In einem Interview ließ sich Ricoh leider nicht so richtig in die Karten schauen. Sind damit Hoffnungen auf eine baldige GR IV zunichte gemacht?
Comeback nach 6 Jahren
Nach sechs Jahren Abwesenheit kehrte Ricoh bzw. Pentax in diesem Jahr auf den Pariser Salon de la Photo zurück. Im Gespräch mit Phototrend gab Yazid Belmadi, Verkaufsleiter für Frankreich und die Schweiz bei Ricoh, Einblicke in die aktuelle Situation, hielt sich zu möglichen Zukunftsplänen des Unternehmens aber eher bedeckt.
Ein Highlight am Pentax-Stand war die neue analoge Halbformatkamera Pentax 17. Intensive Marktforschung im Vorfeld habe das große Interesse an Filmfotografie bestätigt, so Belmadi. Die Nachfrage nach der im Juni eingeführten Kamera sei zunächst vielversprechend gewesen. Ob sich die Pentax 17 langfristig durchsetzen könne, müsse sich aber noch zeigen.

Wirtschaftlich steht Pentax trotz überschaubarer Verkaufszahlen gut da. Seit vier Jahren schreibt die Firma schwarze Zahlen, was Belmadi auf erfolgreiche Nischenprodukte wie die Ricoh GR III oder die Rugged-Reihe WG und Kosteneinsparungen sowohl bei HR, Forschung und Entwicklung sowie der Herstellung zurückführt.
Keine Aussage zur GR IV
Auch zu einem möglichen spiegellosen System oder einer Ricoh GR IV gab es von Belmadi keine konkreten Aussagen. Die aktuelle GR III (hier geht’s zu meinem Testbericht) verkaufe sich als kompakte Expertenknipse weiterhin hervorragend, sodass die Produktionskapazitäten erneut erhöht werden müssten.

Dass Ricoh an einer GR IV arbeitet, ist damit nicht ausgeschlossen. Falls sie existiert, befindet sie sich offenbar noch in keinem so weit fortgeschrittenen Entwicklungsstadium, dass der französische Verkaufsmanager bereits darüber informiert worden würde.
Dabei würde ich mir eine GR IV als Antwort auf die Fujifilm X100VI und Leica D-Lux 8 auf jeden Fall wünschen. Vor einiger Zeit hatte ich schonmal aufgeschrieben, was ein Nachfolger der GR III im besten Falle mitbringen sollte. Die HDF-Modelle, die Ricoh vor einem halben Jahr eingeführt hat, wurden leider nicht diskutiert.
Den schrumpfenden DSLR-Markt sieht der Manager nüchtern. Neukunden seien hier kaum noch zu gewinnen, die Käufer würden immer älter. Gewicht, Größe und Ausstattung sprächen klar für spiegellose Systemkameras. Ob Pentax noch eine neue Spiegelreflexkamera entwickeln werde, ließ Belmadi offen. Kürzlich sind allerdings genau dazu Informationen durchgesickert.
Trotz Nischendasein blickt Pentax optimistisch in die Zukunft. Mit mutigen, eigenständigen Produkten abseits des Mainstreams habe man sich eine treue Fangemeinde bewahrt. Solange die Gewinne stimmten, sieht Belmadi sein Unternehmen für die kommenden Jahre gut aufgestellt.
Ich habe mir die etwas detailliertere Übersetzung auf „pentaxrumors“ durchgelesen
und muss sagen, dass der Ricoh-Mitarbeiter weniger drumherum geredet hat, als
manch andere Vertreter der Kamera-Branche.
Zur GR-Reihe:
Die vierte Generation wäre schön, aber „leider“ hat Ricoh diese Kamera so gut
konstruiert, sodass die Verkaufszahlen zu gut sind und man demzufolge sich
bei Ricoh Zeit nimmt, um einen Nachfolger auf den Markt zu bringen.
Zur K-1-Reihe:
Die „PENTAX K-1 Mark II“ hat einen USB-A-Anschluss bzw. keinen USB-C-Anschluss.
Wenn die Pflicht zum USB-C-Anschluss kommt: Wie lange darf man Kameras ohne
den USB-C-Anschluss verkaufen?
Darf man nur diejenigen Kamera-Exemplare verkaufen, die vor dem Inkrafttreten
des neuen Gesetzes hergestellt wurden oder darf man die Kameras solange
herstellen, solange die alte Kamera-Konstruktion (die vor dem Gesetz erstellt
wurde) nicht verändert wird?
Hätte sehr gerne eine GR III als Drittkamera, aber in meinem Geldbörserl dafür derzeit kein Budget.
Man kann eben nicht alles haben.
Das man sich zur Zukunft des eigenen Unternehmens bedeckt verhält ist leider häufig kein gutes Zeichen.
Hoffe Ricoh / Pentax wird noch lange weiter bestehen, denn es wäre verdammt schade, wenn die Fotosparte bei Ricoh geschlossen werden würde.
Letzten Endes wird für Ricoh / Pentax nur die Nische bleiben. Aber das muss ja nichts schlechtes sein. Etwas mehr Zuversicht und Bekenntnis zur eigenen Zukunft sollte man dann aber schon an den Tag legen anstatt sich bedeckt zu halten. Und um die Zukunft zu gestalten muss man zwingend am Ball bleiben und den Gaul nicht reiten bis es tot umfällt.
Meines Erachtens besteht aktuell für Ricoh kein Handlungsbedarf. Die Kamera verkauft sich nach wie vor sehr gut. Vom Preis her ruft der Hersteller etwa 1200.- Euro auf. Das ist für eine kleine Reisekamera schon ein ambitionierter Preis. Käme ein Nachfolger auf den Markt, so wäre der Preis sicherlich noch höher, womit Ricoh dann in Regionen vorstieße, in der Fujifilm die 100 Mark VI anbietet, und Leica die D-Lux 8.
Ein Mitglied des Fotokubs hat so eine Kamera, und die Qualität der Bilder ist out of the box sehr gut. Der Kollege bearbeitet seine Fotos nicht, fotografiert also in jpeg. Ohne Nachbearbeitung sind die Fotos richtig klasse.
28mm ist eine dankbare Brennweite, da man bei Bedarf die Bilder noch croppen kann. Der 24 Mpx-Sensor hat da ausreichend Spielraum.
Warum sollte also Ricoh einen Nachfolger bringen, wo das Geschäft doch brummt, und die Qualität der Fotos stimmt?
Mal wieder ein Beweis das Panasonic den Mft Kompakt Markt verschläft.Aber das ist ja auch Panasonics Kenrgeschäft.🤦♂️
Es gibt die G-100 Serie als Kompaktkamera. Ich denke, darunter wird es künftig nichts mehr geben.
Und was eine Neuauflage der LX-100 II angeht, da gibt es die Leica D-Lux 8. Eine Lumix LX-100 III würde nur unwesentlich preiswerter werden.
Mit 24-75mm deckt die Leica das ab, was man auf Reisen oder Städtetrips braucht. Eine Kompaktkamera mit Wechseloptiken macht nur in diesem Brennweitenbereich einen Sinn. Sonst paßt das Gewicht des Kameragehäuses nicht mehr zum Gewicht des Objektivs.
Außerdem gäbe es da noch die OM-D E10 Mark IV.
So ist es. Die werden mit nem riesen Knall aufwachen und dann ist es zu spät weil sie so gar kein aber sowas von überhaupt nichts aktuelles zu viel zu später Stunde in petto haben. Und bei OM ist es das gleiche Spiel. Es bedarf schon ein gewitztes Vorgehen bei schrumpfenden Märkten.
Bei Panasonic ist das deutlich zu sehen. MFT wird mit Vollformatgehäusen bedient und wenn man MFT einstellt, bleibt der Schaden relativ gering.
Die GRiii ist hinsichtlich BQ ein Knaller – habe 2 Original OOC-jpgs in das Verzeichnis gepackt, ladet die Datei mit den Spanngurten bei ISO 1600 mal runter, dann wisst ihr was ich meine!
… die verdienen zu recht mit dem Sahne-Teilchen jetzt richtig Kohle …
Wenn ich manchmal mit nur einer R6ii und 2.8 70200 unterwegs bin, weiß ich, dass ich „hinten rechts griffbereit“ nochmal unkomplizierte 28mm in nahezu gleicher BQ mit ebenfalls 24MP für die Weite dabei habe …
https://my.hidrive.com/share/wdo12xbf2a
Viel zu „verbessern“ gibt es da nicht!
Guten Morgen,
ist der Wecker künstlich aufbereitet… und dann hingestellt? Ich kann mich an so etwas nicht sattsehen… dann wird mir immer wieder klar, wozu Fotografie auch gut ist. Klasse.
Nö, der war tatsächlich exakt an dieser Stelle, in dieser Position – in meinen Projekten darf ich sehr oft nur dokumentieren – nicht arrangieren, bzw. ich muss mich arrangieren 😉 und durch Standort, Perspektive, Brennweite und Schärfentiefe meinen Beitrag leisten.
Bzgl. GRIII: die Spanngurte in einer Stahlkiste habe ich auf 60x90cm C2600 geprintet – krass, was die Kleine auch bei 1600 in einer mäßig beleuchteten Halle so drauf hat …
Ich habe in meiner Jugend mit Pentax angefangen zu fotografieren, deshalb wünsche ich der Marke, das sie langfristig überlebt. Aber bei realistischer Betrachtung denke ich, dass sie langfristig vom Markt verschwinden werden, da sie nur Spiegelreflexsysteme und Kompaktkameras anbieten. Jüngere Fotografen werden kaum auf Pentax setzen, wegen des Spiegels. Spiegellose Systemkameras haben einfach zu viele Vorteile in der Praxis und wer hochauflösende Sucher von modernen Systemkameras kennt, wird wohl keinen optischen Sucher vermissen. Dazu kommt der große Vorteil, des geringen Auflagemaßes, bei Systemkameras, das macht aufwendige Retrofocuskonstruktionen im WW- und Normalbereich überflüssig. Was die Objektive kleiner, leichter und potentiell besser und preiswerter macht. Und dann das laute Spiegelgeklapper….. nein danke! Irgendwann wird der Entwicklungsaufwand für neue WW- Objektive zu groß, bei den geringen Stückzahlen, auch der Fremdbezug wird schwierig, da auch Hersteller wie Sigma und Tamron auf Spiegellos setzen. Einige Pentax- Objektive stammen von Tamron. Ich besitze die Canon- EF Variante des Tamron 2.8/15-30, an L- Mount, mit allen Funktionen adapiert, das gibt es auch unter dem Namen Pentax. Ein exzellents Objektiv, aber unnötig groß und schwer, eine Spiegellos- Konstruktion wäre deutlich kleiner und leichter und potentiell preiswerter. Diesen Klotz nutze ich auf Wanderungen nicht, sondern viel leichtere Lumix- und… Weiterlesen »
„Aber bei realistischer Betrachtung denke ich, dass sie langfristig vom Markt verschwinden werden, da sie nur Spiegelreflexsysteme und Kompaktkameras anbieten“
Das hat man schon vor 10 Jahren und vorher auch schon gehört 😄
Fotografieren mit Kameras wird immer mehr eine Nische. Der Großteil filmt ja nur noch und Bilder werden schnell mit dem Handy geknipst, um sie schnell per Social Media teilen zu können.
Pentax hat für sich beschlossen, in dieser Nische eine bestimmte Gruppe zu bedienen und das war eine gute Entscheidung, denn es gibt in dieser Nische keine Konkurrenz mehr.
Es gibt so viele Leute, die sich Kameras ohne all das Video Zeug wünschen und das bekommen sie z.B. bei Ricoh. Ich brauche auch diese überladenen Kameras, die immer mehr auf Video getrimmt werden, nicht.
So wie es Fuji damals auch mit APS-C gemacht hat. Während sich alle anderen Hersteller eine VF Schlacht geführt haben, hat Fuji einfach das APS-C Segment bedient und das sehr erfolgreich.
Ja, sie bedienen eine Nische, die wird aber immer kleiner, da alte Kunden wegsterben und kaum neue hinzukommen, wegen der Nachteile gegenüber spiegellosen Kameras.
Auch ich fotografiere nur und filme gar nicht.
Ich fotografiere in 1. Linie mit Panasonic L- Mount. Man hat durch die Video Feature als Fotograf nicht einen Nachteil, man muß die Video Funktionen ja nicht nutzen. Und den Videoknopf kann man beliebig umkonfigurieren. Das macht die Kameras zwar teurer, aber die Konkurrenz ist auch nicht günstiger, im Gegenteil
Das dachte man bei der analogen Fotografie auch und siehe da, aktuell erscheinen immer wieder neue analoge Kameras und analoge Fotografie wurde wieder beliebter, v.a. bei den jüngeren Leuten. Schallplatten gibt es seit über 100 Jahren und sind immer noch gerne gesehen und viele Bands bringen immer noch Schallplatten raus.
Eine Nische, aber die Nische existiert auch weiterhin.
Thorsten
da haben wir etwas gemeinsames, nämlich den Einstieg in die Fotografie mit Pentax. Bei mir war es eine gebrauchte m42 Spotmatic mit drei gebrauchten DDR Objektiven für die ich einen harten Ferienjob absolvieren musste.
Sehe ich durch den beweglichen EVF der GFX möchte ich diesen nicht mehr missen. Einen gewaltigen Nachteil haben die EVF Dinger alle. Sie zeigen konstruktionsbedingt ein „künstlich“ erzeugtes aufgehelltes Bild welches gerade in den wichtigen Schattenbereichen nicht der „Wahrheit“ entspricht. Natürlich gewöhnt man sich gerne und schnell an diese Eigenheit – ist ja auch sehr praktisch wenn in der Dämmerung ein brauchbares Sucher-Bild erzeugt wird.
Vorteile für eine DSLM sind schnell gefunden, du beschreibst sie recht gut. Trotzdem bleiben für Ricoh/Pentax Nischen übrig die sie nutzen. Eine davon besetzt die GR-lll in Perfektion. Sollte diese Reihe mit einem (KB-40mm) erweitert werden könnte für mich die alte Liebe geweckt werden. Mir sind die 28mm einfach zu sehr „Smartphone“ Blick!
Gibt es doch – GR IIIx mit 40mm KB-Äquv.!
GRiiix mit 40mm-eq, wie von Dir bestellt und bereits vor 2 Jahren geliefert 😉 – hat sich Leica mit der Q3-43 nämlich bei Ricoh abgeschaut 😉
habe mir heute auch ein 28/11 Objektiv gegönnt, mal schauen wann es eintrudelt. Dann haben die auch noch einen Gold-Mist-Filter, Black/White-Mist Filter sind ja schon wieder out 😂
Hallo Alfred,
meine 1. Kamera, war eine Pentax ME Super, der bald die rein mechanische MX folgte.
Von meinen 1. Lehrlingsgehältern zusammen gespart.
Ja, mit dem Vorteil der natürlichen Kontraste eines optischen Suchers, geb ich dir recht.
Diese natürlichen Kontraste optischer Sucher haben Vor- und Nachteile.
Für meine Anwendungen Natur und Landschaft überwiegen die Nachteile.
Gruß Thorsten
Gestehe das mir da etwas entgangen ist. Liegt wohl daran das sie keinen Sucher hat und somit unten durch fällt.
Habe eben nachgesehen! Es gibt einen optischen Aufstecksucher für die GR nämlich den GV-3 der für 40mm gedacht ist. Allerdings kostet dieser 300 Euro!
Die Kamera selbst schlägt mit 1.200 zu Buche. Sind mal eben 1.500 Euronen wenn sie denn gerade lieferbar ist.
Eine Leica D-Lux 8 mit Zoom und Sucher 1.590. eine Spitzen – Festbrennweiten Fuji X100Vl immerhin 1.800 Euro. ÄÄÄÄHHH…. Ehrlich da hakt es für mich. Da ist eine Sony Cybershot DSC-RX 100 VA normal 1.050,- momentan bei Koch für 799,- zu haben direkt ein Schnäppchen.