Leica plant wahrscheinlich für dieses Jahr mit der M11-V die erste M-Kamera mit fest integriertem elektronischem Sucher.
Vorstellung vielleicht im Herbst
Leica führt womöglich in diesem Herbst eine wegweisende Neuerung in seiner traditionsreichen M-Reihe ein. Mit der M11-V soll erstmals ein Modell mit fest eingebautem elektronischem Sucher (EVF) erscheinen. Die Kamera könnte schon im Oktober 2025 vorgestellt werden und basiert auf der 2023 eingeführten M11-P, verzichtet jedoch auf den klassischen Messsucher.
Laut aktuellen Leaks von Leicarumors erhält die Kamera einen 0,5 Zoll großen EVF mit 5,76 Millionen Pixeln und 0,76-facher Vergrößerung. Der Sucher bietet Hilfen für den manuellen Fokus und eine Dioptrienkorrektur. Neu sei außerdem ein kombinierter “Frame selection lever” mit zusätzlicher FN-Taste, der flexible Steuerungsmöglichkeiten für den Sucher bietet, auch wenn ich mir darunter noch nicht so richtig etwas vorstellen kann.
Auffällig sei zudem ein reduziertes Design: Auf der Vorderseite entfällt logischerweise das Fenster für den Messsucher, stattdessen setzt Leica angeblich auf eine klare Linienführung und eine neue Belederung mit Rautenmuster. So weit jedenfalls die Beschreibung, ein Bild haben wir meines Wissens nach noch nicht zu Gesicht bekommen – ungewöhnlich, wenn der Launch bereits so kurz bevorstehen soll.
Dreifach-Auflösung bis zu 60 MP
Technisch bleibt vieles beim Bekannten der M11-Serie. Herzstück ist ein rückwärtig belichteter Vollformatsensor (BSI) mit Leicas Triple-Resolution-Technik, der wahlweise 60, 36 oder 18 MP liefert. Der Maestro-III-Prozessor, der schon in der Anfang 2022 vorgestellten M11 zum Einsatz kam, sorgt für die Bildverarbeitung, unterstützt von 64 GB internem Speicher. Neu hinzu kommen auch die Content Credentials, eine Funktion, die die Authentizität von Bilddateien sicherstellen soll.
Die M11-V ist ziemlich sicher als Ergänzung gedacht, nicht als Ersatz. Parallel arbeitet Leica aller Voraussicht nach an der traditionellen M12 mit klassischem Messsucher, deren Marktstart aber erst 2026 oder später erwartet wird. Die M11-V positioniert sich damit als Brücke zwischen Tradition und Moderne und dürfte besonders spannend für jene sein, die den Look der M-Serie mit den Vorteilen digitaler Sucher kombinieren möchten.
Zwei Herzen kämpfen in meiner Brust. Zum einen ist der bewegliche Sucher der Fuji GFX100 wirklich das Gelbe vom Ei, der von der GFX100RF mit seinen Eigenschaften ist einzigartig. Ich möchte ihn NICHT missen. Jetzt das ABER.
Das M-System lebt meines Erachtens vom klaren unverfälschten Blick durch den optischen Sucher mit all seinen Nachteilen. Wer es anders haben möchte kann den elektronischen EVF Visoflex verwenden. Setzt der Fotograf Fremdglas vor das Gehäuse geht es nicht ohne Visoflex.
Wenn Leica eine M-11V zur Serienreife entwickelt hat hoffe ich auf kreative Funktionen (“Frame selection lever”) wie sie die Fuji GFX100RF zu bieten hat. Damit könnte der M-Fotograf etwas anfangen. Abwarten und Tee trinken, darf auch gerne anspruchsvoll vergorener Traubensaft sein!
Jede Systemergänzung erscheint grundsätzlich interessant.
Als Altglasbesitzer interessiert mich aber mehr noch eine M12 und die mit dem dringenden Ruf nach IBIS.
Sonst heißt es Warten auf M13, oder Godot…
Wie wärs mit einer M11 AF mit L-Bajonett?