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Hasselblad: Kleinste und leichteste Mittelformatkamera mit 100 MP vorgestellt

Hasselblad will mit der Kombi aus CFV 100C und 907X eine der vielseitigsten Lösungen für Mittelformatenthusiasten bieten.

CFV 100C und 907X

Hasselblad hat eine neue Kombination aus dem Digitalrückteil CFV 100C und dem Kameragehäuse 907X vorgestellt, die den Charme analoger Kameras mit modernster Digitaltechnik vereinen soll. Mit verdoppelter Auflösung tritt sie in die Fußstapfen des Paketes aus 907X und CFV II 50C. Die nahende Vorstellung deutete sich bereits in mehreren Leaks in der Vergangenheit an.

Kernstück ist das Digitalrückteil CFV 100C mit 100-MP-Mittelformat-Sensor und Phasenautofokus. Es ermöglicht 16-Bit RAW-Aufnahmen mit bis zu 15 Blendenstufen Dynamikumfang und hoher Detailwiedergabe in 11.656 x 8.742 Pixeln. Der Autofokus mit 294 Zonen deckt 97 Prozent des Fokusbereichs ab und bringt Gesichtserkennungsfunktion mit.

Übrigens: Das CFV 100C ist laut Hersteller nicht nur mit dem 907X, sondern den meisten Kameras des Hasselblad V-Systems kompatibel, die seit 1957 gebaut wurden. Explizit ausgenommen sind SWC-Kameras. Entsprechend könnt ihr alle HC- oder HCD-, XPan- und V-System-Objektive anschrauben, den entsprechenden Objektivadapter vorausgesetzt.

1 TB Speicher an Bord

Eine Besonderheit ist der integrierte SSD-Speicher von 1 TB im CFV 100C. Damit lassen sich laut Hasselblad bis zu 4.600 Tausend RAW-Aufnahmen abspeichern, ohne separate Speicherkarte. Diese akzeptiert das Rückteil als CFexpress-Typ-B-Karten mit maximal 512 GB.

Einen Bildschirm gibt es auf der Rückseite des Rückteils natürlich auch. Dieses misst 3,2 Zoll in der Diagonalen, lässt sich mit Toucheingaben bedienen und hat eine Auflösung von 2,36 Millionen Bildpunkten. Der Bildschirm lässt sich im Gegensatz zur X2D 100C nicht in 40 und 70 Grad, sondern 40 und 90 Grad Neigung feststellen. Auf einen integrierten Sucher müsst ihr verzichten oder euch einen optional erhältlichen aufstecken.

Trotz des deutlichen Upgrades gegenüber 907X und CFV 50C II bringt die neue 100-MP-Generation sogar einige Gramm weniger auf die Waage. 160 Gramm werden weiterhin für das Aluminiumgehäuse fällig, für das Digitalrückteil 460 Gramm – zusammen also 620 Gramm und damit 120 Gramm weniger als beim 50-MP-Pendant.

Ab jetzt für 7.800 € erhältlich

Insgesamt soll die Kombination aus 907X und CFV 100C laut Herstellerangaben die derzeit kompakteste und vielseitigste 100-MP-Mittelformatkamera sein. Mit einem Preis von rund 7.800 Euro richtet sie sich allerdings eher an ambitionierte Fotografen mit entsprechendem Budget. Alternativen findet ihr in diesem Sensorformat unter anderem bei Fujifilm mit der GFX100 II aus dem letzten Jahr, die preislich nur knapp drüber liegt. Alle technischen Daten zu 907X und CFV 100C gibt’s hier.

via: PetaPixel

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joe

Habe mich gerade mal etwas detaillierter darüber informiert, also wenn ich pensioniert bin und ich mehr Zeit zum Fotografieren und Reisen habe, könnte das eine Alternative zu meinem aktuellen Equipment werden. Gefällt mir super.

Alfred Proksch

joe – lass Dir sagen das das mit mehr Zeit ein Gerücht ist – der einzige Vorteil ist das du selbst bestimmen kannst was du wann machen möchtest. Und mache nicht den Fehler so wie ich sich auf „verbliebene“ Gewerke zu stürzen.

joe

Ich bin gespannt wie es mal sein wird.

Gurken

Aus Interesse: was meinst du mit „verbliebenen Gewerken“

Alfred Proksch

Grob gesagt: Die allumfassende Planung von „System relevanten“ Bauvorhaben rund um den Globus. Nebenbei kümmere ich mich um soziale Projekte in meinem direkten Umfeld – das muss reichen.

Chang

Genau, vorausgenommen, das man noch so alt wird, das ist die nächste Hypothese, das sage ich nur „carpe diem“ – dazu.

tomk

Ich finde die Kamera auch sehr interessant. Mir gefällt vor allem die Reduktion auf das Wesentliche. Objektiv, Sensor und mehr braucht es nicht. Was ich nicht verstehe ist die fehlende Usability bei Hochformat. Haben sich die Entwickler dabei irgendwas gedacht? Wenn ja was das würde mich interessieren.

Gurken

Der Elefant im Raum: Wie sind die Abmessungen des Sensors und wie viel hat im Vergleich das günstigere Fuji Gfx System.
Klar, kann man es googlen, aber das wäre bei einem Newsartikel über eine Mittelformatkamera aus meiner Sicht eine wertvolle Information. 😃

BEN

Großer Nachteil ggü. der GFX100II, die Hasselbladkombi kann kein Video. Jedenfalls lese ich in den technischen Daten keine Angaben zu Video.Ein Nachteil natürlich nur für die, die zwischendurch oder öfter mal Video machen wollen. Da ist ja die GFX topausgestattet. Da ich in den techn. Daten keine Angaben zu Videoeigenschften finde, meine Vermutung, dass die Hasselblad es gar nicht oder nur rudimentär kann. Für videoaffine Mittelformatinteressenten bleibt also weiterhin nur Fuji unter 10000 Euro. Ansonsten finde ich dieses modulare Konzept sehr interessant.

joe

Ben, im Gegensatz zu digitalem Kleinbild (Vollformat), das identisch ist mit dem analogen Kleinbild von 36 x 24 ist das digitale Mittelformat meist sehr weit entfernt vom analogen MF. Dieses hatte eine Grösse zwischen 60 x 45 und 60 x 90. Die aktuellen Mittelformat Kameras die heute noch von Fuji, Hasselblad, Leica und Phase One hergestellt werden sind meist weit davon entfernt, am nächsten kommt noch Phase One mit 56 x 41,5, gefolgt von Hasselblad – die unterschiedliche Grössen verwenden – mit 53,4 x 40. Die hier besprochene Hasselblad hat 43,8 x 32,9 was nahezu identisch mit Fujis 44 x 33 ist. Zur Vervollständigung, Leica hat einen Sensor mit 45 x 30, also nicht 4 x 3 sondern wie Kleinbild 3 x 2. Hoffe diese Info befriedigt deinen Wissensdurst!😉 Falls nicht, hier noch ein paar Zusatz Infos, würde man das 3 x 2 Format bevorzugen käme man bei Fuji auf 44 x 29, bei Phase One auf 56 x 37, bei Hasselblad auf 53,4 x 35,5 bzw. 43,8 x 29. Damit sollten die wichtigsten Infos zu MF-Bildsensorengrösse abgedeckt sein.

tomk

Hasselblad hat das H System eingestellt. Daher bietet Hasselblad nur mehr das X und das V System an. Mit einer Sensorgröße wie bereits von dir geschrieben von 43,8×32,9.
Noch ein wenig Klugscheisser Modus. Beim 120/220 Rollfilm war die Größe der Negativ/Dias immer 56mm. Es wurde zwar immer von 6×6 gesprochen es waren aber immer 56x56mm. Daher kommt die Sensorgröße von Phase One mit 56×41,5 ziemlich nahe ans kleinste Mittelformat mit 56x45mm.

Joschuar

Nur mal so, HB bietet jetzt nur noch das X-System an, alles andere wurde gestrichen, was ich noch nicht mal wirklich tragisch finde, weil das X-System das Abdeckt was ich und viele HB Liebhaber mit diesem System so verbindet = dieses Digirückteil an einer C-500 / F-200 oder rein Digi mit 907 ist ein Traum und für die Aufgaben der reinen Still-Fotografie mehr als ausreichend ! Ich hatte für kurze Zeit auch mal eine Fuji aber Sie hat mich nicht so Inspireren können wie HB ! Hat wohl eher rein emotional was mit der Verbindung zum alten V-System zu tun und der Tatsache das ich sehr Gerne mit HB und Fachkameras zu Analogzeiten (vor mehr als 20 Jahren) gearbeitet habe 😉 Mich interessiert Video NULL und wenn würde ich NIE mit einer HB das wollen und eher max. eine KB oder sogar eine Richtige Video-Kiste bevorzugen. Wer Beruflich beides braucht, ich mir kaum vorstellen kann, das er ausgerechnet zu HB greifen würde. Da es im KB viel mehr Möglichkeiten gibt, sich ein System zu suchen die auch die Kosten weitaus reduzieren, immerhin sind die Neuen HB Objektive nicht Günstig. Auch die alten APO-Objektive oder die Ausgewälten sind wie die alten… Weiterlesen »

tomk

Ich kann deine Aussagen gut verstehen. Ich lernte Fotografieren mit einer Sinar, Rollei und Pentax anfangs der 80er Jahre (shit schon so alt). Der Fehler in meinem vorherigen Kommentar bezüglich V System kommt von der HB Page. Ich finde das Konzept 907 sehr spannend nur verstehe ich nicht wie ich damit sinnvoll das Hochformat nutzen kann. Ich habe von einer HB mit einen Quadratischen Sensor (43,8mm) für das X System geträumt. Aber Träume sind Schäume und wenn ich so schaue auch nur meine.

BEN

Hallo Joe,
das hat aber nicht soviel mit dem zu tun, was ich geschrieben habe. Mir gings um die Videofähigkeiten, nicht um die Sensorgröße. Ja, die MF-Sensoren sind kleiner als das MF zu analogen Zeiten. Es wird aber dennoch unter MF vermarktet, sowohl von Fuji als auch von Hasselblad.

joe

Stimmt, wollte ich tatsächlich was dazu schreiben, habe mich dann im Sensordschungel verlaufen…. 🙂

Thyl Engelhardt

Der Hasselbldd-Sensor ist identisch zum Fuji-Sensor, die unterschiedlichen Größenangaben sind wohl Rundungssachen. Beide benutzen denselben Typ Sony-Sensor.

Mähtes

Zuerst war ich begeistert. Viel Geld, ja, aber ein sehr interessantes Konzept und nicht zu schwer vom Gewicht. Aber leider fast praxisuntauglich:
Der Monitor lässt sich nur hoch klappen, d.h, hochformatige Aufnahmen gehen nur mit Verrenkungen. Vielleicht hilft der Griff, kostet aber 750 Euro mehr.
Die Kamera hat keinen stabilisierten Sensor. 100 Mio. Pixel aus der Hand ruhig halten verlangt schon eine sehr kurze Belichtungszeit. Ich vermute mal, ohne Stativ wird nicht viel scharf, zumal die native Auflösung bei 65 Iso liegt.

Selbst ein Blitzschuh muss – wenn ich das richtig verstanden habe – hinzugekauft werden.

Schade, das ist eine Kamera, die nachher eher in die Vitrine passt und nur selten eingesetzt werden kann.

joe

Das ist natürlich keine Kamera die man schnell mal zur Hand nimmt und mal kurz den vorbeifliegenden Vogel fotografiert oder man spontan abdrückt, sondern eine Kamera für Landschaft, Architektur, Portrait. Ich hätte diese Kamera gerne als Zweitkamera, aber da bekomme ich natürlich Ärger mit dem „Finanzminister“. Deshalb ist das etwas was ich mir erst leisten werde, wenn ich Rentner bin um meinen, dann tristen Alltag, mit Freude zu erfüllen.

Marc

Kompaktheit, Gewicht und Design sind schon sehr fein! Persönlich bringt mir das System aber zu viele Einschränkungen mit sich. Der Verschluss ist in den HB-Objektiven integriert d.h. Fremdobjektive sind nur über E-Shutter zu betreiben, der auch Nachteile haben kann. Video scheint gar nicht möglich zu sein und einen IBIS gibt es ebenfalls nicht. Unterm Strich ist das Fuji GFX System die bessere Wahl, wenn auch bei weitem nicht so kompakt. Ich nutze jetzt seit einem Jahr die GFX 100S, die übrigens ebenfalls über einen 16Bit Output verfügt.
Aber ganz ehrlich, wenn ich irgendwann mal keine Lust mehr auf große, schwere Kameras habe, wäre das durchaus eine Option. Bis dahin gibts die sicher günstiger auf dem Gebrauchtmarkt. 🙂

Thyl Engelhardt

Die X2D wiegt 795g (inkl Akku), die 907X mit dem CFV 100c back 725 g, jedoch ohne Griff, der bei der X2D ja dabei ist. Also nur wenig leichter, mit Griff sogar vermutlich schwerer.

Mirko

wäre MEINE nur leider habe ich nicht den Jackpot geknackt 😁 Meine Fuji GW 680 war nicht gerade billig und wird dazu „selten“ benutzt, Bilder mit „Spectral Filter“ oder andere Experimente sind da viel zu teuer da muss die Aufnahme sitzen… die Kamera besitzt ja keinen „Mülleimer“ zum schnellen löschen

Thomas Nordsee

Kennst du noch die Texas-Leica? Zittrige Hände habe ich, wenn ich daran denke…

Mirko

na ich habe doch eine 😉 die GW670 ziemlich selten, die GW 690 weitverbreitet in Amerika/Europa und die GW 680 speziell für Japan/Asien und aus Japan habe ich meine her

Matthias Roesch

Trotz des kleineren Sensorformats ist das CFV 100C jetzt eine preislich sehr attraktive Alternative zu den Phase One Rückteilen bei Adaption an Fachkameras wie ALPA, ARCA SWISS oder Cambo. Getrennt von der 907X wird es offenbar nicht angeboten.

http://matthiasroesch.com

tomk

Ich gebe dir vollkommen recht. Nur dürften wir hier mit der Einschätzung in der Minderheit sein.🤷😉

Thyl Engelhardt

Da etliche Kommentatoren das „Übrigens“ überlesen haben, möchte ich das noch mal ausführen. Das, was Hasselblad hier vorgestellt hat, ist eine Sensor-Einheit für ihr V-System, das übrigens dadurch ein Revival erlebt hat (bereits mit dem Vorgänger, CFV II 50c). Ein weiteres wichtiges Einsatzgebiet des Rückteils ist an Fachkameras zB von Alpa und Cambo.

Der zusätzliche Kamerateil „907X“, der übrigens in Kombi mit der CFV II 50C-Einheit bereits seit 2019 auf dem Markt ist, kann zwar mit allen XCD sowie (mit einem einfachen Adapter) allen HC(D)-Objektiven verwendet werden, ist aber in erster Linie für den Weitwinkelbereich gedacht, da aufgrund des Crop-Faktors der V-System-Objektive die kleinste sinnvoll verwendbare Brennweite 40 mm (ein Zeiss-Distagon) nur ein begrenztes Weitwinkel ist. Durch Einsatz der anderen Objektive mittels der 907X kommt man dann herunter bis 21 mm (mit einem Converter XH 0.8 und dem HCD 24 mm sogar bis 17 mm). Dass die 907X für den Weitwinkelbereich gedacht ist, kann man an der Namensanlehnung an die SWC-Modelle erkennen, die mit einem 38 mm Biogon ausgestattet sind.

Joschuar

Man kann und sollte dieses Konzept mit nichts vergleichen, weder mit Fuji, noch mit Analog MF noch mit KB. Es ist und bleibt ein Nischenprodukt. Und auch ein Kompromis aus verschiedenen Formaten und Anwendungen ist: MF = kein Vergleich zu 56×41,5cm, weil 50 MP bzw jetzt 100 MP sind tatsächlich eine höhere BQ als noch zu Analogzeiten. Dito zu Fuji die ein anderes Konzept und Zeilpersonen und Aufgaben verfolgen. Dito KB die ebenso viel mehr auf Geschwindigkeit und Altagsgeschäft und Umfassendere Aufgaben beinhalten. ABER für einen der Fotografieren wie mit einer C-500 liebt und seine APO-Objektive mal richtig Quälen will, eine hervorragende Ergänzug findet, denn, man kann den alten Filmscanner in den Müll entsogen, dadurch das man sich einige Arbeitsschritte erspart 😉 Schon zu Analogzeiten waren ausgewälte Zeis-Hasselblad-Objektive sogar JEDEM KB Objektiv überlegen (Ausser den APO-Leica-Objektiven). Warum ich immer noch nicht verstehe das Digi-KB-Objektive immer noch nur mit 30 L/mm in einem MTF-Diagramm dar gestellt werden und schon Fuji und HB mit 40L/mm dargestellt werden und wie gesagt ausgewälte Zeis-MF Damals schon 40L/mm hatten !!

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