Die Frage nach der besten Kamera-Neuheit 2022 ist in diesem Jahr durchaus spannend. Langsam trudeln die ersten Ranglisten ein.
Viele Neuheiten im Jahr 2022
Sind wir mal ehrlich, die Frage nach der besten Kamera-Neuheit des Jahres 2021 war damals nicht wirklich spannend. Es war im Grunde unstrittig, dass Nikon mit der Z9 einen herausragenden Job gemacht hat und auch eine sehr gute Neuheit wie die Sony A7 IV konnte, zumindest in unserer Umfrage, der Z9 den ersten Platz nicht mal ansatzweise streitig machen.
In diesem Jahr dürfte die Frage nach der besten Kamera-Neuheit des Jahres wieder etwas spannender sein. Es sind nämlich so einige interessante Kameras auf den Markt gekommen, ein ganz klarer Favorit im Stile der Z9 zeichnet sich in meinen Augen nicht ab. Keine Sorge, unsere Umfrage zu diesem Thema erscheint in den nächsten Tagen.
Erste Rangliste von Explora
Gegen Ende des Jahres ist es üblich, dass auf verschiedenen Seiten Ranglisten für die besten Kamera-Neuheiten der vergangenen 11-12 Monate veröffentlicht werden. Den Anfang macht nun Explora, das Magazin hinter einem der größten amerikanischen Fachhändler, B&H.
In den Augen von Explora sind das die neun besten Kamera- bzw. DSLM-Neuheiten des Jahres 2022:
- Fuji X-H2s & Fuji X-H2
- Sony A7r V
- Hasselblad X2D 100C
- Leica M11
- Panasonic GH6
- Canon EOS R6 Mark II
- OM System OM-1
- Canon EOS R7
- Nikon Z30
Genaue Begründungen für die einzelnen Positionen könnt ihr direkt bei Explora nachlesen.
Kamerabranche in einer Übergangszeit?
Bjorn Petersen von B&H findet es schwierig, den genauen Stand der Kameraentwicklung im Jahr 2022 sowie allgemeine Trends zu beschreiben. Auf der einen Seite spielt die Erstellung von Videos zwar eine immer wichtigere Rolle für die Hersteller, auf der anderen Seite sind 2022 aber auch einige Kameras erschienen, die vorrangig Fotografen ansprechen sollen. Im Einsteiger-Bereich verhält es sich ähnlich. Auf der einen Seite werden günstige Kameras immer mehr von Smartphones verdrängt (weshalb sich die Hersteller eher auf teure Produkte konzentrieren wollen), auf der anderen Seite sehen die Hersteller aber nach wie vor einen großen Wert darin, Kameras für Einsteiger zu produzieren – siehe Nikon Z30 und Canon EOS R10.
Insgesamt beschreibt Bjorn Petersen die Situation folgendermaßen: “Wenn wir auf die im Jahr 2022 veröffentlichten Kameras zurückblicken, können wir klar erkennen, dass bei fast allen Herstellern große Veränderungen und bemerkenswerte Neuerscheinungen anstehen, aber wir sind auch noch nicht ganz bereit, alles Vertraute und Zuverlässige aufzugeben. […] Wir befinden uns eindeutig in einer Übergangszeit.”
Würdet ihr dieser Einschätzung zustimmen?
meine Neuheit aus 2022 begleitet mich nun schon monatelang auf meinen täglichen Touren und sie macht außer ner guten Figur auch unglaublichen Spaß und Freude und obendrein ganz schicke Bilder aus sämtlichen Perspektiven und sie ist unglaublich klein
sie hört wie alles bei mir auf den Namen Nikon
… ach ja, es steht auch noch was von Z30 drauf
Ich habe 2 Kameras von dieser Liste und die haben mich nachhaltig und unterschiedlich für Fotografie beeindruckt. Genau genommen wurde eine Z9 aber auch erst 2022 lieferbar, dann habe ich 3 Kameras.
Die Plätze 3, 4 und 9 kämen für mich nie in Frage, weil sie alle nur eine sehr eingeschränkte Fotowelt richtig gut abdecken können.
Die Fujis sind zu frisch um mich zu überzeugen, da fehlt noch bessere Firmware.
Und auch 7RV und R6II müssen sich erst einen Platz erobern und bringen vielleicht zu wenig Neues.
Die GH6 bietet jetzt wohl am meisten für den Preis abzüglich CB.
Trotz allem spielen selbstverständlich der Anwendungszweck und das System hinter den Kameras die Hauptrolle.
Für Super-Tele, Macro, Reisen gibt es ein Ass was alle anderen verblassen lässt: OM-1.
Da beißt auch Fuji keinen Faden dran ab.
Hab mit deinen Einschätzungen kein Problem Cat – aber mich würde mal interessieren wo Du den Vorteil bei Supertele von der OM-1 20MP mit dem 4.5 150-400 (Set 9.000,–) eq. 300-800 zur R7 32MP mit dem 4.5-7.1 100-500 (Set 4.500,–) eq. 160-800 siehst. Da ich zwar das Canon-Setting habe, aber weder 🐕 🐈 🐦 🍄 🐢 ambitioniert verewige, würde mich das als “3-Zeiler” mal interessieren wo da die Vorteile für OM sind … Grüße
Blende 4.5 gegenüber 7.1.
👍😉 Kurz und knackig! War mir schon klar – nur weiß ich ja, dass @Cat beide Systeme (mindestens getestet) hat und die differenzierten Erläuterungen von ihm immer einen Erkenntniszugewinn (für mich jedenfalls) beinhalten. Aber deine Antwort finde ich auch auf den Punkt. 🙂
Oh, genau das habe ich mich auch lange gefragt. Aber auch die Tage beim Vergleich der Eisvögel – war dann wieder einiges klarer: OM-1 ist viel schneller und schärfer ohne Rolling Shutter. 4.5/150-400 mm ist genau der Sweetspot, zwar schwerer, aber fühlt sich nicht so an, zwar teurer, aber den Schärfevorteil sieht man bei 400 mm Offenbl, kein Zoom Auszug, Lichtreserve von 1 1/3 Blende – auch bei ISO 6400 schneidet der OM-1 Sensor sichtbar besser ab als der 32 MP der R7, 4:3 ergibt oft das schönere Format wo andere dann deutliche Ausschnittverluste haben, wenn 2:3 auf 4:3 beschnitten wird. OM-1 bietet ND-Filter und vieles Nützliches, besser mit mehr Vorauslösungen beim Abflug Ich habe mir lange überlegt und ein halbes Jahr immer wieder probiert welches System mit einem ZOOM! am besten abliefert und jetzt sehe ich es an den Fotos – OM-1. Für den doppelten Preis nicht doppelt so gut – aber 10-20% besser und das ist viel! Selbst wenn der AF der R7 mit einigen Motiven besser zurecht kommt und ja auch ein 11/800 mm bietet, würde ich der OM-1 den Vorzug geben. Ich hätte mir nur gewünscht, Olympus hätte damals den blöden, kleinen Konverter weg gelassen und… Weiterlesen »
👍 Ganz lieben Dank Cat für diese umfassende Darstellung – sicher auch für andere Mitleser/Interessenten sehr interessant. Und Schärfeseitig kann ich das eigentlich bei “Dunkeltüten” an 32/40MP-APS gut nachvollziehen – ab 5.6/7.1/8 und vor allem natürlich 11 (Canon 600/800) macht die Diffraktion dem MP-Gedränge ein physikalisches Ende. Gibt’s für die Interessierten einen schönen Text zur Erklärung bei “Optical-Limits” hinsichtlich dem Fuji 5.6-8 150-600mm Review. Da sind die 20MP MFT auch Oberkante, aber die durchgängig schnelle f4.5 macht den Unterschied. Sehr plausibel. Nochmals vielen Dank für die “3 Zeilen”!
Danke.
Ja Klaus von OL sieht aus meiner Praxis immer sehr klar und schreibt es deutlich.
Wenn Canon, dann R5/R3 mit 100-500 mm – aber die R7 bringt das klasse Zoom leider schnell ans Limit.
Das Hauptproblem bei M43 ist für mich, dass es keine gescheiten Sonnensterne macht. Von daher ist der 1 Zoll Sensor für mich nicht die erste Wahl, wenn es um Landschaft geht…
Für Landschaft kauft man auch Linhof oder FujiFilm GFX, oder mindestens Sony A1.
Wobei aber auch sehr viele sehr imposante Landschaftsbilder aus aller Welt mit MFT veröffentlicht werden, jeden Tag.
Und ein tolles altes Olympus OM Objektiv mit 6 Blenden (starke Sterne) kann jeder problemlos abschrauben und Voigtländer mit 12 Lamellen gibt es auch
Was soll man dazu sagen? Meist haben die Leute ihre Marke und bleiben dabei. Ich kann nur von Fujifilm sprechen und nicht von einer andere Marke. So wie die anderen hier. Nach Der Neuheit zu fragen in der Gruppe ist doch schwierig,es versuchen die meisten doch eh die eigene Investition zu verteidigen.
Heute machen eh alle irgendwie gute Arbeit.
Ich sehe das eher so.
Als Hobbyist investiere ich nicht sondern kaufe. Eine Investition muss sich ja auszahlen im monitären Sinn.
Mir ist auch mittlerweile egal was für Kameras die Leute haben. Ich finde es eher schön da gleich Hobby zu teilen. In der Regel macht man ja mit der vermeintlich besseren Kamera keine besseren Bilder.
Wobei man auch erst mal klären muss was überhaupt das Bessere ist und ob dies dann überhaupt Einfluss auf die eigenen Bilder hat.
Interessant finde ich aber oder besser gesagt belustigend wenn Leute durch die Gegend rennen und immer die neueste Kamera haben müssen. Interessantes psychologisches Phänomen, durch das Marketing im Konzernsinn perfekt manipuliert. Das ist wirklich spannend.
Gut, dass die wissen, was für uns das Beste ist! Was würden wir ohne solche Fachleute bloß tun?
Mit der R7 und der R6 Mark II hat Canon 2 tolle Kameras rausgebracht. Ich werde bald beide haben (eine habe ich schon 🙂 ).
Für meinen Teil sehe ich die Neuheiten eher als Evolutionsstufen was die den Sensor umgebende Hard/Software betrifft.
Was die Zukunft der Fotografie und der dazu verwendeten Geräte angeht sehe ich ein gewaltiges auseinanderdriften bezüglich der Käuferschichten. Berufliche Fotografie und echte Hobbyisten stehen einer Heerschar von Smartphone Nutzern gegenüber die ihr Multimediagerät bis zum Exzess nutzen.
Über die Qualitäten von Systemkameras und den entsprechenden Ergebnissen erübrigt sich jede Diskussion. Wenn selbst Journalisten mit dem Smartphone für die immer weniger werdenden Printmedien Fotos fertigen ist das Kind schon lange in den Brunnen gefallen.
Wenn ich meiner buckligen Verwandtschaft Reisebilder mitbringen soll dann sind diese in Form einer vertonten „Diaschau“ auf dem USB Stick den ich vor Ort in den vorhandenen UHD Fernseher stecke – fertig!! Von wegen Album oder Vergrößerungen!
Das kommt mir bekannt vor. Ich muss aber sagen, ich mache erst mal alles in RAW. Und was ich da dann in der Bearbeitung an Farbtiefe, Zeichnung und Deteiltreue raushole ist schon enorm. Und wenn es dann mal einen “Diaabend” auf seinem Riesenfernseher gibt, ist eines ganz klar. Jedes Handybild ist sofort als solches zu erkennen. Und dennoch, wenn man seine Fotoniesche gefunden hat und ein bissel was kann macht man die Handyknipser dann doch etwas neidisch. Aber knipse manchmal mit dem Handy. Aber durch den PC müssen diese auch.
Und dennoch. Einmal im Jahr gönne ich mir ein richtig schönes Fotobuch mit tollem Papieren wertigem Cover. Da weiß man erst richtig was man als Hobbyist so tolles gemacht hat.
Na ja, wenn ich mir dass so anschaue, sind doch alles ziemliche Dickschiffe, physisch wie monitär.
Der Kampf zwischen Smartphone und Kompaktkamera scheint weitestgehend aufgegeben.
Wenn auch ein Niescheprodukt, wenn ich in Ausstellungen gehe und bewusst schaue welche Kameras/analog viele Künstler in Ihren Projekten oft nutzten, waren diese sehr häufig weit weg von den damaligen Hightechprodukten.
Schade, ne kleine APSC od. Mft für die Hosentasche wäre schon schick. Die Auswahl ist aber absolut begrenzt und preislich, na ja.
Es müsste ja auch nicht jeder Schnickschnack verbaut sein. Aber die Welt scheint heute so zu sein,
je mehr desto besser, auch wenn nie genutzt.
So streichen die Jahre ins Land und ich bleibe bei meinem Gerät. Da wird nichts neues angeschafft.