Kameras • DJI • Fujifilm

Nikon Zf ist endlich da, DJI-Vorfreude & Photopia-Recap (Wochenrückblick)

Benjamin Lucks
22.09.2023
3 Kommentare

Wir waren auf der Photopia und fassen Euch unsere Eindrücke sowie alles wichtige aus KW 38 im Wochenrückblick zusammen.

Wochenrückblick im Podcast hören

Natürlich könnt Ihr Euch auch diese Woche ganz bequem zurücklehnen und die wichtigsten News der Woche im Podcast hören! Viel Spaß beim Zuhören.

Wer die neusten Folgen direkt schon am Freitag hören möchte, der sollte Photografix-News zudem auf den nachfolgenden Plattformen abonnieren:

Wollt Ihr die neueste Folge lieber mitlesen? Dann findet Ihr nachfolgend alle Informationen auch in Textform.

Die wichtigsten Foto-News der Kalenderwoche 38

Nikon Zf vorgestellt

Jetzt aber: In der vergangenen Woche wurde endlich die Nikon Zf vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine Systemkamera mit Vollformatsensor im Retro-Look. Habt Ihr Photografix-News in den letzten Wochen verfolgt, kennt Ihr einige der technischen Daten schon aus Gerüchten.

Tatsächlich verbaut Nikon den 24-Megapixel-Sensor der Nikon Z6 II in der Kamera. Allerdings kommt in der Zf bereits der neuere Expeed 7 Prozessor zum Einsatz, der einen etwas größeren ISO-Bereich erlaubt. Auch der IBIS, also In-Body-Bildstabilisator, wurde verbessert und soll nun ganze acht Blendenstufen ausgleichen können. Gleichzeitig erlaubt der IBIS es Euch, Aufnahmen per Pixel-Shift mit bis zu 96 Megapixeln aufzunehmen. Eine Premiere bei Nikon-Systemkameras!

Weitere Superlative gibt’s beim Autofokus, der noch bis -10 EV funktionieren soll. Das ist beeindruckend, genauso wie die Integration der Deep-Learning-Technologien aus der Z8 und der Z9.

Beim Gehäuse orientiert sich Nikon an alten Analogkamera “FM2”, das sieht wirklich sehr retro aus. Aber: Das Gehäuse ist gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet und teilweise aus einer Magnesiumlegierung gefertigt. Die Einstellräder sind hingegen aus Messing. 

Was gibt’s sonst noch? Ein Mini-Display für die Blendenstufe auf der Oberseite, kein Autofokus-Joystick, ein Sucher mit 3,69 Millionen Bildpunkten und 0,8-facher Vergrößerung und 4K-Videos mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde.

Verfügbar ist die neue Kamera ab Oktober 2023 zu einem Preis von 2.499 Euro. Und das scheint bei Euch in der Community anzukommen. Fast 500 von Euch konnten sich in unserer Umfrage über die Kamera äußern. Fast 50 % fanden “Gelungene Kamera” – “Hut ab, Nikon” meinten 33 %. Die restlichen Stimmen teilen sich auf in “In Ordnung” mit 13 %, “Etwas enttäuschend” mit 6 % und “Einfach nur schlecht” mit 2 %.

Ich konnte mir die Kamera auf der Photopia schon anschauen und war ein wenig verwundert über die Ergonomie ohne Erweiterungsgriff. Denn im Retro-Stil gibt es nicht wirklich einen Handgriff und der ist bei der 710 Gramm schweren Kamera dann doch irgendwie nötig. Sehr cool ist allerdings der Schwarzweiß-Modus, der direkt über ein Wahlrad erreichbar ist.

Neues Voigtländer-Objektiv für RF-Mount

Nutzt Ihr eine Kamera mit Canons RF-Mount, könnt Ihr Euch ein neues Voigtländer-Objektiv anlachen. Und zwar das besonders lichtstarke Voigtländer 50mm f/1 Nokton. Nachdem Canon das RF-Bajonett für Dritthersteller geöffnet hat, gibt’s jetzt also eine erste Linse, die Canon für würdig hält.

Im Januar 2023 hat Voigtländer das Objektiv schon für den Nikon-Z-Mount vorgestellt. Für Canon hat man dann nicht einfach den Anschluss gewechselt, sondern einige Veränderungen vorgenommen. Autofokus – und darauf hoffen viele Canon-Fans bei Dritthersteller-Objektiven – ist … leider nicht mit dabei. Das manuelle Objektiv soll ab Oktober 2023 in den Handel kommen und 1.799 € kosten.

Aktuelle Hersteller-Aktionen bei Foto Koch:

DJI stellt am 25. September neue Drohne vor

Als dritte News sprechen wir diese Woche über die DJI Mini 4 Pro. Die kompakte Drohne wird höchstwahrscheinlich am 25. September 2023 um 15.00 Uhr vorgestellt – DJI kündigte hierfür bereits ein Event an. Im Vorfeld gab’s bereits einige Spekulationen über dieses Datum und den Launch der Drohne.

Und auch wenn DJI das neue Modell nicht explizit nennt, ist das ganze schon ziemlich wahrscheinlich. Drohnen-Fans dürfen sich also auf eine neue Drohne freuen, die unter 250 Gramm wiegen wird.

Photografix auf der Photopia 2023

Jetzt aber zur dritten Ausgabe der Photopia in Hamburg. Ich war gestern das erste Mal dort und muss den Veranstaltern zustimmen, dass es eher ein Fotografie-Festival ist.

Denn neben einer Unmenge an Hardware steht am Ende das im Vordergrund, was man damit macht: Und zwar Fotografieren und Videografieren. Professionelle Fotografen und Kreative stellen ihre Arbeitsweisen auf der Messe vor und zeigen, was mit neuen Technologien alles möglich ist.

Besonders beeindruckt hat mich persönlich aber ein Talk von Photopia-Schirmherr “Albert Watson” – wenn ich jetzt “Dieses eine Bild von Steve Jobs” sage, wisst Ihr, wen ich meine oder kennt zumindest eine Arbeit von ihm.

Watson sprach in seinem Talk auf der Photopia vor allem über die Fotografie als Kunst und über Kreativität im allgemeinen. Und sprach dabei etwas an, das bei mir ein wenig einen wunden Punkt getroffen hat.

Im Grunde genommen warnte er “Verliert Euch nicht in der Technik” – denn viele Fotografen, und zwar meist männliche Fotografen, interessieren sich erst einmal wegen der Technik für die Fotografie. Das sei auch nicht weiter schlimm, man müsse nur irgendwann auch ein Interesse an der künstlerischen Seite der Fotografie gewinnen, um als Fotograf zu wachsen. Die Technik muss man beherrschen, wie ein Klempner oder ein Tischler. Bei der Fotografie ermöglicht sie uns aber, kreativer zu werden und genau dafür sollte man sie nutzen.

Diesen Input wollte ich Euch gerne mitgeben und fragen, wie Ihr das seht. Fasziniert Euch Fotografie wegen der Technik und immer schärferen Aufnahmetechniken? Oder wollt Ihr dabei möglichst kreativ sein? Oder etwa beides?

Eine Sache noch: Versteht mich nicht falsch und denkt, ich würde Watsons Argument als absolute Wahrheit sehen. Ich persönlich find’s genauso legitim, sich auf die Technik zu konzentrieren, wenn man genau das an Fotografie faszinierend findet.

Alle News der vergangenen Woche:

Damit verabschiede ich mich und sage wie immer: “Bis zum nächsten Mal!”

Tags
guest
3 Kommentare
älteste
neueste
Feedback
Zeige alle Kommentare
J.Friedrich

Immer schön dran denken (Ob Zf oder jede andere Cam): “Weitere Superlative gibt’s beim Autofokus, der noch bis -10 EV funktionieren soll.” – gilt natürlich nur in Verbindung mit f 1,2 oder “besser”. 1,7/2,8/4,0 usw. “klauen” dann den jeweiligen Stufenwert. Available-Shooter wissen das und setzen nicht nur “Bokeh-orientiert” hochoffene Linsen ein … Wer “Setoptiken” mit f 4,5-7,1 drauf hat, landet Ratzfatz im Dunkelkeller für den AF. Deshalb ist natürlich eine Verbesserung dieses LV-min-Wertes immer eine gute Sache. Prima Nikon!

Antworten
ccc

Gelten diese -… EV-Zahlen für den AF denn immer nur für f1.2 ??

Dass diese -… EV Angaben nur bei hoher Lichtstärke gelten hatte ich schon mehrfach gehört — wusste aber nicht dass es soo lichtstarke Linsen sein müssen.

Antworten
J.Friedrich

Jepp, ist bei allen Cams, gem. meiner Kenntnis, gleicher Basiswert wegen Vergleichbarkeit.

Ist im Endeffekt einfach dann die lineare Fortführung der Blendenreihe in ganzen Schritten, je nach verwendeter Anfangsöffnung der Linse … also 2 Blenden schlechterer Ausgangswert der Optik macht +2 LV hinsichtlich AF so werden dann aus LV -10 “nur” noch LV -8 usw. …

Wobei das immer noch ein Top Wert wäre/ist.

Antworten