Marktgeschehen

CIPA-Zahlen 2022: Kameramarkt weiterhin auf gutem Kurs

Rückschläge durch Chipmangel und Pandemie sind wohl überwunden. Die Kameraverkäufe im letzten Jahr hat sogar die Experten überrascht.

CIPA zeigt Trend nach oben

Was sich im Oktober 2022 schon ankündigte, scheint sich jetzt zu bestätigen: Der Kameramarkt erholt sich langsam nach mehreren Krisen durch Pandemie und Halbleitermangel. Das lassen jedenfalls kürzlich veröffentlichte Zahlen des japanischen Branchenverbandes CIPA (Camera & Imaging Products Association) vermuten.

Mehr Kameras verkauft als erwartet

Demnach wurden im vergangenen Jahr insgesamt 5,9 Millionen Kameras mit Wechselobjektiven verkauft, während es 2021 noch nur 5,4 Millionen waren. Durch Folgen der Pandemie waren eigentlich nur 5,3 Millionen vorhergesagt, daher ist das eine mittelgroße Überraschung.

Dieser Trend nach oben sei einem konstanten Wachstum seit Jahresmitte zu verdanken, gleichwohl sie im Dezember nach dem Weihnachtsgeschäft eingebrochen sind.

Zwei von drei verkauften Kameras sind DSLMs

Auch wenn die Zahlen für die Kameraindustrie generell als Grund zum Aufatmen nehmen kann, zählt man auch Kameras mit fest verbautem Objektiv hinzu, sank der Verkauf von 8,4 auf 8 Millionen Einheiten. Von den Kameras mit Wechselobjektiven machen wiederum wenig überraschend 69 Prozent DSLMs aus.

Finanziell dürfte sich das Geschäft für die Hersteller wie Canon, Nikon und Sony auf jeden Fall lohnen: Die heben unabhängig vom positiven Absatztrend Preise für Kameras und Objektive fröhlich an.

Alle Zahlen der CIPA könnt ihr an dieser Stelle nachschlagen.

Hersteller bewegen sich aus China heraus

Scheint die eine Krise überwunden, deutet sich auch schon die nächste an. Derzeit haben Hersteller nämlich mit Importschwierigkeiten von Maschinen zur Chipherstellung nach China zu kämpfen, weswegen einige ihre Produktion außer Landes bringen.

Habt ihr zum positiven Trend im letzten Jahr beigetragen und euch eine neue Kamera gekauft?

Quelle: Heise | Beitragsbild: Greg Rosenke

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Carsten Klatt

Der Markt hat sich weitgehend konsolidiert. Die explodierenden Preise und die rückläufige Innovationskraft der Hersteller dürften dennoch nicht für weiter steigende Absatzzahlen sorgen.

Roman.Tisch

Schön zu sehen, wobei viele davon vermutlich für den Vlogging und Video Bereich gekauft wurden. Die Kameras wurden ja immer mehr in diese Richtung entwickelt.
Die immer weiter steigenden Preise und Preiserhöhungen durch die Hersteller werden allerdings nicht dazu beitragen, dass es in den nächsten Jahren weiterhin so gut aussieht.

Rüdiger

Von den Kameras mit Wechselobjektiven machen wiederum wenig überraschend 69 Prozent DSLMs aus.

Ich finde das sehr überraschend und konnte es nicht glauben, aber:

Produzierte Kameras im Jahr 2022: d-2022_e.pdf (cipa.jp) (grob gerundet in Millionen):

Gesamt: 8,0
Festes Objektiv: 2,0
Wechselobjektiv: 6,0
davon DSLR: 1,8
davon DSLM: 4,1

Also weltweit liegt der DSLR Anteil noch bei 30% – und es geht um neu produzierte Kameras in 2022.
Nach Regionen:

Japan: 15% (so hätte ich das weltweit erwartet)
China: 17%
Rest Asien: 22,7%
Europa: 40,5%
Amerika (Nord+Süd): 41%
Rest der Welt: 17%

Wenn man Pentax mal außen vor lässt, wurden die letzten DSLRs in 2020 auf den Markt gebracht.

Cat

wenn das so stimmig ist, dann kleben Europa und Amerika weiter an Gestern und glauben nicht an Morgen.

Rüdiger

Ich denke, das ist mehrheitlich die Canon EOS 2000D. Die wird noch überall angeboten und ist die günstigste Spiegelreflexkamera, die man kaufen kann.

Roman.Tisch

Oder es gibt einfach viele Leute, die zufrieden mit dem sind, was sie haben und die nicht immer das Neueste brauchen und die ihre Sachen nutzen, bis es nicht mehr geht.

Rolf Carl

Stimmt! Woher weisst du das?

Sabrina

Oder bis einen Kamera angeboten wird, die einen wirklichen Nutzen bietet, ohne unbezahlbar zu sein.

Peter

Same here.
Und meist wird gebraucht gekauft. Habe gerade heute einen 32 Zoll Eizo Monitor, noch mit 3Jahren Garantie für einen Drittel des Neupreises gekauft. Ist schon im Betrieb und ich gönne mir jetzt zur Feier das Tages ein Glässchen Rotwein.

Rolf Carl

Hab auch einen Eizo, ist aber glaube ich nur 27 Zoll. Schöne Feier noch, ich hoffe es ist ein guter Rotwein!

Peter

Hehe, es war ein anständiger, aber nicht etepatete Medoc. Kopfweh gabs keinen, aber es machte Spass alte Bilder anzugucken. Ich hatte bis jetzt zwar auch einen Eizo, aber noch einen 23er FHD. 32 Zoll 4K ist schon eine andere Hausnummer.

Rolf Carl

Ja, die Bildschirme sind wirklich toll. Meiner ist auch erst etwa 4 Jahre alt, ein spezielles Modell für Fotografen, und es macht wirklich Spass, damit Fotos anzusehen und zu bearbeiten. Zudem sind die Eizos auch noch augenschonend. Ich würde keinen anderen mehr kaufen, und wo gibt es sonst noch 5 Jahre Garantie?

Rüdiger

Es geht nicht ums weiternutzen. Hier geht es um brandneue Kameras mit Wechselobjektivanschluss, die 2022 in den Handel gekommen sind.

Roman.Tisch

Du hast meinen Kommentar nicht verstanden.

ccc

Hab mir das gestern auch gedacht, als ich das hier las. 30% DSLR??? Ich kenne niemand, der sich in den letzten 12 Monaten eine neue (!) DSLR gekauft hat. Gebraucht ist natürlich was anderes.

Hier beim MediaMarkt „um die Ecke“ liegen auch noch in der Vitrine: 2000D, 90D, 6D MkII. und diverse Canon PowerShots G-irgendwas. Hab aber nicht den Einblick, was davon Ladenhüter sind und was noch geliefert wird. Bei 2000D und 90D halte ich es für möglich, dass die noch produziert/nachgeliefert werden.

Rüdiger

Ich denke, dass die EOS 2000D den Löwenanteil ausmacht. Ist einfach der billigstmögliche Einstieg. Die 250D hätte ich noch auf der Rechnung weil sehr kompakt. Und die 6D II als Vollformat-Variante.

Beim Preis der 90D gehe ich mal davon aus, dass die Käufer sich vorher informieren. Die liegt sicher nur als Vergleich im MediaMarkt damit sich die 2000D noch mehr wie ein Schnäppchen anfühlt 😉

Frank

Ich kenne 2 Fotografen aus meinem Fotoklub, die sich Ende letzten Jahres noch eine DSLR neu gekauft haben.
Der eine eine Canon 250D, der andere eine Nikon D5600. Beide haben zu Hause eine Menge Objektive mit EF, bzw. F-Mount. Und deren Aufnahmen sind knackscharf.
Gute Fotos lassen sich auch mit einer DSLR machen.

Sabrina

Also – falls ich mit nochmal eine Kamera kaufen sollte, dann wird es vielleicht so was sein, wie Sony RX, die einigermaßen jackentaschentauglich ist, aber bestimmt keine große Kamera.

Der Nutzen von den großen Kameras ist doch sehr fraglich. Und was die angeblich bessere Bildqualität betrifft – lasst es stecken! Oder zeigt mir die nächtlichen Freihandaufnahmen, die diese Klötzer besser können als gute Smartphonekameras. Auch wenn nachts ein Stativ hilfreich ist, spreche ich hier von Freihandaufnahmen.

galle08

Hier ein paar Freihandaufnahmen mit einer Olympus aus dem Jahre 2016.

https://blog.mingthein.com/2018/10/16/low-iso-night-street-photography/

Sabrina

Trotz der Überbelichtungen sind diese Fotos sehr gut. Ich kann nur leider nicht prüfen, ob die tatsächlich Freihand gemacht wurden. Was ich aber machen kann, ist, mit dem zu vergleichen, was die Bildstabilisierung meiner EOS M3 hergibt. Und da sage ich, dass ich nicht daran glaube, dass diese Olympus-Bilder Freihand gefertigt sind.

Rüdiger

Er gibt die konkreten Belichtungszeiten nicht an, aber redet vom einstelligen Sekundenbereich. ISO 200, f/4 – Bei den Motiven müssten 2 Sekunden reichen. Die Schatten wurden vermutlich nachträglich aufgehellt.

Dann eine MFT Kamera mit IBIS + stabilisiertem Objektiv. Ist sicher am Limit, aber klingt nicht unmöglich.

Peter

Ich besitze selber zwei Olys und kann Dir versichern, was Mingh Thain in Sachen Freihand Fotografie zeigt, kann mit etwas Übung problemlos gehalten werden. 24mm Komplett Freihand 2 Sekunden mache ich des öfteren, mit an einer Mauer oder Pfosten anlehnen gehen mit etwas Übung und ein paar Backup Schüssen auch 3-4 Sekunden. Ebenso tagsüber 5er Bracket HDR Serie für Landschaftsausnahmen aus der Hand, oder Handheld High Resolution Shots (Pixel Shift 12 Bilder Serie) für 50MP Bilder.
Mit dem 12-100 und der OM-1 gehen offiziell getestet mit Dual Sync 8 Blenden, rechne selber oder
probier es einfach mal aus.

René Unger

Ob das tatsächlich gut und drucktauglich ist kann man nicht an einem, für Web, klein gerechneten Bild, beurteilen, da kann man durch nachträgliches Schärfen, speziell mit Topaz Sharpen AI, so unfassbar viel rausholen. Als Referenz kann immer nur ein Bild in voller Größe dienen.
Sollten die Bilder ausschließlich fürs Web gedacht sein geht das aber, auch wenn sie nicht wirklich „knackscharf“ sind, völlig in Ordnung.

Thomas Bube

Dadurch dass jedes Jahr neue Kameras erscheinen wird auch mehr gekauft

Alfred Proksch

Ist egal was man kauft – genau überlegen lohnt immer.

Persönlich brauche ich nichts was Kamera heißt – dummerweise gibt es Zubehör für die Knippskisten – das ist das Problem!

Sabrina

Der Trend zeigt nach oben. Die Mannschaft kassierte zuletzt nur noch drei Niederlagen nacheinander, statt fünf.

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