Fujifilm Kameras Marktgeschehen

Fujifilm verzeichnet Rekordquartal bei Kameras und kündigt neue Produkte an

Fujifilm hat ein Rekordquartal bei Kameras vermeldet und kündigt weitere neue Produkte für das laufende Geschäftsjahr an.

Konzernweite Rekordergebnisse

Fujifilm hat im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 ein starkes Wachstum in der Imaging-Sparte verzeichnet. CEO Teiichi Goto bestätigte in der Quartalspräsentation, dass sowohl die X100VI als auch die X-Half (hier geht’s zu unserem Testbericht) sehr erfolgreich verkauft werden und eine erhebliche Nachfrage aufweisen.

Der japanische Technologiekonzern erzielte konzernweit einen Umsatz von 749,5 Milliarden Yen (ca 4,4 Milliarden Euro) und einen Betriebsgewinn von 75,3 Milliarden Yen (ca. 440 Millionen Euro) – beide Werte markieren neue Rekorde für ein erstes Quartal. Der Nettogewinn belief sich auf 53,8 Milliarden Yen (ca. 314 Millionen Euro). Alle Geschäftssegmente trugen zum Gewinnwachstum bei, wobei das Imaging-Segment besonders hervorstach.

Imaging-Segment mit deutlichem Wachstum

Das Unternehmen erzielte im Imaging-Segment einen Umsatz von 145,3 Milliarden Yen (ca. 847 Millionen Euro), was einem Anstieg von 17,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Betriebsgewinn stieg sogar um 37,4 Prozent auf 41,8 Milliarden Yen (ca. 244 Millionen Euro). Beide Bereiche – Consumer Imaging und Professional Imaging – trugen zu diesem Erfolg bei.

Besonders erfolgreich waren die Instax-Sofortbildkameras mit neuen Modellen wie der Wide 400, Wide Evo und Link 3, die bereits im vorherigen Geschäftsjahr eingeführt wurde. Die im April vorgestellte Mini 41 mit klassischem Design generierte ebenfalls solide Verkaufszahlen.

Starke Nachfrage bei Digitalkameras

Bei den Digitalkameras sorgen vor allem die nach wie vor sehr beliebte X100VI und das experimentelle Halbformat-Modell X-Half für starke Verkaufszahlen. “Wir haben einen erheblichen Auftragsrückstand aufgebaut. Die Nachfrage bleibt stark”, erklärte CEO Goto während der Präsentation.

Fujifilm X100VI

Das erste Quartal übertraf sowohl beim Umsatz als auch beim Betriebsgewinn die internen Planungen des Unternehmens deutlich. Insbesondere die Imaging-Sparte lag mit einer “ziemlich großen Spanne” über den ursprünglichen Erwartungen.

Der CEO kündigte zudem an, dass sich “mehrere neue Produkte in der Pipeline” befinden und der positive Trend anhalten werde. Das Geschäftsjahr in Japan endet am 31. März, sodass Gotos Aussage alle Produkteinführungen bis März 2026 umfasst. Bereits bestätigt sind die Einführung der Cinekamera GFX Eterna und eines Nachfolgers der X-T30 II.

Durchbruch bei umweltfreundlichen Halbleitermaterialien

Fujifilm stellte einen wichtigen Fortschritt in der Halbleiterindustrie vor: einen PFAS-freien negativen ArF-Immersions-Photoresist. Das Material kann feine Schaltkreisstrukturen ohne den Einsatz von per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) erzeugen. Zusammen mit dem Forschungsinstitut imec demonstrierte Fujifilm, dass der Resist zuverlässig feine Metallverbindungen im 28-Nanometer-Bereich mit hoher Ausbeute herstellen kann.

Diese Technologie ist besonders für Automobilhalbleiter und Industrieanwendungen relevant. Derzeit läuft die Evaluierung bei Kunden, eine baldige Markteinführung ist geplant.

Das Unternehmen verstärkt generell seine Nachhaltigkeitsbemühungen auf mehreren Ebenen. In den Niederlanden installierte Fujifilm das erste elektrische Kesselsystem der Unternehmensgruppe, wodurch die CO₂-Emissionen am Standort um etwa 26 Prozent reduziert werden sollen.

Zusätzlich eröffnete der Konzern ein neues Zentrum für Kreislaufwirtschaft auf den Philippinen. Dort werden Multifunktionsgeräte wiederaufbereitet, um den Einsatz von Primärressourcen zu reduzieren. Bis 2030 will Fujifilm den Anteil neuer Rohstoffe auf unter 60 Prozent senken.

Strategie gegen US-Handelszölle

Trotz US-Handelszöllen zeigt sich Fujifilm optimistisch. Das Imaging-Segment war am stärksten von den Zöllen betroffen, da zuvor hauptsächlich in China produziert wurde. Das Unternehmen reagierte mit einer Umverteilung der Produktion auf andere Standorte in den Philippinen, Japan und bei Auftragsfertigen in Südostasien.

Zusätzlich passte Fujifilm die Preisstrukturen bei neuen Produkteinführungen an und reduzierte Werbe- und Promotionsausgaben. Die ursprünglich geschätzten Zollauswirkungen von 140 Millionen US-Dollar konnten auf sechs Milliarden Yen (ca. 35 Millionen Euro) begrenzt werden.

Im Medizinbereich verzeichnete Fujifilm einen Rückgang bei Röntgenfilmen in China. Die chinesische Regierung strich die Kostenübernahme für Filme durch die Krankenversicherung, da digitale Röntgentechnik ausreichend verfügbar ist. Goto erklärte, dieser Wandel sei langfristig erwartet worden, da andere Märkte wie Japan und die USA bereits vollständig auf digitale Systeme umgestellt hätten.

Positive Jahresprognose beibehalten

Für das Gesamtjahr hält Fujifilm an seiner optimistischen Prognose fest und erwartet wieder Rekordwerte bei Umsatz (3.280 Milliarden Yen), Betriebsgewinn (331 Milliarden Yen) und Nettogewinn (262 Milliarden Yen). Die Dividende soll auf 70 Yen erhöht werden – das 16. Jahr in Folge mit einer Dividendensteigerung.

via: Fujirumors

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Alfred Proksch

Fuji verdient Geld mit Kameras die die Welt nicht braucht!

Genau solche Kommentare erwarte ich, denn das jemand vieles richtig macht geht schon einmal gar nicht.

Wie kann man Kameras mit Festbrennweiten produzieren, Fensterglas als Sucher verwenden? Noch dazu das Vollformat links liegen lassen! Seiten lang könnte ich Auszüge diverser Kommentare im Netz anfügen.

Schon zu analogen Zeiten hat Fuji mit „seltsamen“ Kameras und sehr gutem Filmmaterial professionelle Fotografen überzeugt. Viel wichtiger ist der Spaß am Bilder machen, egal ob mit Sofortbild oder der neuen X-Half.

Herzlichen Glückwunsch! Was Fuji wohl noch interessantes in der Hinterhand hat ?!?

J.Friedrich

👍 – exakt Alfred, der Erfolg gibt Fuji recht – ein Kaufzwang besteht nicht – ein Monopol auch nicht – ergo: Fuji macht seeehr vieles wohl seeehr richtig!

Leonhard

Na hoffentlich haben die noch mal eine neue GFX mit 50MP und ansonsten ähnlich den GFX100(S)II, da könnte meinereiner dann nicht nein sagen!

Und wenn FUJI gut verkauft soll es meinereiner recht sein, Erfolg muss man sich erarbeiten, Mitleid gibts umsonst.

Raphael

Bei diesen Zahlen scheint Fujifilm alles richtig zu machen.

joe

Tja, es gewinnt nicht immer der beste, sondern der Cleverste. Fuji scheint die Psyche und Gefühlswelt – vor allem der jungen Menschen – studiert und verstanden zu haben!

Daniel

Ist doch schön wenn sich dadurch wieder mehr Menschen für „klassische Kameras“ interessieren.

Hans Meister

Das ist keine gute Nachricht fürs Klima.

Raphael

*Gähn*

Maratony

Das ist in jedem Maße eine falsche Aussage.
Vor allem wenn man die Kameraverkäufe vergleicht mit denen aus dem Jahr 2015.

Leonhard

Stimmt eh nicht!

So warm werden die Fuji ja gar nicht, sollte wohl Canon gemeint gewesen sein.

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