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Analogkamera für halbe Fotos und Z6 III mit Weltneuheit (Wochenrückblick)

Der Sensor in der neuen Nikon Z6 III ist eine echte Weltneuheit – und die neue Analogkamera von Pentax schießt nur halbe Fotos. Im Photografix-Wöchenrückblick verraten wir Euch, was es damit auf sich hat!

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Die wichtigsten Foto-News der Kalenderwoche 25

Nikon Z6 III wurde endlich vorgestellt

Gefühlt habe ich schon 1.000 Mal über Gerüchte zur Nikon Z6 III hier bei Photografix-News geredet, und jetzt ist sie endlich erschienen! Da die Präsentation schon einige Tage her ist, möchte ich Euch einmal das Wichtigste vorstellen – und dann erste Meinungen zur Kamera sammeln. Ein sogenannter “No-Brainer” ist die Kamera trotz echt gutem Datenblatt nämlich wohl nicht – sie ist ja auch ein gutes Stück teurer geworden.

Aber starten wir mit den Eigenschaften. Die große Besonderheit in der Nikon Z6 III ist eine neue Sensor-Technologie, die sich auf Deutsch am besten als “teilweise gestapelter Vollformat-CMOS-Sensor” bezeichnen lässt. Stacked-Sensoren haben ja den Vorteil, dass sie schnellere Auslesegeschwindigkeiten bieten, allerdings sind sie noch immer recht teuer. Und der neue Sensor in der Z6 III soll jetzt ein neuer Kompromiss sein, um sehr gute Eigenschaften beim Filmen und beim Fotografieren zu ermöglichen. Laut Nikon soll die Auslesegeschwindigkeit zusammen mit dem Expeed-7-Prozessor im Vergleich zur Vorgängerin 3,5x schneller sein.

Die Auflösung liegt bei 24,5 Megapixeln und ein 5-Achsen-Bildstabi sorgt für bis zu 8 Blendenstufen längere Belichtungszeiten. Ein großer Schritt nach vorne also, die Z6 II konnte “nur” 5 Blendenstufen ausgleichen. Auch spannend: Die Z6 III orientiert sich beim Stabilisieren nicht zwingend an der Bildmitte – sondern am gewählten Autofokus-Feld. Ebenfalls mit von der Partie ist ein Pixel-Shift-Modus, der maximal 32 Einzelbilder zu einem 96-Megapixel-Bild zusammenrechnen kann. Das funktioniert allerdings nur am Computer und nicht intern in der Kamera.

Auch den Autofokus hat Nikon bei der Z6 III verbessert, angeblich soll dieser noch bei extrem schlechten Lichtbedingungen funktionieren. 3D-Tracking und etliche Funktionen für das Motiv-Tracking sind natürlich mit an Bord. Coole Idee: Die Motiverkennung funktioniert auch beim manuellen Fokussieren.

Nikon-typisch setzt man zudem einen großen Wert auf den elektronischen Sucher und aufs Display. Mit einer hohen Leuchtdichte von 4.000 Candela pro Quadratmeter ist er der hellste elektronische Sucher seiner Preisklasse und löst mit 5,67 Millionen Bildpunkten auch höher auf als die Sucher der Sony A7 IV und der EOS R6 Mark II von Canon. Dabei ist es der erste elektronische Sucher überhaupt, der den gesamten großen DCI-P3-Farbraum abdeckt. Das Display auf der Rückseite misst geräumige 3,2 Zoll und lässt sich vollständig schwenken und nach vorne drehen.

Bevor ich noch auf die Videoeigenschaften eingehe, noch ein paar spannende Foto-Fakten: Mit 120 Bildern pro Sekunde bietet die Z6 III extrem hohe Seriengeschwindigkeiten – allerdings nur, wenn man JPEGs im DX-Format, also ungefähr ein APS-C-Crop, mit 10 Megapixeln aufnimmt. Im Vollformat mit 24 Megapixeln sind immerhin noch 60 Bilder pro Sekunde drin. Wie im Vorfeld bereits angeteasert, gibt’s zudem einen Pre-Capture-Modus. Wer nicht so schnell aufnehmen mag, der genießt zudem die Vorteile von 14-Bit-RAWs.

Jetzt noch kurz zu den Video-Eigenschaften: Die neue Nikon kann 6K-RAW-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde ohne Crop-Faktor INTERN aufnehmen. Das gibt’s in dieser Preisklasse bei keiner anderen Vollformatkamera. In 4K könnt Ihr entweder 60 Bilder pro Sekunde mit 6K-Oversampling aufzeichnen oder 120-Bilder-Pro Sekunde mit DX-Crop-Faktor. Büßen wir noch ein bisschen mehr Auflösung ein und wählen Full-HD, sind stolze 240 Bilder pro Sekunde möglich.

Nikons N-RAW, Apple ProRESRAW, normales Apple ProRES und ein Mikrofoneingang, den man als Line-Level-Eingang nutzen kann, lassen die Herzen von Videografen ebenfalls höher schlagen.

Jetzt aber genug zu den technischen Daten – aber die musste ich einmal aufzählen, damit Ihr den Preis einschätzen könnt: Nikon verlangt 2.999 Euro für die neue Z6 III. Und der hohe Preis scheint für eher gemischte Gefühle in der Foto-Community zu sorgen.

Während die Kamera in der Fachpresse und in den einschlägigen YouTube-Reviews viel Lob abbekommt, scheinen nicht alle Fotografen und Nikonianer von der neuen Strategie überzeugt zu sein. Denn aufgrund des neuen Sensors, der vor allem Vorteile fürs Filmen bringt, ist die Z6 III ein gutes Stück teurer geworden. Die Z6 II kostete damals ungefähr 2.200 Euro – Fotografen müssen also theoretisch 800 Euro für Features ausgeben, die sie gar nicht wirklich nutzen wollen.

Dass Nikon hier mehr Fokus auf Hybrid-Funktionalität legt, sieht man ja auch am Klapp-Schwenk-Display, das beim reinen Fotografieren hinter der Kamera ein wenig umständlicher in der Bedienung ist als das neigbare Display der Z6 II.

Mark hat auf Photografix eine Umfrage gestartet und hier bezeichnen nur 41 Prozent der insgesamt 911 Stimmen die Kamera als “Gelungene Kamera”. 17 Prozent finden sie “In Ordnung” und bei “Etwas Enttäuschend” sind es 12 Prozent. Als Begründungen konnte ich in den Kommentaren vor allem den höheren Preis und das neue Display finden.
Aber lasst uns doch auch hier auf YouTube über die Z6 III reden. Findet Ihr die neue Kamera gelungen? Zu teuer? Zu günstig? Schreibt’s mir in die Kommentare!

Pentax 17 als Halbformat-Analogkamera vorgestellt

Mit der Pentax 17 geht Pentax in eine ganz andere Richtung. Denn hier gibt’s nicht etwa einen halb-gestackten-Sensor, sondern gar keinen! Die wilde 17 ist eigentlich eine analoge 17 und erscheint überraschend als Kompaktkamera für Halbformatfotos.

Legt man einen klassischen Kleinbildfilm in die Kamera ein, nimmt sie also pro Aufnahme “halbe Fotos” im Hochformat auf – so passen 72 Bilder auf einen Film – Das ist praktisch, geht aber auf Kosten der Bildqualität und führt womöglich auch zu mehr Kosten beim Entwickeln. Ich habe mal bei einem beliebten Fotogeschäft hier in Berlin angerufen und die bestätigten mir, dass sie Halbformatfotos auf Wunsch auch einzeln scannen. Da das aber mehr manuelle Arbeit benötigt, müssen Kunden einen Aufpreis zahlen. Die Schwarzweißentwicklung kostet dann beispielsweise 15 Euro. Also zwei Euro mehr als das normale Entwickeln und Scannen im hochwertigen TIFF-Format.

Ungewöhnlich ist zudem, dass die Kamera durch die Entscheidung zum Halbformat auf Porträtaufnahmen optimiert ist. Der optische Sucher, der ja ohne Spiegel nicht genau das endgültige Foto zeigt, ist ebenfalls im Hochformat montiert und somit wird es etwas umständlich, Aufnahmen im Querformat zu machen.

Die sonstige Bedienung der Kamera ist weitestgehend – aber nicht vollkommen – manuell. Der Filmtransport erfolgt zwar manuell über einen Hebel, hier hat Pentax ja etwa viel Arbeit für echtes “Analog-Feeling” reingesteckt und der manuelle Fokus soll über ein sechstufiges Zonenfokussystem präzise und einfach sein. Zwingend gibt’s beim Fotografieren eine Belichtungsautomatik, die Verschlusszeiten automatisch zwischen 1/350 Sekunde und 4 Sekunden einstellt. Anpassen kann man diese nur über eine Belichtungskorrektur.

Die Blende könnt Ihr am 25-mm-Objektiv einstellen und könnt hier maximal f/3.5 wählen. Das Objektiv hat Pentax-Mutterkonzern Ricoh an das der Pentax Espio Mini aus dem Jahr 1994 angelehnt. Angepasst ans Halbformat wurde es aber zumindest und eine mehrschichtige HD-Vergütung soll Reflexionen minimieren.

Was gibt’s sonst zu sagen? Es gibt einen eingebauten Blitz, das Gehäuse besteht teilweise aus Magnesiumlegierungen uuuund der Preis liegt bei 549,99 Euro.

Bei den letzten Gerüchten letzte Woche hatte ich ja schon auf den großen Gebrauchtmarkt für Analogkameras hingewiesen. Meine Konica Autoreflex TC hier habe ich zum Beispiel für 35 Euro bei eBay Kleinanzeigen geschossen. Und obwohl’s hier Probleme mit den Batterien gibt, die wiederum den Belichtungsmesser ungenauer machen, nehme ich mir ihr wirklich gerne Analogfotos auf. Komplett manuell, mit “Retro-Filmtransport”, lichtstärkeren Objektiven und meiner Meinung nach echt guten Ergebnissen.

Ihr merkt ein wenig: Mich begeistert die Pentax 17 weniger – aber vielleicht geht’s Euch ja anders. Meinung wieder gerne in die Kommentare!

Die Fuji Instax Wide 400

Fuji hat diese Woche eine weitere Analogkamera vorgestellt. Und zwar die Instax Wide 400!
Wie der Name bereits verrät, handelt es sich um eine Sofortbildkamera, die im großformatigen Instax-Wide-Filmformat von 62 x 99 Millimetern aufnimmt. Das soll sich besonders für Landschafts- und Gruppenaufnahmen eignen – für Selfie-Fans legt Fuji zudem spezielles Zubehör mit in den Karton. Einmal einen speziellen Camera-Strap, der die Kamera auf Tischen anwinkeln – und eine Makro-Zusatzlinse mit praktischem Selfie-Spiegel. Zusammen mit dem “Intuitiven Selbstauslöser” vorne an der Kamera sage ich mal:

Screenshot

Instagram-Lächeln aufsetzen, Arm rausstrecken und Cheese – für 149,99 Euro geht’s ab dem 12. Juli los!

EOS R1 soll schon im Juli vorgestellt werden

Legen wir einen Zahn zu bei den letzten zwei News!

Die Canon EOS R1 soll schon im Juli kommen. Davon hatte ich vor einigen Wochen schon gesprochen, jetzt gibt’s aber neue Quellen, die die Gerüchte noch einmal untermauern. Die Begründung: Canon soll für Anfang Juli Meetings mit großen Händlern geplant haben, für gewöhnlich erscheinen die dort besprochenen Produkte dann 3-4 Wochen später. Aktuell geht man zudem davon aus, dass dann auch die neue EOS R5 Mark II vorgestellt wird.

Schlechte Nachrichten für Sigma-Objektive für Canon-Vollformat

Und auch bei der letzten News geht’s um Canon, nur weniger euphorisch:

Sigma hat sich im Gespräch mit CineD zu RF-Vollformatobjektiven geäußert – sicher erinnert Ihr Euch an das ewige Warten auf Dritthersteller-Objektive für Canon RF mit Autofokus – zuletzt gab’s dann welche, aber nur für APS-C-Kameras. Und leider sind für das Vollformat aktuell KEINE Produkte geplant. Genauer heißt es:

“Es gibt derzeit keinen Plan für die Einführung von Vollformat-Objektiven mit RF-Bajonett – man versucht aber sein Bestes zu tun, um die Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen.”


Alle News der vergangenen Woche:


Damit verabschiede ich mich und sage wie immer: „Bis zum nächsten Mal!“

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