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Sony A7r V: Das sind die 7 wichtigsten Neuerungen

Die Sony A7r V ist ihrer Vorgängerin in einigen, aber natürlich nicht in allen Punkten überlegen. Wir arbeiten die wichtigsten Neuerungen heraus.

Sony A7r V vs. A7r IV: Die wichtigsten Unterschiede

Am 26. Oktober 2022 wurden zwei neue Kameras vorgestellt, die Sony A7r V und die OM System OM-5. Wenn man sich ausschließlich die technischen Daten der neu vorgestellten OM System OM-5 anschaut, ohne irgendwelche Vergleiche anzustellen, dann wird man wahrscheinlich zu dem Fazit kommen, dass das eine recht interessante Kamera ist. Sobald man sich aber die Neuerungen im Vergleich zur drei Jahre alten und inzwischen deutlich günstigeren Vorgängerin anschaut, wird klar: So wirklich viel Neues gibt es da eigentlich gar nicht. Vielmehr ist das meiste beim Alten geblieben und ein Upgrade von der E-M5 Mark III auf die OM-5 dürfte sich nur in seltenen Fällen lohnen. Da hätte OM System mehr rausholen können – und müssen.

Wie sieht das Ganze jetzt bei der Sony A7r V aus? Fallen die Neuerungen im Vergleich zur Sony A7r IV genauso gering aus wie bei der OM-5 und ihrer Vorgängerin?

Nein, definitiv nicht. Sony hat das Rad zwar nicht neu erfunden, trotzdem hat der Hersteller aber an einigen wichtigen Stellschrauben gedreht und der A7r V ein paar wichtige Neuerungen spendiert. Welche das sind, wollen wir hier nochmal übersichtlich auflisten.

1. Neuer Autofokus

  • Sony A7r V: 693 Messfelder, 86 % Abdeckung, neue KI-Verarbeitungseinheit
  • Sony A7r IV: 567 Messfelder, 74 % Abdeckung

Sonys Autofokus war nie schlecht, trotzdem sollte dem Hersteller mit dem neuen Autofokus-System der A7r V nochmal ein wichtiger Schritt nach vorne gelungen sein. Das hat man primär dem zusätzlichen Prozessor (Sony nennt das „KI-Verarbeitungseinheit“) zu verdanken, der ausschließlich für den Autofokus zuständig ist. So soll die A7r V wesentlich besser unterschiedliche Motive, Körperteile und Posen erkennen und diesen folgen können. Zusätzlich verfügt die A7r V auch über mehr Messfelder, die einen größeren Bereich des Sensors abdecken. Das ist nett, aber die neue KI-Verarbeitungseinheit dürfte wesentlich stärker ins Gewicht fallen.

2. Besserer Bildstabilisator

  • Sony A7r V: bis zu 8 Blendenstufen
  • Sony A7r IV: bis zu 5,5 Blendenstufen

Sony hat den Bildstabilisator der A7r V verbessert – und zwar nicht nur oberflächlich, sondern ganz grundlegend. Der Sprung von maximal 5,5 Blendenstufen auf maximal 8 Blendenstufen ist enorm und dürfte sich in vielen Situationen positiv bemerkbar machen.

3. Display mit neuem Mechanismus

  • Sony A7r V: 3,2 Zoll, 2,1 Millionen Bildpunkte, neuer Kipp- und Schwenk-Mechanismus
  • Sony A7r IV: 3 Zoll, 1,44 Millionen Bildpunkte (A7r IV) oder 2,36 Millionen Bildpunkte (A7r IV A)

Seit Jahren gibt es eine große Diskussion in der Foto-Community, ob ein kippbares Display, das immer hinter der Kamera bleibt, oder ein nach links ausklappbares Display die bessere Wahl ist. Sony dachte sich bei der A7r V: Wir machen einfach beides! Die ersten Resonanzen auf den neuen Bildschirm sind durchweg positiv und für manche könnte der neue Mechanismus zu den wichtigsten A7r V Neuerungen gehören. Zudem ist das Display auch minimal größer geworden und im Vergleich zur alten A7r IV ist die Auflösung gestiegen.

4. Elektronischer Sucher aufgewertet

  • Sony A7r V: 9,44 Millionen Bildpunkte, 0,9-fache Vergrößerung, 120 fps
  • Sony A7r IV: 5,76 Millionen Bildpunkte, 0,78-fache Vergrößerung, 120 fps

Den Sucher der A7r V übernimmt Sony von der A1. Schon beim Flaggschiff hat dieser einen guten Eindruck hinterlassen und im Vergleich zur A7r IV stellt der mit 9,44 Millionen Bildpunkte auflösende EVF eine zwar nicht zwingend notwendige, aber dennoch willkommene Neuerung dar. Die höhere Auflösung sorgt im Gegenzug aber auch für eine etwas schwächere Akkulaufzeit, dazu weiter unten mehr.

5. Videos jetzt auch in 8K

  • Sony A7r V: 8K 25p und 4K 60p (10 Bit 4:2:2; 1,2x Crop), S-Cinetone
  • Sony A7r IV: 4K 30p (8bit 4:2:0)

Auch im Video-Bereich hat Sony bei der A7r V im Vergleich zur A7r IV kräftig nachgebessert. So stehen ab sofort beispielsweise höhere Auflösungen wie 8K mit 25 Bildern pro Sekunde oder 4K mit 60 Bildern pro Sekunde zur Verfügung. Beide zwar mit einem 1,2-fachen Crop-Faktor, dafür aber in 10 Bit 4:2:2. Zu weiteren Neuerungen im Video-Bereich gehören S-Cinetone, 16-Bit-RAW-Output, eine neue Fokus-Breathing-Korrektur, ein besseres Temperaturmanagement, ein vollwertiger HDMI-Ausgang und mehr.

6. Größerer Zwischenspeicher

  • Sony A7r V: 10 fps; 1.000+ JPEG, 184 RAW + JPEG
  • Sony A7r IV: 10 fps; 68 JPEG, 68 RAW + JPEG

Die Serienbildgeschwindigkeit der Sony A7r V bleibt zwar unverändert bei 10 Bildern pro Sekunde, dafür kann diese Geschwindigkeit aber für eine deutlich längere Zeit gehalten werden. Die besten Werte erreicht man aber mit Sicherheit nur mit den teuren CFexpress Typ A Speicherkarten. Keine Sorge: Normale SD-Speicherkarten (UHS-II) werden natürlich ebenfalls unterstützt.

7. Weitere Neuerungen

Es gibt noch eine ganze Reihe von weiteren Unterschieden zwischen der Sony A7r V und Sony A7r IV, da es sich hier grundsätzlich aber eher um Details handelt, die für manche mehr und für manche weniger ins Gewicht fallen, fassen wir alle weiteren Neuerungen unter einem großen Punkt zusammen:

  • Neuer BionZ XR Prozessor (vs. Bionz X)
  • Sensorschutz, wenn das Objektiv entfernt wird (Verschluss wird geschlossen)
  • erheblich erweitertes Fokus- und Exposure Bracketing (Belichtungsreihen)
  • HEIF-Format und verlustfrei komprimierte RAWs in verschiedenen Größen
  • Pixel-Shift-Modus: Feine Bewegungen können von der Software besser kompensiert werden
  • Neues Menü, kleine Anpassungen am Gehäuse
  • USB 3.2 Gen 2 (10 GBit/s) vs. USB 3.2 Gen 1 (5 GBit/s)
  • Vollwertiger HDMI-Ausgang
  • CFexpress Typ A Speicherkarten werden zusätzlich zu SD UHS-II unterstützt
  • 2×2 MIMO WLAN-Verbindung (802.11ac), Bluetooth 5.0, Ethernet via Adapter
  • Gewicht: 723 Gramm (vs. 665 Gramm bei der A7r IV)
  • Akkulaufzeit: 530 Bilder (vs. 670 Bilder bei der A7r IV)

Fazit

Die Sony A7r V ist ab sofort vorbestellbar bei: Calumet | Foto Koch | Foto Erhardt

Sony übernimmt bei der A7r V den 61-Megapixel-Sensor der A7r IV und somit auch die vergleichsweise langsame Auslesegeschwindigkeit, die bei bestimmten Videomodi oder bei Nutzung des elektronischen Verschlusses zu einem deutlich sichtbaren Rolling-Shutter-Effekt führen kann. Das Gehäuse wurde an einigen Stellen überarbeitet und es wurden Bedienelemente von anderen Sony Kameras übernommen, im Großen und Ganzen ändert sich am Body aber nicht wirklich viel.

Von diesen beiden Punkten mal abgesehen hat Sony bei der A7r V allerdings in den allermeisten Punkten nachgebessert. Der neue Autofokus könnte die Kamera gerade für Hochzeitsfotografen, Event-Fotografen, teilweise aber auch für Wildlife-Fotografen besonders interessant machen, da die Kamera in Menschenmengen nun besser in der Lage sein sollte, dem gewünschten Motiv zu folgen. Hinzu kommen der deutlich bessere Bildstabilisator, der neue Display-Mechanismus, der bessere elektronische Sucher und die überarbeiteten Video-Funktionen.

In unseren Augen ist die Sony A7r V im Vergleich zur Sony A7r IV also ein gelungenes Upgrade. Ob sich ein Umstieg von der A7r IV auf die A7r V lohnt, muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

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Detbob Kjebo

Eine sehr informative Zusammenfassung. Danke. Da ich nicht ganz in dieser Preisklasse fotografiere, ich bin mit der A7 IV unterwegs, wäre ich hauptsächlich auf den neuen Diplay-Schwenk-Mechanismus scharf. Wenn ich das richtig deute, ist es der, den einige unter uns schon von der Alpha 77 kennen?

Ansonsten ein gelungnenes Kamara-Upgrade, wie ich finde!

Alfred Proksch

Vorne weg Sony war noch nie „mein“ System – das ist eher eine sehr persönliche Einstellung die rein gar nichts mit der wirklich sehr guten Technik zu schaffen hat.

Wie Mark zusammengefasst hat sind die vielen verbesserten“Kleinigkeiten“ das Ding worum es geht. Stetige Evolution (zu analogen Zeiten eine Domäne Nikons) sind das was der echte Hobbyist oder Profi zu schätzen weiß.

Über den Preis DSLM Einsteiger Stückzahlen Palettenweise verkaufen wird in den nächsten Jahren nie wieder vorkommen. Auch deshalb nicht weil jede kommende Smartphone Generation besser und universeller in den Markt drängt.

Die Sony A7r V ist in meinen Augen ein „DSLM Universalgenie“ – sie kann alles, ist ausreichend schnell, bietet genügend Auflösung und einen sehr guten Sucher. Solche Dinge machen beim fotografieren/filmen die Arbeit angenehmer und bequemer. Genau darum geht es – es soll schließlich Spaß bereiten mit der A7r V Bilder/Videos zu machen.

alex

Dass Sony jetzt (endlich) auch Focus Stacking kann, hätte ich vielleicht noch ergänzt 😉

René

Und einen integrierten Bulb-Timer besitzt 🙂

ccc

Sehr angenehm, solche Funktionen nicht an eine externe Software/Hardware auslagern zu müssen.

René

Richtig und es war schon lange überfällig.

lichtbetrieb

Leider nur ca. 6 fps uncompressed RAW. Für mich gäbe es einfach zuviele Situationen wo man doch mal mehr fps braucht. Das konnte die A7iv schon nicht so gut. Für mich wäre das ein absoluter dealbreaker.

René

MP und Speed schließen sich ab einem gewissen Grad aus – vermutlich ab 50 MP 😉

lichtbetrieb

So wird es bestimmt sein 🙂

Thorsten

Sehr gute Zusammenfassung, Mark.
Die neue Sony ist wirklich eine beeindruckende Kamera geworden, mit vielen technischen Verbesserungen. Gratulation an Sony, obwohl es nicht mein System ist.

Die neue Sony zeigt auch deutlich, was OMDS (ehemals Olympus) mit der neuen OM5 verschenkt hat. Das wird den Marktanteil von OMDS weiter schrumpfen lassen, ich denke das wissen die Verantwortlichen von OMDS sehr wohl.
Ich denke auch, das es in spätestens 5 Jahren OMDS nicht mehr geben wird.
Wie bezeichnete in einem anderen Beitrag jemand so treffend OMDS?: Als Resterampe, das trifft es auf den Punkt.

anja

Ist all das unnütze und zeitraubende Gelaber wichtig für die SEO-Positionierung?
Den Text könnte man problemlos um 80% reduzieren ohne den Informationsgehalt zu schmälern. Mich nervt das, meine Lebenszeit ist mir zu wertvoll für solchen SEO-Müll. Also muss ich mich leider woanders informieren.

Marcel

Was für ein unverschämter und unnützer Kommentar… Was hattest du denn für eine Kinderstube?

Peter Hoffman

Das ist natürlich alles spektakulär … aber mir reicht das, was (m) eine A 7 R III und die 7 IV können, nach wie vor aus!

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