Selten gab’s so viele Releases in einer Woche wie in Kalenderwoche 23 – im Photografix-Wochenrückblick fassen wir Euch alles zusammen. Im Podcast, als Text und als Video!
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Die wichtigsten Foto-News der Kalenderwoche 23
Panasonic GH7 vorgestellt
Legen wir los mit Kamera Nummer 1 aus der letzten Woche – der Panasonic GH7! Im Netz hat die Kamera schon für viel Furore gesorgt und manche YouTuber sprechen sogar von einer “Wiederbelebung des Micro-Four-Thirds-Systems”. Ist da was dran? War’s überhaupt tot? Schauen wir uns die Kamera einmal genauer an.
Auf den ersten Blick fällt auf, dass Panasonic beim Gehäuse viel von der Vorgängerin übernimmt. Die GH7 verfügt über ein wasserfestes Gehäuse, obwohl es wieder einen aktiven Lüfter für eine effizientere Kühlung gibt. Erste Tests im Netz sprechen zudem von einem echt bequemen Griff und endlich gibt’s zwei Aufnahmeknöpfe für Videos – einmal an der Oberseite und einmal vorne. Ein sogenanntes Tally-Light, also kleine LED, die angeht, wenn man Videos aufnimmt, gibt’s vorne am Gehäuse ebenfalls.
In Bezug auf die Fotofunktionen kann die neue GH7 ungefähr das, was die Panasonic G9 II kann. Daher würde ich mich hier etwas stärker auf die Videofunktionen konzentrieren und schon einmal schätzen, dass die G9 II für Fotografen ohnehin die bessere Wahl ist – ein wenig günstiger ist sie ja ebenfalls.
Beim Video muss ich Euch erstmal ein bisschen mit Zahlen quälen, aber ich verspreche Euch, es lohnt sich. Denn die GH7 nimmt 5,7K bei 30 Bildern pro Sekunde auf. In C4K und 4K schafft sie 60 und mit bestimmten Einstellungen sogar 120 Bilder pro Sekunde in 10-Bit und einer Farbunterabtastung von 4:2:2 – Full HD ist in 240 Bildern pro Sekunde möglich, ebenfalls mit 4:2:2 und 10 Bit – jeweils könnt Ihr dabei in ProRes RAW oder ProRes 422 HQ aufnehmen.
Dabei ist durchaus beeindruckend, dass die Kamera Apple ProRes RAW auch intern aufzeichnen kann. Dabei könnt Ihr zudem auf CF Express Typ B Karten oder auf SD UHS II Speicherkarten zurückgreifen. Open-Gate-Shooting, also Aufnahmen der vollen Sensorfläche, sind ebenfalls möglich und Externes Recording von RAW-Aufnahmen geht dann noch über den Full-Size-HDMI-Ausgang. Für mehr Speicherplatz könnt mit der Kamera zudem auch auf SSDs über USB C aufnehmen.
Recht logisch finde ich nach der Präsentation der Lumix S9 vor wenigen Wochen zudem, dass die GH7 kompatibel zu den neuen Real-Time-LUTs ist, durch die Ihr Euren Videos direkt einen eigenen Stil verpassen könnt.
Schön ist auch, dass Panasonic den Phasen-Autofokus zusammen mit etlichen Erkennungs- und Verfolgungsfunktionen für verschiedene Motive integriert. Zusammen mit dem Bildstabilisator, der bis zu 7,5 Blendenstufen ausgleichen kann, sollte sich ein echt unkomplizierter Workflow beim Filmen ergeben.
Mit einem neuem Zubehörteil macht Panasonic das Gesamtpaket dann noch ein bisschen perfekter. Denn es gibt einen neuen XLR-Adapter namens “DMW-XLR2”, Den packt Ihr einfach auf den digitalen Blitzschuh und der kann dann Audio im 32-Bit-Float-Format aufnehmen. Das Format kann man ein wenig mit RAW-Formaten bei Bild und Video vergleichen. Ihr braucht dabei das Tonsignal nicht im Vorfeld aussteuern und könnt anschließend alles in der Nachbearbeitung regeln.
Was gibt’s sonst noch zu sagen? Das Display lässt sich wieder sowohl ausklappen als auch nach oben und unten neigen, der Elektronische Sucher ist gleich geblieben und preislich liegt die neue Hybrid-Kamera bei 2.200 Euro.
Also: Ist Micro-Four-Thirds wieder interessant für Euch geworden? Schreibt’s mir in die Kommentare!
Sigma 28-45mm f/1.8 endlich vorgestellt
Sigma hat vergangene Woche endlich das 28-45mm f/1.8 DG DN Art für den E-Mount und für den L-Mount vorgestellt. Und im Grunde genommen hat sich alles bewahrheitet, was wir im Vorfeld vermutet hatten.
So ist die neue Linse das bisher lichtstärkste Zoom-Objektiv fürs Vollformat und bietet so eine durchgehende 1.8er Offenblende über den gesamten Zoombereich. Dieser ist mit 28-45mm zwar recht klein, theoretisch könnte das neue Objektiv aber zwei Festbrennweiten mit 35 und 50mm ersetzen. Die 5 Millimeter am Ende wird man auf Fotos wohl kaum wahrnehmen und man hat eben viele Zwischenschritte.
Gezoomt wird erfreulicherweise intern, bedeutet, dass das Objektiv beim Zoomen nicht länger wird – die Länge bleibt also stets bei rund 15 Zentimetern. Mit einem Gewicht von 960 Gramm ist das Objektiv zwar recht schwer, immerhin hat es Sigma aber geschafft bei einem Gewicht von unter 1.000 Gramm zu bleiben. Im Video von Petapixel gibt’s zu dem noch die Info, dass sich das Gewicht beim Zoomen nicht allzu stark verschiebt – Gimbal-tauglich sollte das 28-45mm f/1.8 damit also auch sein.
Für Filmende gibt’s zudem einen Blendenring mit De-Click-Funktion, der Autofokus soll dank HLA-Autofokus-Linearmotor schnell und vor allem leise sein und ein maximaler Abbildungsmaßstab von 1:4 bei einer Naheinstellgrenze von 30 cm im gesamten Zoombereich sieht auch gut aus. Bokeh-Fans können sich zudem über 11 Blendenlamellen freuen, auf YouTube habe ich Euch einige offizielle Beispielbilder eingeblendet. Und zu guter letzt: Das Filtergewinde mißt 82 mm!
Das neue wetterfeste Objektiv ist mit einem Preis von 1.499 Euro dann auch noch günstiger als ich im Vorfeld vermutet hatte. In den Handel kommt’s Ende Juni!
Canon RF35mm f/1.4 vorgestellt
Eine weitere Objektiv-Weltneuheit gab’s bei Canon – denn der Hersteller hat endlich eine lichtstarke 35-mm-Festbrennweite für den RF-Mount vorgestellt.
Das neue 35mm f/1.4 L VCM – was das bedeutet verrate ich Euch gleich – markiert damit den Beginn einer neuen Serie von Hybrid-Festbrennweiten, die also sowohl fürs Fotografieren als auch fürs Filmen optimiert sind.
VCM steht beim neuen Objektiv für “Voice Coil Motor” und dieser ist für das Bewegen der Linsenelemente beim Fokussieren zuständig. Canon packt aber wie gewohnt noch einen Ultraschallmotor mit ins Gehäuse. Zusammen sollen sie für einen extrem schnellen, zuverlässigen und leisen Autofokus sorgen. Ein wichtiger Hinweis ist hierbei, dass der Voice Coil Motor ein schwaches Magnetfeld erzeugt – Menschen mit Herzschrittmacher sollten die Nutzung vorher mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin absprechen.
Das Gewicht der neuen Festbrennweite beläuft sich auf 555 Gramm und die Maße von etwa siebeneinhalb Mal 10 Zentimeter sorgen für ein Filtergewinde von 67 Millimetern. Filter könnt Ihr aber laut Canon sowohl vorne als auch hinten verwenden. Canon findet dabei sowohl Platz für einen Fokusring als auch einen Blendenring – und der hat noch eine Besonderheit.
Denn dieser funktioniert ausschließlich bei Videoaufnahmen – Canon schreibt hierzu “Der Blendenring kann bei der Verwendung des Objektivs mit Kameras aus dem EOS R System, die vor Mai 2024 auf den Markt kamen, bei Fotoaufnahmen nicht zur Blendensteuerung genutzt werden.”
Klingt also fast so, als würde es bald Kameras geben, die den Blendenring auch beim Fotografieren ausnutzen? Bin ich mal gespannt!
Aber zum Schluss noch der Preis: Für das 35mm f/1.4L zahlt Ihr 1.899 Euro – in den Handel kommt’s im Juli!
Tamron 50-300mm vorgestellt
Für den Sony E-Mount hat Tamron diese Woche noch ein weiteres Objektiv präsentiert – und zwar das 50-300mm f/4.5 – 6.3 Di III VC VXD.
Scherz beiseite, das neue Tele-Zoom von Tamron ist vor allem eins: überraschend kompakt. So ist es ungefähr gleich groß wie Tamrons bisheriges 70-300mm – der Unterschied in der Länge liegt bei 2 Millimetern. Und so kommt das neue Objektiv auf eine Länge von exakt 15 Zentimetern. Intern hat sich dabei aber wohl mehr getan, denn das Gewicht steigt von 545 Gramm auf 665 Gramm an.
Da das neue Objektiv die Standard-Brennweite von 50 Millimetern jetzt mit abdeckt, kann es aber durchaus sinnvoll sein, ein bisschen mehr Gewicht in den Fotorucksack zu packen. Eine hohe Vielseitigkeit ergibt sich zudem durch den maximalen Abbildungsmaßstab von 1:2.
Die Naheinstellgrenze liegt bei 50mm nämlich bei nur 22 Zentimetern, im Telebereich sieht’s mit 90 Zentimetern immer noch echt gut aus. Für einen zuverlässigen Autofokus setzt Tamron zudem einen VXD-Linearmotor ein, wetterfest ist das neue Tamron auch und das Filtergewinde liegt bei 67 Millimetern.
Dieses wirklich vielseitige neue Objektiv ist dann mit einem Preis von 919 Euro gar nicht mal sooo teuer. Gut gemacht!
Diese Releases gab’s auch noch!
Die restlichen Ankündigungen fasse ich mal etwas kürzer zusammen. Vorab schon einmal: Falls Ihr mehr lesen wollt, gibt’s ausführliche Artikel auf der Photografix-Homepage!
Okay – Pentax hat vergangene Woche noch zwei Kompaktkameras vorgestellt. Die WG-8 und die WG-1000 – beide Kameras sind super robust und wasserdicht. Als neues Top-Modell für robuste Kompaktkameras schafft es die WG-8 auf 20 Megapixeln bein einem 1/ 2,3 Zoll großen Sensor. Spannend finde ich hier die Platzierung einiger LEDs rund um das Objektiv für Makroaufnahmen. Die WG-1000 löst mit maximal 16 Megapixeln auf und lässt sich als Besonderheit mit speziellen Lösungsmitteln wie etwa Ethanol desinfizieren. Eignet sich so also auch für medizinische Zwecke.
Preislich müsst Ihr bei Interesse 480 Euro für die WG-8 und 250 Euro für die WG-1000 einplanen.
Deutlich teurer geht’s bei Canons neuer C400 zu – denn die neue Cine-Kamera geht für 8.599 Euro an den Start. Nach der R5C und der C70 ist die neue C400 die dritte Cinema-Kamera von Canon mit RF-Bajonett und bringt dabei einige spannende Features mit.
Darunter ein neu entwickelter, rückseitig belichteter 6K-Stacked-Vollformat-CMOS-Sensor, der einen Dynamikumfang von 16 Blendenstufen und Triple Base ISO mitbringt. Die Base-ISO-Werte liegen dabei bei 800, 3.200 und 12.800. Videos zeichnet sie maximal in 6K bei 60, 4k bei 120 und 2K bei 180 Bildern pro Sekunde auf. Eingebaute ND-Filter und Canons Dual Pixel CMOS Autofokus in der Version 2 sind ebenfalls mit dabei. Angesichts dessen, und da sind sich einige Video-Spezialisten im Netz einig, ist der Preis gar nicht allzu hoch.
Dazu hat Canon zudem ein neues Cine-Servo-Objektiv namens “CN7x17 KAS T” vorgestellt. Hier will ich nur erwähnen, dass es den Preis nur “Auf Anfrage” gibt – manchmal bin ich dann doch froh, mich damals als Kind eher für Fotografie als für Videografie als Hobby entschieden zu haben!
Und mit Fotografie soll’s auch enden: denn TTArtisan hat noch ein neues 250mm f/5.6 Spiegellinsen-Tele mit Donut-Bokeh vorgestellt. Samyang hat deren 35-150mm f/2-2.8 auch für den L-Mount herausgebracht und mit dem Speedlite EL-10 gibt’s noch einen neuen Canon-Blitz.
Alle News der vergangenen Woche:
- Adobe im Kreuzfeuer: AGB-Änderung alarmiert Kreative 07.06.2024
- Leica LUX lässt iPhone- und Leica-Fotografie verschmelzen 07.06.2024
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- Canon: Speedlite EL-10 und EOS C400 vorgestellt 06.06.2024
- Pentax WG-8 und WG-1000: Neue Wasserdicht-Modelle für Einsteiger und Anspruchsvollere 06.06.2024
- Tamron: Vielseitiges 50-300mm f/4.5-6.3 präsentiert 06.06.2024
- Panasonic GH7 präsentiert: Geballte Video-Power für 2.199 € 06.06.2024
- Canon RF 35mm f/1.4L vorgestellt: Das müsst ihr wissen 05.06.2024
- Panasonic GH7: Zahlreiche Bilder geleakt 05.06.2024
- Canon: Das Warten hat ein Ende (RF 35mm f/1.4) 04.06.2024
- Tamron 50-300mm: So teuer wird das neue Objektiv 04.06.2024
- Samyang präsentiert 35-150mm f/2-2.8 für L-Mount 04.06.2024
- Panasonic GH7: 25 Megapixel, Preis 2.200 Dollar 04.06.2024
- TTArtisan 250mm f/5.6: Spiegellinsen-Tele mit Donut-Bokeh präsentiert 03.06.2024
- Sigma 28-45mm f/1.8 vorgestellt: Das erste seiner Art 03.06.2024
- Panasonic: Gerüchte zur GH7, Präsentation diese Woche? 02.06.2024
- Tamron: Neues 50-300mm f/4.5-6.3 geleakt 02.06.2024
- Lumix-S9-Fotos eigentlich von Nikon & mehr über die EOS R1 (Wochenrückblick) 01.06.2024
Damit verabschiede ich mich und sage wie immer: „Bis zum nächsten Mal!“