Als Buchautor habe ich oft das Privileg, Kameras über Monate hinweg sehr ausgiebig testen zu können. So merkt man schnell, ob einem die Kamera zusagt oder nicht. Die X-E5 war jedoch eine Ausnahme. Ich habe sie sofort nach der Vorstellung vorbestellt. In diesem Test erfahrt ihr, ob ich es bereut habe.
Mir sind inzwischen einige Kameras der fünften Fujifilm-Generation durch die Hände gegangen. Nach der kürzlich erschienenen X-T30 III steht vermutlich bald die nächste Runde neuer Fujifilm-Modelle bevor, Hinweise zur X-T6 gibt es ja schon. Vielleicht kommt als krönender Abschluss dieser Generation noch eine X-Pro. Der eine oder andere von euch weiß, dass ich eine Vorliebe für Fujifilm-Kameras habe. Für diesen Artikel habe ich die Fanboy-Brille bewusst abgelegt und schreibe ganz offen darüber, was mir an der X-E5 gefällt und wo ich Schwächen sehe. So könnt ihr am Ende selbst entscheiden, ob die X-E5 zu euren Bedürfnissen passt.
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Gedanke 1: Kompakt, reduziert, edel
Mein erster Eindruck der X-E5 gleich nach dem Auspacken war ganz klar ihre Kompaktheit und das angenehm geringe Gewicht. Mit rund 445 Gramm wirkt sie fast schon wie ein ständiger Reisebegleiter, was für mich ein wichtiges Argument war. Ich habe einfach nicht immer Lust, meine schweren Vollformatboliden mitzunehmen. Während meiner (erneuten) dreiwöchigen Osteuropa-Reise hatte ich die X-E5 täglich bei mir und habe sie den ganzen Tag getragen, ohne sie als Belastung zu empfinden. Zwar besitze ich auch die X-T30 II, die sogar etwas kompakter ist, aber sie bietet mir nicht alles, was ich gern hätte, und wirkt im direkten Vergleich deutlich weniger hochwertig als die X-E5.
Überrascht hat mich vor allem die obere Gehäuseplatte. Das präzise gefräste Metall sieht nicht nur gut aus, sondern fühlt sich auch äußerst stabil und edel an und schafft sofort Vertrauen. Damit hätte ich in dieser Preisklasse nicht gerechnet, und für mich rechtfertigt dieser Qualitätsaspekt einen Teil des höheren Preises. Sehr gefallen hat mir außerdem das bewusst reduzierte Design, das stark an klassische Messsucherkameras erinnert. Diese klare Formensprache dürfte vor allem Street- und Reisefotografen ansprechen. Die X-E5 verzichtet auf überflüssige Bedienelemente und konzentriert sich auf das Wesentliche. Für mich ist das angenehmer als die überladenen Bedienfelder vieler moderner Kameras, auch wenn es natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks ist.


Ein Punkt, der weniger ideal ausfällt, ist der Handgriff. Für größere Hände wie meine ist er etwas zu schmal, besonders wenn man größere oder schwerere Objektive verwendet. Mit dem Fujifilm XF 23mm f/2 WR, dem XF 50mm f/2 WR oder dem XF 16-50mm F2.8-4.8 R LM WR war das noch problemlos handhabbar. Sobald ich jedoch zum Tamron 17-70mm f/2.8 Di III-A VC RXD oder dem Fujifilm XF 80mm f/2.8 R LM OIS WR Macro gegriffen habe, wurde die Kombination spürbar unausgewogen. Abhilfe schafft bei mir der Zusatzgriff von SmallRig, und zusätzlich habe ich mir noch einen Daumengriff bestellt, um die Kamera insgesamt stabiler halten zu können.
Gedanke 2: Das Filmsimulations-Rad ist ein Statement
Bei der Fujifilm X-E5 fällt das neue Film-Simulations-Rad sofort ins Auge. Auf den ersten Blick wirkt es wie ein nostalgisches Detail, in der Praxis richtet es sich aber klar an Fotografen unter euch, die ihre Bilder direkt aus der Kamera nutzen möchten. Gerade wer wie ich gerne auch JPEGs bevorzugt und auf eine aufwendige Nachbearbeitung verzichten will, profitiert von der schnellen Auswahl passender Looks.
Mit einem Dreh lässt sich zwischen verschiedenen Filmsimulationen oder drei benutzerdefinierten Einstellungen wechseln, was den kreativen Prozess deutlich beschleunigt. So könnt ihr die Bildwirkung bereits beim Fotografieren festlegen, statt sie später am Computer zu entwickeln.


Für alle unter euch, die vorwiegend in RAW fotografieren und ihre Bilder später in Lightroom oder Photoshop bearbeiten, bleibt das Rad dagegen eher ein optionales Extra. Trotzdem zeigt Fujifilm mit dieser Funktion, dass die Kamera auch für eine spontane, intuitive Arbeitsweise konzipiert wurde. Ganz im Sinne der Marke, bei der die Freude am Fotografieren im Vordergrund steht, wie wir hier vor kurzem berichtet haben. Mehr zu den Fujifilm-Filmsimulationen könnt ihr in meinem Artikel hier nachlesen.
Gedanke 3: 40 Megapixel – brauche ich das?
Der eine oder andere von euch denkt vielleicht über den Sprung von 26 auf 40 Megapixel nach. Genau das bietet die X-E5 nun in einem sehr kompakten Gehäuse und mit demselben Sensor, der auch in der X-T5 oder X-H2 steckt. Der Unterschied ist in der Praxis deutlich spürbar. Die Kamera liefert feinere Details, mehr Reserven beim Zuschneiden und sichtbar höhere Schärfe. Selbst kräftige Ausschnittsvergrößerungen wirken sauberer als bei den älteren 26-Megapixel-Modellen.
Besonders für alle, die wie ich gern mal mit nur einer einzigen Festbrennweite unterwegs sind, sind diese Reserven Gold wert. Wer möchte, kann über den Steuerhebel der X-E5 direkt beim Fotografieren auf 1,4-fache oder 2-fache Vergrößerung croppen, also auf 20 oder 10 Megapixel. Das funktioniert zwar nur im JPEG, wird aber auch in RAW-Konvertern wie Lightroom korrekt angezeigt.
Hinweis: Die Bilder in diesem Artikel wurden für die Webansicht komprimiert.


Natürlich hat die hohe Auflösung auch ihre empfindlichen Seiten. Die winzigen Pixel reagieren stärker auf Mikroverwackler, kleine Fokusfehler oder Objektive mit geringerer Auflösung. Fujifilm hat der X-E5 zwar einen sehr starken Bildstabilisator mit bis zu sieben Stufen mitgegeben, doch auch dieser kann die Physik nicht komplett aushebeln.

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Der Umstieg auf 40 Megapixel eröffnet euch auf jeden Fall mehr Potenzial, verlangt aber gleichzeitig etwas mehr Aufmerksamkeit und Erfahrung. Das habe ich zum Beispiel bei meinem geliebten alten XF 35 mm f/1.4 gemerkt, das eben nicht für diese hohen Auflösungen gebaut wurde. Mich persönlich stört das nicht besonders, aber erwähnen sollte man es, wenn man wirklich jeden Pixel betrachtet.





Schöner Artikel zur schön(en) praktischen Fuji – macht Lust auf die Kleine mit 40MP. Wenn jemals 😉 eine Fuji in Betracht käme, dann wohl die.
Danke für den Artikel, also wenn Fuji die Pro4 verkacken sollte dann wäre die XE5 ein Fall für mich.
Als Nutzer der X-E3 und X-E4. macht mir der Artikel noch mehr Lust auf die X-E5. Danke für für den interessanten Erfahrungsbericht und die Schilderung der Vor- und Nachteile aus dem Blickwinkel der Praxis.
Es gibt kein objektiv dass die 40 Mpx Auflösung im APS C Format schafft, mit 24 Mpx reicht es vollkommen.
Jürgen Wolf spricht von einem in der Praxis spürbaren Unterschied der Auflösung in der Praxis. Auch in anderen Berichten kann man das lesen und zwar selbst bei Objektiven, die nicht auf der Liste von Fuji stehen, die angeblich die 40MP Auflösung unterstützen. Mir persönlich reicht eine “spürbar bessere” Auflösung, ob das dann einer 33 MP, 36 MP oder 40 MP Auflösung entspricht, ist mir nicht so wichtig.
Ich habe mir die X-E5 vor 3 Wochen gekauft. Sie ist als leichte Alternative zur Nikon Zf gedacht. Leider kam jetzt raus, dass Fujifilm wohl ein Problem mit den Gurtösen hat. Das ist bei einer so teuren Kamera extrem ärgerlich und man hat bei Fujifilm inzwischen das Gefühl, dass Preis und Gegenwert schon lange nicht mehr deckungsgleich sind.
Eigentlich ist auch nicht zu erklären warum die X-E5 keine Wetterfestigkeit besitzt. Aber das wusste ich und habe mich trotzdem für sie entschieden. Das mit den Ösen hat das Vertrauen jetzt aber sehr gebrochen. Bei mir scheinen die Gurtösen zwar nicht lose zu sein, aber ein ungutes Gefühl schwingt jetzt immer mit. Hatte Fujifilm daraufhin auch zwei mal kontaktiert und konkrete Fragen gestellt. Leider waren die Antworten aber eher schwammig. An die unter 0,1 Prozent der Fälle glaube ich nicht. Normalerweise sollte man beim Gurt anbringen merken ob eine Öse nicht ganz fest sitzt. Gehe eher davon aus, daß sich die Ösen aufgrund mangelhafter Sicherung mit der Zeit lösen. Man wird es sehen.
Die X-E5 war mein Traum, bis ich sie zum ersten Mal in die Hand nahm. Nicht nur dass der Griff unergonomisch ist. auch die Bedienung des vorderen Einstellrades bedurfte vieler Zeigefingerakrobatik. Ich hab mich des- wegen für die OM System OM5 Mark 2 als kleine Immer-dabei-Kamera entschieden.
Informativer Artikel der alle wesentlichen Punkte beleuchtet. Habe selbst eine X-E5 zu einer X-T5 gekauft und bin begeistert. Einzig unterschiedliche Bedienungen sind gewöhnungsbedürftig …
Ich könnte den Erfahrungsbericht auf die OM3 übertragen.
Die Kamera hat mich vollends überzeugt.
Wertig verarbeitet.Wahlräder wertiger vom drehen und Rastgeräusch als die G9II.
Gehäusegröße zu meiner Überraschung in Zusammenhang mit Ausstattung großer Akku und Funktionen perfekt.
High res. funktioniert auf 25 mgpixel immer.Bis dato kein unscharfes Bild.
Ich bin jetzt der Meinung das ich keine Panasonic gx10 mehr benötige.
Die Fuji hätte ich zum Erscheinungstermin auch fast gekauft.
Bin froh das ich nun die OM3 habe und meine guten mft Linsen benutzen kann und nicht in ein neues System investieren muss.
Ein ehrlicher persönlicher „Handtest“ mit der Fuji X-E5 – Danke dafür.
Nun kann jeder Leser für sich selbst entscheiden was ihm wichtiger ist. Meine vom Tapetentisch im „Garagenverkauf“ erworbene Fuji X-E2 mit China-Linsen der ersten Generation macht mir unglaublich viel Spaß. Eine uralte kleine schnuckelige X-10 mit ihrem Zoom und dem Glas-Sucher überzeugt noch immer mit brauchbaren Ergebnissen.
Sollte die X-E2 ihren Dienst quittieren werde ich sie durch eine gebrauchte X-E3 oder X-E4 ersetzen. Beste BQ bietet Fuji im Mittelformat, alles andere dazwischen wäre für mich eine „Notlösung“! Provokant gesagt – eine Mittelformat plus die dazu gehörigen Objektive sind weder größer noch teurer als die Vollformat Boliden mit guten Objektiven, schleppen ist bei beiden Systemen angesagt.
Müsste ich extrem klein und leicht für die Hosentasche dann eine Ricoh GR IIIx HDF oder die Canon PowerShot G7X Mark III mit dem Zoom.
Hallo, da hast du alles richtig gemacht.
Ich fografiere mit einen / meinen Scheunenflohmarkt- Fund und den Kauf habe ich keine Sekunde bereut / Info im Link. Jens
Da sind jede menge tolle Photos dabei. Auch wenn die Auflösung bei einem, dem jungen Star nicht besonders hoch ist, gefällt es mir; der Gesichtsausdruck. Meine beiden Cameras, die EOS 6D und 6D II, haben ja auch nur 20 bzw. 26 MP. Und wenn ich hier einige Kommentare lese geht sowas gar nicht!
Gruß
Chris
Der Q-Menü Knopf war mein Grund für das zurück schicken. Dann lieber der M-5
Den Kuh-Knopf habe ich doch glatt übersehen und mußte ihn erst einmal suchen. Er hat mich die letzten Monate nicht gestört. Mal sehen, was ich damit nun anfange.
Gruss,
Bernd
Habe Fuji seit der XE-2 und bin rechtzufrieden. Zur Zeit XE-4 und die XE-5 wird bald kommen. 30 Jahre Nikon aber nachdem ich immer mehr Landschaft und Menschen fotografiere war mir Nikon zu groß schwer und auffällig. Ich habe die Kamera zB. bis zu 10 Stunden am Rad dabei …man spürt jedes Gramm. Olympus fand ich auch schön ..der Autofocus ist genial aber sobald es dunkel wird ist mir der Sensor zu klein/rauschig. Sony geht von der Größe auch noch aber die Optiken sind deutlich scherer wg. Vollformat ..ist ja auch logisch. UND Sony hat das schrecklichste Menü aller Zeiten. Für meine Verwendungszweck ist die Fuji perfekt ..würde ich beruflich Tiere fotografieren währe sie zB. die letzte auf meiner Liste denn da sind Sony Canon Nikon deutlich besser. Nach 8 Stunden mit einem 4/600 am Hals würde ich die Fotgrafie aber beenden. Und wenn ich Qualität will ist Fuji GFX für mich der Maßstab ..warte gerade auf eine großen Auftrag und dann kommt eine ins Haus
Ich hatte die Fuji auf dem Schirm, habe mich dann aber zum Aufrüsten in meinem mft System entschieden.
A so weit ist der mft Sensor vom aps-c Sensor nicht entfernt
B 25 MP der Gh7 mit einem Leica 10-25/ 25-50 sind schärfer, und mich interessiert die Größe der Kamera nur, wenn sie liefert, bei jedem Wetter. Und meine gh6/ gh7 nutzte ich schon notgedrungen bei Regen & Gewitter, nackt und offen ausgesetzt.