Die Kamerawelt spielt verrückt und die Hersteller hauen ein Produkt nach dem anderen raus. Damit Ihr nicht den Überblick verliert, gibt’s den Photografix-Wochenrückblick!
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Die wichtigsten Foto-News der Kalenderwoche 20
Canon kündigt Entwicklung der EOS R1 an
Canon hat wenige Stunden vor der Aufnahme der neusten Folge von Photografix-News zum ersten Mal offiziell von der EOS R1 gesprochen, die Mark in seiner News die “Mutter aller Flaggschiffe” genannt hat, angelehnt an Canons offizielle Aussage, dass die EOS R1 das “erste Flaggschiff für das EOS R System” ist.
Canon hat die R1 aber nicht offiziell vorgestellt, sondern nur deren Entwicklung angekündigt. So heißt es in der offiziellen Pressemitteilung: Wir kündigen die Entwicklung der EOS R1 an – das spiegellose EOS Flaggschiff, mit dem du der Konkurrenz immer einen Schritt voraus bist. Final vorstellen wird Canon die Kamera also zu einem späteren Zeitpunkt.
Aber was wissen wir jetzt schon über die Kamera? Nun ja, viele Details gibt es noch nicht. Es wird einen neuen CMOS-Sensor geben, über den Canon noch nicht viel verrät. Wie viele Megapixel die Kamera bieten wird und ob es einen Global Shutter gibt, steht aktuell noch in den Sternen.
Canon wird allerdings einen neuen DIGIC-Accelerator-Prozessor integrieren, der mit dem DIGIC X Prozessor zusammenarbeitet. Dank eines neuen Image Processing Systems soll es zudem eine bessere Bildqualität geben, die unter anderem durch Deep-Learning-Technologien entstehen wird.
Im Vergleich zur R3 – das ist das aktuelle Canon-Flaggschiff für den Profi-Bereich – soll die Performance von Fotos und Videos “erheblich” verbessert werden. Motive können zudem schneller und präziser erkannt werden. Der Autofokus führt außerdem kontinuierlich nach, auch wenn Motive kurzzeitig nicht zu sehen sind.
Zwei Sachen aus der Pressemitteilung finde ich noch besonders spannend: Die Funktion zur Rauschunterdrückung, die bisher nur als Anwendung in der Software “Neural Network Image Processing Tool” zur Verfügung stand, soll in die Kamera integriert werden.
Darüber hinaus verfolgt die neue Funktion “Priorität Action” das Hauptmotiv in Sportszenarien anhand von Schlüsselmomenten und bestimmten Aktionen – etwa, wenn ein Spieler gerade einen Ball schießt.
Insgesamt hält sich Canon also noch zurück – allerdings gibt’s bereits ein offizielles Bild der R1. Und auf diesem ähnelt die R1 der R3 wirklich stark. Auf dem obigen Bild habe ich Euch die beiden Kameras einmal nebeneinandergepackt (nicht maßstabsgetreu). Wir sehen hier, dass vor allem die Textur der Oberfläche und die Form der Knöpfe auf der Vorderseite anders sind. Zudem scheint die R1 vor allem auf der rechten Seite beim Griff etwas größer geworden zu sein.
Was machen wir also mit einer solchen Ankündigung? Einer Ankündigung, die sich im Grunde genommen auf “Wird in allen Belangen besser als unsere bisherigen Modelle” runterdestillieren lässt.
Auf jeden Fall hebt Canon dadurch die Erwartungen an die R1 noch weiter an, die sich bereits mit Modellen wie der Nikon Z9 sowie den Sony-Modellen Alpha 9 III und Alpha 1 messen muss. Gelingt dieser Coup? Schreibt mir Eure Meinung in die Kommentare!
Sigma zeigt das 24-70mm f/2.8 DG DN II Art
Noch während ich das Skript für die neue Folge Photografix-News geschrieben habe, kündigte Sigma das 24-70mm f/2.8 DG DN II aus der Art-Serie an. Damit erscheint tatsächlich der Nachfolger des beliebten “Immedraufs” für den E-Mount und für den L-Mount.
Laut Presseangaben ist das neue Objektiv um circa 7 Prozent kleiner und um 10 Prozent leichter als der Vorgänger. Konkret sinkt das Gewicht auf 745 Gramm, vorher waren es 830 Gramm an Sony-Kameras und 835 Gramm an Kameras mit L-Mount.
Was gleich geblieben ist, sind neben dem Brennweitenbereich und der durchgehenden Offenblende von f/2.8 die Konstruktion mit 19 Elementen in 15 Gruppen, im Detail hat Sigma an der optischen Konstruktion gefeilt und setzt jetzt zum Beispiel auf mehr asphärische Linsen. Noch immer gibt’s 11 Blendenlamellen und einen Filterdurchmesser von 82 Millimetern.
Verbessern konnte Sigma allerdings die Naheinstellgrenze beim Fokussieren. Im Weitwinkel liegt diese jetzt bei 17 cm im Weitwinkel und 34 cm im Tele – das sind keine großen Sprünge, allerdings verbessert sich der Abbildungsmaßstab auf 1:2,7 im Weitwinkel und 1:4 im Tele.
Wie Bilder im Vorfeld bereits andeuteten, stattet Sigma das Zoom-Objektiv jetzt zudem mit einem Blendenring aus. Wie erwartet können Videografen hier auf Wunsch den Klick ausstellen, um Störgeräusche und Abstufungen beim Filmen zu vermeiden.
Was gibt’s sonst noch zu erzählen? Die Größe liegt jetzt bei knapp 89 x 120 Millimetern. Am E-Mount war das Objektiv vorher immerhin knapp fünf Millimeter länger. Der Durchmesser ist genau gleich geblieben. Sigma gibt zudem an, dass das Auflösungsvermögen über den gesamten Zoombereich verbessert wurde, darüber hinaus soll der neu entwickelte HLA-Linearmotor eine deutlich höhere Antriebsgeschwindigkeit bieten.
Zum Zeitpunkt der Aufnahme listet Sigma leider noch keinen Preis auf der offiziellen Webseite – in Onlineshops wird es aber bereits für 1.349 Euro gelistet. Verkaufsstart soll der 30. Mai sein.
Fuji X-T50 und GFX100S II vorgestellt
Vor zwei Wochen gab’s eine große Fuji-Vorschau hier bei Photografix-News, da im Vorfeld des großen Events schon sehr viele Infos geleakt wurden. Und was soll ich sagen? Stimmt soweit alles!
Konkret hat Fuji die X-T50, die GFX 100S II, ein neues 16-50mm Kit-Objektiv und eine neue Tele-Festbrennweite für das Mittelformat präsentiert. Starten wir mit der X-T50!
Positioniert wird die T50 als günstigere Alternative zur X-T5 mit gleichem Sensor und gleichem Bildprozessor. Wir bekommen also einen 40 Megapixel starken APS-C Sensor, der mit dem X Processor 5 zusammenarbeitet.
Ein 5-Achsen-Bildstabilisator, der bis zu 7 Blendenstufen ausgleichen soll, ist ebenfalls mit an Bord, qualitativ sollte die X-T50 also ungefähr an die X-T5 heranreichen. Vergleichen wir die Kameras, fällt aber auf, dass die minimale Verschlusszeit mit 1/4.000 Sekunde geringer ausfällt, mit mechanischem Verschluss fällt die Seriengeschwindigkeit zudem auf 8 statt 15 Bilder pro Sekunde. Aber: Mit elektronischem Verschluss liegt die X-T50 mit 20 Bildern pro Sekunde gleichauf.
Ebenfalls im Nachteil ist die X-T50, wenn wir durch den elektronischen Sucher schauen. Hier gibt’s 2,36 Millionen Bildpunkten und eine 0,62-fachen Vergrößerung – nicht gerade berauschend, aber in dieser Produktkategorie durchaus hinnehmbar. Das Display misst wie bei der X-T5 drei Zoll – und wieder könnt Ihr es nur nach oben und unten neigen, nicht etwa zur Seite nach vorne klappen.
Das könnte ein kleiner Dämpfer sein, wenn Ihr Euch gerne selbst filmt. Zumal die Video-Spezitfikationen mit maximal 6,2K bei 30 FPS und 4K mit 60 FPS in 10-Bit und einer Farbunterabtastung von 4:2:2 durchaus performant sind.
Bevor wir zur neuen Mittelformat-Kamera kommen noch kurz zum Gehäuse: Im Vergleich zur X-T30 II ist die Kamera etwas größer und schwerer geworden. Sie bringt 438 Gramm auf die Waage – das sollte aufgrund des überarbeiteten Griffs aber nicht allzu sehr auffallen. Schön zu sehen ist, dass Fujifilm tatsächlich ein Wahlrad für Filmsimulationen integriert, wobei dafür natürlich das alte Rädchen weichen muss. Gegen Staub und Spritzwasser ist das Gehäuse im Übrigen nicht geschützt.
Kurz noch der Preis, denn das ist noch auffällig: Die X-T50 ist deutlich teurer als ihre Vorgängerin, so müsst Ihr mindestens 1.499 Euro einplanen. Zusammen mit dem neuen 16-50mm f/2.8-4.8 werden stolze 1.899 Euro fällig.
Neben den beiden APS-C-Produkten hat Fuji auch Neues für Mittelformat-Fans im Angebot. Und zwar die GFX100S II, die stolze 2.500 Euro günstiger ist als das aktuelle Mittelformat-Flaggschiff von Fuji.
Zu einem Preis von 5.499 Euro müsst Ihr als Abstriche einen anderen elektronischen Sucher hinnehmen. Diesen könnt Ihr nicht abnehmen – was dank einer hohen Auflösung von 5,76 Millionen Bildpunkten aber auch gar nicht nötig ist. Die Vergrößerung konnte Fuji ebenfalls verbessern – von 0,77 auf 0,84.
Die größten Einschränkungen finden sich also bei den Video-Funktionen. 8K-Videos bleiben nur der teureren GFX 100 II vorbehalten, immerhin schafft das günstigere Modell aber 4K-Aufnahmen mit 30 Bildern pro Sekunde.
Mit einem Gewicht von 883 Gramm ist die Fujifilm GFX100S II die leichteste Kamera in Fujifilms Mittelformat-Lineup – und ist so deutlich leichter als das neue 500mm f/5.6, das Fuji zusätzlich für das Mittelformat präsentiert hat. Das Objektiv wiegt 1,4 kg, ist mit dem 1,4-fach Telekonverter kompatibel und erscheint für 3.899 Euro.
Erstes Bild der Panasonic Lumix S9 geleakt
Am 22. Mai wird Panasonic die neue Lumix S9 vorstellen. Inzwischen ist sogar bereits ein Teaser-Video auf Instagram erschienen – und daher möchte ich schon ein wenig über die Gerüchte zur neuen, kompakten Panasonic reden.
Denn geleakte Bilder zeigen bereits, dass die S9 wirklich kompakt ausfallen wird. Maße habe ich noch nicht für Euch, aber unter und über dem Bajonett sind jeweils nur wenige Millimeter Platz. Zusammen mit der neuen Kamera soll Panasonic zudem neue Pancake-Objektive – ein 18-40 mm Zoom und eine Festbrennweite – auf den Markt bringen.
Die Kamera selbst soll mit 24 Megapixeln auflösen und es Euch ermöglichen, eigene LUTs zu importieren. Dadurch ließen sich die Fotos direkt in der Kamera mit einem eigenen Look versehen – eventuell spendiert Panasonic der Kamera sogar einen eigenen LUT-Knopf. Das würde vor allem für Filmende Sinn ergeben und dazu passen, dass Panasonic mit der Kamera die ZV-Modelle von Sony kontern möchte.
Für einen elektronischen Sucher ist dann aber kein Platz mehr, preislich soll die Kamera rund 200 bis 300 Dollar unterhalb der Panasonic S5 II liegen. Wir gehen von 1.899 Euro aus, direkte Hinweise gibt’s hier aber noch nicht.
Sony behebt Problem im Xperia 1 VI
Auch die längste Folge von Photografix-News muss mal ein Ende finden. Vorher will ich Euch aber noch von Sonys neuen Kamera-Smartphones berichten!
Das Sony Xperia 1 VI gleicht ein Manko aus, das ich beim Vorgänger wirklich ungünstig fand. Denn eine Besonderheit der letzten Xperia-Flaggschiffe war, dass es einen optischen, variablen Zoom gibt. Dieser erwies sich in meinem Test für ein Technikmagazin aber als eher weniger nützlich, da die Brennweite bei 125 mm anfing. Jetzt reicht der variable Zoom von 85 bis 170 mm.
Ebenfalls sinnvoll ist, dass Sony von der 4K-Auflösung beim Display abweicht. Statt echtem 4K” gibt’s jetzt Full-HD-Plus, was genau 2.340 x 1.080 Pixeln entspricht. Das ist stromsparender und einen Unterschied sieht man womöglich sowieso nicht.
Das neue Xperia 1 VI erscheint für stolze 1.399 Euro – alle Infos hat Jonathan für Euch zusammengefasst!
Alle News der vergangenen Woche:
- Fujifilm ist der jüngste Zugang der Content Authenticity Initiative 17.05.2024
- Fuji: 18-55mm soll bald von 16-50mm beerbt werden 16.05.2024
- Sigma: Das neue 24-70mm f/2.8 II ist da 16.05.2024
- Canon EOS R1: 30 Megapixel und 120 fps laut Adorama (Update) 16.05.2024
- Fuji GFX100S II präsentiert: Wenn nicht jetzt, wann dann? 16.05.2024
- Fuji X-T50 vorgestellt: Die kleine Schwester der X-T5 16.05.2024
- Panasonic S9 geleakt – und sie sieht fantastisch aus 15.05.2024
- Fujifilm X-E5: Es gibt gute Neuigkeiten 15.05.2024
- Canon EOS R5 II: 45 MP, Stacked-Sensor, mechanischer Verschluss 15.05.2024
- Sony A7 IV & A7s III: Firmwareupdates sollen Probleme beheben 15.05.2024
- Sony Xperia 1 VI verbessert seine ungewöhnliche Zoom-Kamera, aber nicht viel mehr 15.05.2024
- Panasonic S9 mit IBIS und 18-40mm Pancake-Zoom 15.05.2024
- Canon EOS R1 angekündigt: Die Mutter aller Flaggschiffe 15.05.2024
- Fujifilm arbeitet an langersehntem Teleobjektiv 14.05.2024
- GDT kürt Naturfotografen des Jahres 2024 14.05.2024
- Panasonic S9: 24 Megapixel, LUTs, kompakter als die X100VI 14.05.2024
- Canon Slowenien kündigt Events für den 15. und 21. Mai an 14.05.2024
- Samsung Galaxy S25 Ultra: Nächstes Flaggschiff soll eine Kamera weniger haben 14.05.2024
- Nikon hat RED für nur 78 Millionen Euro gekauft 13.05.2024
- Sigma 24-70mm f/2.8 II: Preis und Spezifikationen geleakt 13.05.2024
- Kontroverse um Adobe-Werbung: „Skip the Photoshoot“ sorgt für Unmut 12.05.2024
- Kompakte Mittelformat-Kamera von Fuji & Vlogging-Panasonic (Wochenrückblick) 11.05.2024
Damit verabschiede ich mich und sage wie immer: „Bis zum nächsten Mal!“