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Diese Kamera muss Sony jetzt schlagen – R6 Mark III ist da (Wochenrückblick)

Canon hat die EOS R6 Mark III vorgestellt! Und zeigt damit, womit sich Hersteller wie Sony mit der A7 V messen müssen. Fast für mehr Aufsehen im Netz sorgte aber das 45mm f/1.2, das Canon für den RF-Mount vorgestellt hat. Warum und was Ihr sonst wissen müsst, gibt’s im Photografix-Wochenrückblick!

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Die wichtigsten Foto-News der Kalenderwoche 43

Bild der Vorderseite der A7 V geleakt

Bevor wir uns Canon zuwenden, will ich einmal kurz auf die A7 V eingehen. Sony wird das neue Vollformat-Flaggschiff für die Mittelklasse wahrscheinlich Anfang Dezember vorstellen. Nachdem erst nur gemunkelt wurde, dass die Kamera Ende 2025 kommt, will Sonyalpharumors jetzt diesen genaueren Zeitraum erfahren haben.

Die Idee ist dabei: Vorbesteller sollen die Kamera dadurch noch vor Weihnachten bekommen – die regulären anderen Kunden bekommen sie dann im Januar 2026.

Was genau man dann bekommt, sehen wir auch auf einem ersten Bild, das mich ehrlich gesagt ein bisschen gelangweilt hat. Sony übernimmt wohl das Gehäuse der Sony A7R V, was natürlich nicht schlecht ist. Wirklich interessant wird der Launch aber bezüglich Bedienung und Gehäuse nicht.

Bei der Bildqualität könnte das aber ganz anders sein. Denn eine nicht weiter genannte Quelle bestätigte letzte Woche noch definitiv einen neuen Sensor. In seiner News bringt Mark an, dass Sony nach der Vorstellung der R6 Mark III auch wirklich keine andere Wahl habe. DPreview hat nämlich schon die Auslesegeschwindigkeit messen können und die ist mit 13,5 ms deutlich besser als die 67,7 ms des Sensors der alten Sony A7 IV.

Und jetzt schauen wir uns auch die R6 Mark III an! 

Canon EOS R6 Mark III ist da

Canon integriert in der R6 Mark III den neuen 32,5 Megapixel Sensor, den wir schon in der C50 gesehen haben – das bedeutet eine 34 Prozent höhere Auflösung bei vergleichsweise geringen Auslesegeschwindigkeiten, wie eben erwähnt.

Und das, obwohl der CMOS-Sensor weder rückseitig belichtet wird, noch im Stacked-Format verbaut ist. Technisch also echt beeindruckend, einen 5-Achsen-Bildstabilisator gibt es ebenfalls und der schafft nun bis zu 8,5 Blendenstufen.

Mit ihrer hohen Auslesegeschwindigkeit schafft die R6 Mark III nun 40 Bilder pro Sekunde mit elektronischem Verschluss und 12 Bilder pro Sekunde mit mechanischem Shutter. Interessant ist, dass Canon dabei zwar den verbesserten DIGIC X Prozessor verbaut, diesem aber nicht den DIGIC Accelerator wie bei hochpreisigen Modellen zur Seite stellt.

Verbessert hat Canon allerdings den Zwischenspeicher, der nun 150 RAW-Bilder in einer Sequenz aufnehmen kann – bei der Mark II waren es “nur” 75 Bilder – und die können wir nun auf einen Dual-Slot für CFexpress Typ B- und SD-Speicherkarten speichern. Pre-Burst-Aufnahmen funktionieren jetzt zudem mit 20 vollwertigen RAW, JPEG oder HEIF-Bildern.

Ich will gleich nochmal auf die Videofunktionen eingehen, ganz kurz geht’s aber noch um den Autofokus. Hier gibt’s nur Verbesserungen im Algorithmus, was angesichts des bereits sehr guten Autofokus der Vorgängerin aber nicht weiter schlimm ist.

Von diesem profitiert man natürlich auch dann, wenn man mit der R6 Mark III filmt. Und kann dabei wahlweise 7K RAW-Videos intern mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde wählen, in 4K bei 60 Bildern pro Sekunde mit Oversampling aufnehmen oder 4K in 120 Bildern pro Sekunde ohne Oversampling sowie Full HD mit 180p aufnehmen. Open-Gate gibt es erfreulicherweise sogar in 7K bei 30 Bildern pro Sekunde, jeweils können wir in CLog2 oder CLog 3 aufnehmen. Wirklich stark ist zudem die Möglichkeit, Waveform einzublenden. Proxys aufzunehmen sowie das Upgrade auf einen vollwertigen HDMI-Ausgang.

Dieser ist eine der wenigen Änderungen am Gehäuse. Wir bekommen leider auch keinen neuen EVF und auch kein neues Display. Canon schafft es aber gut guter Letzt noch, auf stärkere Akkus zu setzen. Wir bekommen nun den LP-E6P Akku, den wir schon von der R5 Mark II kennen. Die älteren Akkus können Besitzer der Vorgängerin aber auch weiterhin verwenden.

Laut CIPA-Rating führt der neue Akku aber wohl auch nicht zu einer längeren Akkulaufzeit. Die R6 Mark III schafft 390 Aufnahmen mit EVF und 620 Bilder mit Bildschirm.

Nun, das sind doch überraschend viele Neuerungen in der R6 Mark III. Ich persönlich finde die Kamera wirklich attraktiv. Würde ich jetzt neu ins Vollformat einsteigen, wäre die Entscheidung echt schwierig – denn mit einem Preis von 2.899 Euro ist die Kamera nicht einmal teurer geworden! Gäb’s hier jetzt noch gute Dritthersteller-Objektive mit Autofokus, wäre ich vollends zufrieden.

Aber: Canon hatte zur Präsentation der Kamera noch ein Ass im Ärmel!

RF-Mount bekommt 45mm f/1.2 für nur 499 €

Denn Canon hat zur R6 Mark III ein 45mm f/1.2 vorgestellt, das mit nur 499 Euro echt günstig ist. Und damit gleicht Canon ein wenig aus, dass es für den RF-Mount noch keine Dritthersteller-Alternativen von Viltrox, Samyang und Co. gibt.

Laut Datenblatt ist das Objektiv auch echt solide: Es wiegt nur 346 Gramm, ist mit nur knapp 8 Zentimetern in der Länge auch halbwegs kompakt und soll mit 9 Blendenlamellen auch ein gutes Bokeh liefern.

Für den Autofokus gibt es einen STM-Schrittmotor, der laut ersten Reviews auch zuverlässig und schnell genug fokussiert. Ein Bildstabilisator oder einen Spritzwasserschutz gibt es allerdings nicht, dafür aber immerhin ein Metall-Bajonett und Support für die Unterdrückung von Fokusatmen durch aktuelle Canon-Kameras.

Canon selbst ordnet die Bildqualität des 45mm f/1.2 ungefähr auf dem Niveau oder über der des 50mm f/1.2 L USM für den EF-Mount ein. Erste Beispielbilder in den Video-Reviews von Gordon Laing und Kai Wong haben mich persönlich nicht so abgeholt. Die Bilder sehen alle ein wenig verwaschen und kontrastlos aus. Wirklich scharf ist es wohl erst deutlich abgeblendet und das Bokeh gefällt mir weniger gut als bei den Nifty-Fifties von Canon.

Als Frage an EUCH will ich daher mitgehen: Findet Ihr so sehr günstige Festbrennweiten sinnvoll? Klar, es ist interessant ein derart lichtstarkes Objektiv zu einem so günstigen Kurs zu bekommen – aber womöglich bekommt man dann erst recht Lust auf das 2.650 Euro teure 50mm f/1.2 L USM für das Canon-Vollformat. 

Ich freu mich auf Eure Kommentare!

Z9 II kommt wohl nicht mehr in diesem Jahr

Nikon hatten wir diese Woche noch nicht. Hier gibt’s aber auch eine Nachricht. Ich halte mich mal kurz: Im Jahr 2025 wird keine Nikon Z9 II mehr präsentiert werden. Dafür soll es aber wohl ein 70-200mm f/2.8 Mark II geben. Keine große Überraschung, nachdem Nikon im August bereits das 24-70mm f/2.8 II präsentiert hat. Wahrscheinlich wird Nikon nach und nach alle Objektive der “Holy Trinity” auf den neuesten Stand bringen.

Neues Affinity ist da – und ist dauerhaft kostenlos

Enden wir diese Woche mal auf einer “Bildbearbeitungsprogramm-Note”. Erinnert Ihr Euch daran, dass Affinity neulich alle Verkäufe ihrer Programme eingestellt hat? Jetzt wissen wir auch, warum das der Fall war. Denn:

Canva – die haben Affinity ja letztes Jahr vom Software-Hersteller Serif abgekauft – hat nun eine neue Version von “Affinity” vorgestellt, die wohl komplett kostenfrei bleiben wird. Und das neue Programm kombiniert eine Vektorbearbeitung, ein Bildbearbeitungsprogramm und ein Layoutdesign-Programm unter einem Dach. Natürlich kann man diese Dateien dann auch in Canva übertragen, was ich mir durchaus praktisch vorstelle.

Canva legt bei Affinity zudem einen größeren Fokus auf die Anpassbarkeit der Software. Alles teilt sich in “Studios” ein, in denen wir Tools aus den Bereichen Vektor, Pixel und Layout miteinander kombinieren können. Menüleisten können wir ebenfalls anpassen und dann alles für eine bessere Zusammenarbeit in Teams exportieren und an anderer Stelle importieren. 

Erfreulicherweise bleibt Affinity kompatibel mit Dateiformaten wie PSD, AI, PDF, SVG, Tiff und IDML. Habt Ihr schon einen Account bei Canva, könnt Ihr das Programm über Euren bestehenden Account aktivieren. Sonst ist es aber auch kein großes Problem, sich kurz einen Canva-Account zu erstellen.

Geld verdienen will Canva dann aber wohl über das neue “Canva AI Studio”. Wie genau das aussieht und was mit bestehenden Affinity-Käufen oder Abos passiert, lest Ihr nochmal genauer in Jonathans News!



Damit verabschiede ich mich und sage wie immer: „Bis zum nächsten Mal!“

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joe

Warum? Kein Sonyaner wird wegen der R6 III zu Canon wechseln, da wechselt eher ein Canonianer zu Sony, wenn die A7V überzeugt. Sony kann nur den eigenen Verkäufen schaden, denn wenn die A7V nicht liefert – was ich nicht glaube – dann bleiben die meisten bei der A7 IV.

chris XX

Interessante Schlußfolgerung. Warum sollte ein Canonnutzer zu Sony wechseln, wenn die Alpha 7 V ein µ “besser” sein sollte; und auch umgekehrt. Vorallem ist das wirtschaftlich überhaupt nicht sinnvoll. Canon ist trotz geschlossenem System immer noch Marktführer. Es kommt ausserdem immer noch auf den Menschen hinter der Camera an, ob die Photos gut oder belanglos sind; schlechte Photos gibts ja kaum noch bei heutigen Cameras.

Otto

Kameras werden ja nicht nur für Leute bebaut die schon eine Kamera haben, daher wird die V schon Käufer finden und es haben auch nicht alle die IV. Warum man eher zu Sony wechselt, kann ich auch nicht nachvollziehen.

Alfred Proksch

Für mich ist sonnenklar das Software Häuser Geld verdienen müssen. Wir als Koordinatoren leben davon das wir sehr große Projekte in „unmöglicher“ Zusammensetzung geschäftlich begleiten. Unsere „Dienstleistungen“ lassen wir uns selbstverständlich vergüten.

Canva hat sich Affinity einverleibt. Eigentlich keine große Sache. „Kostenlos“ sind nur die Basisfunktionen, alles was das kreative Leben bereichert beziehungsweise vereinfacht kostet Geld. Dagegen ist nichts einzuwenden wenn da nicht das Abo-Modell wäre. Module käuflich zur permanenten Nutzung erwerben fände ich in Ordnung, Abo Modelle dagegen lehne ich aus Prinzip ab. Ware gegen Geld funktioniert seit ewigen Zeiten, ist neue verbesserte Ware im Angebot möchte ich selbst entscheiden ob sie für mich zweckmäßig ist oder den Arbeitsablauf verbessert.

Ansonsten finde ich die Gemengelage an Gerüchten und Neuvorstellungen sehr interessant. Es muss ja nicht immer etwas für mich persönlich dabei sein denn mit meinem Equipment bin ich äußerst zufrieden wenn ich mir die Bildergebnisse ansehe. Auf den Photografix Ricoh GR Praxistest freue ich mich – denn mir fehlt persönlich immer noch eine moderne ECHTE Hosentaschen Kamera.

chris XX

Ja die Hosentaschencameras; bin am überlegen ob ich mir eine Uralte Powershot G5X kaufen soll.

Alfred Proksch

Solche Überlegungen gehen dem Fotografen öfter durch den Kopf, die Canon Powershot G5X gehört genau zu unserer „Zielgruppe“ wenn der Sucher-Buckel nicht wäre.

chris XX

… hab mich aber auch verschrieben: Das X muß weg, ist nämlich nur die G5 und ohne Sucherbuckel aber mit einem 5MP CCD Sensor …

Mirko

…letztens wurde doch gerade eine neue Gürtelschlaufen-Kamera vorgestellt, sogar von Kodak 😎🤪

chris XX

… die werden, wegen der Seltenenerden, von der Recyclingindustrie schon ausgeschlachtet, die kommen erst gar nicht bei den Käufern an … (;:-(gemein)

Stefan Zimmermann

Und da geht’s los! In der roten Ecke Canon R6 Mark III – in der schwarzen Sony A7!
Erster Schlag: Serienbildgeschwindigkeit! Sony wankt leicht, kontert mit Dynamikumfang!
Das Publikum schreit: Belichtung runter, ISO rauf! – was für ein Fight!

chris XX

… und die Canon R6 III liegt besser in der Hand … da kommen dann nur Sony Alpha 1 IV und 9 V noch rann …
was für ein Fight … (;:-))