Die neue Leica M11-D kostet über 9.000 Euro – und hat kein Display! Was es damit auf sich hat und welche spannenden neuen Objektive diese Woche vorgestellt wurden, erfahrt Ihr im Photografix-Wochenrückblick!
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Die wichtigsten Foto-News der Kalenderwoche 37
Neue Leica M11-D kommt ohne Display … für 9.350 Euro
Los geht’s diese Woche mit der Leica M11-D – einer wirklich ungewöhnlichen neuen Digitalkamera von Leica. Denn in dieser besonderen Version der M11 ersetzt Leica das Display auf der Rückseite mit einem ISO-Wahlrad. Und möchte so für ein besonderes Analogkamera-Feeling sorgen.
Das bedeutet aber auch, dass in der M11-D derselbe 60 Megapixel starke Vollformatsensor sitzt, der auch in der M11 zum Einsatz kommt. Gleichzeitig ist die M11-D mit allen M-Objektiven kompatibel, die seit 1954 hergestellt wurden.
Technisch auf der Haben-Seite stehen zudem ein 3 GB großer Pufferspeicher, der Serienaufnahmen für bis zu 15 DNG oder für 100 JPG-Aufnahmen bei 5 Bildern pro Sekunde ermöglicht. Der interne Speicher ist mit 256 GB zudem vier Mal so groß wie in der Standard-M11, externe Speicherkarten könnt Ihr im SD-Format trotzdem einstecken.
Das Gehäuse ist – bis auf das fehlende Display auf der Rückseite – weitestgehend dasselbe. Mit 540 Gramm inklusive Akku wiegt die Kamera auch genauso viel wie die Standard-Variante.
Um Fotos von der Kamera anzusehen, könnt Ihr ein iPad oder Euer Smartphone verwenden. Dann geht’s entweder kabelgebunden oder Bluetooth mit der Leica-FOTOS-App ans Eingemachte – oder eher Aufgenommene.
Noch eine interessante Erwähnung, auf die Jonathan in seiner News – Link gibt’s natürlich in den Shownotes – noch weiter eingeht. Leica integriert seine hardwarebasierte Content Credentials Technologie in die Kamera, mit welcher sich die Authentizität von Aufnahmen nachher am Computer überprüfen lässt.
Also: Eine weitere Leica M11 ohne Display, die einige Jahre nach der Standard-Version erscheint. Da kann man sicher ein paar Euro sparen? … Aber dann wäre Leica schließlich nicht Leica – die M11-D kostet 9.350 Euro und ist damit teurer als die Standard-M11. Und auch deutlich teurer als die M10-D, die im Jahr 2018 noch 7.500 Euro kostete.
Ausprobieren würde ich sie trotzdem gerne mal, naja …
Canon 28-70mm f/2.8 IS STM für den RF-Mount vorgestellt
Ziemlich überraschend präsentierte Canon diese Woche das 28-70mm f/2.8 IS STM für den RF-Mount. Während wir immer wieder über Gerüchte zu neuen Vollformat-Objektiven von Canon gesprochen haben, war dieses Modell nicht dabei. Ab September – also noch in diese Monat – erscheint es jetzt aber für 1.299 Euro.
Canon-Nutzer bekommen dabei ein nur 490 Gramm schweres 28-70mm mit durchgehende Offenblende von f/2.8. Trotz der kompakten Länge von nur etwa 9 zentimetern und einem Durchmesser von knapp 8 Zentimetern integriert Canon einen Bildstabilisator ins Objektiv und siegelt das Gehäuse gegen Staub und Spritzwasser ab. Der interne Stabilisator soll 5,5 Blendenstufen ausgleichen können, in Kombination mit entsprechenden Kameras sollen sogar 7,5 Blendenstufen drin sein. Damit soll es laut Herstellerangaben zum perfekten Reisebegleiter werden.
Konstruiert ist das neue 28-70 aus 15 Linsen in 12 Gruppen, darunter gibt’s zwei UD-Linsen sowie zwei asphärische Linsen. Die Naheinstellgrenze gibt Canon mit 27 Zentimetern an, Filter könnt Ihr mit einem Durchmesser von 67 mm anbringen.
Wer direkt zuschlagen will, der kann das neue Canon-Objektiv schon vorbestellen. Shop-Links findet Ihr bei Photografix – Link natürlich wie immer in den Shownotes!
Nikon Z 50mm f/1.4 kostet nur 560 Euro
Ein weiteres Objektiv gab’s diese Woche noch – aber diesmal für den Z-Mount: Nikon hat das 50mm f/1.4 für nur 559 Euro vorgestellt. Damit gehört das neue Objektiv nicht in die S-Line für höchste Qualitätsansprüche. Es passt aber sehr gut zum 35mm f/1.4, das Nikon im Juni vorgestellt hat.
Für eine laut Herstellerangaben “eindrucksvolle Abbildungsleistung” sorgen trotzdem 10 Linsen in sieben Gruppen. Für ein schönes Bokeh soll eine Blende mit 9 Lamellen sorgen und der Autofokus sorgt dank Multi-Focusing-System für schnelles und präzises Scharfestellen.
Die Abmessungen der Festbrennweite liegen bei kompakten 7,5 x 8,5 Zentimetern, das Gewicht liegt bei nur 420 Gramm und erfreulicherweise ist das Gehäuse gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet.
Das klingt nach einem wirklich guten Deal für 560 Euro – auch hier geht’s irgendwann im September los und Ihr könnt schon vorbestellen!
Rollei 35AF startet in den Vorverkauf, Auslieferung aber erst im Dezember
Das Stichwort “Vorbestellen” begleitet uns auch bei der vierten News für diese Woche. Denn die Rollei 35AF ist in eine etwas komplizierte Vorbesteller-Phase gestartet. Hierzulande erscheint die 35AF in zwei verschiedenen Farben – einmal Chrom-Silber und einmal in Schwarz. Die komplett schwarze Variante kostet dabei 914 Euro, das silberne Modell geht für 885 Euro an den Start.
Bis zum 11. September um 23.59 Uhr GMT fand eine erste Vorbesteller-Phase für die Kamera statt. Bei dieser konnten Interessierte maximal zwei Modelle kaufen. In einer E-Mail wies Rollei dann aber noch drauf hin, dass europäische Kunden lieber über rollei.de bestellen sollen – und nennt hier den 10. September als Verkaufsstart.
Schauen wir auf Rollei.de einmal vorbei, nennt der Hersteller den 17. Dezember als Auslieferungsdatum. Hier ist die Stückzahl allerdings nur auf ein Modell beschränkt und es gibt nur eine silberfarbene Variante. Auf der Seite Rollei35AF.com finden wir hingegen beide Farbvarianten – hier wird die Kamera aber als ausverkauft gelistet.
Würde ich dort auftauchen, würde man mich womöglich als “überrascht” listen – denn ich hätte nicht gedacht, dass der Andrang auf eine 900 Euro teure Analogkamera dermaßen hoch ist. Ich meine: 35 Euro bei Kleinanzeigen, Wechselobjektive, … ? Ich fang nicht wieder damit an!
Entscheidung im Fototapeten-Gerichtsstreit gefallen
Erinnert Ihr Euch an die Meldungen zu einer vermeintlichen Urheberrechtsverletzung aufgrund einer Fototapete im Hintergrund von Fotos und Videos?
Ein Fotograf, der das Motiv für eine oder mehrere Fototapeten erstellt hat, mahnte damals fleißig Nutzer ab, in deren Fotos und Videos er seine Motive entdeckte. Damit hatte er auch durchaus erfolg, da sich viele Abgemahnten lieber auf einen Vergleich einigten, als rechtlich dagegen vorzugehen. Der Betreiber des YouTube-Kanals “Whiskytrue” etwa zahlte dem Abmahnfotografen stolze 3.000 Euro.
Der Bundesgerichtshof hingegen wies die Revisionen des Fotografen jetzt zurück. So sei es “vorhersehbar”, dass Käufer Fotos und Videos von dekorierten Räumen anfertigen und diese im Internet teilen. Hätte der Fototapeten-Fotograf das einschränken wollen, hätte er vor dem Vertrieb darauf hinweisen müssen.
Also: Das Urteil schafft nun wichtige Klarheit für Nutzer von Fototapeten. Die gängige Verwendung der Motive ist in Fotos und Videos grundsätzlich zulässig, solange beim Vertrieb nicht ausdrücklich widersprochen wird – und das gilt sowohl im privaten als auch im gewerblichen Gebrauch.
Bietet Ihr Fototapeten an und wollt eine Weiterverwendung in Fotos und Videos verhindern, müsst ihr das jetzt aber auch ausdrücklich verbieten.
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Damit verabschiede ich mich und sage wie immer: „Bis zum nächsten Mal!“
War einiges an Gerüchten und Neuheiten zu sehen. Meinerseits fand ich die App XP4N Panorama überflüssig. Witzig und positiv habe ich die “Nikon Miniature Collection” empfunden. Was so alles rund um die Hardware vor sich geht – man glaubt es kaum.
Das bei den Objektiven verbesserte Neuheiten vorgestellt wurden ist wichtig. Die Gerüchte zu Fotogeräten zeigen das dort außer Software gesteuerte Verbesserungen nichts zu erwarten ist. Echte Fortschritte bei den Bild-Sensoren finden nicht statt weil der „Umbau Fotokamera zum Videoteil“ heftig im Gange ist.
Man muss direkt froh sein wenn Manufakturen mutige „Einzelstücke“ vorstellen.
Moin Alfred, ich sehe es fast schon wie Du, es läuft sich tot im Rennen um “wer hat den längsten” Atem und “den grössten” Innovations-mini-vorsprung – kein Wunder, wenn Du und andere (z.b. Mirko) einen behutsamen Schritt zurücktreten (unabhängig eines Budgetrahmens und der Ausrüstung) und sich nur noch verwundert die Augen reiben, ob der irrelevanten “Millisekundenvorteile” von System A zu B & C – welche sich an dem kurzen und temporären Erfolg laben, bevor dann B & C wieder Millisekunden “schneller” zu sein scheinen.
Das Ergebnis für mich: spektakuläre Bilder in einer Abwärtsspirale der überbordenden Höchstleistungs-Einengung mit immer geringer Tiefe(nwirkung) die nachhallt – eine Dauerübersättigung optischer Megareize ohne Kontext, Inhalt, Struktur, Story u/o Gefühl – oft glattgelutschte Avatar-Fotografie in einer nicht existenten Parallelwelt.
Ich wünsche Dir, Mirko und allen anderen LowSpeed-Enthusiasten einen entschleunigten Sonntag mit tollen “Augenblicken” & “bewusster Haptik”, die das individuelle Ziel, jenseits von fast&furious erlebbar machen.
Servus J.Friedrich
sehr gut auf den Punkt gebracht. Wenn Fotografen der Meinung sind das nur Super Boliden perfekte Bilder/Videos fertigen liegen sie richtig wenn es um Spezialanwendungen geht. Die Ausrüstungen dazu kosten dementsprechend.
Durchschnittlich (nicht abwertend gemeint) liegt das Interesse des Hobbyisten beim vernünftigen Preis/Leistung Kompromiss. Müsste ich persönlich wegen eines sehr engen „Budgetrahmens“ auswählen hätte ich keinerlei Bedenken mit einer gebrauchten zehn Jahre alten DSLR Ausrüstung meine Fotos zu machen. Ich bin der Überzeugung das auf gut deutsch keine Sau bei den üblichen Motiven einen Unterschied zwischen alt und neu erkennen würde.
Seit den Anfangszeiten der Menschheit ist unser Streben nach „besseren“ Bedingungen festgelegt. Das hält die Wirtschaft am laufen, so soll es sein, schädliche Auswüchse mit eingeschlossen.
Digitalisierung ist beim Bilder/Videos manchen sehr sehr hilfreich. Eine Foto Projekt Idee auf dem Smartphone speichern, ausarbeiten um sie nach der DSLM Aufnahme am PC sorgfältig zu perfektionieren hat schon etwas besonderes an sich.
der Mirko genießt gerade das Sommerwetter 😂 aber zum Glück sind hier die Temperaturen nicht in den einstelligen Bereich zurück gefallen. Also gestern war das perfekte Spaziergehwetter, der Himmel war zwar grau in grau aber hin und wieder konnte man auch eine Struktur in den Wolken erkennen. Es hatte nicht geregnet und somit war das mein erster Testtag für den IRChrome Filter, herrlich diese Herbstfarben die damit entstehen. Musste auch nicht viel schleppen da ich nur meine XT3 (IR) mit den alten Fujinon 28/3.5 um den Hals hatte 📷 Jetzt genieße ich meinen Kaffee auf der Terrasse hatte aber vorhin schon geknipst. Das Licht fiel so schön durch das Fenster das ich einige Details aus dem Ferienhaus fotografieren konnte. Natürlich mit den Nokton 50/1.2 mit vorgeschraubten Whitemist Filter, damit der Betrachter denkt ich bin zu blöd um richtig Scharfstellen zu können 😂 Am Nachmittag soll es nicht mehr regnen und dann werde ich wohl mal mit der TexasLeica durchs Dorf ziehen
NEID – NEID Mirko
Wer etwas außerhalb der Norm fotografiert rechnet automatisch mit unwissenden Fehlinterpretationen, ist halt so!
„Durchs Dorf ziehen“ ist besonders schön weil sich manchmal interessante Begegnungen und Gespräche ergeben. Bei mir ist es oft so das sich plötzlich ungeahnte Motive ergeben mit denen man nicht gerechnet hat. Je gemütlicher die Gangart um so mehr sehe ich.
Weiterhin Entspannung und Kreativität wünsche ich dir.
ich weiß noch wie ich das erste mal mit zwei Kameras (digital + analog) durch das Dorf gezogen bin und ich ironisch gefragt wurde ob ich von der BILD Zeitung sei. Stellte sich dann schnell raus das Renato ein sehr enger Freund von unseren Vermieter ist, am Dienstag kommt er zu besuch. Leider wird es dieses Jahr keinen lustigen Tag auf Djenio`s Weinfeld geben, hatte irgendeinen Befall und so sehen leider die Reste der Reben auch aus. Naja ein Kroate lässt sich den Spaß am eigenen Wein nicht vermiesen und so wurden ein paar hundert Kilo Trauben bestellt. Deswegen muss ich nachher noch fotografieren da das “Wein Equipment” draußen steht zum reinigen. Glaube morgen kommen die weißen Trauben und Mittwoch die Roten … mist Badewetter hat sich auch wieder angekündigt 🤔