Überraschung! Sony hat mit der XR1R III eine neue Kompaktkamera mit Vollformatsensor herausgebracht. Fuji gibt zudem Hinweise auf die X-Pro4. Auf in den Photografix-Wochenrückblick!
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Die wichtigsten Foto-News der Kalenderwoche 29
Neue Samyang-Objektive für den E-Mount
Los geht’s diese Woche mit zwei Sony-Vollformat-Objektiven von Samyang. Ab August gibt’s ein neues 16mm f/2.8 und ein neues 85 mm f/1.8 mit Autofokus für Sony-E-Mount.
Das 16mm f/2.8 wiegt nur 207 Gramm und ist knapp 7 cm lang. Falls der Autofokus wirklich zuverlässig ist, klingt das nach einer echt interessanten Festbrennweite fürs Vlogging – mit 1,5-fachem Crop bei bestimmten Bildformaten oder elektronischer Stabilisierung ergeben sich immerhin noch 24 mm, was noch durchaus weitwinklig ist. Mit einer Naheinstellgrenze von 12 Zentimetern kommt man auch recht nah an Motive ran mit dem 16mm.

Das 85mm f/1.8 ist mit 272 Gramm kaum schwerer und ist natürlich eher für die Porträtfotografie geeignet. Samyang verspricht dabei ein weiches gleichmäßiges Bokeh mit hoher Bildschärfe – die Naheinstellgrenze liegt hier bei 80 Zentimetern.
Preislich starten wir bei etwa 348 Pfund – also ungefähr 400 Euro – Marktstart ist wie gesagt für August geplant.
Fuji gibt Hinweise auf die X-Pro4
“Die X-Pro bleibt auf unserer Roadmap – genau wie die X-E-Kameras” – das sagte Fujis General Manager of Professional Imaging Group Yuji Igarashi diese Woche in einem Interview.
Heißt: trotz Modellen wie der X-Half und der X-E5 wird es wohl immer noch eine X-Pro4 geben. Im Jahr 2025 wird das aber wohl nicht mehr passieren, schon im letzten Jahr hatten Quellen von einem Release in 2026 gesprochen. Und da hat sich zwischenzeitlich nichts dran geändert.
Find ich gut, weiter geht’s!
Sony stellt eigene Leica vor
Endlich hat es mal wieder ein Hersteller geschafft, eine Kamera anzukündigen, OHNE dass sie vorher vollständig in Leaks und Trailern enthüllt wurde. Ich war also durchaus überrascht, dass Sony nun eine Nachfolgerin der RXR1R II vorgestellt hat.
Die RX1R III arbeitet dabei mit dem 61 Megapixel starken Vollformat-Sensor der A7r V, den wir auch schon in der A7CR gesehen haben. Dem Sensor stellt Sony den neuesten BIONZ XR Prozessor zur Seite und findet auch schon Platz für den separaten KI-Chip für den Autofokus, den wir ebenfalls zum ersten Mal in der A7R V gesehen haben. Der Hybrid-Autofokus der RX1R III kann mit seinen 693 Phasen-AF-Messfeldern also unterschiedliche Motive erkennen und sollte dabei deutlich präziser sein als die Vorgängerin.
Was Sony offenbar ohne Änderungen übernommen hat, ist das Objektiv: Wir bekommen weiterhin ein 35mm f/2 Zeiss-Objektiv das mit 8 Linsen in 7 Gruppen arbeitet und dabei 9 Blendenlamellen nutzt.

Das klingt soweit gut, was allerdings fehlt, ist ein Bildstabilisator. Weder im Objektiv noch im Gehäuse sitzt ein IBIS und das könnte bei einer Auflösung von 61 Megapixeln durchaus problematisch sein. Der Frage, wie gut sich High-Megapixel-Kameras mit großen Sensoren ohne IBIS in der Praxis schlagen, widmete sich mein Kollege Jürgen in den letzten Wochen. Dabei hat er die GFX100RF auf einer Reise durch Osteuropa mitgenommen und viele Bilder aufgenommen.
Aber wieder zurück zur RX1R III: Sony orientiert sich bei der Kompaktkamera am Messsucher-Stil und dementsprechend sitzt ein elektronischer Sucher oben links im Gehäuse. Dieser löst aber leider nur mit 2,36 Millionen Bildpunkten auf und bietet eine 0,7-fache Vergrößerung. Ebenfalls interessant bis enttäuschend: Das Display auf der Rückseite löst zwar immerhin mit 2,36 Millionen Bildpunkten, ist aber komplett unbeweglich im Gehäuse verbaut. Selfie-Filmen oder Fotografieren aus schrägen Winkeln ist also ein wenig kompliziert.

Beim Gehäuse hat Sony ebenfalls viel beim Alten gelassen: Das Magnesiumgehäuse ist mit knapp 11 x 7 x 9 Zentimetern echt kompakt, die Kamera wiegt ungefähr 500 Gramm und Sony hat die Wahlräder auf der Oberseite nun stärker ins Gehäuse eingelassen. Noch ein paar weitere Details:
Videos nimmt die RX1R III maximal in 4K bei 30 Bildern pro Sekunde auf – ich schätze mal, alles andere würde zu viel Hitze produzieren. Noch ein paar weitere Details:
- Es gibt einen speziellen Makromodus, bei dem die Naheinstellgrenze auf 20 Zentimeter sinkt
- Der NP-FW50 Akku soll für 270 bis 300 Aufnahmen reichen
- Sony legt einen etwas stärkeren Fokus auf individuelle Looks über zahlreiche Kreativfilter. Dabei gibt’s 12 kreative Look-Vorsteinstellungen
- Über Step-Crop-Shooting soll die Kamera zudem äquivalent 50 mm bei 29 Megapixeln sowie 70mm mit 15 Megapixeln aufnehmen können – also ein Digitalzoom direkt in der Kamera.
Irgendwie reizen mich hochauflösende und hochqualitative Kompaktkameras ja persönlich – die X-Half gefällt mir hinsichtlich der Größe und des Gewichts, sie nimmt aber meist einfach nicht allzu scharfe Fotos auf. Die RX1R III wäre also genau das richtige, wenn da nicht eine Sache wäre:
Die Kamera kostet 4.899 Euro, was mir persönlich ein bisschen zu teuer ist. Fun Fact: Auch das Zubehör ist “arschteuer”: Ein simpler Daumengriff, den man in den Blitzschuh steckt, kostet stolze 280 Euro – eine halbe Kameratasche wird für 180 Euro angeboten.
Canon zieht Update zurück
Weiter geht’s mit einem weiteren Aufreger von Canon! So standen für kurze Zeit neue Firmware-Updates für die EOS R5 Mark II und die EOS R1 zum Download bereit. Kurze Zeit später hat Canon die Veröffentlichungen aber wieder rückgängig gemacht.
Die Begründung habe ich Euch einmal maschinell übersetzt und ein wenig angepasst:
“In Zusammenhang mit der Firmware der spiegellosen Kameras EOS R1 und EOS R5 Mark II wurden wir darauf hingewiesen, dass sich Videos nicht abspielen lassen, wenn sie mit aktivierter Voraufnahme und mit einer Speicherkarte mit über 2 TB Speicherplatz aufgenommen wurden.”
Ich kenne beide Kameras nicht und bin mir gerade unsicher, ob die wirklich Pre-Capture bei Videos unterstützen – vielleicht gibt’s hier also einen Übersetzungsfehler.
Auf jeden Fall scheint Canon sehr vorsichtig sein, was die Zuverlässigkeit ihrer Kameras im Profi-Segment angelangt. Die Schnittmenge an “Pre-Capture-Nutzern” und “2-Terabyte-Karten-Nutzern” wird ja sicher nicht allzu groß ein.
Auf jeden Fall ärgerlich, dass Canon einen Rückzieher macht, da die Firmware echt spannend aussieht. Sie soll den Autofokus noch einmal verbessern, vor allem bei Sportarten mit Netzen. Beim Pre-Continous-Shooting lässt sich zudem bald die exakte Anzahl der Bilder, die die Kamera vor Betätigung des Auflösers aufnimmt, bestimmen.
Sobald die Firmware wieder verfügbar ist, gebe ich Euch natürlich Bescheid!
DJI Osmo 360 geleakt
Bei News 5 geht’s noch um eine neue Action-Cam: Die Osmo 360 soll zusammen mit dem Mic 3 in Kürze gelaucht werden. Die 360-Grad-Kamera soll dabei Aufnahmen in 8K ermgölichen und das dafür 1-Zoll-CMOS-Sensoren mit einer nativen Auflösung von 120 Megapixeln nutzen.
Dadurch schafft die Kamera im Einzellinsen-Modus auch 4K bei 120 Bildern pro Sekunde und dabei ein Sichtfeld von 170 Grad abdecken. 155 Grad sind es dann bei 5K und 60 Bildern pro Sekunde.
Das ebenfalls gelakte Mic 3 wird als Nachfolger des Ende 2024 vorgestellten Mic Mini erscheinen – Bilder seht ihr gerade eingeblendet und ich glaube für alle weiteren Infos kann ich auf Jonathans News in den Shownotes verlinken.
Oder interessiert Ihr Euch voll für Action-Cams und ich schätze das falsch ein? Falls ja, schreibt’s mir in die Kommentare!
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Damit verabschiede ich mich und sage wie immer: „Bis zum nächsten Mal!“
Wenn es ausschließlich um die Bildqualität einer Kompakten geht lege ich bescheidene 500 Euronen oben drauf und kaufe statt der Sony RX1R III die Fuji Mittelformat GFX100RF.
Trotzdem findet die Sony RX1R III meine Zustimmung. Das Gemeckere wegen fehlendem IBIS oder dem fest verbautem Display betrifft die „Wickeldisplay-Selfie-Universalisten“ und nicht die angedachte Zielgruppe von Fotografen welche wissen was sie tun.
Jedes Aufzeichnungsgerät hat seine eigenen technischen Grenzen, diese gilt es auszuloten. Es ist ein LEICHTES den BESTEN BOLIDEN im Grenzbereich schlecht aussehen zu lassen. Ist jederzeit mit wenigen Handgriffen zu bewerkstelligen. WICHTIGER sind die Handhabung und allerbeste RAW Dateien. Damit dürfte Sony wie wir wissen mit dem 61 Megapixel Sensor keine Probleme haben.
Die Uhren ticken bei jeden anders 😉 Nächste Woche ist bei uns im Stadtteil wieder Flohmarkt. Ich hoffe (mal wieder) das ich dieses alte deutsche Meisterwerk dort finde ….am liebsten für 10€ 😂
https://www.flickr.com/photos/photovibes/albums/72157652224675225/
MANN weis ja nie was vor Ort auf den Tischen liegt, deswegen besuche ich Flohmärkte OHNE meiner besseren Hälfte. Viel Glück, gutes Verhandlungsgeschick und das etwas interessantes dabei ist.
Wir leben nicht mehr in den 80ern. Ein fest verbautes Display ist heute einfach rückständig, besonders wenn man gerne aus kreativen Perspektiven fotografiert wie knapp über dem nassen Asphalt bei Regen. Da geht es nicht um Komfort oder um Selfie-Universalisten, sondern um Präzision und Flexibilität. Wer das als Gejammer abtut, hat die Praxis vermutlich nur vom Schreibtisch aus beurteilt. Gute Fotos kann man trotzdem machen, klar, aber warum sich absichtlich einschränken, wenn es längst bessere Lösungen gibt.
Der „nasse Asphalt“ ist bei mir tatsächlich ein Motiv (exemplarisch), bei dem ich mich über ein bewegliches Display freue. Mühsam ist es sonst, aus den Tiefen aufzusteigen… vielleicht wurde es aus Gründer der Störanfälligkeit weggelassen? Na… so ganz glaube ich nicht daran…
Servus Stefan
Du bist als Kunde nicht gemeint, dazu sind deine Ansprüche an die Flexibilität zu hoch und deine Art der Fotografie zu weit entwickelt um mit einer kompakten Sony glücklich zu werden.
Wenn ich nicht anderweitig „versorgt wäre“ eine Sony Alpha 7C R plus einem kleinen Leistung zeigenden Objektiv wäre weit oben auf meiner Liste für kompakte Kameras. Die bietet IBIS, bewegliches Display und preiswerter ist sie obendrein.
Aha, dann hält Sony seine Kunden für fotografisch unterentwickelt und hat daher kein Klappdisplay eingebaut.
Weiter oben waren doch die Kunden, die ein Klappdisplay wollen (abfällig bemerkt), komische Selfie Leute.
Immerhin scheint Leica seine Kunden für entwickelt genug zu halten, ihnen Klappdisplay anzubieten.
Ich fotografiere bodennah fast nur Macros. Das Klappdisplay (an DSLR) finde ich dabei nicht besonders hilfreich. Ich benutze daher immer noch meinen alten Winkelsucher. Aber so was ist ja aus der Mode gekommen.
Ich bin immer wieder auf der Suche nach einem Winkelsucher für die A7R V – leider bisher ohne Erfolg. Tipps? Das Display der Kamera finde ich nicht besonders gut, gerade bei der Astrofotografie in der Nacht. Es ist schwer, die Schärfe von Sternen exakt zu beurteilen. Noch problematischer ist die Hintergrundbeleuchtung: Dunkle Bereiche, die eigentlich tiefschwarz sein sollten, werden leicht aufgehellt. Dadurch wirkt das Bild bei Nacht leicht milchig – besonders dann, wenn nur Schwarz angezeigt wird.
Langzeitbelichtungen sind damit schwer einzuschätzen. Man kann sich schnell um 30 Sekunden oder sogar eine ganze Minute verschätzen. Im Sucher habe ich diese Probleme nicht – der ist deutlich besser, vermutlich wegen des OLED-Panels. Schwarz ist dort wirklich schwarz und entspricht ziemlich genau meinem kalibrierten Monitor zu Hause.
Leider ist es bei Astroaufnahmen sehr unpraktisch, durch den Sucher zu schauen, wenn die Kamera steil nach oben zeigt. Da wäre ein Winkelsucher wirklich Gold wert.
Schon bemerkenswert, wie viele Kamerahersteller bei Displays sparen – und das bei Modellen, die weit mehr als ein Smartphone kosten.
Da würde ich vielleicht mal bei Foto Brenner oder bei Ebay gucken.
Moin, Display siehe unten…
“eigene Leica” ? Die Leica hat Wechselobjektive, insofern ist dieser Ausdruck unsinnig, zumindest irreführend.
Leica Q ist damit gemeint