Nikon kooperiert mit der NASA für die bemannte Mondmission Artemis. Für Aufnahmen auf dem Mond soll eine speziell angepasste Nikon Z9 zum Einsatz kommen.
Nächste Mondlandung 2026 geplant
Bei der für 2026 geplanten Mondlandung Artemis III sollen erstmals seit 1972 wieder Menschen den Mond betreten, darunter zum ersten Mal auch eine Frau. Die Crew soll rund sieben Tage auf dem Mond verbringen und wissenschaftliche Experimente durchführen. Für die Dokumentation dieses historischen Ereignisses soll die 2021 vorgestellte Nikon Z9 zum Einsatz kommen.
Wie Nikon bekanntgab, wurde eine Vereinbarung mit der US-Raumfahrtbehörde NASA getroffen, um die Entwicklung einer “Handheld Universal Lunar Camera” (HULC) für das Artemis-Mondprogramm zu unterstützen. Die aktuelle Profi-Kamera Nikon Z9 soll als Basis dienen und für den Einsatz auf dem Mond modifiziert werden.
Spezieller Griff für dicke Astronauten-Handschuhe
Da die Mondoberfläche extremen Temperaturen und Strahlung ausgesetzt ist, muss die Kamera angepasst werden. Nikon arbeitet eng mit der NASA zusammen, um die Elektronik der Kamera strahlungsresistent zu machen. Entsprechende Maßnahmen hat Nikon durch eine spezielle Firmware schon für die Nikon-Kameras auf der ISS vorgenommen, es scheint aber, dass die Gefahr auf dem Mond noch größer ist. Zudem wird die Kamera mit einer Isolierung zum Schutz vor Temperaturschwankungen versehen. Auch Objektive und Kameragehäuse sollen modifiziert werden.
Elementarer Bestandteil der Zusammenarbeit zwischen Nikon und NASA ist außerdem ein spezieller Handgriff, der die Bedienung der Kamera während Spaziergängen durchs All und auf der Mondoberfläche erleichtern soll. Dieser kann über eine 10-Pin-Buchse an die Kamera angeschlossen werden. So können die Astronauten die Kamera auch mit den dicken Handschuhen ihrer Raumanzüge bedienen.
So sieht die Zusammenarbeit aus
Ich habe ein bisschen in den NASA-Dokumenten gegraben und die unten stehende, ganz interessante Roadmap gefunden. Dort heißt es:
Im Rahmen dieser Zusammenarbeit wird die NASA Umwelttests mit den aktuellen COTS-Geräten (“current, of the shelf”) in einer extremen thermischen Umgebung durchführen und Nikon Inc. die Daten zur Verfügung stellen, um die für die Verbesserung des aktuellen Designs erforderlichen Erkenntnisse zu gewinnen.
Space Act Agreement zwischen Nikon und NASA (maschinell übersetzt)
Im Rahmen dieser Vereinbarung wird übrigens kein Geld fließen, wenn ich den Vertrag richtig interpretiere. Die beiden Parteien sollen ihre Teilnahme an dem Projekt aus eigener Tasche finanzieren. Der geschätzte Gegenwert der Entwicklung beträgt dieser Aufstellung zufolge 381.081 US-Dollar.
Ebenfalls ganz interessant: Die Übereinkunft ist nicht exklusiv, theoretisch könnte die NASA also auch noch mit Firmen wie Canon oder Sony zusammenarbeiten, um das gleiche Ziel zu erreichen. Da Nikon die US-Raumfahrtbehörde aber schon seit dem Start der ISS begleitet, halte ich das für relativ unwahrscheinlich.