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Neue Fuji sprengt Erwartungen, G9 Mark II auch & neue iPhones (Wochenrückblick)

Mit der GFX100 II hat Fuji sein neues Flaggschiff für das Mittelformat vorgestellt. Im Wochenrückblick erfahrt Ihr, warum die Kamera alle Erwartungen sprengt!

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Die wichtigsten Foto-News der Kalenderwoche 37

Fuji GFX 100 Mark II vorgestellt

Starten wir mit dem großen Knall, den es in der Kamerawelt diese Woche gegeben hat. Denn Fuji hat die GFX 100 Mark II vorgestellt, die mit einem ultrahochauflösenden CMOS-Sensor im Mittelformat ausgestattet ist. Beim neuen “GFX 102MP CMOS II HS” will Fuji die Auslesegeschwindigkeit im Vergleich zur alten GFX100 verdoppelt haben. Die minimale ISO-Empfindlichkeit sinkt zudem von ISO 100 auf ISO 80.

Zusammen mit einem größeren Zwischenspeicher, der jetzt 128 Gigabyte misst, und dem neuen X-Processor 5 ermöglicht Fuji Serienbilder mit bis zu 8 Bildern pro Sekunde. Darüber hinaus soll sich der Autofokus dank einer besseren Motiverkennung und Deep-Learning-Funktionen verbessert haben. Das veranlasste den Fotografen Hendrik Osula bei der Vorstellung der Kamera dazu, zu behaupten, dass Fujis GFX-System endlich bereit für Action- und Sportfotografie sei. Hilfreich dabei ist auch der verbesserte Bildstabilisator, der jetzt ganze 8 Blendenstufen ausgleichen kann. 

Superlative gibt’s auch beim Sucher und beim Display – der abnehmbare, elektronische Sucher löst mit 9,44 Millionen Bildpunkten bei einer 1,0-fachen Vergrößerung auf. Die Bildwiederholrate beträgt dabei 60 Hertz, mit 0,77-facher Vergrößerung sind aber auch 120 Hertz drin. Die neue Fuji ist mit Fujis “altem” Sucheradapter, dem EVF-TL1, kompatibel, der den Sucher um je 45 Grad nach links und rechts sowie um 90 Grad nach oben schwenken lässt.

Das Display lässt sich zwar nur in drei Richtungen schwenken und neigen, allerdings ist es mit 3,2 Zoll besonders groß und löst mit 2,36 Millionen Bildpunkten auf. Nach vorne klappen für Selfie-Filmer ist übrigens nicht drin. Apropos: maximal sind bei der Fuji GFX100 Mark II Videoaufnahmen in 8K bei 30 Bildern pro Sekunde bei 10 Bit und einer 4:2:2-Farbunterabtastung drin. Alternativ gibt’s 4K mit 60 Bildern pro Sekunde und Full HD bei 120 FPS. Der neue Sensor soll bei Videoaufnahmen zudem einen besonders großen Dynamikumfang von 14 Blendenstufen bieten.

Bevor diese Ausgabe gleich auch noch ins Mittelfromat abdriftet: Den integrierten Hochformatgriff hat Fuji weggelassen und bietet ihn jetzt als Zukauf an. Die Kamera ist mit 1.030 Gramm recht schwer und bietet eine Akkulaufzeit von 540 Bildern. Und: Tatsächlich hat Fuji mit Reala Ace einen neuen Filmsimulationsmodus integriert.

Der Preis liegt bei “nur” 7.999 Euro – das ist natürlich eine Schüppe Geld, liegt aber deutlich unter den Erwartungen und unter dem Preis der Vorgängerin, die 10.999 Euro kostete. Zusammen mit der GFX100 Mark II stellte Fuji zudem drei neue GF-Objektive vor – zwei weitere stehen auf der Roadmap für die nächsten Monate.

Panasonic G9 Mark II vorgestellt

Kommen wir zu einer weiteren Kamera-Neuvorstellung aus der letzten Woche: Der Panasonic G9 Mark II. Hierbei handelt es sich um Panasonics neues Micro-Four-Thirds-Flaggschiff. Auf dieses mussten wir knapp sechs Jahre warten und ich verrate schon einmal: Das hat sich durchaus gelohnt.

Denn der vergleichsweise kleine Sensor macht die G9 Mark II zu einem wirklichen Allround-Talent.

Der MFT-Sensor löst nun mit 25,2 Megapixeln auf und obwohl es sich offenbar um den Sensor der GH6 handelt, konnte die Seite PetaPixel einen besseren Dynamikumfang in niedrigen ISO-Bereichen messen. Eine In-Body-Image-Stabilization gleicht zudem beeindruckende 8 Blendenstufen aus – über diese lassen sich Fotos auch zusammensetzen und Ergebnisse mit 100 Megapixeln erzeugen. Das geht angeblich bequem aus der Hand und wird offenbar noch im Gehäuse zusammengerechnet.

Beim Autofokus gibt’s endlich Phasenerkennung, was für deutlich präzisere Ergebnisse sorgen sollte. Insgesamt stehen 779 Messfelder zur Verfügung und die Motiverkennung sowie die Verfolgung soll sich verbessert haben. Und jetzt kommen wir zu den wahren Vorteilen des Micro-Four-Thirds-Formates.

Denn die G9 II kann mit elektronischem Verschluss wahnsinnige 75 Bilder pro Sekunde aufnehmen. Mit AF-Nachführung sind es rund 60 Bilder pro Sekunde und das soll laut Datenblatt 200 Bilder lang möglich sein – auch im RAW-Format.

Mit mechanischen Schluss ist zwar bereits bei 10 Bildern pro Sekunde Schluss, allerdings gibt’s eine Pre-Burst-Funktion, bei der die Kamera schon vor Betätigen des Sensors Bilder speichert.

Beim Sucher und beim Display gibt’s wenige Neuerungen: Der EVF löst mit 3,69 Millionen Bildpunkten bei 0,8-facher Vergrößerung auf – das Display misst noch immer 3 Zoll und ist mit 1,84 Millionen BIldpunkten einen Tick schärfer. Natürlich könnt Ihr es seitlich nach vorne ausklappen.

Kommen wir langsam zum Schluss und schauen uns die Video-Specs an: Maximal sind 5,8k im Open-Gate-Format – also 4:3 – bei 30 Bildern pro Sekunde, 4:2:0 und 10 Bit drin. Alternativ sind es 5,7k im 16:9-Format und 60 Bildern pro Sekunde. Reduziert Ihr die Auflösung auf Cinema-4K sind 60 Bilder pro Sekunde drin bei 4:2:2 und 10 Bit. Normales 4K reicht dann sogar an 120 Bilder pro Sekunde heran. Auf eine Beschränkung der Aufnahmedauer verzichtet Panasonic.

Bevor wir zum Preis kommen: Die G9 Mark II verwendet das Gehäuse der S5 II – das Display auf der Oberseite fällt also leider weg. Die Panasonic G9 Mark II kommt im November 2023 in den Handel und soll laut UVP 1.899 Euro kosten.

Aktuelle Hersteller-Aktionen bei Foto Koch:

Neue iPhones und OM System TG-7

Von zwei weiteren Neuankündigungen will ich Euch noch ganz kurz erzählen: Die erste sind die neuen iPhone-15-Modelle. Nach wie vor teilt Apple seine Smartphones in Pro und Nicht-Pro auf und behält sich die spannendsten Kamera-Neuerungen für die teuersten Modelle vor.

Das iPhone 15 Pro Max verfügt jetzt über eine Periskopkamera, die seitlich im Gehäuse liegt und über einen Spiegel aus dem Gehäuse heraus fotografiert. Handyhersteller bringen so größere Brennweiten in dünne Gehäuse – Apple ermöglicht dadurch einen optischen 5-fach-Zoom. Alle iPhones verfügen jetzt zudem über 48 Megapixel, die durch Pixel-Binning auf 12 Megapixel heruntergerechnet werden. Apple ermöglicht so auch in den Basis-iPhones einen verlustfreien Digitalzoom. 

Die wohl größte Neuerungen aber – und da hat Apple in der Präsentation elegant verschwiegen, dass neue Auflagen in der EU sie dazu zwingen – ist der Umstieg von Lightning auf USB-C. Und das ist für Zubehör und die Datenübertragung endlich wirklich praktisch. Was die neuen iPhones kosten, erfahrt Ihr in Jonathans News.

Die zweite Mini-Ankündigung ist die Tough TG 7 von OM System. Die super-robuste Kompaktkamera ist die Nachfolgerin der Olympus TG-6 und bekommt neben einem neuen Namen noch ein paar weitere Neuerungen spendiert. So gibt’s USB-C statt MicroUSB, das Aufzeichnen vertikaler Videos wird möglich, ein neuer Construction-Modus erlaubt es Euch, Staub von Videos zu entfernen und das Display hat eine besser Farbwiedergabe. Dafür steigt der Preis aber auch leider von 480 auf 550 Euro.

Roadmap zeigt zukünftige Objektive von Panasonic und Fuji

Lasst uns noch einmal kurz zurück zu Panasonic und Fuji schauen – diesmal nicht auf Kameras, sondern auf Objektive. Die Roadmap der beiden Herstellern zeigten neben der neuen Lumix und der GFX auch neue Objektive. 

Bei Fuji werden wir zwei neue GF-Objektive sehen: Ein 500mm f/5.6 sowie ein Power-Zoom im Weitwinkelbereich. Damit wird Fuji die Produktpflege für das Mittelformat also noch ein wenig weiter führen.

Bei Panasonic – also für den L-Mount – wurden gleich vier Objektive angeteasert: Ein Makro-Objektiv mit einer Brennweite von knapp 100mm, ein lichtstarkes Standard-Zoom mit voraussichtlich 28-70, ein Reisezoom mit etwa 28-200mm sowie ein Ultra-Tele-Zoom mit einer geschätzten Brennweite von 100 – 400 Millimetern.

Die Roadmaps sind leider noch recht vage und wir wissen noch nix genaues. Wartet Ihr aber noch auf neue Objektve für die beiden Systeme, könnt Ihr Euch aber schonmal freuen.

Datum für Nikon Zf steht offenbar

Apropos warten: Nikon wird mit hoher Wahrscheinlichkeit am 20. September eine neue Kamera vorstellen. Dabei handelt es sich mit genauso hoher Wahrscheinlichkeit um die Nikon Zf. Grund für diese Annahmen lieferten die Seite Mirrorlessrumors und der bekannte Twitter-Leaker “how2fly”. 

Da ich hier schon häufig über die Nikon Zf gesprochen habe, erspare ich Euch mal die letzten Leaks zur Retro-Nikon. Es wird sich aber höchstwahrscheinlich um eine Vollformat-Systemkamera im Retro-Format handeln, die mit dem Sensor der Nikon Z6 II arbeitet.


Alle News der vergangenen Woche:


Damit verabschiede ich mich und sage wie immer: “Bis zum nächsten Mal!”

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Sabrina

“Neue Fuji sprengt Erwartungen”Na das nenne ich doch mal ‘ne Ansage.

Vom Preis mal abgesehen:
Welche Erwartungen?

BEN

Meine waren die Videofunktionen. Die sind jetzt professionell zu nennen. Dann der Preis. Der ist recht günstig für eine so ausgestattete Kamera. Also lediglich 5 IPhones. Hat man sozusagen in ein paar Jahren wieder drin. 😉

Sabrina

In Sachen Video bin ich derzeit noch nicht unterwegs. Da kann ich nicht mitreden. Kann aber noch kommen.

BEN

Wenn ich kein Video machen würde, reichte mir wahrscheinlich schon die GFX 50SII. Ich könnte auf die 100MPx der GFX100II verzichten. Vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine 50SIII mit den Videofähigkeiten der 100II. Die dann unter 5000 Euro. Da wäre ich dann definitiv dabei.