Eine starke neue Sparte macht sich auf dem Kameramarkt breit. Vlogging-Kameras können starkes Wachstum verzeichnen.
Kameraindustrie kämpft, aber Vlogging-Kameras boomen
Die Kameraindustrie leidet zwar weiterhin unter den Folgen der Corona-Krise und dem Chipmangel, doch eine Sparte erfreut sich wachsender Beliebtheit. Das zeigt eine aktuelle Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Photoindustrie-Verbands (PIV).
Dem PIV zufolge zeichnen sich für Vlogging optimierte Kameras durch vier Merkmale aus. Diese seien eine “hohe Videoauflösung wie etwa 4K”, ein um 180 Grad drehbares Display, ein Gesichtsautofokus und ein externer Mikrofoneingang. Alles Eigenschaften also, die die Kamera perfekt für den unkomplizierten Selfie-Einsatz machen. Sicherlich dürfte eine Stabilisierung ebenfalls eine gewisse Rolle bei der Auswahl spielen, da Vlogging-Kameras zum Beispiel auf Reisen unter Umständen ohne unhandliches Zubehör wie ein Gimbal auskommen müssen.
“Hochwertige Modelle” um die 1.300 Euro
“Ein Vergleich von Marktkennzahlen von 2020 bis zum Frühjahr 2022 durch GfK bestätigt das wirtschaftliche Potenzial dieser Produktkategorie”, heißt es in der Pressemitteilung. Sowohl Absatz als auch Umsatz von Vlogging-Kameras haben sich in diesem Zeitraum deutlich besser als der von einem Rückgang geprägte Gesamtmarkt entwickelt.
Vlogger würden sich dem PIV zufolge häufiger als andere Zielgruppen für hochwertige Modelle mit einem Durchschnittspreis von 1.291 Euro entscheiden – wenngleich diese Zahl verglichen mit Profikameras vielleicht etwas niedrig erscheinen mag. Rund 94.000 Einheiten im Preisbereich über 900 Euro (von 172.000 Exemplaren insgesamt) seien 2021 über die Ladetheke gewandert und machten mit einem Gesamtumsatz von 171 Millionen Euro den Löwenanteil der 222 Millionen des gesamten Markts der Vlog-Kameras aus.
Auch Livestreamer und Videocalls verstärken Nachfrage
Wenig überraschend greifen Vlogger außerdem verstärkt zu Modellen mit Wechselobjektiven und DSLMs statt DSLRs. Überraschend ist jedoch eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Kameras mit Kleinbild-Sensor. Demgegenüber stehen fünf der zehn meistverkauften Vlogging-Kameras mit einem Verkaufspreis zwischen 547 und 681 Euro.
Doch wer glaubt, Kameras dieser Art würden vor allem nur von Reise-Influencern benutzt werden, erfasst nicht das ganze Bild. Durch die Pandemie ist auch die Zahl der Livestreamer drastisch gestiegen. Auch diese Zielgruppe sucht nach einer einfachen Lösung, um das eigene Gesicht in Bewegtbild festzuhalten. Zudem gibt es lauft PIV-Geschäftsführer Christian Müller-Rieker auch Leute, die eine echte Kamera anstelle einer Webcam für Videotelefonate verwenden. “Damit hat die Foto- und Imaging-Branche erfolgreich eine zukunftsweisende Produktkategorie geschaffen und zusammen mit dem Fachhandel etabliert”, so Müller-Rieker.
Sony ZV-E10, Canon EOS M50 Mark II und Co.
Konkrete Modelle nennt der PIV im Rahmen der Studie leider nicht. Recht sicher können wir aber davon ausgehen, dass sich Modelle wie der Sony ZV-E10 in den Top 10 der beliebtesten Vlogging-Kameras befindet. Sie bringt alle der genannten Merkmale mit und wird von Sony zudem explizit für diesen Anwendungsfall vermarktet. Diese hatte wie manch andere Kamera auch zuletzt mit Lieferschwierigkeiten zu kämpfen, wobei sich die Situation zum Glück wieder etwas lockert. Im Canon-Lager dürfte die Canon EOS M50 Mark II in diesem Bereich beliebt sein, wobei der Hersteller sogar noch in diesem Jahr eine weitere Kamera für Vlogger präsentieren könnte. Bei Nikon ist erst gerade die Z30 ins Portfolio gestoßen.
Übrigens: Nach dem Ende der Photokina hat der PIV kürzlich bekanntgegeben, dass die Photopia als Branchentreffpunkt in ihre Fußstapfen treten wird. Diese wird im Herbst zum zweiten Mal in Hamburg stattfinden. Das Thema “Vlogging” werde auf der Messe einen der Schwerpunkte darstellen.
Was verbindet euch mit dem Thema Vlogging? Habt ihr vielleicht eins der gefragten Modelle selbst im Einsatz oder seid ihr noch nie in die Versuchung gekommen, euer Gesicht zu filmen?
Beitragsbild: AQVIEWS
Da bin ich schon auf die Kommentare diverser Experten gespannt, die derartigen Kameras als “unnötig”, “strategisch unklug” oder “reine Nischenprodukte” bezeichnen. …und sie für nahezu unverkäuflich halten, weil sie keinen EVF haben. Jeder von uns Foto-Nerds sollte verstehen, dass zwischen den eigenen Bedürfnissen/Wünschen und jenen des (weltweiten) Marktes oft Welten liegen.
Da stimme ich dir zu. Nicht jeder hat die gleichen Bedürfnisse an eine Kamera. Deshalb würde ich mich auf eine klarer Aufteilung wünschen vorallem zwischen Fotografen und Videografen. Neuere Kameras (zB Canon R5. Fuji H2S, Nikon Z9) versuchen beide gleichermasen gut zu bedienen obwohl die meisten sich warscheinlich nur für eines von beiden zu interessieren. Kameras könnten bestimmt günstiger sein wenn sie nicht versuchen würden beides zu sein
Das klappt nur in Richtung Videokamera gut. Da lässt man den EVF weg, verbaut nicht den allerbesten Sensor, spart am Speicher für Serienbilder usw.
Umgekehrt lohnt es sich anscheinend nicht. Man könnte den Mikrofoneingang weglassen, aber alles andere kann man auch fürs Fotografieren gut gebrauchen.
Ich bin Photograph und fotografiere ausschließlich.
Die Videofunktionen stören mich nur und es kostet mich unnötige Mühe, diese aus meinem Bedienungsumfeld zu beseitigen. Wären reine Fotokameras auch noch günstiger will ich sie gerne sofort kaufen.
Ich brauche den Sucher, weil ich nur über den Sucher arbeite und das Display bei mir nur dazu dient, die eingestellten Werte anzuzeigen. Deshalb interessiert mich dessen Auflösung auch nur sehr am Rande.
Wenn jetzt jeder Youtube-Star werden will, dann interessiert mich das nicht. Wenn diesen Leuten dieser Kram gefällt, sollen sie den kaufen. Vielleicht hilft das ja, den für uns interessanten Markt von dem Videokram zu befreien.
Die Sony Alpha 7 IV interessiert mich nicht, weil sie die meisten Verbesserungen im Videobreich hat und jetzt als beste Hybrid-Kamera verkauft wird.
Sony hat schon seit vielen Jahren diese Zielgruppe der Video-Macher auch mit den Alpha 7 S Kameras und der APS-C Reihe ins Auge gefasst und bedient. Auch dabei waren sie offensichtlich anderen Herstellern wie bei den DSLMs mit Kleinbildformat weit voraus.
Schon recht, aber einen Vergleich zwischen einer Canon R5. Fuji H2S, Nikon Z9 zu einer Vlogging-Kamera zu ziehen scheint mir schon sehr gewagt.
Genau so ist es, wir Foto-Nerds aus dem DACH Raum sind nicht die ausschließliche Zielgruppe der Kamera- und Objektivhersteller, auch wenn hier in den Kommentaren dieser Umstand gänzlich ausgeblendet wird, es gibt Menschen mit anderen Schwerpunkten und anderem Hintergrund, Nikon schreibt auf der Webseite zur Z30 mehrfach davon dass die Z30 etwas besser als ein SP kann, da geht es nicht um den Vergleich mit VF oder auch hochwertigen APS-C Kameras.
Mir persönlich sind diese ganzen Vlog Kameras egal, ich filme nicht, weder mich selbst noch irgendetwas anderes (wobei ich mir diesen Luxus nur erlauben kann weil ich in letzter Konsequenz nicht auf das Einkommen als Foto- und Videograf angewiesen bin, junge Kollegen, die davon leben wollen/sollen/müssen filmen schon mehr als sie fotografieren).
Da die Mäusekino EVFs sowieso unbrauchbar sind, ist die Entwicklung nur konsequent, auch wenn man noch nie ein Video gemacht hat. Eine kompakte Kamera mit guter Bildqualität ist für alle ein Fortschritt.
Konkrete Modelle wären hier schon wichtig gewesen. Der Durchschnittspreis der gehobenen Kategorie von 1291 Euro ist doch deutlich über den genannten Sony ZV-E10 und M50 Mark II.
Wenn 4K, 180° Schwenkdisplay und Mikrofoneingang die Kriterien waren, dann sind so ziemlich alle aktuellen Systemkameras mit in der Kategorie.
Und natürlich freut man sich, wenn man in der Kamerawelt mal irgendwo “Wachstum!!!” melden kann.
Wer Vlogging unterschätzt versteht den sich wandelnden Markt nicht. Viele Vlogger (und Streamer) beginnen mit dem Smartphone. Sobald diese aber auf sozialen Medien oder beim Streaming sich eine entsprechende Fan-Basis aufgebaut und zunehmend erfolgreich sind, werden die Smartphones oft genug durch solide Kameras ersetzt. Dazu kommt, dass Vlogger, die es sich leisten können, gerne auch zwei, drei, seltener sogar vier Kameras einsetzen, um ihrem Publikum unterschiedliche Perspektive zu bieten – insbesondere beim Streamen. D. h. es bleibt häufig nicht bei einer Kamera (wobei manchmal auch das Smartphone als B- oder C-Roll-Kamera dient). Entsprechend steigen die Absätze in dem Segment. Es gibt gute Gründe, warum etablierte Kamerahersteller dieses Segment mehr und mehr für sich entdecken.
Super erklärt, jetzt müssten es eigentlich auch die diversen Experten und so mancher Foto-Youtuber verstehen.
Da sehe ich in Bezug auf “es sich leisten können” in naher Zukunft auf so manchen Internetaufsteiger auch ein kleines Problem aus einer ganz anderen Ecke kommen!
Wir werden es auf Dauer als Gesellschaft nicht durchhalten können, immer neue Spargesetze durchsetzen zu können und dabei dann ausser Acht zu lassen, dass das Net der Inder heute bereits mehr CO² absondert als der gesamte Straßenverkehr zusammen.
Es wird auf Dauer nicht gehen, den Verbrennungsmotor verbieten zu wollen, der Oma vorzuschreiben, dass ihre Bude im Winter max. 18 Grad warm sein darf und dann jeden hochgeladenen Mist als “Kunst” von der Umweltsteuer befreien wollen, da wird die Rechnung nicht aufgehen.
Und wenn dann Abgaben in einer gewissen Höhe pro MB kommen, dann wird sich ganz schnell die Frage aufwerfen, wer dann noch mit welcher Fangemeinde auch immer noch ein finanzierbares Geschäftsmodel aufbauen kann, also schaun wir mal, was da der Markt so bringen wird, ich jedenfalls bin gespannt!
Viel Aufwand für gruselige Hüpfbildvideos…
Da hast Du recht, Boris, es ändert aber an der Tatsache nichts, dass genau so die neue Realität aussieht. Dabei steht außer Frage, dass sowohl von vielen der Youtube und Streamerfraktion wie auch von solchen, die mit sehr guten Kameras im Foto- und Videobereich unterwegs sind, viel Schrott produziert wird. Denn eine gute Kamera alleine, macht noch keine bemerkenswerten Fotos oder Filme.
Erstaunlich ist allerdings immer wieder, mit welchem inhaltlichen und qualitativ bescheiden umgesetzten Mist so manchein Influencer, aber auch Podcaster Umsätze generiert, die mindestens genauso irrwitzig sind wie die Gehälter unserer Bundesliga-Spieler; dass aber für wirklich gute Ideen, Projekte, etc. das Geld fehlt.
Dennoch darf man den erfolgreichen Content-Creatorn jedweder Couleur nicht vorübeln, aus S… Gold zu machen. Das eigentliche Problem liegt auf Seiten der ihnen folgenden Fans und der Unternehmen, die diese Arbeit finanziell vergolden.
Und wie immer gilt, es gibt auch Gute, ja sogar sehr Gute unter ihnen. Doch die sind wie immer wenn es um Qualität und bemerkenswerte Kreativität geht bei weitem in der Minderzahl … sollten aber nicht ignoriert werden.
Den Kameraherstellern wird dies alles herzlich egal sein. Solange der Umsatz stimmt, lohnt sich für sie auch der Aufwand.
P.S.: Ebenso wenig darf verschwiegen werden, wieviel Mist genauso von Fernsehsendern oder vielen Printmedien produziert wird. Letztlich liegt es immer am Konsumenten, ob er mit seinem Verhalten solche Produktionen unterstützt oder nicht.
Und wie immer gilt, es gibt auch Gute, ja sogar sehr Gute unter ihnen. Doch die sind wie immer wenn es um Qualität und bemerkenswerte Kreativität geht bei weitem in der Minderzahl … sollten aber nicht ignoriert werden. Es sind bei Youtube oder im Internet allgemein schon Formate entstanden, die wären bei der Schwerfälligkeit und den Seilschaften innerhalb der Medienbranche so nicht möglich gewesen.
Kurz gesagt: man kann sich über den massenhaften Schrott im Netz und auf anderen Kanälen täglich örgern oder man freut sich darüber, dass heute eigentlich jeder die Möglichkeit hat, Kreativität in jeder Form auf höchstem technischen Niveau umzusetzen und dieses international zu veröffentlichen, ohne dafür Millionen für ein Studio und entsprechende Vertriebskanäle investieren zu müssen oder von Sendern abhängig zu sein. Dies ist das eigentlich Disruptive an der gesamten Entwicklung. Wer heute geboren wird, dem stehen alle Möglchkeiten zur Verfügung.
Bezüglich der wahnwitzigen Umsätze fällt mir nun zwangsläufig die 3-Groschen-Oper ein:
“Und die Einen stehn im Dunkeln
und die Anderen stehn im Licht
doch man sieht nur die im Lichte
die im Dunkeln sieht man nicht!”
Also quasi wie der amerikanische Traum:
Man erfährt sehr viel von denen, die es vom Tellerwäscher zum Millionär geschafft haben, von denen, die es vom Tellerwäscher nur unter die Brücke geschafft haben redet keiner, weil die eben keiner kennt!
Wie der kompetente deutsche Fachmann, der neuerdings nur noch ohne Kameras über selbige redet, da ihm anscheinend kein Hersteller mehr eine Knipse im frühen Stadium zur Begutachtung schickt. Hoch geht schwer, runter hingegen dann einfach, ausserdem gibt es beim Fall hohe Geschwindigkeiten.
Also wir sollten hier mal einen grundlegenden Unterschied festhalten:
Fotografie bedeutet für mich, wenn ich mein dummes Gesicht hinter der Kamera habe, ob es viele oder wenige Leute gibt, die dann meinen, sie müßten ihr Antlitz vor der Kamera haben ist eine Sache, ob dies dann was mit fotografieren im eigentlichen Sinne zu tun hat eine ganz andere.
Bei Video kommt eine ganz andere Komponente zum tragen, weniger der Fokus auf der Bildqualität als der Anspruch an die Qualität der Gesamtaufzeichnung. Solange es Hobby ist ist hiergegen auch rein gar nichts zu sagen, ein Problem entsteht eher dann, wenn “Künstler” der Unterhaltungssparte dann meinen, dies wäre ihr Beruf, da sind mittlerweile schon mehr Menschen damit auf die Schnautze gefallen als mit der Eröffnung von Gaststätten, wo man irtümlich auch meinte, “wer nichts wird wird Wirt”!
Kameras? Schöne Aussage, sind da nun die SP mit eingerechnet, auch hier werden ja gerne mal schnell über 1.000 € fällig, auf dem Markt gibt es viele Anbieter, welche auch seit Jahren hier Erfahrungen mitbringen, ob da die altgediente Garde der Hersteller wirklich Fuß fassen wird, da bleibt auch noch ein Fragezeichen zu setzen und und und …….
“ein Problem entsteht eher dann, wenn „Künstler“ der Unterhaltungssparte dann meinen, dies wäre ihr Beruf”
ach wenn ich im TV sehe wer oder was mittlerweile alles Promi ist dann…… 😉
Mirco, es geht mir ja nicht um Können oder nicht Können, es geht darum, dass die im Fernsehen dafür Geld bekommen, weil wir eben Zwangsgebühren bezahlen, egal wie groß der Mist dann ist.
Die Internetkasper hingegen, die träumen meist nur von Einkünften, dieses Net ist ein verdammt hartes Brot, darauf wollte ich hinaus.
Ich sehe die Sache völlig neutral. Die fotografische Digitalisierung frisst zunehmend die eigenen Kinder oder umgekehrt die Eltern, je nachdem wie man das sehen will.
Die Möglichkeiten und der Umgang mit digitalem Bild/Video Material ändern sich so rasant das daraus entstehende Verwerfungen als Kollateralschäden angesehen werden müssen. Wer da auf der Strecke bleibt ist noch nicht raus.
Jetzt im Nachhinein darüber beschwert kommt zu spät. Keiner der seinerzeit mächtigen reinen Filmhersteller hat überlebt weil sie schlicht und einfach die neuen Technologien und die daraus folgenden Konsequenzen NICHT sehen oder erkennen WOLLTEN.
Der Verdrängungswettbewerb unter den Digitalkamera Herstellern ist in vollem Gange und es werden nicht unbedingt die mit modernster Technik überleben sondern jene bei denen ordentliche Gewinne abfallen.
Thema Vlogging? Wenn das Bewegtbild die Vorherrschaft auf den Monitoren und Displays übernimmt hat das den Vorteil das mehr Platz und Wertschätzung für haptische Abbildungen entsteht. Gut für die weniger werdenden echten Fotografen und Bilderkünstlern.
Jede Kamera die verkauft wir ist eine gute Kamera. Ich hoffe, dass es noch etwas dauert bis KI kombiniert mit dem Smartphone mein Hobby zerstört.
Joe, das hast Du richtig erkannt.
Wenn es mehr als Hobby ist, wenn man in irgend einer Form damit Geld verdienen möchte dann musst du in der Spitzengruppe dabei sein. Schon immer haben weniger geeignete Menschen an das schnelle Geld geglaubt und sind auf die „Schnauze“ gefallen, daran wird sich auch zukünftig mit Vlogging nichts ändern.
Kreativität, Können und vor allen Dingen geschäftliches Durchsetzungsvermögen sind nach wie vor für den Erfolg ausschlaggebend.
Jetzt fotografiere ich völlig entspannt mit viel Freude an der Sache weil die Fotografie wie bei dir zum Hobby geworden ist. Sollte zukünftig die „althergebrachte“ Kameraindustrie wegfallen verwende ich dafür alles andere was noch Bilder erzeugen kann egal ob mit oder ohne KI.
Übrigens, was wird mehr verkauft die Mercedes S-Klasse oder die A-Klasse? Insofern geht die Erkenntnis über Vloggingkameras, die ja eigentlich einfach nur günstige Kameras sind, durchaus als Binsenweisheit durch.
Sag mal, Joe, was hattest Du eigentlich bei dem Test für ein Objektiv auf der R7?
Foto Koch hat, zumindest aus meiner Sicht, da mit der R7 und einem Tamron 18-400mm gar kein dummes Angebot. Klar erwarte ich von dem 22,2fach keine Wunder, nur, die erwarte ich von dem 18-150mm ehrlich gesagt auch nicht!
Das 28-70/2.0 das 100Makro und das 50/1.2.
Allerdings ist die R7 Schnee von gestern. Bin gerade im Urlaub und habe gerade zum ersten mal mit der R5 im Cropmodus Bilder gemacht. Sind zwar nur 17 MP, das sind aber immerhin 5MP oder 30% mehr als eine A7SIII und nur 3MP weniger als eine R6. Ich bin nach erster Prüfung der Bilder der Ansicht, dass sich, wenn man eine R5 hat, sich eine R7 nicht wirklich lohnt. Anders sieht das bei der R6 aus, die hat im Cropmodus gerade mal 8,2 MP.
Na die Linsen sind ja auch aller erste Sahne, was die beigelegten Tüten abliefern wird eine ganz andere Sache sein. Dann mal einen schönen Urlaub, ich habe gerade Urlaub in Einzelhaft, also mit dem Weibe, erst hat die sich diesen komischen Virus gefangen und dann habe ich mich solidarisch erklärt.
Gute Besserung!
Hi Joe, wie bist du mit dem 100mm Makro zufrieden? Gute Besserung für Leonhard!
Es ist auf jeden Fall etwas besser als die EF Variante beim Fokus “breathung”. Solltest du die EF Version besitzen brauchst du allerdings nicht umsteigen, so gross ist der Unterschied nicht. Ich habe es für 1’179.- CHF Minus 100.-CHF Cash Back und 3Jahre Premium Garantie bei einer Aktion bei Brack.ch gekauft. Den vollen Preis hätte ich nicht bezahlt, denn auch das RF35/1 8 oder das EF 100-400 II machen Super Makros. Mit letzterem habe ich vor einer Woche Hammer Libellenbilder gemacht.
Wenn Du genau hinschaust, Joe, wirst Du bei der RF-Variante auch Vorteile in der Randschärfe und bei der chromatischen Aberration entdecken. Es hängt natürlich vom Motiv ab, wie stark die Unterschiede wirklich auffallen. Und ob dies bei dem jeweils persönlichen Einsatz des Objektives von Relevanz ist.
Eberhard, es kommt bei der Beurteilung eines Objektives, wie Du weißt, immer darauf an wie und für was Du es einsetzt bzw. einsetzen möchtest. Beschränkst Du die Beurteilung rein auf die Bildschärfe, müssen Besitzer der EF-Version des 100mm Makro nicht wechseln, da die EF-Linse schon sehr gut war und ist. Wenn Du das 100mm Makro aber beispielsweise auch für Portraits und in weiteren als Makro-Bereich einsetzen möchtest, lohnt sich der Umstieg schon aufgrund der erstklassigen AF-Geschwindigkeit des neuen RF-Objektives und der sehr guten Bildstabilisierung. Der SA Control Ring hingegen ist für mich persönlich eine völlig überflüssige, kostentreibende und sinnfreie Spielerei, die Canon sich hätte sparen können. Für mich wäre ein weiterer frei belegbarer Einstellring, die in der Praxis wesentlich hilfreiche und damit sinnvollere Alternative gewesen.
Die von Joe aufgeführten drei Objektive hat Canon nicht ohne Grund für die Demonstration der Kameras ausgewählt. Es sind ihrer Gesamtperformance (Bildschärfe, Bildstabilisierung, AF-Geschwindigket und -genauigkeit, Korrektion von Abbildungsfehlern, etc.) die drei bislang besten RF-Objektive. Für die R7 wäre es sicher spannend gewesen, auch das RF 100-500mm bereitzustellen.
Die Objektive habe ich mitgebracht, Canon hatte die Originalen RF-S dran. Ich wollte aber den Vergleich R5 / R7 und nicht einen Test mit Billig-Objektiven. Das RF 100-500 ist derzeit so knapp, dass nicht einmal Canon Schweiz eines zum Testen hatte. Zum RF 100 nochmals meine abweichende Meinung, es macht absolut keinen Sinn das Objektiv zu kaufen, wenn man das EF hat. Natürlich ist es etwas schneller beim fokussieren, aber das war’s dann auch. Mache gerade Tests mit der APS-C Funktion der R5, die ist erheblich besser als ich dachte und macht für R5 Besitzer die R7 überflüssig.
Jetzt mußt Du auch noch Canon Schweiz mit vernünftigen Objektiven unter die Arme greifen … aber es macht natürlich aus Canons Sicht Sinn, die Kameras mit den RF-S Objektiven vorzuführen, da Kompaktheit zumindest bei der R10 das Hauptargument ist. Die R7 ist für R5-Besitzer eine sehr gute Zweitkamera für bestimmte Motivsituationen; so jedenfalls würde ich sie einsetzen, wenn ich die R5 entsprechend ergänzen wollte. Als R5-Besitzer hoffe ich, dass Canon beim nächsten Firmware-Update die automatische Panorama- sowie die interne Photo-Stacking-Funktion nachliefert. Wenn beide auf höchsten Niveau arbeiten, wären dies mehr als willkommene Ergänzungen. Und ich denke, darüber würden sich auch andere R5-Fotografen freuen.
Wenn ich aktuell des EF 100mm Macro besäße, würde ich schauen, ob es sich für einen guten Preis verkaufen lässt. Ansonsten behalten. Der Aufpreis zur RF-Version sollte sich im Rahmen halten. Dann macht ein Wechsel Sinn.
Dank des des Oversamplings ist die Videoqualität im Crop-Modus der R5 erstklassig und ein Geheimtipp für alle, die nachträglich nicht noch zusätzlich Ausschnitte in der Postproduktion benötigen..
Ja klar, ich teste am liebsten immer für mich, da jeder eine andere Gewichtung hat was er fotografieren will. Aber Joes Erfahrung ist immer interessant. Ich finde die RF Objektive die ich mir gönnte alle ok. Das 28-70 2.0 ist eine Bombe. 100mm Makro ok, aber ich trauere dem EF 180mm Makro nach. Damals die beste Schärfe, dies als RF mit Blende 2.8 oder 2.0 wäre ein Traum. Das 800mm 11 ist an der R5 für Raubvögel gut, aber man merkt schon sehr die Temperaturschlieren und an der R ist es viel schlechter. Das 100-500mm ist ein wunderbares Teil, das sowohl an der R als auch an der R5 klasse Ergebnisse liefert. Mit dem 15-35mm 2.8 bin ich auch zufrieden, sowohl an der R als auch an der R5 macht es was es soll. Probleme macht mir bei Insekten mehr die Augenautomatik, die selten das macht (bei Insekten) was sie soll. Bei Schmetterlingen sucht sie sich gerne die „Augen auf den Flügeln“ und nicht die des Insekts. Bei Insekten im Baum, auch Vögel nimmt sie gerne die Blätter davor oder dahinter. Die Zukunft ist da und Platz für Verbesserungen ist vorhanden, was wollen wir also mehr. Bist du wieder fit?… Weiterlesen »
Du hast Dich ja schon umfangreich mit RF-Objektiven eingedeckt, Eberhard.
Das EF 180mm war eine Referenzoptik und im Makrobereich lange Zeit das beste Objektiv auf dem Markt. Ein vergleichbar leistungsstarkes RF-Objektiv dieser Brennweite (oder 200 mm) auf dem heutigen Stand des Objektivbaues käme auch auf meine Anschaffungsliste.
Eberhard, probier mal das 100Makro im Crop-Modus der R5, da hast du 160mm äquivalent und wenn man die 1,4 Fach Vergrößerung berücksichtigt, bist du eigentlich bei 224mm.
Übrigens, das EF 100-400 II aber auch das RF 100-500 haben am langen Ende eine Naheistellgrenze von unter einem Meter. Habe damit schon wahnsinns gute Makros gemacht
Joe, ohne Zwischenringe kannst Du mit beiden Tele-Zooms zwar sehr gute Nahaufnahmen machen, von echten Makro-Maßstäben sind sie aber noch ein gutes Stück entfernt. Wenn ich mich richtig erinnere, liegt die Naheinstellgrenze des RF 100-500mm in der i 500mm-Position bei knapp 1.2m ab Sensorebene, was nach Angabe von Canon einen maximalen Maßstab von 1:3 erlaubt. Ohne weitere Hilfsmittel ist da kein echtes Makro ab 1:1 möglich. Deshalb hätte das von Eberhard genannte mittlere Tele als echtes Makro-Objektiv schon seine Berechtigung, zumal es nicht nur um die Naheinstellgrenze geht, sondern auch um die optimierte Korrektur und Schärfeleistung bei dieser Einstellung. Möchtest Du aber Libellen oder Schmetterlinge in Gänze und bei entsprechend gutem Arbeitsabstand fotografieren, sind die Möglichkeiten, die die beiden Zooms bieten, schon sehr hilfreich und erweitern ihren Einsatzbereich deutlich. Das RF 100-500mm wäre tatsächlich ein Zoom, bei dem ich schwach werden könnte, wobei ich weiterhin auf ein nochmals verbessertes RF 200 – 600mm zu einem zivilen Preis hoffe … gut, bei letzterem ist der Wunsch Vater des Gedankens. Canon überrasche uns mal … auch in der Preisgestaltung. Wenn Nikon das kann, …
P.S.: Frage ans Plenum, hatte hier jemand auch schon mal das Problem, dass er einen Beitrag korrigieren wollte, etwa hier um das überflüssige “i” zu löschen, es wurde aber kein Text, sondern nur die Buttons “speichern”, … gezeigt? Auch als Hinweis an Mark oder Jonathan, dass bei der Korrekturfunktion evtl. etwas nicht stimmen könnte. Habe es dreimal probiert, immer dieselbe Anzeige – sprich kein Text, sondern nur Buttons sichtbar.
Dein Wunsch eines 200-600 ist aber sehr optimistisch. Ich vermute auch, dass die Blende bei 600 dann wieder 11 wäre und dann fehlt doch zu oft das richtige Licht. Schon beim 100-500 wäre eine etwas bessere Lichtstärke nicht schlecht.
Blende 11 können sie sich bei einem solchen Objektiv nicht leisten – da würde jeder zurecht auf Sony verweisen und die dort verwirklichten Blenden 5,6 – 6,3 verweisen. Es dürfte nicht lichtschwächer als das RF 100-500mm werden, höchsten Blende 8 als Anfangsöffnung, wenn es zum Sony Pendant einen klaren Vorteil in Gewicht und Baulänge bei mindestens gleicher Bildqualität böte. Denn preislich würde ein solches Objektiv von Canon mit Sicherheit das Sony Pendant nicht unterbieten oder auch nur gleichziehen. Andernfalls wäre dies ja wie das sprichwörtliche Weihnachten und Ostern an einem Tag.
Du hast Recht ein 200-600 oder gar ein 300-700 wären besser als ein 100-500. Zum Makro, ich fotografiere ja Makro sowohl mit dem EF 100-400 II als auch mit dem RF 35/1.8 und dem RF 100Makro, der Abbildungsmasstab hängt auch davon ab wie nah man ran gehen kann, bei Insekten, vor allem Schmetterlingen ist das 100-400 II (98cm NEG) eindeutiger Sieger, weil man gar nicht so nah rangehen kann wie man mit dem 35(17cm) oder 100er (28cm) gehen müsste, weil die Viecher dann wegfliegen. Für unbeweglich Dinge und Stacking ist ein 100Makro sicherlich die bessere Wahl.
Gebe ich Dir völlig recht, Joe. Gerade bei Fluginsekten, zumal bei Ganzkörperaufnahmen, sehe ich die wirklich guten Telezooms mit sehr guter Naheinstellung im Vorteil. Nur sind die dabei erzielten Abbildungsmaßstäbe für mich kein Makro, sondern Nahaufnahmen. Zu analogen Zeiten habe ich Libellen anfangs mit einem 135mm oder 50mm und Zwischenringen fotografiert (natürlich ohne AF). Sehr mühsam, aber es ging.
Echte Makros sind meiner Meinung nach nur “stacked” brauchbar. Bei einer Tiefenschärfe von unter einem mm kommt doch ansonsten nichts Gescheites raus.
Das ist ja gerade die zusätzliche Herausforderung im Makrobereich, Joe. Und mit dem Problem wirst Du bei echten Makro-Abbildungsmaßstäben immer konfrontiert. Bei Nahaufnahmen mit geringerem Abbildungsmaßstab sieht das natürlich anders aus.
Zudem muss ich Dir nicht erklären, dass Du Dir die Vorzüge des größeren Aufnahmeabstands bei 400 bis 500mm mit erheblichen Kompromissen bei der Auflösung erkaufst (korrigiere mich bitte, wenn ich falsch liege, aber ich vermute, dass Du etwa bei der Libellen- oder Schmetterlingsfotografie das RF 100-500mm vorwiegend mit diesen Brennweiten, minimal aber 300 mm einsetzt). Der Unterschied liegt bei etwa 25 lp/mm, das ist gewaltig. Natürlich kannst Du zurecht einwenden: besser ein Foto mit deutlich reduzierter Auflösung, als keines … stimmt.
Und auch in dem Punkt bin ich ganz bei Dir: im klassischen Makrobereich von 1:1 und größer ist die Stapelfunktion sicher einer der größten Fortschritte überhaupt, die die digitale Fotografie Makrofotografen gegenüber der analogen bietet. Das große Problem des “Stacking” oder “Bracketing”: das Fotomodell sollte einen Moment stillhalten, so dass wenigstens fünf bis 10 Aufnahmen mit verschobenen Brennpunkt möglich sind..
Ja das nutze ich sehr gerne für Libellen. Danke für den Tip mit dem 100Makro, werde ich am Freitag ausprobieren. LG
Hey Joe, danke guter Tip hatte ich bis jetzt noch nie probiert. Die Ergebnisse sind, wenn sie den scharf sind sehr gut. Aber hier fiel mir wieder extrem der Eigenwille des Verfolgungsmodus auf. Er setzt alles scharf, nur nicht die, zugegeben kleinen Insektenaugen, scharf. Die dahinter liegenden Zweige, die Augen auf Schmetterlingsflügeln, der dahinter liegende Boden, alle kleine Steinchen hatte ich aber wunderbar scharf, nur den im Vordergrund agierenden Taubenschwanz, auf den es mir ankam, nicht. Aber der Troddel steht ja immer hinter der Kamera, bei Einzelbild kann man ja die Schärfe manuell nachführen. Also weiter üben. Ich kann so alt werden wie eine Kuh und lerne immer noch dazu …