, lieber wäre mir allerdings ein kompakter Nachfolger der G1-X Mk III mit APS-C Sensor.
Aber mit einem MFT-Sensor wird’s kaum noch für die Hosentasche reichen. Eine Pen mit dem Pancake 3fach Zoom oder dem Pancake 20mm (x2) ist ja auch nicht mehr ganz kompakt.
Die Sony RX100M7 ist selbst mit 24-200mm noch klein genug für Immer-Dabei. Aber eben nur mit 1-Zoll-Sensor.
Meine Vorstellungen von günstigen Kompaktkameras sind einfach!
Ein leichtes Kunststoffgehäuse – Sensor 1-Zoll – gutes kleines fest verbautes Objektiv – optischer Sucher – wer reflexartig sofort und immer das Bild kontrollieren möchte soll dieses auf seinem Smartphone machen weil die extrem preiswerte Kamera kein Display aber eine geniale App zur Steuerung der Kamera und zur Bildsignal Verarbeitung über das SP anbietet. Gespeichert wird natürlich über die SP-Cloud. Wer unbedingt das Display braucht kann sein Smartphone per Halterung an der Kompakten anbringen.
Der Kunde erwirbt statt diversen System Objektiven einfach die für seinen Bedarf richtige kompakte Kamera um seine Smartphone Fotografie auszubauen.
Belichtung muss heute keiner „überwachen“ das machen die vielen Automatismen ohne unser Zutun viel besser.
Wie lange predige ich schon, dass dem 1″ Sensor die Zukunft gehört😉
joe – wie richtig du denkst wird mir vor Augen geführt wenn ich mit der geliehen Sony Bridge Kamera meines Neffen unterwegs bin. Alles was an üblichen Motiven im Alltag vor die Linse kommt lässt sich wunderbar mit dem 1-Zoll Sensor festhalten.
Mit einer professionellen „Skalierung“ sind sogar wenn es denn sein muss 50×70 cm Poster in sehr guter Qualität machbar. Habe ich selbst ausprobiert und bei WhiteWall hochwertigst fertigen lassen.
Sollte Canon so etwas ähnliches wie die D-LUX8 für ungefähr die Hälfte des Preises auf den Markt bringen haben sie mich als Kunden eingetütet.
Klar sind große Sensoren für große Aufgaben gemacht und gedacht – die Mittelformat ständig in der Mantel/Jacken/Hosentasche geht aber leider nicht wirklich!
Bei Kompaktkameras sehe ich das auch so. Nur besteht eine Kamera nicht nur aus einem Sensor und einem Objektiv, sondern auch aus Software, die aus den Sensordaten ein Bild entwickelt. Und dort fehlt es leider.
Bei Smartphones ist 1″ zu groß. Da bekommt man dann schon Probleme mit der Schärfentiefe.
Etwas ähnliches hatte Sony schonmal mit der QX1/QX10 probiert und ist königlich gefloppt. Niemand will sich eine Kamera ans Smartphone clippen. Und viele Smartphones stoßen ja mittlerweile schon zu 1 Zoll Sensoren und optischen Zoomreichweiten von 120mm vor.
Ich habe die üble Befürchtung, dass die Optik für den Popo wird. Auf Canonrumors wird von 16-50mm gemunkelt, äquivalent, was vom Zoom her noch nichtmal für Portraitbrennweite reicht. Selbst bei meiner ollen G1X Mark II habe ich die selbe Sensorgröße + eine deutlich vielseitigere und lichtstarke 24-120mm Optik.
Meine Powershot G5 X Mark II bietet auch umgerechnet auf KB 24-120mm Zoom mit f1.8 – 2.8 Lichtstärke und bin damit sehr zufrieden. Und ein elektronischer Sucher ist auch mit an Bord. Damals, als ich diese Kamera neu gekauft hatte, habe ich dafür etwas über 800 Euro bezahlt. Jetzt gibt es diese Kompakte nur noch selten und gebraucht bei Ebay und Co. Und da werden Preise so um die eintausend Euronen geboten.
Hallo Herr Ullrich,
Genau die Kamera fehlt, warum wurde die eingestellt? Mit der kann man mit wenigen Ausnahmen einen ganzen Urlaub zurechtkommen.Was soll eine Kamera deren Objektiv wegen des Sensors unten zu lang und oben zu kurz ist???
Gruß
Peter Wagner