Legt Sigma das 120-300mm f/2.8 neu auf? Möglich. Sogar ein noch größerer Brennweitenbereich ist nicht ausgeschlossen.
f/1.8-Zoom und RF-Objektive erfolgreich
Auf dem diesjährigen Salon de la Photo in Paris hatte das Phototrend-Team Gelegenheit zu einem Gespräch mit Foucauld Prové, dem Geschäftsführer von Sigma Frankreich. Dabei zeigte sich der Vertreter des japanischen Objektivherstellers äußerst optimistisch, was die weitere Entwicklung des Unternehmens betrifft.
Laut Prové seien die Verkaufszahlen der neuen lichtstarken Zoom-Objektive von Sigma vielversprechend. Insbesondere das 28-45mm f/1.8 DG DN Art als weltweit erstes f/1.8-Vollformat-Zoom und das 28-105mm f/2.8 DG DN Art stießen sowohl bei Fotografen als auch Filmemachern auf reges Interesse. Auch die zweite Generation des 24-70mm f/2.8 DG DN Art erfreue sich großer Beliebtheit.
Mit dem Einstieg in das Canon-RF-System erschließe sich Sigma zudem einen wachsenden Markt, so Prové. Die ersten beiden APS-C-Zooms für den RF-Mount, das 18-50mm f/2.8 und das 10-18mm f/2.8, hätten ein erfolgreiches Debüt gefeiert. Bis Januar 2025 solle die komplette APS-C-Objektivpalette für das RF-System verfügbar sein.
Der Sigma-Geschäftsführer betonte, dass sein Unternehmen auch den Mut (und vor allem das Kapital) habe, Nischenprodukte für besondere Anwendungen zu entwickeln. Als Beispiele nannte er das 14mm f/1.4 DG DN Art und das 15mm f/1.4 DG DN Fisheye, die sich hervorragend für die immer populärer werdende Astrofotografie eigneten. Das neue 500mm f/5.6 DG DN OS Sports demonstriere eindrucksvoll, wie sich kompakte Abmessungen und erschwinglicher Preis mit erstklassiger Abbildungsleistung verbinden ließen.
Lichtstärke wahrscheinlich eher gering
Auf die Frage nach einem möglichen 70-200mm f/2.8 Objektiv im handlichen Contemporary-Design äußerte sich Prové zurückhaltend. Ein 70-200mm f/4 oder 70-300mm wäre denkbar, doch der Erfolg sei ungewiss. Allerdings habe Sigma in der Vergangenheit bereits ein 120-300mm f/2.8 DG OS HSM im Programm gehabt, das zwischen 2008 und 2022 in mehreren Versionen erschienen sei. Eine Neuauflage eines solchen Objektivs sei daher nicht ausgeschlossen, so der Sigma-Manager.
Während laut Prové die spiegellose E-Mount-Plattform von Sony aktuell die Hauptwachstumsquelle für Sigma darstelle, gewinne in Frankreich auch der L-Mount an Bedeutung – nicht zuletzt dank der Präsenz von Panasonic. Ob Sony oder Canon künftig die Nase vorn haben würden, bleibe indes abzuwarten. Der Sigma-Manager sieht für beide Kameragiganten gute Chancen im Rennen um die Marktführerschaft.
Alles in allem steuere Sigma nach Provés Einschätzung auf Rekordergebnisse zu. Dafür sprächen nicht nur die positiven Geschäftszahlen der letzten Jahre, sondern auch die Strategie, Fotografen wie Videografen gleichermaßen mit klassischen und außergewöhnlichen Brennweiten zu bedienen. So dürfte die Erfolgsstory des Objektivspezialisten noch lange nicht zu Ende sein, gibt sich der Sigma-Vertreter überzeugt.
Hättet ihr Interesse an einem neuen Sigma-Zoom in diesem Bereich?