Marktgeschehen Canon Panasonic Sony

Sony dominiert den Bildsensor-Markt, Canon und Panasonic weit abgeschlagen

In Sachen Kameras beherrscht Canon eigentlich den Markt, doch wenn man sich die Sparte der Bildsensoren genauer anschaut, ergibt sich ein ganz anderes Bild.

Sony an der einsamen Spitze

Laut einer aktuellen Studie der Marktanalysten der Yole Group kontrolliert Sony 42 Prozent des globalen Marktes für Bildsensoren, gemessen am Gesamtumsatz von 21,29 Milliarden US-Dollar. Canon und Panasonic kommen zusammen nicht einmal auf 2 Prozent Marktanteil. Damit bestätigt die Studie nur einen Trend, den wir schon seit Monaten bis Jahren beobachten.

Dies mag auf den ersten Blick trotzdem überraschen, immerhin sind Canon und Panasonic als traditionelle Kamerahersteller bekannt und gerade Canon hat die Pole Position inne. Doch der Bildsensor-Markt hat viel mehr Kunden als nur in der traditionellen Kamera-Industrie.

Bildsensoren in allen erdenklichen Geräten

Bildsensoren stecken logischerweise heute in so gut wie jedem Gerät, das Fotos oder Videos aufzeichnet. Dazu gehören Smartphones, Autos, Überwachungskameras und viele Industrieanlagen.

Sony beliefert unter anderem Apple und Google mit Sensoren für deren Smartphones. Aber auch Konkurrenten wie Nikon, Fujifilm und OM System setzen auf Sonys Technologie in ihren Kameras.

Nur Samsung mit einem Marktanteil von 19 Prozent seiner Sparte ISOCELL sticht als unabhängiger Anbieter heraus. Diese Sensoren sind wie Sonys in vielen Smartphones zu finden.

Canon und Panasonic abgeschlagen

Canon rangiert in diesem Markt weit abgeschlagen auf Platz 9, Panasonic bildet mit weniger als 1 Prozent das Schlusslicht. Während Sony frühzeitig auf Bildsensoren für den Massenmarkt setzte, konzentrierten sich Canon und Panasonic auf den immer kleiner werdenden Markt der „echten“ Kameras.

Diese Strategie scheint sich auf lange Sicht nicht so richtig auszuzahlen. Selbst wenn Canon weltweit die meisten Kameras verkauft, insgesamt dominieren Smartphones den Bildsensor-Markt mit riesigem Abstand. Und hier bestimmen Sony und Samsung das Geschehen.

Zuletzt kamen Gerüchte auf, ob Canon nicht vielleicht doch in den Smartphone-Markt einsteigt. Nicht zuletzt sollte Sonys Erfolg in diesem Bereich für die nötige Motivation sorgen. Was abgesehen davon dafür und dagegen spricht, habe ich hier aufgeschrieben.

Interessante Randnotiz: Unabhängig von den Marktanteilen ist die Gesamtsumme von 21,29 Milliarden US-Dollar interessant. Die scheint von 2021 auf 2022 nämlich leicht von 21,33 Milliarden US-Dollar gesunken zu sein.

Wird sich das Blatt wenden?

Es bleibt abzuwarten, ob sich diese Situation in naher Zukunft ändern wird. Vielleicht, wenn ein Big Player wie Apple die Seiten wechselt. Bis dahin kann Sony recht entspannt die dominierende Marktposition genießen. Für Canon und Panasonic heißt es, neue Strategien zu entwickeln.

via: Digital Camera World | Beitragsbild: Jael Mundwiler

guest
21 Kommentare
älteste
neueste
Feedback
Zeige alle Kommentare
rene_z.

Wird schon werden… 😉

BEN

Klar stecken Bildsensoren in vielen Geräten. Aber ohne diese Geräte würden die Sensoren nicht gebraucht. Ein Gerät besteht aus sehr vielen Teilen, die der Hersteller oft bei Zulieferern einkauft. Sony ist da erstmal nur ein Zulieferer, zwar ein wichtiger, aber erstens nicht der einzige und zweitens keiner, der machen kann, was er will. Da wird gegenseitig kalkuliert und verhandelt. Nicht immer sitzt der Zulieferer am längeren Hebel. Wenn der Hersteller nicht (Produktionseinstellung) oder woanders kauft, macht der Zulieferer auch kein Geschäft. Es muss sich für alle Parteien lohnen und das wissen auch alle.
Wichtig ist, dass man möglichst günstig an die Bauteile kommt und das wird eben kalkuliert. Eine eigene Produktion jedes Bestandteils ist halt erheblich teurer als der Zukauf von einem Spezialisten. Sony wird garantiert auch zukaufen für ihre Kameras und sonstigen Geräte. Das sind schon ausgeklügelte Systeme, in denen jeder etwas gewinnen muss, sonst macht der nicht mehr mit, geht pleite oder kauft woanders.

Josef

Die teure Entwicklung der Sensoren erfolgt in erster Linie für die kleinen in den Smartphones. Dort rentiert sich der Aufwand aufgrund der hohen Verkaufszahlen.
Die Ergebnisse werden für die größeren Sensoren, wie sie z. B. in Kameras benötigt werden, adaptiert. Das z. T. mit großer Verzögerung.
Die Entwicklungskosten für reine Kamera-Sensoren sind je Sensor, aufgrund der vergleichsweise niedrigen Verkaufszahlen, ungleich höher als bei SP Sensoren.
Hersteller die keine SP-Sensoren entwickeln werden sich das auf Dauer nur schwer leisten können. Das erklärt auch warum Canon auf der Suche nach einem SP-Partner ist.
Folgender Artikel ist zwar schon ein paar Jahre alt, beschreibt das mMn aber ganz gut.

Carsten Klatt

Genau so ist es. Sony ist Entwicklungstechnisch weit voraus, Gerade wegen der Smartphones. Canon hatte immer Probleme mit seinen Sensoren und schafft es allenfalls geradeso mitzuhalten. Durch die Präsenz im Massenmarkt kann Sony mehr in die Entwicklung stecken und Entwicklungen aus den Smartphones leichter in den Kamerabereich skalieren. Trotzdem ist es gut das es Canon als alternativen Hersteller gibt. Die beherrschen ganz gut die Software, so das die BQ ebenbürtig ist.

lichtbetrieb

Mein Eindruck war, dass es umgekehrt ist. Sony beherrscht die Software, weswegen die BQ ebenbürtig ist. Aber so unterschiedlich sind die Wahrnehmungen.

Carsten Klatt

Canon hat lange Zeit gebraucht um Sensormässig aufzuschließen. Gegen die BSI-Sensoren hatten sie lange Zeit nichts ebenbürtiges entgegenzusetzen. Trotzdem haben sie die Rückschritte bei der Hardware durch gute Software ausgleichen können. Bei Sony ist es umgekehrt. Software könnten die, wollen sie aber nicht. Die jpgs sind immer noch eine Zumutung, das Einstellungsmenü war es bis vor kurzem auch und über Edge breiten wir lieber den Mantel des Schweigens. Irgendwas ist halt immer…

lichtbetrieb

Du verwechselt da was. Software ist nicht gleich Signalverarbeitung. Da haben sie in der Tat Sony etwas voraus. Die R5 ist was das angeht einer der Spitzenreiter was z.B. Dynamikumfang angeht und das ohne BSI. (Bitte differenzieren, Dynamikumfang ist nicht der heilige Gral und spielt bei heutigen Kameras keine so große Rolle mehr)

Carsten Klatt

Die Signalverarbeitung ist auch wichtig, na klar! Sensorisch hat Canon lange gebraucht um aufzuschließen. Die Dynamik der Canon Sensoren war lange auf dem Entwicklungsstand von 2010. Das Dynamik keine Rolle bei Sensoren spielt, wäre mir absolut neu. Das ist eine der wichtigsten Eigenschaften in der Digitalfotografie. Du solltest mal einen Sensor von vor 10 Jahren mit aktueller Technik vergleichen, dann weist Du was ich meine.

lichtbetrieb

Das war nicht meine Aussage. Klar ist Dynamikumfang wichtig. Nur ist es schwer Dynamikumfang herauszustellen, wenn alle auf dem gleichen guten Niveau sind. Ich habe noch alte Canons, eine 6D (meine erste Vollformat) und meine allererste Spiegelreflexkamera, die 400D. Meine Erfahrung war stets, belichte richtig, dann kommt man sehr gut mit dem Dynamikumfang dieser Kameras klar. Für mich tatsächlicher wichtiger ist das Signalrauschen gewesen und da war Canon bei den alten Sensoren wahrlich verbesserungswürdig.

Ich

„Mein Eindruck war, dass es umgekehrt ist. Sony beherrscht die Software, weswegen die BQ ebenbürtig ist.“

Macht doch irgendwie keinen Sinn, wenn Sony seit Jahren Marktführer in dem Bereich ist und auch Konzerne wie Apple, Nikon, Fuji etc. von Sony die Hardware kaufen, aber doch selbst im die Software kümmern, oder? 😀

lichtbetrieb

Meistens nutzen Leute Smilies wenn sie unsicher sind, oder wenn sie eine komödiantische Note ihren Kommentar geben wollen. Ganz selten auch, wenn sie etwas provozieren wollen. Wo soll ich dein Kommentar einordnen?

Ich

Das kannst du entscheiden.
Sony ist Marktführer im Hardware-Bereich (Sensoren), nicht bei der Software. Du bist davon ausgegangen, dass sie aufgrund ihrer Software so gut sind. Das macht in meinen Augen überhaupt keinen Sinn und das fand ich irgendwie lustig.

lichtbetrieb

Also wenn jemand Marktführer in etwas ist, ist er unangreifbar ? Canon ist im Kamera Segment auch nicht wegen der Software Marktführer. Im Grunde ist die ganze Diskussion obsolet, weil mein Ausgangskommentar nur meine Meinung widergespiegelt hat. Ich glaube keiner würde mir widersprechen, das Sony aufgrund des kleines Mounts softwareseitige Korrekturen vornimmt, die zu heraussagenden Ergebnissen führen.

René sagt übrigens, es heißt SONY. Schreibe es bitte in Zukunft richtig. (Das finde ich übrigens lustig 🙂

BEN

Das widerspricht dem ja nicht, dass Sony ein Zulieferer ist, der an anderen Herstellern verdient. Natürlich hat der Zulieferer die Entwicklungskosten. Die holt er sich dann über den Verkauf wieder. Die anderen Hersteller müssen sich dann halt überlegen, was lukrativer ist, der Zukauf oder der Aufbau einer eigenen Entwicklung und Produktion. Solange es Konkurrenz gibt, ist die Entwicklung gesund. Problematisch wird es, wenn es Monopole gibt.
Wenn Fuji jetzt sagt, Sony, ich brauche soundso viele Mittelformatsensoren und Sony würde sagen, „Tut uns leid, wir produzieren die nicht mehr für euch, weil sich das nicht lohnt“, muss entweder Fuji mehr bezahlen, dass es sich wieder lohnt oder woanders her beziehen oder die Mittelformatsparte aufgeben. Andererseits wird Sony die vorhandenen Kapazitäten natürlich auch nutzen wollen und sich genau überlegen, wann es sich für sie nicht mehr lohnt. Denn Fuji bezahlt viel Geld für so einen Sensor. Es muss halt immer eine Win-Win-Situation bleiben.

lichtbetrieb

Nicht ohne Grund hört man hier und da, das Canon weitere Geschäftsfelder erschließen will. Als von Kooperationen mit Smartphone Hersteller die Rede war, dachte jeder an dieses Marketing Blabla wie Leica, Hasselblad u.ä. Als Label auf der Kamera. An reine Bildsensoren dachte wohl kaum einer. Das würde aber tatsächlich mehr Sinn machen und in meinen Augen gäbe es da mehr Smartphone Hersteller, die in Frage kämen. Potential ist da, ich bin gespannt. Auch bei Überwachung, baut Canon sein Portfolio auf…

Rene Stämpfli

Mit 0% im SP Markt ist Canon kein Partner in diesem Marktsegment.

lichtbetrieb

Jeder hat mal bei 0% angefangen. Canon könnte im unteren oder mittleren Preissegment einsteigen und Erfahrung sammeln und den Fuß in die Tür kriegen.

Hast du eigentlich SONY schon angeschrieben und bzgl. der Schreibweise korrigiert? Auf deren Webseite schreiben sie es irgendwie falsch.

joe

Ich sage doch schon lange, dass Sony nur so hoch springt wie sie springen müssen. Canon versucht sich mit Spezialsensoren abzugrenzen, mal sehen ob es klappt.

Alfred Proksch

Hier wird nur ein Ausschnitt der Sensor Produktion betrachtet nämlich der Bildgebende – viel wichtiger ist der Industriebedarf mit seinen vielfältigen Anwendungen. Diese Zahlen würde ich interessanter finden.

Sehe ich mir Foto/Video Gerätschaften an so sind mir persönlich die angebotenen bildlichen Leistungen wichtig. Diese sind sowohl der Kamera internen Signalverarbeitung als auch dem begleitenden Bündel Objektiv/Sensor geschuldet. Die Betriebssoftware der Kamera dient der Bequemlichkeit in der Handhabung. Passt mir ein System kaufe ich es – von wem es gebaut wird ist mir egal – es muss meine persönlichen Anforderungen erfüllen.

Smartphones sind eine andere Geschichte weil sie zunehmend unser komplettes Leben „VERWALTEN“. Die eingebauten Kameras sind dabei eine nette Ergänzung. Ohne die Dinger wird man in der Metzgerei zukünftig keine Leberkäse-Semmel kaufen können. Letzterer ist mir jedenfalls wichtiger als die verbauten Kameras.

ccc

Vielleicht liest Du nochmal den Artikel, Alfred – und revidierst Deinen Kommentar dann.
Es geht hier eben NICHT ausschließlich um klassische „bildgebende“ Sensoren.

Christian

Was hier Viele nicht beachten Canon ist auch bei Scannern und Druckern eine große Nummer und nicht zwangsläufig von den Kamerasensoren abhängig. Im Bereich Drucker und Scanner machen sie auch weit über 50% Ihres Umsatz und auch Gewinns.

Im Weiteren hat Canon seinen Gewinn bei Kameras in einem sinkenden Markt verdoppelt. So viel verkehrt machen sie da offensichtlich nicht und im Gesamten zeigt es auch, dass Canon vom Sensorenmarkt nicht abhängig ist und vielleicht gerade den Weg der Spezialisierung wählt. Sony geht auf Masse, hat damit Erfolg, Canon geht eben den Anderen Weg und will sich scheinbar auf das konzentrieren, was sie sehr gut können und hat damit Erfolg. Darin mag auch der Grund liegen, dass Sony und Canon sich weites gehend in Ruhe lassen.

Ein Versuch in einen Markt, der wohl gut besetzt ist, einzudringen birgt auch enorme Risiken. Weil dann wehrt sich der Platzhirsch meistens und es kommt zu einem Verdrängungswettbewerb.

Photografix Newsletter

In unserem kuratierten Newsletter informieren wir dich 1-2 Mal pro Woche über die aktuellsten News und Gerüchte aus der Welt der Fotografie.

Wir senden keinen Spam und teilen niemals deine E-Mail-Adresse.
Erfahre mehr in unserer Datenschutzerklärung.