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Sony A7s III: Darum fehlen angeblich die Updates

Wer viel Geld für eine Kamera ausgibt, will sich auf aktuelle Software verlassen können. Das ist bei Sony leider nicht so.

Nutzer sauer, dass sie ausgelassen werden

Mehr als 4.000 Euro zahlt man aktuell für die Sony A7s III, dem noch aktuellsten Modell der besonders lichtstarken Flaggschiff-Reihe des Herstellers. Da kann man ja eigentlich auch aktuelle Software erwarten – meint man!

Schon seit einigen Monaten regt sich die Sony-Community nämlich nach Herzenslust (und völlig zu recht) darüber auf, dass die teuren Apparate derzeit nicht sonderlich liebevoll mit Updates versorgt werden. Das ist doppelt ärgerlich, weil das Unternehmen offenbar genügend Kapazitäten hat, um den deutlich günstigeren Contentmaschinen wie ZV-E1 oder FX30 diese Art der Aufmerksamkeit zu schenken.

Aus wirtschaftlicher Sicht ist das absolut nachvollziehbar: Die vor allem für Vlogger gemachten Kameras sprechen eben eine deutlich größere Zielgruppe an als die auf (Semi-)Profis hochspezialisierten Modelle.

Genau das wurde jetzt über Umwege auch mehr oder weniger bestätigt, wenn einem anonymen Reddit-Nutzer im A7s-III-Forum zu glauben ist. Seiner Aussage nach habe er vor einiger Zeit mit einem Sony-Mitarbeiter über ein paar Drinks darüber diskutieren können.

Prototyp existiert, Manager blockiert

Demnach hat es wohl etwas mit der Firmenstruktur zu tun. Intern gebe es bei Sony verschiedene Abteilungen für die Cine-Linie, die Creators-Linie und die auf Fotografie ausgerichtete Alpha-Linie. Diese drei Bereiche unterstehen aber wiederum der gleichen Person, die dann an die Sparte „Imaging Solutions“ berichtet.

Angeblich existiert sogar schon ein Prototyp der Firmware, um eine Korrektur fürs Fokus-Atmen in die A7s III zu integrieren. Der für alle drei Produktlinien verantwortliche Manager habe bestimmte Zielvorgaben für die FX- und ZV-Linien erhalten und blockiere daher die Auslieferung. Der Quelle zufolge macht er sich Sorgen, dass er seine Ziele nicht erreichen kann, wenn die A7s III durch solche Updates wieder attraktiver wird.

„Aus offensichtlichen Gründen habe ich keine Beweise, da dies nur eine lockere Unterhaltung ist und ich niemanden in Schwierigkeiten bringen möchte“, schreibt u/goldcakes. „Aber aus diesem Gespräch geht für mich noch klarer hervor, dass es keine Hardware- oder Funktionseinschränkungen gibt, sondern dass es eine geschäftliche Entscheidung von Sony ist.“ Wie bewertet ihr den Bericht?

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Rüdiger

Der Quelle zufolge macht er sich Sorgen, dass er seine Ziele nicht erreichen kann, wenn die A7s III durch solche Updates wieder attraktiver wird.

Wenn die Kunden 4000 statt 2500 Euro ausgeben, kann das Sony doch nur recht sein. Es sei denn, die Kunden kaufen aktuell zusätzlich zu ihrer 4000 Euro Kamera noch die 2000 Euro Variante dazu. Aber auch da wird der Anteil der Kundschaft mit der A7s III nicht allzu hoch sein.

Natürlich ist es eine geschäftliche Entscheidung von Sony, aber diese Geschichte klingt nicht sehr plausibel.

Marcel

Doch schon. Aus Marketing Gründen. ZV soll als Marke etabliert werden und diesbezüglich sollte der Absatz so früh wie möglich, so hoch wie möglich sein. Gerade in Amerika steht das Etablieren und dann Werben mit Marken ganz weit oben. Klingt aus deutscher Sicht komisch, ist aber so. Dementsprechend erkenne ich da schon den „Sinn“. Moralisch verwerflich und ob am Ende der Plan aufgeht, keine Ahnung. Aber es erklärt so manches.

Peter

Mein Verdacht: Sony verkauft lieber eine neue Kamera, wo die römische Zahl hinten dran wieder um 1 erhöht wird, anstatt ein Gratis Update zu „verschenken“.
Zumindest bei der RX100 kam es mir so vor: jedes Jahr eine neue Kamera mit marginalen Verbesserungen…

visual basics

Das ist leider Unsinn, der auch nicht wahr wird, wenn er im Internet jede Woche wieder neu aufgelegt wird.

Mk I … Basismodell
Mk II … neuer Backilluminated Sensor; Klappdisplay
Mk III … Sucher; anderes Objektiv („24-70“ statt „28-100“)
Mk IV … neuer Stacked Sensor; besserer Sucher; 60% schnellere Bildrate (16 statt 10bps); Verbesserungen bei Farbtiefe und Dynamikumfang: 4K-Video
Mk V … bessere Batteriedauer; 50% schnellerer Verschluss (24 statt 16bps)
Mk VI … anderes Objektiv („28-200“); TouchScreen: Bluetooth; UHS Card Support
Mk VII … mehr AF-Punkte: besserer Monitor

In keinem einzigen Fall kann man das per Softwareupdate verbessern.

Es handelte sich ja auch nicht um neuere Modelle, sondern weitere Modelle. Die alten blieben ja sehr lange im Verkauf.

Peter

Natürlich ist ein Softwarupdate nicht ganz das Gleiche, aber zwischen MI bis MV waren es trotzdem eher marginale Verbesserungen und man hätte als Hersteller auch jeweils eine Version überspringen können. Aber natürlich: man muss ja nicht kaufen.😊

Robert

Also ich finde jedes Jahr (oder 2. Jahr) ein neues Modell mit kleinen Verbesserungen besser als aller 3-4 Jahre einen großen Sprung.

Wenn man gerade eine neue Kamera „braucht“ muss man kein 1-3 Jahre altes Modell kaufen oder nochmal 2-3 Jahre auf ein neues warten. Bedeutet natürlich nicht das man sein Modell ständig ersetzen muss.
Mich stört es halt wenn ich für 2-3 Jahre alter Technik häufig noch min. 80% des UVP zahlen muss, weil das Angebot so knapp gehalten wird.

K. W.

Vielleicht gibt es auch einfach kein Update? Das Gerät ist so wie es ist fertig. Die technischen Fehler behoben und der Fall ist erledigt.

visual basics

Als Kunde kann ich da ein oder zwei Versionen überspringen, wenn ich nicht die 24mm Weitwinkel brauche oder mir der Dynamikumfang und die Batteriedauer ausreichen oder ich keinen Sucher benötige.

Als Hersteller kann man sowas nicht überspringen. Allein „Klappmonitor“, „Touch Screen“ oder „4K“ sind ja starke Verkaufsargumente im Verbraucherelektromarkt, wo solche Kameras meist verkauft werden.

Auch kann der Hersteller dann wieder mehr Geld verlangen. Als die Mk III kam, kostete meine Mk II in UK 279 GBP, rund 300 EUR. Die Mk III kostete 549 GBP oder so. Die war für mich erst interessant, als sie 439 GBP kostete.

rene_z.

z.B. RX100 blieb bei Update 1.01: „wie’n Männlein im Walde stehn’…“

rene_z.

Sorry, 1.10…

Markus B.

Wir leben im Jahr 2023 und reden jeden Tag von Nachhaltigkeit. Wir kleben uns sektenhaft an der Strasse fest und entsorgen dennoch unsere Konsumgüter immer schneller. Wirklich nachhaltig wäre es, unseren ganzen Elektronikschrott auch maximal lange mit Updates zu unterstützen. Und hier gibt es leider doch recht grosse Unterschiede zwischen den Herstellern. Sony bevorzugt aus meiner Sicht die regelmässige Produktpflege über die Hardware, weil das einfach mehr Geld in die Kasse spült…

Mikkal

Vielleicht ist es auch zu selbstverständlich geworden, dass Updates per Software gratis sind und damit für Hersteller nur mittelbar lukrativ (indem sie die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen).

Robert

Interessanter Punkt. Ich könnte mir durchaus kostenpflichtige Updates vorstellen wenn der Mehrwert gegeben ist.

Problem ist hierbei nur, wie bei Videospielen, das man die Software beim Release absichtlich beschneidet um Funktionen später extra zu verkaufen. (DLCs)

Niko Berndt

Dieser Kommentar ist leider nicht durchdacht. Wir erleben bei vielen Produkten – auch bei Foto/Video – eine Markteinführung mit nicht ausgereifter oder vollständiger Software, die dann Monate später nachgereicht wird. In der Zwischenzeit werden wir unfreiwillige Tester. Den Firmen für diese Politik auch noch bereitwillig kostenpflichtige Updates anzubieten ist dann doch etwas seltsam. In der Cine-Linie macht SONY das schon seit Jahren. Full-HD wurde ausgeliefert. Ein Update für 4k kostete dann 500,- €, das nächste Update für Raw weitere 500,- €. Nein danke.
Ob das Biergespräch so stattgefunden hat, werden wir nicht herausfinden. Das vorgetragene Ergebnis ist absolut plausibel. Die unterschiedlichen Departements sind strikt getrennt, obwohl die Technik schon lange übergreifend ist. Da kommt der Firmenkaufmann auf originelle Einfälle, die beim Kunden zu Recht zu großem Ärger führen. Aber nein, das ist nicht Sony-exklusiv. Als ich noch Canon-User war, sind mir auch technisch nicht nachvollziehbare Produkte über den Weg gelaufen, die den gleichen Ursprung haben: keine firmeneigene Konkurrenz und Margen! Die Mitarbeiter riskieren ihren Arbeitsplatz, wenn sie nach außen über Interna plaudern. Also schön, wenn einer etwas flüstert, was wir uns alle denken können. Aber ärgern sollten wir uns über jeden Einzelfall, der das Produkt schmälert.

Markus B.

Mir geht’s hier nicht um verfehlte Geschäftspolitik einzelner Unternehmen, sondern um meine persönliche Erwartungshaltung an eine 3K teure Kamera: Ich persönlich kaufe nur noch Produkte, von denen ich glaube, dass sie auch mindestens 5 Jahre mit Updates oder Firmware unterstützt werden. Und es ist technischer Quatsch sagen, dass man unausgereifte Produkte auf den Markt werfen muss, um dann nach 1 Jahr das nächste Update zu bringen. Was ist das für eine Nachhaltigkeitsstrategie? Viele Funktionen sind heute über Software nachrüstbar, unabhängig vom Geschäftsmodell. Ich habe nun seit 3 Jahren die Canon R5 und ich bin sicher, dass diese Kamera auch in den nächsten 2 Jahren noch mit Updates versorgt wird und zumindest noch 3-5 Jahre auf hohem Niveau genutzt werden kann. Soll jeder tun, was er will, aber ich habe keine Lust mehr auf immer kürze Nutzungszeiten. Die Kameratechnik verkommt immer mehr zum teuren Konsumgut ohne jegliche Nachhaltigkeit…sorry, da ich steige ich jetzt aus…ich bin nicht mehr bereits jedes Jahr einen neuen Body zu kaufen…lieber investiere ich das Geld in ein Objektiv oder in ganz andere Dinge…wer ein solche Geschäftsgebaren weiterhin unterstützen will, nur zu…die Hersteller freut es…

Peter

Ich unterschreibe jedes Wort, Markus.👍

rene_z.

Wenn’s den „meisten“ Unternehmen(hinter der Fassade) nicht gerade „besch…..“ ginge, könnte man’s ihnen sogar sehr übel nehmen…

Olli

Besitze selber die M3 und M6. Anfangs konnte man bei den ersten Modellen noch Zusatzfunktionen (PlayMemories Camera Apps) dazukaufen. Ist kein Firmewareupdat, ich weiß. Aber im Grunde genommen sind das ja auch Updates welche nicht gratis waren. Leider wurde diese Möglichkeit mit dem Modell M6 beendet, sehr zum Leidwesen der meisten User.

Peter

Das ist auch meine Wahrnehmung.
Ich wäre auch durchaus bereit für Funktionsupdates etwas zu bezahlen. Dazu müssten aber Firmwareupdates für Bugbehebung und „richtige“ neue Funktionen getrennt werden und ersteres gratis bleiben.

Markus K

Die Kameras kann man ja auch ohne Updates benutzen, sonst hätte man sie nicht gekauft. Klar ist es schön, wenn Fehler behoben werden, oder neue Funktionen dazu kommen. Aber so für mich ist es auch ohne Updates okay, man weiß was man kauft, und früher haben Kameras keine Updates bekommen und trptzdem ausreichend gut funktioniert.

Robert

Wie bei allen technischen Geräten oder Software gilt die Regel das Produkt nur kaufen wenn es die gewünschten Funktionen hat und sich nicht auf Versprechungen verlassen das Funktion XY später per Update nachgereicht wird.

Peter

Wenn Kameras ausgereift sind, brauche ich auch keine Updates, aber heutzutage kommen viele Kameras mit Softwarebugs auf den Markt. Ich finde, da kann der Kunde durchaus erwarten, dass nachgebessert wird.

Mikkal

Sehe ich genauso. Updates, die der Fehlerbehebung bzw. dem Erbringen der versprochenen Leistung dienen, darf man gratis erwarten oder sogar fordern. Aber Funktionserweiterungen die darüber hinaus gehen, dürfen gerne kostenpflichtig sein. Ist nachhaltiger als dafür ein neues Gerät zu verkaufen.

rene_z.

Betonung auf „Reden“, über Nachhaltigkeit!
Danach wird wie ein Engelein geschlafen. Aber Mutter Gaia vergisst nie!
Darauf könnt Ihr Euch 100%-tig verlassen…

rene_z.

na ja, hoffentlich hat sie im entscheidenden Moment einen guten Tag 🙂

K. W.

Vielleicht gibt es auch einfach kein Update? Das Gerät ist so wie es ist fertig. Die technischen Fehler behoben und der Fall ist erledigt.

Roman.Tisch

Sollte man meinen und war auch zu DSLR Zeiten so. Aber heutzutage erwarten die Leute mit jedem Update, dass sich ihre Kamera komplett verändert und stetig mit neuen Funktionen versorgt werden. Dabei dienen Firmware Updates in erster Linie nur dazu, Fehler aufzubessern und dafür zu sorgen, dass das Produkt so läuft, wie es soll. Kommen neue Funktionen dazu, dann ist das ein netter Bonus, aber immer auf neue Funktionen etc. zu warten ist einfach realitätsfremd.

K. W.

Irgendwann ist aber die Updatemöglichkeit am Ende. Die Möglichkeit upzudaten unterliegt ja den Möglichkeiten welche die Hardware zur Verfügung hält.

Cat

Die Updates fehlen ja bei einigen Kameras von Sony: A1, 9II…
Sony verspielt sich gerade den erworbenen Nimbis als Pro-Marke und Innovator.
Denn gerade die meisten Pro’s wollen keineswegs alle 2-3 Jahre neue Kameras, aber sie wollen technisch unterstützt und nicht abgehängt werden. Hier hat Nikon mit der Z9 einiges geleistet – allerdings mußten da auch markante Schwächen beseitigt werden.
Erst das nächste Update, das zeitgleich mit der Z8 erscheinen sollte, zeigt uns ob Nikon es wirklich ernst meint. Von OMSystems war auch schon lange nichts mehr zur OM-1 zu hören, bei Canon nur laue Updates…
Einer der Gründe warum ich die A1 wieder weiter gegeben habe, weil der AF nicht auf das Niveau der 7RV gehoben wurde, aber ich werde jetzt auch nicht rasch eine 7RV kaufen.

Red and Gold

Hab mich noch nie nach einem Update meiner FX3 gesehnt. Top Kamera

Georg

Nun, das mit den Updates bei Sony ist seit neuestem so eine Sache, für mich sehr kompliziert und mit Fehlern behaftet.
Mit den Kameras und Objektiven zu fotografieren ist absolut TOP, habe aber auch nicht so hohe Ansprüche wie manch anderer hier im Forum.
Da habe ich jetzt ein Alter erreicht und überschritten, da haben Erneuerungen für mich keinen Mehrwert mehr. Für mich ist das Equipment auch nicht, dass es unbedingt gebraucht wird, sondern weil ich es einfach haben wollte.
Deshalb werde ich Updates beim Fachhändler vornehmen lassen und das reicht einmal pro Jahr.

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