Aufgrund der neuen US-Zölle plant Canon ab Mitte 2025 Preiserhöhungen für Kameras und Objektive. Auch DJI, Sigma und Leica reagieren und erhöhen Preise.
Preiserhöhung bis Mitte 2025 bei Canon erwartet
Canon hat in seinem jüngsten Bericht zu den Quartalszahlen angekündigt, die Preise für Kameras und Objektive in den USA voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte 2025 zu erhöhen. Diese Entscheidung ist eine Reaktion auf die jüngsten US-Zölle auf importierte Elektronikprodukte, die zu höheren Gesamtkosten für den Hersteller führen.
Canon hat seine wichtigsten Vertriebspartner bereits über die bevorstehenden Preiserhöhungen informiert und arbeitet derzeit daran, den genauen Zeitpunkt und Umfang der Erhöhungen festzulegen.
Obwohl die aktuellen Zölle nur für neu importierte Waren gelten, verfügt Canon über Lagerbestände, die für ein bis zwei Monate ausreichen. Die Preise dürften daher bis Mitte 2025 stabil bleiben. Ab der zweiten Jahreshälfte könnte es jedoch zu Preiserhöhungen kommen, insbesondere bei Produkten mit einem hohen Anteil an importierten Komponenten.
Im Vergleich zu anderen Herstellern ist Canon in einer relativ günstigen Position, da viele ihrer Kameras in Japan produziert werden und nicht direkt von den Zöllen auf chinesische Produkte betroffen sind. Dennoch könnten die erhöhten Produktionskosten durch die Zölle teilweise an die Verbraucher weitergegeben werden. Erst vor wenigen Monaten hatte ein Unternehmensvertreter außerdem anklingen lassen, dass die Produktion auf Indien ausgeweitet werden könnte.
Auch DJI erhöht Preis der Osmo Pocket 3 drastisch
Gleichzeitig hat DJI den Preis für sein beliebtes Modell Osmo Pocket 3 in den USA innerhalb von zwei Monaten um 54 Prozent von 519 auf 799 US-Dollar erhöht. DJI führt diese drastische Preiserhöhung ebenfalls auf die US-Zölle zurück, obwohl auch andere Faktoren eine Rolle gespielt haben könnten. In anderen Regionen wie Europa, Großbritannien und Japan sind die Preise für dieses Modell unverändert geblieben.
Ebenfalls betroffen von Preiserhöhungen sind etwa die in China produzierte Leica D-Lux 8 (hier bei uns im Test), deren Preis laut Leicarumors um satte 90 Prozent steigt. Weniger stark werden die Preise der in Deutschland gefertigten Modelle Leica M11 Monochrom, M11-D und SL3 erhöht, die “nur” um 7 bis 10 Prozent teurer werden – was sich bei Leica-Größenordnungen dennoch teils in knapp vierstellige Aufschläge übersetzt.
Genauso ergeht es US-Käufern von Sigma-Objektiven, die sich ab dem 2. Juni auf teurere Produkte einstellen müssen. “Wir haben uns nach Kräften bemüht, diese zusätzlichen Kosten aufzufangen, aber die anhaltenden Auswirkungen der Tarife machen nun eine Preiserhöhung erforderlich, um sicherzustellen, dass wir Ihnen weiterhin die Qualität und den Service bieten können, den Sie erwarten”, lässt sich der Präsident von Sigma America zitieren.
Wie seht ihr diese Entwicklung? Glaubt ihr, dass dies auch negative Auswirkungen auf Hersteller wie Canon oder DJI haben könnte?
via: Techradar
Wenn die USA die Einfuhrzölle erhöht, werden die importierten Produkte im Land teurer. Das ist ja wohl auch das Ziel der Maßnahme. Davon sind dann aber nicht nur Canon und DJI beroffen, sondern auch andere ausländische Hersteller. Die teureren importierten Produkte werden in den USA dann wohl nicht mehr so stark nachgefragt, wie zuvor. Das ist weder gut für die ausländischen Hrsteller als auch für die Händler im Land. US-Bürger, die in Grenznähe wohnen, können sich allerdings diskret in Mexiko oder Kanada mit neuestem Fotoequipement versorgen. Die anderen schauen dagegen in die Röhre.
Die Zölle werden für die Amis zum Bumerang. Der Doller fällt weiter und die Preise explodieren. Es dürfte nicht mehr lange dauern, dann kosten eingeführte Waren 50 Prozent mehr.
Irgend jemand hat behauptet, die US-Regierung, also Herr T. hätte einen Plan. Falls er einen hat bzw. hatte, ist es der Plan der Ahnungslosen. In einer Welt, in der weltweite Arbeitsteilung der Standard ist, werden bei Protektionismus – ausser man wäre vollkommen autark – nicht nur importierte Waren teurer, sondern auch im Inland produzierte bzw. teilproduzierte Waren teurer. Das Problem der USA ist, dass sie kurz vor der Staatspleite stehen, aber nicht weil zu viel importiert wird, sondern weil die Steuern, besonders für die Reichen und Superreichen viel zu niedrig sind und die Tech-Konzerne nahezu Null Steuern bezahlen. Problem des Herrn T. ist, dass er zwar die richtigen Themen anspricht, aber bei der richtigen Analyse und Umsetzung hapert es gewaltig, weil er zu viele Ja-Sager und zu wenige Fachleute um sich herum versammelt.
Der Plan ist, zu verhindern, das China eine Supermacht wird. Denn derzeitig fließen viele Geldströme dort hin und China selbst manipuliert die Stärke ihrer Währung. Zudem veranstalten sie militärisch fragwürdige Dinge. Die USA steckt in einem eiskalten Währungskrieg mit China. Das Ziel ist, dass Produktion und Entwicklung nochmal mehr in ihr Land verlagert wird. Daher auch die günstigen Steuern für Firmen und Reiche. Langfristig gesehn könnte das potenziell viele Jobs schaffen, aber es ist dennoch ein Glücksspiel.
“….Der Plan ist, zu verhindern, das China eine Supermacht wird…” das haben sie (die USA) selbst zu verantworten und vermasselt, jetzt ist es zu spät. China wird keine Supermacht, China ist eine Supermacht. Welche Firmen haben als erste die billigen Arbeitskräfte in China und auch anderen Ländern in Asien benutzt um ihre Gewinnmargen zu erhöhen? Das waren alles amerikanische Firmen. Nike z.B. hat als eine der ersten Firmen die Produktion nach Asien verlegt und damit alle anderen Sportartikel Hersteller gezwungen es ihnen gleich zu tun. ADIDAS ist daran fast Konkurs gegangen, weil die noch lange an Produktion in Deutschland und Europa festgehalten haben. Man hat nur riesige Märkte gesehen und ganz vergessen, dass Chinesen, aber auch andere Asiaten, sehr schnell lernen und sich nicht um das Wohl der Welt kümmern, sondern nur um ihr eigenes. Xi ist nicht so unbeliebt wie wir im Westen meinen, ich schätze, dass mindestens 80% der Chinesen, trotz aller Restriktionen positiv über die chinesische Politik denken, denn er hat es geschafft über 500 Millionen Menschen zu Wohlstand zu verhelfen. Die Anzahl wohlhabender und reicher Chinesen ist inzwischen weit grösser als die von ganz Europa. Wer wirklich glaubt, dass China noch zu bremsen ist, glaubt auch… Weiterlesen »
Lieber Joe, Herr Xi ist keineswegs in China unbeliebt, das genaue Gegenteil ist der Fall. Allerdings ist Herr T. in den Staaten auch keineswegs so unbeliebt, wie es viele hier im alten Europa gerne hätten, noch sehr viele Amerikaner halten seine Politik nach wie vor für richtig. M.M.n. hat Herr T. ein ganz einfaches Problem (genau genommen hat er gar kein Problem, dieses Problem haben andere): Jahre lang war er der Star einer Seifenoper, da musste dem Publikum etwas geboten werden, der Zuschauer wollte unterhalten werden. Nun hat er den Job (zum zweiten mal) gewechselt und da ihm keiner mehr ein Drehbuch schreibt schreibt er dieses eben selber, kann er eh besser als jeder andere. In einer Seifenoper muss immer was passieren, in der Politik passiert aber leider nicht immer was, da muss Spannung erzeugt werden. Die meisten Amerikaner mögen “das alte Europa” nicht, hat historische Gründe: Die Urauswanderer hatten an die alte Heimat keine positiven Erinnerungen, gaben es an die Nachfolgegeneration weiter, die dies so übernommen hat, weil die eben gar keine Erfahrungen mit Europa hatten. WK2 hat diese negativen Gedanken über Europa nicht gerade verbessert und so ist die EU eher ein rotes Tuch denn ein Partner. Die… Weiterlesen »
Es sind teilweise sogar fast 100%. Leica hat die D-Lux 8 z.B. von $1.595 auf $2.790 angehoben. Wenn Firmen nicht massiv Kunden verlieren wollen sind sie gezwungen in Ländern zu produzieren, die weniger Strafzölle abbekommen oder halt direkt in den USA.
Natürlich. Die Amerikaner werden weniger Kameras und Drohnen kaufen als vorher. Aber das muss man wohl in Kauf nehmen.
Problematischer wäre eine Konkurrenz durch einheimische US Hersteller, die damit einen Wettbewerbsvorteil hätten. Aber da ist niemand in Sicht, oder?
Anstatt Preise auf den Kunden abzuwälzen könnte man ja halt auch einfach das Produktionsland ändern oder direkt in Amerika produzieren. Aber das scheint wohl zu viel verlangt zu sein für einige Firmen.
Einfach das Produktionsland ändern … jaja. Die Option würden einige Firmen sicher in Betracht ziehen, aber dafür hätte man auch gerne eine gewisse Planbarkeit. Mit Onkel Donald am Ruder kann ja nächsten Monat schon wieder alles anders sein.
Wie soll das funktionieren? Vorausgesetzt, das Know-how wäre für alle zu verwendenden elektronischen und anderen Teile in den USA vorhanden, was es nicht ist, bräuchte es mindestens 3 Jahre um die entsprechenden Fabriken aufzubauen, die Produktionskosten wären mit Sicherheit höher und Produkte aus dieser Produktion könnten wegen der gegenseitigen Zölle nicht erfolgreich exportiert werden. Der Plan von Präsident T. ist so ziemlich das Dümmste, was einem Politiker einfallen kann, das wird nur noch getoppt durch Abschaltung von einwandfrei funktionierenden AKWs in der grössten Energiekrise der Nachkriegszeit.
Die meisten US-Amerikaner wollen nicht in Fabriken arbeiten. Könnte also schwer werden, diese Fabriken mit Leben zu füllen.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/amerikaner-meiden-fabrikarbeit-trumps-zoelle-ignorieren-arbeitsrealitaet-110418981.html
Einfach kann man in den USA rein gar nichts, Genehmigungsverfahren sind da zwar gemessen an Deutschland ein Witz, nur Genehmigungen helfen recht wenig, wenn der gesamte Rest nicht vorhanden ist. In Europa haben wir Facharbeitermangel, kennen die in den USA so nicht, die haben quasi gar keine Facharbeiter, genauer gesagt gemessen an den Gesamtbeschäftigten ein minimaler Prozentsatz. “Wir produzieren einfach in den USA”, prima Idee, wo denn und vor allen Dingen in was denn? Wenn man keinen Maschinenpark hat, kein Problem, die Fundamente für Großmaschinen hat man ja auch nicht und in großen Teilen des Landes bei Elektro Sauerkrautleitungen, da schaltet man allen den Strom aus, wenn man einschaltet, was dann natürlich auch beim eigenen Laden so weitergeht. Wer in den Staaten studiert hat hat amerikanische Autos kennen, aber nicht lieben gelernt. Man kaufte diese Kisten, kosteten nichts, taugten auch nichts und der Sprit ist quasi davon gelaufen, kostete aber eben auch nichts. Wer nach dem Studium die Staaten verlassen hatte, der kaufte alles, nur eben keine Ami-Schlitten mehr. Moderne Amerikaner wollen den Schrott auch nicht mehr haben, da liegt der Hase im Pfeffer und nicht wegen ein Paar Dollar Preisdifferenz. Die Mentalität auf dem Arbeitsmarkt erschwert auch das Fachkräftetum,… Weiterlesen »
Sicher werden die anderen Kamera Hersteller nachziehen, was ja in der Zwischenzeit auch angekündigt wurde.
Infolge weniger verkauften Stückzahlen in der USA (grosser Markt) und wegen der günstigsten Gelegenheit für einen “begründeten” Preisaufschlag werden die Preise für unsere geliebten Kameras und Zubehör weltweit steigen, also auch bei uns.
Vielleicht ist das genau das, was gemeint ist, wenn Wirtschaftsgrössen davon sprechen, dass wir in naher Zukunft keinen Besitz mehr haben werden, weil wir ihn uns einfach nicht mehr leisten können…