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Sony: So soll der Weg zurück an die Spitze gelingen

Sony will zurück auf den spiegellosen Thron. Wir schauen uns die aktuelle Marktsituation an und setzen ein paar Puzzleteile zusammen.

Verschiedene Schlagzeilen rund um Sony

In den letzten Tagen haben unterschiedliche Schlagzeilen rund um Sony für Aufsehen gesorgt:

  • Größte Rabattaktion seit Jahren (läuft noch bis zum 26. Juni 2023)
  • Vier bis fünf neue E-Mount-Kameras sollen gerüchteweise bis Anfang 2024 vorgestellt werden
  • Neue Statistiken zeigen: Vlogger-Kameras der ZV-Reihe machen sich bezahlt

Diese Schlagzeilen haben auf den ersten Blick zwar nicht direkt etwas miteinander zu tun, doch wenn man die einzelnen Puzzleteile zusammensetzt, erhält man zumindest teilweise einen Einblick, wie Sony in den nächsten Monaten die Rückkehr auf den spiegellosen Thron schaffen will.

Doch dazu gleich mehr. Gehen wir erstmal einen Schritt zurück und schauen uns die aktuelle Ausgangslage bzw. die Marktsituation der letzten Jahre an.

Sony Mega-Deal-Weekend bis zum 26. Juni 2023 um 9 Uhr:

Aktuelle Situation und Marktanteile der letzten Jahre

Zuverlässige Daten zu den weltweiten Marktanteilen der verschiedenen Kamerahersteller zu bekommen, ist alles andere als einfach. Die Hersteller selbst geben diese Daten normalerweise nicht heraus (bzw. nur in Ausnahmefällen, wenn es sie gerade in einem guten Licht dastehen lässt) und die CIPA (kurz für Camera & Imaging Products Association) erfasst zwar die generellen Verkaufszahlen von Kameras und Objektiven, gibt aber keine Informationen zu den Marktanteilen der einzelnen Hersteller preis.

Eine der zuverlässigsten Quellen für die weltweiten Marktanteile wären die Daten des japanischen Marktforschungsunternehmens Techno System Research. Wer auf den quartalsweise erscheinenden Report zugreifen möchte, muss pro Jahr allerdings sage und schreibe 80.000 Dollar locker machen – das gibt die Photografix Portokasse leider ganz knapp nicht her.

Schlanke 80.000 Dollar will Techno System Research für den quartalsweise erscheinenden Bericht.

Das japanische Wirtschaftsmagazin Nikkei hingegen scheint das nötige Kleingeld oder zumindest einen guten Draht zu Techno System Research zu haben, dort werden nämlich in unregelmäßigen Abständen immer mal kurze Einblicke in die Daten des Marktforschungsunternehmens gewährt. Zuletzt war das Ende 2022 der Fall, als die Anzahl der verkauften digitalen Kameras (also DSLRs und DSLMs) für jeden Hersteller ausgegeben wurden.

Weltweite Marktanteile 2021 (ALLE digitalen Kameras):

  1. Canon 45,8 % (-2,1 %)
  2. Sony 27,0 % (+4,9 %)
  3. Nikon 11,3 % (-2,4 %)
  4. Fujifilm 5,9 % (+0,3 %)
  5. Panasonic 4,4 % (0,0 %)

Wenn man die Marktanteile nur für spiegellose Systemkameras anschauen möchte (und das sind im Grunde natürlich die interessanteren Daten, denn dass Canon die unangefochtene Nr. 1 bei Spiegelreflexkameras und somit auf dem Gesamtmarkt ist, ist ja klar), muss man ins Jahr 2020 zurückgehen. Damals konnte man anhand einer Grafik, die ebenfalls Daten von Techno System Research nutzt, die folgenden weltweiten Marktanteile für spiegellose Systemkameras schätzen.

Weltweite Marktanteile 2020 (nur Spiegellose):

  1. Sony: ca. 35 Prozent
  2. Canon: ca. 31 Prozent
  3. Fujifilm: ca. 12 Prozent
  4. Olympus: ca. 7 Prozent
  5. Nikon: ca. 7 Prozent
  6. Panasonic: ca. 6 Prozent

Genauere Zahlen für den japanischen Markt

Deutlich detaillierte Daten bekommt man, wenn man sich nur auf den japanischen Markt beschränkt. BCN Ranking erfasst nämlich etwa 40 Prozent aller Kameraverkäufe in Japan und stellt die entsprechenden Daten auch kostenlos zur Verfügung.

Marktanteile in Japan (nur Spiegellose):

1.2.3.
2022Canon (31,7 %)Sony (29,4 %)OM Digital (14,3 %)
2021Sony (32 %)Canon (28,2 %)OM Digital (12,7 %)
2020Sony (27,4 %)Canon (23,8 %)Olympus (23,4 %)
2019Canon (30,9 %)Sony (25,9 %)Olympus (23,4 %)
2018Canon (31,6 %)Olympus (23,5 %)Sony (22,7 %)

Im Gesamtjahrahr 2022 konnte sich im Bereich der spiegellosen Systemkameras Canon den 1. Platz sichern, nachdem in den Jahren 2021 und 2020 Sony den 1. Platz für sich beansprucht hatte. Wenn ich in der Einleitung von Sonys Rückkehr auf den spiegellosen Thron spreche, dann beziehe ich mich also auf diese Daten.

Wer in den Jahren 2021 und 2022 im Bereich der DSLMs die weltweite Nr. 1 war, können wir aktuell nur spekulieren.

Im Jahr 2023 hatte in Japan bisher – das zeigen die aktuellsten Daten von BCN Ranking – Sony die Nase vorne. Im Mai 2023 konnte sich Canon aber wieder an Sony vorbeischieben:

Halten wir als Zwischenstand also fest:

  • Zuverlässige und vor allem aktuelle Daten zur Verteilung der weltweiten Marktanteile sind rar gesät.
  • In Japan hatte sich Canon im Jahr 2022 an Sony vorbeigeschoben und war die Nr. 1 im Bereich der DSLMs.
  • 2020 lag Sony weltweit bei DSLMs knapp vor Canon. Insgesamt dürften sich die beiden Hersteller (auch wenn keine genauen Daten bekannt sind) derzeit ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern.

Das ist Sonys Ziel

Achtung, hier kommt der wahrscheinliche kürzeste und simpelste Absatz, den ihr bei Photografix je gelesen habt.

Sonys Ziel: Den spiegellosen Thron zurückerobern und Canon dauerhaft auf den 2. Platz verweisen.

Wie will Sony das erreichen? Indem mehr spiegellose Systemkameras verkauft werden.

Diese Puzzleteile sollen zum Erfolg führen

Also, alles ganz einfach, es müssen nur mehr Kameras verkauft werden! Nun, das klingt auf dem Papier natürlich deutlich einfacher, als es in der Praxis ist. Werfen wir also einen Blick auf die eingangs erwähnten Schlagzeilen und fügen die Puzzleteile zusammen.

1. Lieferprobleme in den Griff bekommen

Sony hatte aufgrund der Coronakrise und des weltweiten Chipmangels – wie alle anderen Hersteller auch – über Monate und Jahre Lieferprobleme bei Kameras und Objektiven. Wenn man mehr Kameras verkaufen möchte, muss man diese Probleme in den Griff bekommen. Das ist Sony in den letzten Monaten gelungen, zudem hat man aus der Vergangenheit gelernt und fast die komplette Produktion der eigenen Kameras von China nach Thailand verlegt. So wurde die Abhängigkeit von China reduziert und man ist in Zukunft besser auf weitere Krisen vorbereitet – zumindest in der Theorie.

2. Verkäufe vorhandener Produkte durch Rabattaktionen ankurbeln

Wenn die Lieferprobleme behoben wurden und die Lager wieder besser gefüllt sind, gibt es auch wieder Spielraum für größere Rabattaktionen. So geschehen an diesem Wochenende (wie gesagt, die Aktion läuft noch bis zum 26.06.2023), als Sony mit der A7 IV (1.800 €) und der A7 III (1.220 €) zwei der beliebtesten spiegellosen Vollformatkameras überhaupt zu wirklich attraktiven Preisen angeboten hat. Bei diesen Preisen konnte der ein oder andere sicherlich nicht nein sagen und auch zum Black Friday rechne ich wieder mit ähnlichen Aktionen – das sollte die Verkaufszahlen in jedem Fall ankurbeln.

3. Das Produktportfolio anpassen

Photografix ist traditionell vor allem eine Plattform für Fotografen, dementsprechend kam Sonys ZV-Reihe für Vlogger, auf die sich das Unternehmen in den letzten Monaten und Jahren verstärkt konzentriert hat, nicht immer bei allen gut an.

Aber ein Blick auf brandneue Zahlen von BCN Ranking zeigt: Es hat sich für Sony definitiv gelohnt, verstärkt den Markt der Content Creator ins Visier zu nehmen. Zuletzt waren die Kameras der ZV-Reihe bei Sony (in Japan) nämlich für 48,4 Prozent aller verkauften Sony Kameras verantwortlich. Bezogen auf den Verkaufswert machten die ZV-Kameras 33,9 Prozent aus:

Verkaufszahlen der ZV-Kameras in blau, Anteil am Umsatz in rot.

Das sind beeindruckende Zahlen, die Sony natürlich recht geben. Gleichzeitig muss man aber auch bedenken, dass Sony zum Beispiel den normalen APS-C-Bereich in den letzten Jahren eher stiefmütterlich behandelt hat – und wo keine neuen Kameras, da auch geringere Verkaufszahlen.

4. Neue Kameras (und Objektive) auf den Markt bringen

Aber das mit den neuen Kameras im APS-C-Bereich (und auch in anderen Bereichen) soll sich ja in den nächsten Monaten ändern. Insgesamt wird Sony bis Anfang 2024 wohl 4-5 neue E-Mount-Kameras vorstellen. Dazu sollen die Sony A6700, die Sony A7c II, die Sony A9 III sowie eine völlig neue Vollformatkamera mit E-Bajonett gehören. Ich könnte mir zum Beispiel eine A7c R mit höherer Auflösung vorstellen, das ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten.

Der Betreiber von Sonyalpharumors hat zuletzt bereits vage Andeutungen gemacht, dass sowohl die A6700 als auch die A7c II am Ende mit einem besseren Gesamtpaket auf den Markt kommen werden, als es derzeit von vielen erwartet wird. So soll es sich bei der A7c II beispielsweise nicht „nur“ um das Gehäuse der A7c mit ein paar neuen Komponenten der A7 IV handeln. Bis diese Andeutungen auch durch Fakten untermauert werden, würde ich das dennoch erstmal nur als Gerücht einordnen.

Die Sony A6700 und A7c II sollen kürzlich übrigens in China registriert worden sein, die baldige Präsentation wird also immer wahrscheinlicher. Auch neue Objektive hat Sony wohl so einige in der Mache.

5. Mehr Firmwareupdates veröffentlichen (hoffentlich!)

Sony stand in den letzten Monaten häufig in der Kritik wegen fehlender Firmwareupdates. Das Problem ist aber nicht nur die geringe Anzahl der Firmwareupdates, sondern auch die Tatsache, dass die günstigen Kameras teilweise mehr und bessere Funktionen besitzen als die teuren. Das sorgt für Diskussionen und auch interessante Gerüchte.

Mehrere Quellen haben in den letzten Wochen bestätigt, dass die Kritik der Nutzer inzwischen deutlich in der Führungsetage von Sony angekommen ist und dass man über Veränderungen in Sachen Firmware-Politik nachdenkt. Ob man die eigene Strategie anpassen und mehr Firmwareupdates anbietet wird, ist aber noch nicht klar.

Aus meiner Sicht wären regelmäßigere und umfangreichere Firmwareupdates dringend notwendig und ein wichtiges Puzzleteil für Sonys Weg an die Spitze. Dabei geht es mir gar nicht darum, dass die Sony Kameras „zu schlecht“ sind und dass es die Firmwareupdates wirklich zwingend „braucht“.

Aber am Ende des Tages ist die Sache doch ganz einfach: Eine Vielzahl von Kunden wünscht sich regelmäßigere Firmwareupdates – dann gebt sie den Kunden einfach! Ob die Forderungen berechtigt oder unberechtigt sind, spielt doch gar nicht die entscheidende Rolle. In Zeiten von Social Media & Co. bildet sich einfach schnell eine wütende Masse, die sich auf ein bestimmtes Thema einschießt.

Das ist wie bei der Diskussion rund um zwei Speicherkarten-Slots von vor einigen Jahren. Damals gab es auch einen großen Aufschrei, wenn eine etwas teurere Kamera keinen zweiten Slot zu bieten hatte. 97 Prozent aller Fotografen könnten problemlos auf den zweiten Slot verzichten – aber sie wollen es eben nicht. Hier haben die Hersteller auch reagiert, einfach um für eine höhere Kundenzufriedenheit zu sorgen.

Bitte Sony, macht es bei den Firmwareupdates genauso.

Wie schätzt ihr Sonys Situation ein?

Damit bin ich am Ende meiner kleinen Analyse angekommen. Mich interessiert abschließend wie immer eure Meinung: Seht ihr Sony aktuell eher auf dem aufsteigenden oder dem absteigenden Ast? Und wie seht ihr die anderen Hersteller im direkten Vergleich?

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Monti

Ich denke Sony macht sehr vieles richtig (ausser die Nachfolgeregelung der RX1RIII). Canon macht irgendwie sein eigenes Ding und ist für mich eher unsympathisch. Nikon startet auch immer mehr durch. Aber als Hauptkonkurrent in der Zukunft sehe ich für alle Hersteller Panasonic (oder die gesamte L-Allianz).
(Habe jetzt mal nur an das Vollformat gedacht…)

Cat

Nicht zu vergessen, RX10IV!!!
Nein weder Panasonic noch L-Allianz sehe ich als ernsthafte Konkurrenz der großen drei. Da wurde viel zu viel falsch gemacht, Tamron ist noch ausgeschlossen, Sony gibt es auch für Sony und was von Leica wirklich zählt (Leica M) lässt sich problemlos adaptieren.
Panasonic ist im Videobereich kaum zu unterschätzen – aber sie waren in so vielen Gebieten marktführend und haben alles verschenkt!

Monti

Ja auf die RX10V warte ich auch noch! Habe mich mal nur auf Vollformat beschränkt… Aber eigentlich ist es sowieso egal was man heutzutage kauft, schlecht ist es nicht. Ich denke aber schon, dass Panasonic mit der L-Allianz ordentlich aufholen wird.

rene_z.

Sei beruhigt, des mit der RX1RIV klappt 100%. 😉

Cat

Nur eins unterschlägst du hier vielleicht – Systemkameras und Smartphone-Technik werden zusammen wachsen. Und derzeit ist das Potential dafür nur bei Sony eindeutig erkennbar. Und damit würde Sony alle anderen in bedrägnis bringen und sie müßten Technik zukaufen.
Es ist unvermeitlich, dass beste HDR-Monitore und HDR-Automatik in kommenden Kameras auftauchen, das es Bezahl-Apps für Funktionen geben wird und vieles mehr.
Es ist doch ein Armutszeugnis, das nicht wenige Fotografen weltweit schon im Bereich 24-70 mm die besten Smartphones für Video und Foto nutzen und das jedes Bild – das schnell verteilt werden soll dramatisch besser aussieht als jedes RAW/JPEG aus einer VG-Systemkamera (zumindest auf den ersten Blick – der fast allen Menschen die Konsumieren völlig genügt). Wir sind die letzten Mohikaner, die sich mit schweren Objektiven und Kameras abschleppen und kämpfen immer häufiger auf verlorenem Posten.
Klar macht mir die Z9 mit 6.3/800 mm und 1.4x derzeit täglich große Freude und die 7 Stunden, die ich jeden tag damit verbringe – möchte und könnte ich gegen kein SP der Welt tauschen.

Carsten Klatt

Was das Zusammenwachsen zu Systemkameras angeht gebe ich Dir recht. Aber es ist aus meiner Sicht recht simpel: 1. Canikon verkaufen immer noch erhebliche Mengen DSLR. Zieht man die ab, dann relativieren sich die Marktanteile. Es gibt immer noch ein Klientel, das es gross und schwer braucht. Nikon reagiert ja darauf. 2. Der japanische Markt ist nicht der Weltmarkt. Sony dürfte in einigen Regionen der Welt schon jetzt Marktführer sein. 3. Sony kam mehr, bringt Innovationen aber (leider!) immer nur bruchstückhaft. Sie haben die Technologie im Hause und dürften demzufolge am breitesten aufgestellt sein. 4. Lieferengpässe haben sie inzwischen bei der PS 5 gelöst, man sollte meinen im Fotosektor auch. 5. Sie experimentieren gern und sprechen so das junge Klientel an, die Kunden von morgen. Als VF DSLM herauskam wurde es belächelt, als Sony sich auf Vlogger Kameras kaprizierte auch. Der Markt gibt ihnen recht. 6. Sony hat bisher nichts Wesentliches herausgebracht. Warten wir auf das was da in den nächsten Monaten kommt. 7. Sony ist immer für eine Überraschung gut. Die A1 hat bewiesen, das sie sich auch mal einen Technologieträger gönnen. 8. Sonys Marktanteile sind in den letzten 10 Jahren am Schnellsten gewachsen. Warum sollte sich das plötzlich… Weiterlesen »

Bernhard R.

Ja da ist viel wahres dran. Ohne Sony würden die anderen Hersteller noch schlafen . Vorallem haben sie die besten Objektive was Preis/Leistung betrifft. Jetzt noch eine Innovation wie damals die A7lll und ich bin dabei.

ccc

Cat und Carsten haben einige extrem spannende Aspekte eingebracht.
Ich denke, dass der technologische Fortschritt und die smarte Integration der Schlüsseltechnologien (AI, schnellere Prozessoren, bessere und vielleicht auch kleinere Sensoren, mobile Bildübertragung – allerdings auch neue Bezahl-Modelle!) zu einigen relevanten Veränderungen führen werden.
Die Frage wird sein, wer bringt die Technologien am besten und attraktivsten zusammen? Wie verkaufe ich es „den Kunden“ am besten?

Dani

Ich gebe Dir recht, Sony macht vieles richtig. Mein grösster Wunsch an Sony ist das sie wie bereits im Artikel erwähnt die Firmware-Politik anpassen. Wenn man eine Kamera wie die A1 kauft sollte man schon erwarten dürfen das man Software-Updates in regelmässigen Abständen, auch mit neuen Features erhält, insbesondere solche die in günstigeren Modellen angeboten werden.
Das ist etwas das mich z.B. auch gerade an der deutschen Autoindustrie ärgert. Man kauft ein Auto für mehrere Zehntausend. Wesentliche Software-Verbesserungen kann man aber vergessen….

joe

Sind wir doch mal ehrlich, egal welche Marke man bevorzugt, mit allen aktuellen Kameras kann man hervorragende Fotos machen. MFT hat eindeutig Vorteile bei Tele und Makro, Sony und Canon sind führend beim AF, Nikon holt auf und ist, wenn die Modelle unterhalb Z8, Z9 einige Verbesserungen erfahren ebenfalls wieder ernst zu nehmen und Fuji hat sowohl bei APS-C als auch bei MF einiges zu bieten. Und für die Snobs und Design affinen gibt es noch Leica. Überall und in allen Preislagen gibt es geniales zu kaufen. Es ist doch absolut Wurst – zumindest mir – wer die Nr. 1 ist. Wichtig ist nur, dass weiterhin Konkurrenz besteht.

Thomas Bube

Solange Canon zu doof ist ein 35 1.2 oder 1.4 sowie günstige L-Linsen rauszubringen, sehe ich für Sony kein Problem am Markt.

Gute Sony GM Objektive sind auch gebraucht sehr günstig zu haben, und auch dazu noch Kompakt.

Für mich persöhnlich ist eine A7 II schon gut genug. Bei mir hängt ein 1m großes Bild von Jerusalem daheim an der Wand welches ich sogar in JPG geschossen und bearbeitet habe. Man kann so viele Details erkennen als wäre es aus einer Mittelformat entstanden.

Die Sensoren sind schon seit Jahren ausgereift.

Achja, die RX1R III wäre echt nice.

Cat

Die Aussage: Sensoren sind seit Jahren ausgereift – finde ich unpassend.
Nach Ausgereift kommt bekanntlich: FAUL.
Da ist gar nichts ausgereift – niemals, es wird immer deutliche Verbesserungen geben.
Wer mit dem zufrieden ist ok – das ist etwas ganz anderes.

J.Friedrich

„Solange Canon zu doof ist ein 35 1.2 oder 1.4 [ … ] rauszubringen“ – Du sprichst mir als Canonista aus dem Herzen. Langsam wird es schon mehr als peinlich …

N1USER

Ich warte viel dringender auf ein 1,8/20er – für die f/1,2er bin ich in meinem Alter nicht mehr kräftig genug 😉

rene_z.

Sony scheint Was zu, aber auch genug Outsider- und Insider-Input, regulär und dubiös, zu bekommen, um die Zügel schön straff halten zu können.
Das Quentchen Glück ist wohl auch mit von der Partie.
„Die Söhne des Himmels“ lavieren von flaumzart bis hammerhart, brachial.
Dies ist wohl das Erfolgsrezept, auch jenseits der Photographie-Sparte.

Fuji ist hierbei bloß ein kleiner, aber handwerklich äußerst geschickter und smarter Bruder.

Canon und Nikon sind wohl die gutsituierten, aber schon bauchspeckansetzenden, etwas schwerfälligen, trägen, leicht stolpernden, erfolgsgesättigten Oberstudienrat- und Maschinenbau-Ingenieur-Brüder.
Gepflegte, chromblitzende, feinstsurrende Oldtimer parken bereits in der gutschattierten und mit air-conditioning versorgten Werksgarage, auf ihren Einsatz ungeduldig wartend…

Olympus und Panasonic sind die junggebliebenen, sich neu-erschafften Best-Ager-Brüder, flott‘, versiert, aber auch gleichzeitig gutausgebildete Talar-Träger.

Mal sehen, was die himmlische Familie sonst noch so anstellt… 😇

BEN

An Sony hat mir immer gefallen, dass die Qualität stimmt. Nicht gefallen haben mir oft die Preise und das ewige Zurückhalten von Features, die längst marktreif waren, um veraltetes Zeug noch teuer verkaufen zu können. Irgendwann war ich dann so verärgert, dass ich seitdem keine Sony mehr gekauft habe. Es ist ein merkwürdiges Ding bei denen zwischen Innovationsstärke und dennoch so lange wie möglich diese hinaus zu zögern, bis andere schneller waren.

joe

Dann hast du nie eine A7 oder A7 II besessen…Seit der A7 III, sind Sonys gut. Unabhängig davon bin ich froh, dass es Sony gibt, sonst wäre die Canon R5 nicht so gut.

BEN

Hatte ich wirklich nicht. Klar sind sie gut, das hab ich oben ja auch geschrieben. Aber selbst die A7er Reihe ist nicht viel besser als die ähnlich teure Konkurrenz. Ich hatte damals (um 2012 herum) eine FS 100 und eine NEX 6. Hab damals bestimmt paar Jahre auf eine 4K-Kamera von Sony zur Ergänzung gewartet. 2014 kam die Panasonic GH4 auf den Markt und dann immer mehr Kameras von Panasonic mit 4K. Sony hat noch 2 Jahre gebraucht, um eine E-Mount mit 4K nachzuziehen (2016,wenn ich mich recht erinnere). So Ende 2014/Anfang 2015 hab ich alle meine Sonys verkauft und bin auf Panasonic umgestiegen. Als Sony dann endlich 4K brachte, bin ich natürlich nicht zurück gewechselt und als ich zum ersten Mal die Fuji X-T2 ausprobieren durfte, war klar, dass das auch nicht so schnell mehr passieren würde. So um 2017/18 rum bin ich dann komplett auf Fujis umgestiegen und bis jetzt dabei geblieben, inzwischen habe ich 4 Kameras von denen. Vielleicht wirds in den nächsten Jahren doch noch mal eine Ergänzung mit Vollformat oder Mittelformat. Aber da ist die Auswahl inzwischen groß und so gut, dass Sony leicht übergangen werden kann. Sie haben jetzt kein Alleinstellungsmerkmal mehr, was mich… Weiterlesen »

rene_z.

Stimmt.

Stefan Komarek

Im Gesamtjahahr 2022 konnte sich im Bereich der spiegellosen Systemkameras Canon den 1. Platz sichern @Mark, da hast du nicht dazu geschrieben, dass das nur für Japan gilt. Japan steht für 11% des Weltmarktes. Davon auf die restlichen 89% zu schließen, würde ich mich nicht trauen. Japan ist sehr eigen. Ich verweise auf die immer noch hohe Bedeutung von OM und auf die Nicht-Bedeutung von Fujifilm in Japan. Im Weltmarkt, Tesco-Zahlen, liegt Fujifilm deutlich vor OM oder Panasonic, sowohl im Gesamtmarkt als bei den Spiegellosen. Zum Gesamtmarkt. Was interessiert mich Japan. Wenn schon Einzelmarkt, dann Deutschland bitte. Vorab: die Zahlen von Tesco sind für den Gesamtmarkt: Kompaktkameras und Kamera mit Wechselobjektiven, mit oder ohne Spiegel. Sony ist definitiv die klare Nummer 2 in diesem Weltmarkt. Das war schon immer so, zumindest seit Sony 2006 Minolta übernommen hatte. Vorher waren sie nur Kompaktkamera-Hersteller. Die ältesten Zahlen, die ich habe, sind von 2009. Damals hatte Sony 16,9%, hinter Canon 19% und vor Nikon 12,6%. Der Markt war damals 96 Mio. Einheiten groß, 91% davon Kompakte. 2013, vier Jahre später, lag Sony auch auf Rang 2 19,9% (C: 20,5%, N: 13,6%). 72% Kompakte, 5% DSLM, 23% DSLR. Weitere vier Jahre später. 2017 kam ein… Weiterlesen »

Stefan Komarek

Sorry, „Tesco“ meint eigentlich Techno System Research. Me culpa.

Deren Daten müssen nicht $ 80.000 im Jahr kosten. Schnipsel davon kommen – mit erheblicher Verzögerung – in den offenen Markt.

Die Daten für 2021 dürften Feb/Mar 2022 an die Kunden gegangen sein. Ich habe die Schnipsel, nur die Top-5 Namen, sowohl bei cameraprism.com (Jan 2023) also auch bei statista.de gefunden. Bei cameraprism steht auch die Marktgröße 8,85 Mio. Stück. CIPA hat nur die Japaner, System Research nimmt den Weltmarkt, mit Leica, Sinar, Hasselblad, Phase One usw. Der Weltmarkt ist um 150.000 größer als CIPA (8,36 Mio.).

Die 40% Marktabdeckung sind übrigens kein Mangel. Ich kenne das von der GfK (früherer Job). Die GfK geht auch nur in einen Teil der Geschäfte, rechnet das hoch und gleicht die Daten mit den Herstellern ab. Die Hersteller zahlen für die Daten und finden es nicht lustig, wenn die eigenen Werte stark von GfK abweichen. Wahlforscher fragen 1500 oder 2000 Personen und rechnen das auf 61 Mio. Wahlberechtigte hoch.

N1USER

Als Tiger abgesprungen und als Bettvorleger gelandet 😉

Leonhard

Bin mal gespannt wie die Sache ausgeht, alle haben zu kämpfen, aber aus unterschiedlichen Gründen: Canon und Nikon haben den Markt verschlafen und denen sterben die Kunden weg, Sony hat den Markt nicht verschlafen, aber denen laufen die Kunden weg. Hierbei ist allerdings das „weg laufen“ eigentlich der falsche Ausdruck, da läuft keiner irgendwo hin, aber Sony dachte wohl, auf junge Leute setzen wäre eine Bank, die älter werdenden hält man mit Aufsteigerprodukten, die jungen Nachrücker ködert man in altgewohnter Manier. Ein klitzekleiner Denkfehler bei der Sache birgt nun ein Problem für Sony, junge Menschen wachsen zwar nach, aber auch hier kann sich etwas ändern, fataler Weise auch so eine Sache, welche man als Konsumverhalten bezeichnen könnte. Wenn die nachrückende Generation in immer größerem Anteil den Konsum im Großen und Ganzen ablehnt, dann spielt es keine große Rolle, ob man denen dann eine neue A1II verkaufen will oder saueres Bier, die wollen einfach nicht kaufen, egal was. Hatte hierzu ein sehr erhellendes Gespräch mit einer sehr netten, sehr jungen Dame, die hier auf ihren Vater, meinen Patensohn, wartete. Ich putzte gerade an einer Canon rumm, fragte, ob sie auch fotografiere und bekam zur Antwort ihr SP gezeigt, welches das Fräulein… Weiterlesen »

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