Kameras Objektive

Mini-Sonys polarisieren, die Über-Fuji & Update-Groll bei Canon (Wochenrücklick)

Die Sony A7C II und die A7C R überzeugen nicht jeden – warum das so ist und was es diese Woche noch gab, erfahrt Ihr im Wochenrückblick.

Wochenrückblick im Podcast hören

Die neueste Ausgabe von Photografix-News steht natürlich auch diese Woche zum Anhören bereit. Leider bin ich ein wenig erkältet, ich hoffe die Folge gefällt Euch dennoch! Euer Feedback dazu gerne in die Kommentare. Ich freu mich drauf!

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Die wichtigsten Foto-News der Kalenderwoche 35

Sonys Mini-Kameras polarisieren

Mit der Alpha 7C II und der Alpha 7C R hat Sony vergangene Woche zwei neue, kompakte Vollformat-Systemkameras vorgestellt. Ganz stark herunterbrechen handelt es sich bei der ersten Kamera um eine Mini-Version der Alpha 7 IV und bei der zweiten um eine Mini-Version der hochauflösenden Alpha 7R V.

Jeweils packt Sony dabei seine neuesten Kameratechnologien in kompakte Gehäuse, die mit je 515 Gramm schön leicht für unterwegs sind. Für große Hände oder schwere Objektive bietet Sony zudem noch einen Erweiterungsgriff an, beim R-Modell liegt er standardmäßig schon im Paket.

Mark und ich haben die Kameras letzte Woche schon ausführlich vorgestellt, alle Details findet Ihr daher über die Links in der Podcast-Beschreibung. Im Podcast möchte ich stattdessen ein bisschen mehr auf besondere Eigenschaften eingehen und meine und Eure Meinung bzw. Meinungen besprechen.

Starten wir mit der A7C R, die eine Lücke im Sony-Lineup schließt. Denn sie ist besonders reisetauglich und verfügt über einen hochauflösenden Sensor mit 61 Megapixeln. Dank Pixel-Shift – dabei nimmt die Kamera mehrere Fotos auf, die Ihr am Computer zusammenrechnen könnt – lässt sich die Auflösung auf 240 Megapixel erweitern.

In der Photografix-Community stieß die A7CR auf mehr Interesse als die A7C II – zumindest gemessen an Euren Kommentaren. Leser “BEN” – das bin nicht ich, versprochen! – macht die A7C R zu viele Kompromisse bei der Sucherauflösung und bei den Videospezifikationen. Und tatsächlich: iIm Vergleich zur A7R V und sogar zur deutlich günstigeren A7 IV ist der Sucher in der A7C R deutlich schwächer. Er löst mit 2,36 Millionen Pixeln bei einer 0,7-fachen Vergrößerung auf. Und hier hätte Sony bei einem Gehäusepreis von fast 4.000 Euro einfach etwas besseres verbauen können. Womöglich will man sich hier von der noch einmal deutlich teureren A7R V abgrenzen – da die Kameras meiner Meinung nach aber verschiedene Zielgruppen ansprechen, ist der Sucher ein echter Downer.

Genauso wie die fehlende 8K-Auflösung bei Videos – User BEN sprach ja auch die Video-Spezifikationen an. Die A7R V kitzelt aus dem Sensor Videos in 8K heraus, Sony schränkt die A7C R also künstlich ein. Vermutlich kann das kleinere Gehäuse die anfallende Wärme weniger gut ableiten und eine 8K-Kamera, die nach ein paar Minuten überhitzt, hätte niemandem wirklich weitergeholfen.

Alfred Proksch bemängelt, auch wenn Sony noch nie sein System war und er daher mit Distanz auf die A7C R blickt, den fehlenden Autofokus-Joystick. Und auch hier stimme ich zu, da hätte Sony sicher Platz finden können, etwa anstelle des gewaltigen “AF-On”-Knopfes, den man nicht unbedingt braucht. Denn das Durchdrücken des Joysticks übernimmt bei Sony – zumindest bei der A7 IV – dieselbe Funktion. Und AF-Joysticks sind in der Handhabung einfach echt praktisch, das sollte bei einem so teuren Body schon drin sein.

Mein Eindruck von der A7C R ist aber insgesamt positiv. Wer auf Reisen hohe Auflösungen braucht oder mit den Kompromissen leben kann, der findet hier eine kleinere und günstigere Alternative zur A7R V – und hier kann ich mir durchaus einen Bedarf bei Sony-Kunden vorstellen. Der Preis ist mit 3.799 Euro zwar echt hoch, wirkt aber mit Blick auf die Konkurrenz und die A7R V gar nicht mehr so gigantisch.

Bei der A7C II ist das ein wenig anders. Die Kamera geht für 2.399 Euro an den Start und stellt somit eine günstigere Alternative zur A7 IV dar, eben wie die A7C R eine günstigere Alternative zur A7R V darstellt.

Allerdings ist der Straßenpreis der A7 IV in den letzten Monaten deutlich gesunken, zuletzt gab’s die A7 IV sogar im Angebot für 1.800 Euro. Und angesichts dessen sind die Kompromisse bei der A7C II schon ziemlich unangenehm und die Größen- und Gewichtsvorteile nicht groß genug. Denn mit kompakten Objektiven ist auch die A7 IV eine taugliche Reisekamera. 

Ich persönlich kritisiere hier vor allem den Sucher, der wieder mit nur 2,36 Millionen Bildpunkten bei einer 0,7-fachen Vergrößerung auflöst. Mit der Positionierung oben links im Gehäuse steht dieser zwar nicht so stark wie im Fokus wie der Sucher der A7 IV, Sony hat aber bessere Sucher und weigert sich offenbar einfach, diese auch einzubauen.

Anders als bei der A7CR scheint Euch das aber weniger zu stören. Leser “alex” kritisiert Sony für den Verzicht auf “vernünftige Displays und Sucher” – ”Red and Gold” erwidert mit “völlig ausreichend”. “Max Headroom” hingegen gibt zu, dass wenn er sich eine Sony-Kamera zulegen müsste, es diese wäre. Für ihn geht der Trend eh zur Fotografie über das Display und die Eckdaten, so führt er weiter aus, lesen sich doch sonst ganz ordentlich. Bernhard R fasst seine Meinung mit – Zitat – “Mit einem kleinen 50er dran, feine Sache” sehr prägnant zusammen. 

Ich greife das mal auf und frage: Sind Sonys Kameras für Euch eine feine Sache – oder seid Ihr eher kritisch? Teilt mir Eure Meinung gerne in den Kommentaren mit.

Sonys neues 16-35mm f/2.8 GM II

Auch wenn mir alle nicht Sony-Fans gleich aufs Dach steigen, will ich noch kurz über das neue 16-35mm f/2.8 der G-Master-Serie sprechen. Sony bringt damit seine “Holy Trinity of Lenses” auf den neuesten Stand und bietet zusammen mit dem neusten 24-70mm f/2.8 und dem kürzlich erschienenen 70-200mm f/2.8 – jeweils aus der GM-Serie – ein echt starkes Trio für Sony-User an.

Wie bei den bereits erschienenen Objektiven konnte Sony die Größe und das Gewicht des neuen 16-35mm verringern. Das Gewicht sinkt um 133 Gramm auf 547 Gramm, die Länge schrumpft von 12,2 Zentimetern auf 11,2 Zentimeter. Gleichzeitig folgt Sony dem Trend, möglichst kurze Naheinstellgrenzen zu bieten. Diese sinkt von 28 Zentimeter auf 22 Zentimeter, wodurch sich eine maximale Vergrößerung von 1:3,1 ergibt.

Der Autofokus über vier XD-Linearmotoren sollte Spitze sein, das Gehäuse ist wetterfest, erlaubt trotz Ultraweitwinkel das Anbringen von Filtern mit 82-mm-Durchmesser und zwei programmierbare Fokus-Halte-Tasten gibt’s auch.

Sony bietet hier ein echt spannendes Objektiv, das – und jetzt schauen wir nochmal kurz auf Eure Meinungen – aber stolze 2.699 Euro kostet. Maratony reagiert mit “Holy Moly” und ist glücklich, bei Fujifilm zu sein. Lumin merkt an, dass sich f/2.8 im Ultraweitwinkel ohnehin nicht allzu stark lohnt – hier stimme ich ihm angesichts der guten ISO-Performance aktueller Kameras durchaus zu – und daher ergibt’s für ihn oder sie wenig Sinn, 2,7k für ein 16-35mm auszugeben.

Weitere Kritik gibt’s zum fehlenden Innenzoom und bezüglich des fehlenden Bildstabilisators – auch hier freue ich mich, wenn Ihr mir Eure Meinung in den Kommentaren unterm Wochenrückblick mitteilt.

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Neue Gerüchte zur GFX 100 II

Jetzt aber echt genug Sony! Aber ich persönlich berichte lieber über echte Ankündigungen als mich in Gerüchten zu verlieren. Auch wenn ich zugeben muss, dass die Gerüchte zur Fuji GFX 100 II echt spannend klingen.

Letzte Woche wurden der neuen Mittelformat-Kamera ein elektronischer Sucher mit 9,44 Megapixeln, die Fähigkeit, Videos in 8K aufzunehmen sowie ein 8-Stop-IBIS – also ein integrierter Bildstabilisator mit der Fähigkeit, 8 Blendenstufen auszugleichen – nachgesagt. 

Vorgestellt wird die Kamera wahrscheinlich am 12. September und zusammen mit einem neuen 100-Megapixel-Sensor und dem ebenfalls spekulieren 3-Wege-Display scheint Fuji hier ein waschechtes neues Flaggschiff vorzubereiten. Selbst die Tracking-Funktionen aus seinen APS-C-Kameras scheint Fuji integrieren zu wollen. Und eine Mittelformat-Kamera mit sehr gutem Autofokus, das wäre echt mal was!

Aber: Auf ein Preiswunder sollten wir uns wohl eher nicht einstellen. Wir leben ja nicht in einer Simulation!

Fuji könnte neue Filmsimulation vorstellen

Apropos Simulation – was eine perfekte Überleitung! Denn Fujifilm könnte am 12. September auch eine neue Filmsimulation vorstellen. Seid Ihr Fuji-fremd: Der Hersteller bietet in fast all seinen Kameras die Möglichkeit, JPEG-Bildern über Filtern einen Analogfilm-Look zu verleihen. Der neue Look soll dabei an den Fujifilm-Reala-Farbfilm erinnern, der schon seit 2012 nicht mehr produziert wird.

Reala zeichnete sich damals durch eine hohe Schärfe und seine Feinkörnigkeit sowie durch leuchtende Farben aus. Wie hübsch die Fuji-Fotos dadurch aussehen, sehen wir hoffentlich am 12. September!

Doch kein großes Update für Canon EOS R5?

Zu guter Letzt noch eine schlechte Nachricht: Nutzt Ihr eine Canon EOS R5, solltet Ihr Euch wohl keine großen Hoffnungen mehr auf weitere große Firmwareupdates machen.

Im März 2023 rollte Canon noch ein großes Update für sein Flaggschiff aus, das der Kamera einen Pixel-Shift-Modus für hochauflösende Bilder spendierte. Und da derart große Updates bei Canon eine Seltenheit sind, spekulierte die Fachpresse kurz nach dem März über weitere Firmware-Neuerungen.

Jetzt sprechen neue Quellen zwar durchaus von einem anstehenden Update im 4. Quartal diesen Jahres – dabei will Canon aber offenbar nur kleine Verbesserungen vornehmen. Bevor das geschieht, ist aber erstmal die EOS R6 Mark II dran. Sobald Ihr Euch die neue Software installieren könnt, teile ich Euch das natürlich im Podcast mit!


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Damit verabschiede ich mich und sage wie immer: „Bis zum nächsten Mal!“

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